Andreas Fuchs ist Gründer von Schwert und Bogen und heute bei uns zu Gast! In dieser Folge spricht er darüber, wie er vom Schaukampf und Karate zum HEMA kam, warum er mit Holzschwertern in Motorradjacke anfing und wieso er eine Dorfwirtschaft zur Trainingshalle umgebaut hat.

Wir reden über Prüfungen, Trainingsphilosophie, das Bogenschießen als mentaler Ausgleich und warum ein schwarzer Gi einfach cooler ist. Wenn du wissen willst, wie sich HEMA seit 2004 entwickelt hat, wie man eine Schule mit über 20 Trainer:innen führt und was das Bogenkino damit zu tun hat – hör rein!

Shownotes

In eigener Sache

Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.

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Transkription

00:15
Schwertfechter hatten wir jetzt nun schon einige im Programm, Podcast auch zu Gast. Heute haben wir jemand, der aber nicht nur mit dem Schwert ficht, sondern auch mit dem Bogen schießt. Folge 177 mit Schwert und Bogen, mit dem einzigen von Schwert und Bogen, dem Gründer, Chef-Trainer könnte man wahrscheinlich auch sagen, Andreas Fuchs. Hallo Andreas, schön, dass du heute da bist. Einen guten Abend. Und ansonsten natürlich immer willi…

00:43
üblich mit mir und Michael. Hi, hi. Hallo, hallo. Ja, wer den Titel gelesen hat und den Namen, kann sich das wahrscheinlich schon denken. Wir werden heute so ein Stück weit darüber reden, wie du zum HEMA gekommen bist, wie du deine HEMA-Gruppe gegründet hast. Die heißt ja auch Schwertbogen. Historisches Bogenschießen. Und ihr habt ja auch sonst noch so ein paar Besonderheiten, die vielleicht jetzt nicht jeder auf dem Schirm hat. Ich bin mega gespannt.

01:12
Aber sag doch erstmal, fang mal ganz chronologisch an. Wie bist du eigentlich zum HEMA gekommen? 2004 hab ich gelesen, steht zumindest auf der Homepage. Äh, ja. Das war dann für mich so, wo HEMA begonnen hat. sag mal, wo HEMA als HEMA begonnen hat. Aufgewachsen bin ich auf Burg Hohenstein und meinen ersten Schwertkampf habe ich 1987 geführt.

01:39
Das ist mein Geburtsjahr tatsächlich. Da er schon ein bisschen dabei. Da hatten wir Holzschwert und haben Schaukampf für die Besucher von Burg Hohenstein gemacht. Für 50 Pfennige. Das ist ja geil. Du kannst original sagen, ich habe schon Schwärzkampf gemacht, da hast du noch in die Hosen geschissen, Alex. Im letzten Jahrhundert. Meine Großeltern haben die Burg verwaltet und wir mussten da immer Eintritt kassieren. Ich habe da sehr viel Zeit verbracht.

02:08
war so das Thema Ritter und so war immer da. Und wie es dann endlich die Gelegenheit gab, Schwertkampf zu lernen, dann war das für mich natürlich irgendwie, das wollte ich unbedingt tun. Was war da die Gelegenheit? 2004. Kennt ihr noch den Richard Becke? Sagt mir nichts. Mir auch nichts. Das war ein Nürnberger Fechtlehrer, der sich das selber beigebracht hat. Das war so wirklich die Anfangszeiten von HEMA, wie ich die mitgekriegt habe.

02:38
Und der hat Kurse angeboten. Und da bin ich dann gelandet. Das hat damals 90 Euro im Monat gekostet. 2004. Das ist ja, also wenn du da die Inflation mit rein rechnest, ist das Haufen Geld. Wahnsinn, oder? Und da hat’s dann ein regelmäßiges Training pro Woche? Oder wie kann ich mir dann einen Kurs vorstellen? Richtig, das waren drei, vier Leute, haben da trainiert, einmal die Woche.

03:07
Und der hat, kann ich mich noch erinnern, der hat von Talhofer das eine Handbuch gehabt, das eine Taschenbuch. Und hat halt nach diesen Tafeln sein Training aufgebaut. Also ich hab’s gerade mal ausgerechnet mit so einem Inflationsrechner. Da geht er aber tatsächlich nur bis 2006 zurück. sind so knappe 140 Euro, wenn das einfach nur eins zu eins umrechnen ist. Ja, aber das war so der, ich fand es so toll, dass das endlich ging. Und das wollte ich unbedingt tun. Da ich bereit, das auch zu geben.

03:36
Der Unterricht war auch gut. Wie alt warst du da?

03:43
Irgendwo so in die 30. Weißt Männer ab 50 fragt nicht nach ihren Alter. Ja, das ist der Trick dann zu fragen, wie alt warst du damals? Ja, genau. Aber das heißt, bist jetzt so, ja, also so dieser Bereich Reenactment, Schaukampf und so weiter, hast das eine ganze Weile ja dann auch gemacht, bist irgendwie in die 30er rein. Und dann gab es diesen Kerl, den Richard, und da hast du dann gesehen, okay, da geht sogar noch mehr. Ja, nicht ganz, sondern …

04:12
Das, was ich von Burg Hohenstein erzählt habe, da waren wir wirklich Kinder, Jugendliche, die das eher aus Freude gemacht haben. Und dann war ich eher weg, weil es dann halt in den 90ern gab es für mich noch keinen Schwertkampf und dann habe ich Karate gelernt, seit 1991. Ah, okay, du hast dann sozusagen den Weg gefunden in die Kampfkünste. Also du hast ja vor allem mehr als Karate gemacht. habe gesehen, siebte dann Karate, siebte dann Jiu Jitsu.

04:41
Das war mein Ausbilder. Der war siebter Dahn. Ich habe den zweiten Dahn in Karate und den dritten Dahn in Jiu Jitsu. Ah, dann habe ich mich verlesen. Damit bist du quasi 1991 gestartet mit den asiatischen Kampfkünsten. Richtig. Was war da so der Antrieb dahinter? Schon immer das Gleiche. So praktisch Kampfkunst lernen, sich mit diesen Kampfkünsten beschäftigen und

05:11
Dass es jetzt für mich keinen Zugang zu den Europäischen gab, ich weiß nicht, ob das damals jemand schon gemacht hat bei uns hier, war einfach der Weg zu den Asiatischen einfach offen. Also ich habe mal nachgeschaut, in deutschsprachig im Europa, die erste Gruppe war, ich, also, hier immer offizielle Gründung und dann wahrscheinlich ein, zwei Jahre davor noch irgendwo im Park, war, glaube ich, 1995 und so zwischen 1995 und den 2000er sind ein paar entstanden in der Zeit. Aber so Anfang der 90er saß hier ziemlich

05:40
ziemlich rar aus. Weißt du noch wer das war? da in den 90ern? Also ich glaube tatsächlich Ars Gladys war die 95er, mit einer von den ersten. glaube relativ bald danach war Zornhau dran, wenn ich es noch richtig im Kopf habe. Ich weiß das ist… Und drei Schläger sind natürlich auch sehr früh dann gestartet. Ich weiß das ist glaube ich irgendwann gab es ein Treffen in Bayreuth, da waren viele von Ox dabei und damals glaube ich Thorsten von Zornhau war dabei, wo sich die…

06:08
Aber das war später in den 90er oder Anfang der 2000er schon. Warst du da auch schon mit dabei? Nö, da habe ich nur in Gerüchten erzählt bekommen. Das ist dieses eine Event, wo dann halt immer die Fotos rumgezeigt werden, wie halt irgendwie 20 Leute in dieser Halle stehen. Das heißt, das waren halt alle, die es gab damals. Ja, genau. Das war damals die HEMA Community. Genau. Und dann nach Richard Becker, dann habe ich den Zugang gefunden zu den ganzen

06:38
Fecht-Handschriften. dann gab es in Nürnberg, oder was heißt gab, gab es immer noch die Kollegen vom Schwertbund, die damals auch schon sehr aktiv waren. Und dann hatten wir mit denen Kontakt. Und dann hatten wir das große Glück, jemanden zu finden, der bei uns trainiert hat und Hans Heim sehr gut kannte von Ox. Und dann erinnere ich mich noch, wie aufgeregt ich war bei unserem ersten Lehrgang, den wir gemacht haben, auch mit 20 Leuten in so einer kleinen Halle, wo wir Hans Heim eingeladen hatten.

07:07
Und der kam dann und hat uns dann auch einfach in guter Kontakte entstanden, hat uns viele Jahre unterstützt und einfach so, sag ich mal, durch diese Anfangsjahre geholfen. Dann bisschen als Mentor sozusagen gedient. Würde ich so sagen. Cool. also ich erinnere mich, dass ich irgendwann dabei war, wo ja Hans auch die Ehrenmitgliedschaft gegeben hat und richtig.

07:32
Da war es glaube ich auch so das Thema, dass er das erste Seminar umsonst gegeben hat und dann hat ne ne ne, Butterbreze hat er schon gekriegt zum Mittagessen. Also der hat irgendwie Fahrtkosten bekommen, wirklich so. Das, er damals war ja international bekannt, hat glaube ich in Amerika Workshops gegeben, da wir das alles nicht wussten. Einfach mal gefragt. Genau. Das war ein Gathering.

08:01
wo er die Ehrenmitgliedschaft bekommen hat. Ah, ja, das stimmt. Ich hatte es kurz überlegt, wahrscheinlich Gathering oder hier das Dürrenturnier, aber Gathering ist wahrscheinlich … Mich interessiert noch mal dein Weg von den asiatischen Kampfkünsten bis hin zum HEMA. Hast du noch was anderes gemacht außer Jiu-Jitsu und Karate? Also, jetzt lachst du gleich, Michael, weil der Weg war natürlich bisschen kulfiger.

08:31
Ich habe Karate trainiert und dann hat mir ein Freund einen Kurs geschenkt Holzbogenbau. Und dann saßen wir aus so einer Berghütte und haben tatsächlich Holzbögen gebaut aus Esche und so ein Wochenende kriegst du einen Bogen hin und dann hatten wir viel Spaß und geschossen. Und dann kam er tatsächlich ein Jahr später nochmal und gesagt, es gibt noch was Neues, es gibt jetzt Bogenparcours.

08:57
Und das war ein weiterer Jugendraum, dass du durch den Wald gehen darfst und einfach auf was schießen. Und das war damals so der Anfang, standen auf einmal diese Gummitiere da rum im Wald und ich war total gehypt. Mir hat das unglaublichen Spaß gemacht. Und dann hat man diese Holzbögen und einen Bogen geschossen. Und dann hatte ich damals Pferde und dann sind wir bei der Petra Engerländer gelandet.

09:27
Die hat Reiterbogenschießen unterrichtet. wie geil. Das wird ja immer besser. Erst Bogen, dann im Wald und dann auch noch vom Pferde. Richtig. Und halt dann auch wirklich so. Die hatte den ungarischen Meister, den Laiaš Kášaj. Und dann so mit Pferd und dann, weißt auch so, reit durch den Wald und dann waren da so Pfosten mit Medizinbällen drauf, die du dann runterstoßen musstest mit einem Speer oder mit einem Schwert. Also war…

09:55
Irre Abenteuerurlaub. Und über das bin ich dann bei HEMA gelandet. Das ist ja geil. Und für diesen Abenteuerurlaub musste man … war da die Voraussetzung, dass man schon reiten konnte. ich hab einmal auf dem Pferd gesessen und versucht, da noch mein Schwert zu halten. Und irgendwas Sinnvolles damit zu machen. Da war ich schon bisschen beschäftigt. Und da hat jemand das Schwert an der Leine, hätte ich gesagt.

10:24
quasi am Zügel geführt. Also da nehme ich an, waren schon bisschen ein Vorkenntnisse notwendig oder die hattest du dabei schon? So ein bisschen, genau. Ich sage es mal so, Michael, meine Frau war dabei und die kann sehr gut reiten, die hatte sehr viel Spaß, wie sie mir zugesehen hat. Aber ich kann das 100 Prozent nachvollziehen, bei uns in der Nähe von Dresden gibt es

10:53
Wildgehege in Moritzburg. da gibt es auch so ein, also jetzt sagt das Bogenparcours, musste ich direkt dran denken. da sind man das Gummi, Gummifiguren, ist genau dasselbe. Da läufst du quasi dann durch den Wald und da hast du dann eben so Gummi Fuchs, Gummi Hase, Gummi Wildschwein. Und dort gab es dann auch noch so ein, wie beim Sportunterricht, ein Pferd, einfach so, wo man sich draufsetzen konnte. Und dann konnte man quasi von dem stehenden Pferd unterschießen.

11:23
Also muss ich auch sagen, ich habe das jetzt mit dem Bogenparcours noch nie gemacht, wie er das jetzt beschreibt, das spricht mich direkt an so. Weil auf eine Zielscheibe geschossen habe ich schon, das ist okay, aber wenn man sich dabei bewegt und irgendwie Ziele hat und dann noch draußen ist, das klingt schon irgendwie gut. Und das ist tatsächlich eine schöne Ergänzung zu diesen, sag ich mal, sportlich sehr sehr aktiven, dynamischen Sport-Hema-Fechten, was wir haben und dann

11:53
Du raus und bist im Wald und wo es wirklich auch darum geht, du kommst zur Ruhe und versuchst den Schussablauf immer wieder gleich zu machen. Und möglichst um das gleiche Schussergebnis herzustellen. Also für mich war das ein sehr schöner Ausgleich, so diese beiden Seiten zu haben und natürlich auch den Spaß dabei, wenn man so da draußen ist. Und hast du dafür dann auch deine Bögen alle selber gebaut? Oder wie hast du das gemacht?

12:22
Also ich sag mal so meine, die ich verwendet habe, die habe ich selber gebaut, aber sobald wir dann Kurse gemacht haben, sind wir umgestiegen auf, das nennt sich jetzt Blankbögen, das heißt, das sind Holzbögen mit einer Trägermasse aus Fieberglas und das ist das Ding, was schießt hinten. Also die haben wir gekauft dann einfach, weil die Holzbögen, die muss man schon pflegen, muss ölen und dann schießen sie ein bisschen anders, dann gehen sie kaputt und diese Bögen vom Botnik, die wir damals hatten, die

12:52
Die waren quasi unkaputtbar. da war für den Kursgebrauch einfach einfacher. Wenn du sagst, ihr habt da in so einem Wochenende so einen Bogen zusammengebaut, das wäre jetzt nicht so super kompliziert. Man stattert aber schon einfach, dass man passendes Stück Holz hat. was fängt man da an? Damals hatten wir Esche. Esche gibt es jetzt gerade nicht mehr so viel. Aber damals hatten wir Esche. Dann nimmst du quasi ein Baumviertel, das aussieht wie so ein Tortenstück und zwei Meter lang ist.

13:22
Dann ist deine erste Arbeit, dass du mit dem Zieheisen, das ist so ein Messer mit zwei Griffen, das man so bewegen kann, machst du die Außenseite, wo die Rinde ist, die machst du glatt, sodass ein Jahresring die ganze Zeit da durchgeht. Und wenn du das hast, dann machst du den Innenhalt noch bisschen dünner, bis er sich biegt. dann kann man da, sag ich mal, 50 Pfeile damit schießen.

13:49
auf so ein Ziel, das 20 Meter entfernt ist und trifft. Ob der dann noch länger hält, das mag unterschiedlich sein. Aber das ist so diese einfache Form. Und das glaube ich, wenn man bisschen Durchhaltevermögen hat und bisschen handwerklich geschickt ist, kriegt man das auch ganz gut hin. Ich dachte immer, wäre so ein, dass man irgendwie, jetzt habe es geschrieben, nehme es mal ganz zusammen, irgendwie, dass man zwei unterschiedlich harte Holzsorten aneinander macht oder

14:17
irgendwie ein Holz hat, was irgendwie so unterschiedliche Bereiche hat. Ist das irgendwie ein Thema? Da bist du vollkommen richtig. Es gab später so Kompositbögen, die aus unterschiedlichen Hölzern oder aus, ich habe hier einen, ist praktisch Holz und hinten habe ich eine Schlangenhaut draufgeleimt. die, die die Fasern dann zusammenhält. Oder unsere Eibe hat genau das, was du sagst, Alex, dass die praktisch, das Kernholz ist sehr

14:44
Das ist zugstabil und das in einer Holzsorte wie ein Kompositenbogen. Dann musst du den Bogen genau so reinlegen, dass der aus Splint und Kernholz liegt. Ich habe das Spaß gebaut, aber ich würde die Dinge nicht verkaufen. Da gibt es Leute, das richtig gut und die toll aus.

15:14
Wir haben dann so bisschen die Form des Baumes, weißt du, hast ein Ast drin oder sind dünner und dann wieder dicker. Also quasi die sehen einen Baum stehen und denken sich schon, ah, da kann man so und so, wenn ich den jetzt so schneide. So wird es erzählt, Wie ist denn seitlich, die Bögen, die ihr jetzt gebaut habt? Ist das irgendwie so 1300, 1500, kann man das irgendwie sagen? Nee, das kann ich nicht. letztendlich der eine Bogen, das ist so praktisch so.

15:44
Jetzt drücke ich mich unfachlich aus. Mein Bogenbaulehrer hat immer gesagt, das ist quasi ein europäischer Standardbogen. Den hatte im Prinzip Ötzi schon. Okay, weil es halt einfach nur ein Stück Holz ist und man muss es halt nur formen sozusagen. Ja, genau. Und der sieht sicherlich bisschen unterschiedlich aus, welche Holzsorte du verwendest. Aber im Großen und Ganzen ist das auch, hört sich das über die Jahrhunderte durchgezogen. Naja, spannend. Entschuldigung, Entschuldigung. Und dann gab es natürlich sicherlich

16:12
jetzt für einen Kriegsgebrauch oder für so viel komplexer aufgebaute Bögen. Ja, verständlich. Wo dann so bisschen Hightech reingeflossen ist. Ich meine, das ist interessant, dass du das mit Ölzi ansprichst, weil das ist natürlich schon ein Thema. ich meine, wahrscheinlich, glaube ich, du hast wahrscheinlich mit Sperren oder so was angefangen, da kamen aber relativ schnell schon die ersten Formen von Bögen, weil dieses, du machst, nimmst halt ein Stück Holz, was sich dehnt, Sehne ran, so Tiersehnen.

16:39
Das wurde ja wirklich schon ewig früh gestartet. Das ist natürlich schon so bisschen das, warum Menschen auch so erfolgreich sind. Dieses mit den Werkzeugen, ist schon eine gute Sache. Mich interessiert jetzt noch mal beim Karate und beim Jiu-Jitsu. Hast du da auch Wettkämpfe gemacht? Oder war das eine wettkampforientierte Form? Oder war das, ich sag mal, … in Anführungsstrichen, nur im Dojo? Mhm. Die …

17:09
Die Karate-Skule, aus der ich kam, war sehr wettkampforientiert. Die waren durchaus auch sehr erfolgreich in den Wettkämpfen. Ich persönlich eher weniger, weil ich mit diesem Semi-Kontakt, also die Karateform, die ich gelernt habe, war immer Semi-Kontakt. Ich kann mich erinnern, mein Ausbilder hat gesagt, es ist anzustreben, dass du mit dem Fuß den anderen ins Gesicht trittst und eine leichte Rötung

17:37
erzeugt wird. Nicht mehr und nicht weniger. Und das konnte ich immer nicht. Entweder ist der andere umgefallen oder ich habe ihn nicht getroffen. Das heißt, ich wurde in den Wettkämpfen entweder disqualifiziert oder … Na ja, … haust dann einmal … Also es war immer so, der andere kriegt Punkte, du kriegst keine. Du denkst, jetzt werde ich sauer. Dann haust du einmal zu und dann sagst jetzt war es zu fest. Also nach dem Wissen heute hätte ich vielleicht eher

18:07
Kickboxen machen sollen, aber ich kannte damals die Unterschiede einfach nicht. Das heißt grundsätzlich auch Shotokan wahrscheinlich, Richtig, war Shotokan-Ausrichtung über den Deutschen Karate-Verband. Und beim Jiu Jitsu? Da habe ich nie Wettkämpfe gemacht. Das ging dann nämlich so, dass ich

18:32
Bei dem Deutschen Karateverband gab es in den höheren Graturierungen die Möglichkeit, dass du drei Fachrichtungen auswählst damals. hieß entweder machst du Wettkampf, wenn du Prüfung machst oder du machst Kata, also so festgelegte Formen. glaube, Alexander kennt Karate ein bisschen. Also festgelegte Bewegungsabläufe oder Selbstverteidigung gab es als drittes. Das hat mich sehr interessiert und dann habe ich praktisch erst mal angefangen hier mit einem

19:02
Geo Jitsu Großmeister zu trainieren aus der Gegend mit dem Matthias Dülp. Und der war so interessiert an den HEMA Ringtechniken, dass wir dann zusammen quasi diese ganzen Wallerstein Sachen gemeinsam interpretiert haben. Er vor seinem Geo Jitsu Hintergrund und ich jetzt so aus dem HEMA Grundkenntnissen heraus. So war dann eher der Weg in das Geo Jitsu rein, Da hast du sozusagen schon HEMA gemacht.

19:29
als du zum Jiu-Jitsu gekommen bist. Ah, okay. Alles klar. Und ich habe mit meinem Karate-Wissen die Würfe nicht verstanden. Mhm. Muss ich ganz ehrlich sagen. Und dann habe ich jemanden gesucht, der mehr Ahnung von Hebeln und Würfen hat und bin bei dem gelandet. Und dem hast du dann quasi, oder der hat gefragt, was hast du sonst so gemacht? Du hast gesagt, ja, hier Karate und Hema und ach, was ist denn das? Ja, spannend. Und dann hat er da Bock drauf gehabt. Und der hat, weil du das im Vorgespräch angekündigt hast, so

19:58
zum Thema Prüfungsprogramm, der hat eine interessante Sichtweise. Der sagt zum Beispiel, er hat keine Ahnung, zum Grünkurt zeigst du bitte vier Hebel. Welche vier Hebel oder vier Würfe und welche ist mir egal. Du kannst Würfe aus dem Hema Kontext zeigen oder aus dem Jiu Jitsu Kontext oder Judo oder so ist mir egal. Ich will vier verschiedene Würfe, vier Hebel sehen zum Beispiel. Und das heißt wir konnten dann

20:27
im Chiyo-Chitsu-Graduierung machen und haben Hämertechniken gezeigt und hatten darüber zu den Vorteilen, dass wir da vorne Leute gesessen haben, die gesagt haben, das kenne ich doch, das ist doch das und das, irgendein japanischer Name. Und er hat gesagt, ja, genau, ist im Wallerstein wird das als Twerchwurf bezeichnet, zum Beispiel. Und dann konnte man so darüber austauschen und halt irgendwie das Wissen von denen haben. Manchmal hat sich das als sehr gleich herausgestellt. Manchmal war es ganz andere Idee von dem Wurf.

20:58
Also als universelle Sprache eine Kampfkunst. So könnte man es verstehen, Oder eine Bewegung, was aus unterschiedlichen Kontexten analysiert und gesehen. Das heißt, du hast dann mit Thema angefangen und dann, wie bist du dann dazu gekommen zu dem Matthias Düb und zum Jiu-Jitsu? Das habe ich jetzt noch, das hatte ich noch nicht ganz verstanden.

21:28
Wenn du dir vorstellst, wie wir mit dem HEMA Training angefangen haben, für mich von Anfang an so die Idee, dass man praktisch sagt, die Ausbildung an der Waffe, am Schwert, am Dolch und sonst wie, war nicht das erste, was die Leute gelernt haben. Meine Idee war, die haben erst mal gelernt mit Händenfüßen zu kämpfen, zu raufen, sonst irgendwas und dann hat man im Nachhinein diese Kampfkunst immer mehr verfeinert.

21:57
Diese Idee folgend habe ich dann aus meinen Karate- Kenntnissen heraus in die historischen Kampfkunstbücher geschaut und habe wenig Schläge und Dritte gefunden. Ganz viele Ringtechniken. Und wie gesagt, die konnte ich äußerst leihenhaft nur verstehen und habe dann über das hinweg mich jemanden gesucht, dem er weiterhelfen kann. Und so bin ich bei dem Matthias Dülp und dem Gio Jitsu gelandet. Das war aber noch Vorschwert und Bogen oder?

22:26
Als du es schon gegründet hattest. Das war so 2010 ungefähr, da hatten wir Schwert und Bogen schon gegründet ein paar Jahre. Okay, und da hast du gesagt, ich will jetzt meine Ausbildung quasi auf ein ringerisches Fundament stellen. Wir hatten Fragen und wir haben jemanden gesucht, uns weiterhelfen kann. okay. Da vielleicht noch kurz mal eingehakt, weil bevor wir zur Gründung von Schwert und Bogen kommen, dieses Faktum, dass

22:56
heutzutage sehr viele Kampfkünstler und Kampfsportarten Tritt und Schlag basiert sind, das sich aber in den Quellen so sehr wenig wiederfindet. Ist ja auch ein Thema, was viel diskutiert wird, woran das liegt. Hast du da eine Theorie dazu? Keine, die ich belegen könnte, aber vielleicht eine Idee dazu, Ideen sind ja ausreichend. kann ja sagen, ist eine Idee, ne? Ja. Also aus meiner persönlichen Historie heraus würde ich sagen, naja.

23:25
Wenn man Jungs vor die Burg schickt, dann toben die sich aus und so hauen und treten ist ja jetzt nicht so schwer. Also das ist etwas, was man relativ einfach erlernen kann. Meine Idee war, dass das, sage ich mal, nicht als Kampfkunst galt, sondern das war einfach so verbreitet, das konnte jeder. Einen Armstreckebel korrekt einzusetzen, erfordert viel mehr, das musste jemand erklären, du musst das Prinzip verstehen, musst wissen, wie du das machst.

23:55
Also die hatten praktisch mit ihrer Ausbildung, haben die begonnen mit Leuten, die hauen und treten konnten. Sicherlich jetzt nicht wie ein Karate-Meister, aber was man im Dürer findet, ist der gerade Fußtritt und ob der jetzt, sag ich mal, auf Bauchhöhe, auf Genitalhöhe oder auf Kopfhöhe ist, wenn man das mal bisschen weglässt, dann ist das halt ein gerader Fußtritt. Der sieht auch überall relativ gleich aus. Also Idee ist, das hat man nicht aufgeschrieben, weil es jeder konnte.

24:25
Okay, und sozusagen das, was jetzt wirklich relevant war, dass man es den Leuten beibringt, weil das nicht so komplett selbst erklärend ist, das ist das, wo man dann die Manuskripte darauf fokussiert hat. Und sozusagen, wenn sich zwischendurch die Gelegenheit gibt, dem anderen eine ordentliche Schelle zu geben, dann haben die Leute das auch selber hingekriegt. Einfache pragmatische Idee. Gut, aber dann lass uns mal zur Gründung von Schwert und Bogen gucken. 2007 steht auf der Homepage. Was ist denn da?

24:54
Was ist denn da so passiert? HEMA 2004 so, plus minus 2007 die Gründung von Schwert und Bogen. Ist jetzt ja auch eine gewerbliche Schule, also das ist dein Job, die Schule zu haben und da auch zu unterrichten. Wie ist denn das passiert? War das von Anfang an das Ziel, dass du davon leben konntest? Oder wie ist das passiert? Nein, natürlich nicht.

25:19
Du hast es vorhin richtig gesagt, bevor man so eine Gründung angibt, es so, dass man meistens schon bisschen zusammen Irgendwo im Park oder so. Auf mich kamen vor 2007 paar Leute zu und haben gesagt, kannst du uns, die kamen aus dem Rollenspiel-Reenactment-Bereich, kannst du uns was über Schwertkampf und Kämpfen beibringen? Und dann habe ich das eher so gemacht und daraus ist ein Training einmal die Woche entstanden. dann wurde die Gruppe immer größer.

25:49
Dann ist das so sukzessive immer mehr geworden, erst in Nürnberg mit zwei, drei, vier Trainings. Und 2007 war für mich dann so der Punkt. 2010 habe ich das erste Mal 2007 als Gründungsdatum angegeben, weil wir eine Jahreszahl gebraucht haben. Also eigentlich ist da nichts Besonderes passiert, Wir mussten irgendwann sagen, ab da gibt es Schwert und Bogen.

26:18
ist so langsam nach und nach wurde die Gruppe, mit der wir einmal die Woche trainiert haben, immer größer. Das war schon, wir haben Anfängerkurse dann gemacht. Das war ein großer Schritt. Wie habt ihr euch dann organisiert gehabt, bevor jetzt das losging? Also wenn du sagst, ihr hattet eine Gruppe von Leuten, das irgendwas, hatte das irgendeine offizielle Form oder wie lief das ab mit Hallenzeiten und so? In Nürnberg ist es so, dass du die auch privat buchen kannst, die Hallen.

26:47
die hatte ich damals auch privat gebucht, weil ich jetzt aus der Erfahrung von Karate heraus, ich wollte keinen Verein, weil ich wollte trainieren. Das war eigentlich so der Hauptgrund und ich wollte nicht Vorstandssitzungen halten und ich wollte auch nicht, ich glaube das kennt ihr alle zumindest aus Erzählen, dann gibst du es so, dann machst du es zehn Jahre und dann wird der Vorstand abgewählt, dann macht jemand ganz was anderes und so. Ich wollte

27:17
Kontinuität und einfach auch eine Ausrichtung, das gebe ich schon zu. Und damals war HEMA noch so, das hätte alles werden können. Das Theater, Schauspiel oder Rollenspiel oder Kampftanz werden können. wir waren anliegend, dass es sportlich wird, sagen wir es mal so. Ja, ist sehr guter Punkt. Also ich meine, heute, wenn du das machst, dann ist es wahrscheinlich, dass es einer bestimmten Richtung bleibt. haben sich ja gewisse Muster gefestigt. Aber das war halt also ja.

27:46
wie du sagst, da war ja alles offen. könnte alles sein können. Hätte er auch wieder aufhören können. So, wusste man ja nicht, dass das so ein Hype wird. Was ist das dann jetzt für eine Form des Gewerbes Schwert und Bogen? Also ist es eine GmbH oder was ist das? Ich antworte gleich mich ganz kurz zur Illustration noch, wie das Training damals aussah. Wir hatten Holzschwerte vom Schreine, weil ich

28:13
Also uns war nicht bekannt, dass man Metallschwerter kaufen konnte. hatten Teufelszeug. Ja genau. Jetzt springen dann manche Leute aus der Hämerssee gleich im Dreieck und sie sagen wir hatten alte Motorrad Helme und Motorrad Jacken. Aber es war der erste Versuch von Schutzausrüstung. ich wusste nicht, dass es dann kamen Fechtmasken, aber die mit 350 Newton. Also das waren die ersten, die wir verwendet haben. Und das

28:40
war so ein langer Weg der Professionalisierung, bis wir irgendwie jetzt die starken HEMA-Fechtmasken und die HEMA-Fechtjacken hatten und alles so. Und die Fechtfedern auch, also bevor es das überhaupt gab. Ja, ich meine, selbst wenn du sagst, du kaufst dir da so ein Schaukampfschwert aus der Zeit, am Ende sind die irgendwie noch so spitz, dann hat das mal irgendwie einen am Arm stecken, das kann ja auch alles passieren. Richtig. Genau. Ja, auch wenn man sich das Setup in

29:08
im Buch vom Herbert Schmidt anguckt. Das ist ja nicht weit entfernt davon sozusagen. Die hatten halt diese langen Gambesons, aber das ist schon alles sehr oldschool. So war das halt damals. Ja, genau. Und das kam ein bisschen später raus. Wir hatten ja nichts. Kleine 330. Genau. Schwert und Bogen ist jetzt ein Einzelunternehmen von dem Andreas Fuchs als

29:36
Innerharber und Geschäftsführer. Und der Name, wann das der entstanden? So, ich glaube in dieser Zeit 2007. Das heißt, es war dir damals schon klar, dass das irgendwie auf diesen beiden Säulen ruht. Also, dass es sowohl den Schwertkampf drin hat, als auch eben das Bogenschießen. Ja, ich glaube schon. Das war eigentlich von Anfang an klar. das war auch damals so, dass 2007 hatten wir bereits 20 Bogenschützen in der Gruppe. Und glaube ich,

30:06
10 Schwertkämpfe. hat sich jetzt mittlerweile gedreht, aber damals war das eher so rum. Wie sind die aktuellen Zahlen von Schwert und Bogen? Es sind jetzt viel mehr, auch durch die, dass wir nur in zwei Standorten Bogenschießen anbieten und in fünf Standorten Schwertkampf sind es natürlich viel mehr Schwertkämpfe. Hast du ungefähr einen Überblick, wie viel, was ist das dann, Mitglieder sind es ja trotzdem.

30:36
Ja, genau. Auch wenn du Einzelunternehmer bist. Wie viele Mitglieder ihr habt in den einzelnen Kategorien? Das ist wirklich schwierig zu sagen, Es ist ein dynamisches Feld. in dem letzten Jahr merkt man schon, dass die Kündigungen auch wirklich nach oben gehen. Es war so, dass wir es oft hatten, dass Leute nicht mehr im aktiven Training waren und trotzdem noch zwei Jahre Mitglied.

31:04
Das kennt man aus den Vereinen, aber das war bei uns auch so. Und das ändert sich gerade ein bisschen. Das kann ich jetzt nicht aktuell sagen. Was ich immer tue, ist, melden beim DDAF 100 Schwertkämpfe. dann haben wir sicherlich nochmal im Bereich 50 Bogenschützen. So ungefähr. Und das dann für alle Standorte, also nicht nur in Nürnberg? Nee, über alle Standorte. Das finde ich jetzt…

31:32
Insofern interessant, es gibt schon ein paar Leute aus der Community, die auch so Bogengeschießen machen. Dass das jetzt so integriert ist, gibt es aber relativ selten. Ich weiß zum Beispiel, Thorsten Schneier macht das, mit der Stahlakademie inzwischen, dass sie das auch haben. Aber dass man wirklich von Anfang an sagt, man setzt da irgendwie auf beides, finde ich schon ganz, ganz spannend. Und das war einfach jetzt, weil das quasi von dir ausgeht, verstehe ich jetzt. Du hast halt irgendwie beides gemacht, gesagt, beides ist irgendwie cool, die Leute sind da, wollen es. Und dann ziehen wir das so auf.

32:02
Richtig. Und wie ist es jetzt? Also bin ich, wenn ich jetzt bei Schweren Bogen Mitglied werde, bin ich dann entweder das eine oder das andere oder irgendwie beides oder ist das einfach? Nein, du bist halt Mitglied und kannst zu beidem kommen. Das Letzte ist, du hast einen Mitgliedsbeitrag und du hast Anrecht auf zwei Trainings die Woche, so ungefähr. Wenn jemand öfters kommt, meistens auch kein Problem. Und du kannst die Trainingseinheiten frei raussuchen. Wir empfehlen den Leuten zu sagen,

32:29
Wenn du dich natürlich immer Mittwoch um 20 Uhr ins Training gehst, dann lernst du auch die anderen kennen. hast du mehr davon. Aber im Prinzip haben wir Polizisten oder Krankenpfleger, Schichtdienst haben. kommen halt mal da und mal da. Das heißt, kannst Langschwert, das ist natürlich viel, aber Langschwert, historischer Schwertkampf oder Wettkampffechten, Kurzschwert und Schild, Säbel, Bogen, Ringen, sowas. Das kannst du dir raussuchen.

32:59
Und ist das eher so, dass die Leute entweder das eine oder das andere machen oder eher so, dass sie beides machen oder hat sich das irgendwie geändert über die Zeit? Im Großen und Ganzen machen die Leute entweder Bogenschießen oder Schwertkampf. Und dann gibt es wenige, die wirklich beides machen oder alles machen. Und es ist so, dass viele Schwertkämpfer haben mittlerweile einen Bogen daheim, kommen einmal im Jahr irgendwie zu unserem Burgfest und schießen. Aber da kommt es natürlich auf einen Wettkampf beim Bogenschießen auch nicht weiter. Das hört sich ja auch ganz schön.

33:29
Also sozusagen, da setzt man schon auch gewisse Schwerpunkte und das andere macht man vielleicht nur zum Spaß ab und zu mal, aber ist es schon der Schwerpunkt, dass entweder halt Bogen schießen oder das Schwert fechten? Richtig. Jetzt habe ich gesehen und sehe auch immer bei Facebook neue Anfänger Kurse, beziehungsweise meistens sehe ich den Post, der neue Anfänger Kurs ist voll. Wie gestaltet ihr das? Also wenn ich jetzt bei euch auf die Webseite gucke,

33:59
kann ich finde ich hier Infos zum Anfängerkurs. sind dann immer an, gibt es dann an jedem Standort für Schwertkampf und Bogenschießen einen Anfängerkurs in welchem, in einem bestimmten Zeitraum? Richtig. Was sind da die Zeiträume? Wie oft macht ihr das? Das ist wirklich von Standort zu Standort unterschiedlich, Michael. Also in Nürnberg haben wir die quasi fortlaufend. Also der eine Kurs ist rum und dann

34:26
Warte ich zwei Monate bis die nächste Ferienzeit rum ist, weil wir da nicht trainieren können und dann fängt der nächste an. Unsere Außenstandorte, zum Beispiel in Coburg oder in Hitzingen-Würzburg sind entstanden, weil Trainer von uns da hingezogen sind. Das war nicht so geplant. Da sind Trainer hingezogen, die wollten weiter trainieren. Er hat gesagt, naja gut, dann versuchen wir, ob wir da eine Gruppe zusammenkriegen. Jetzt in Coburg gibt es keinen Bogenschießkurs, weil da ist ein

34:55
riesige Bogenschieß-Community, da brauchen wir nicht auch noch was anbieten. Und so einen Anfängerkurs, ich sehe hier auf der Webseite gerade so eins, zwei, drei, vier, fünf Termine, ist das so die Größenordnung für einen Anfängerkurs Schwertkampf jetzt in dem Fall? Was das? Was ist das so der Umfang, den ihr in so einem Anfängerkurs beibringt?

35:23
Also der kann auch mal acht Termine haben. Das hängt so ein bisschen von den Zeiträumen zwischen den Ferien ab, die da liegen und wie das so mit anderen Terminen reingeht. Der Umfang ist für uns, da wir praktisch in jedem Training einen Teil waffenlos haben und einen Teil mit einem Langschwert. Heißt dann, du lernst in dem Waffenlosen eine linke Gerade, eine rechte Gerade, einen geraden Fußtritt und einen Schwinger.

35:51
und einfach so bisschen Körperbewegungen stehen und im Schwertkampf lernst du… Im Anfangskurs legt man natürlich viel Wert darauf auf Spaß und bisschen Prinzipien erklären und so ausprobieren. Aber wenn man das jetzt ein bisschen erweitert auf die erste Trainingszeit, dann leg ich sehr viel Wert darauf, dass wenn man sich das so vorstellt, jemand seinen ersten Freikampf einigermaßen sicher überlebt.

36:16
Natürlich ist er nicht real gefährdet, wenn er jetzt bei uns irgendwo in der Szene einen Freikampf macht, dass er sich verteidigen kann und es dem anderen nicht ganz so leicht macht. Das sind jetzt noch nicht ausgefeilte Schwertstücke vielleicht, sondern eher so was wie kannst du deinen Rückzug decken mit einem Langort, wie führst du den Oberhau vernünftig, dass er trifft und dass du nicht getroffen wirst. Solche Ideen. Das sind so die Basics sozusagen, die im Anfängerkurs drin sind.

36:46
Und danach kann man sich entscheiden, will man das jetzt weitermachen, will man jetzt Schwert und Bogen Mitglied werden oder sagt man, ich habe jetzt mal einen Anfängerkurs Schwertkampf im Lebenslauf stehen und das reicht mir. Genau. Na schön, okay. Wie ist da also die Konversionsrate, wie man heute so schön sagt? Also wie viele nehmen an so einem Anfängerkurs teil und wie viele werden dann Mitglied? Das kommt auf an, wer den Kurs macht, Michael.

37:14
Bei dir, bei dir natürlich. bei mir. Da haben alle schon den Vertrag unterschrieben, bevor sie noch durch die Tür durch sind. Ja, genau. Das schwankt. Wir hatten jetzt einen Bogenkurs, wo niemand weitergemacht hat. Woran liegt das? Ich weiß es nicht. Manchmal haben Leute irgendwie keine Ahnung. Das war nicht das, was sie erwartet hätten. Es war so kurz und die persönliche Planung hat sich doch geändert.

37:42
Dezember hatten wir einen Anfängerkurs Schwertkampf in Nürnberg, wo zehn Leute weitergemacht haben von zwölf. Ich könnte aber nicht erklären, was an diesem Kurs anders war als vorher. Genau so kannst du vielleicht, um da nochmal darauf einzugehen. Was? Wie würdest du denn die Grundausrichtung von Schwert und Bogen so beschreiben? was wollt ihr? Was wollt ihr erreichen? Was wollt ihr machen? Was wollt ihr Leuten auch beibringen am Ende? Ich würde das mal so formulieren.

38:11
dass man jetzt so im im lauf der zeit hat sich das vielleicht auch ein bisschen geändert Alexander was die leute bei uns haben können wenn sie das wollen ist jetzt im schwertkampf eher sage ich mal vielleicht ein bisschen ruhige historisches fechten was für uns bedeutet du stellst dir du kämpfst mit schutzausrüstung stellst dir aber vor du stehst im bloß fechten und

38:37
sehen die Techniken vielleicht ein bisschen anders aus, als wenn ich jetzt sage, was unsere Wettkampfgruppe trainiert. Ich lese mir das Regelwerk vom nächsten Wettkampf durch und bereite mich halt da gezielt darauf vor, was da erlaubt und verboten ist. Dann sieht vielleicht die gleiche Technik oder das Training auch ein bisschen anders aus. Oder du kannst jetzt neu so aus dem Bereich Harnischfechten irgendwie versuchen, dich in Vollplatte irgendwo zu vermöbeln.

39:06
Bogenschiessen ist auch so, das geht von einem eher mentalen meditativen Ansatz, was die eine Trainerin bei uns unterrichtet, wie kann ich Stress abbauen, wie werde ich ruhig, wie mache ich das mit Atemtechniken, bis hin zu wie gewinne ich den nächsten Wettkampf im Plankbogenschiessen da auf einem Parcours. Also ihr versucht auch tatsächlich einen relativ breiten Bereich da noch mit abzudecken sozusagen. Ja, das ist so das Interesse, was die Leute bei uns haben, entwickeln.

39:35
Du hast ja vorher auch gemeint, war von Anfang an bisschen das Ding, dass du gesagt hast, du möchtest das hier mehr auch so auf eine sportliche Art und Weise machen. Was hat es dir damals so darunter vorgestellt oder den Begriff? Für mich war damals der Unterschied zu, auf der einen Seite zu, ich wollte keine Kämpfe spielen, was so aus dem Bereich Live-Rollenspiel oder jetzt hauen mich gleich die einen, Reenactment kam, also ich wollte

40:04
Damals gab es zum Beispiel, kennt ihr noch, Codex Belly? Das war so ein Regelwerk, wo du eigentlich den anderen immer von hinten erstochen hast. So haben sie mir das erzählt. Und da hatte ich den Eindruck, das ist vielleicht noch nicht ganz so nah dran, wie ein Kampf aussah. Also da wollte ich es einfach lebendiger, realistischer haben. Und die andere Seite, wo ich auch nicht hinwollte, war praktisch

40:30
jetzt aus einem uralten Buch eine Zeichnung zu interpretieren. Vielleicht auch noch in originaler Klamotte, aber ohne den kämpferischen Hintergrund, ohne die Bewegung vorher. Sport hieß für mich das, was ich aus dem Karate kannte, dass du auch schwitzt und dass du vielleicht auch einen blauen Flecken hast. Also auch so bisschen dieses Training gegen Widerstand so ein Stück weit auch. schon. Also sozusagen nicht unbewaffnet zu Hause einen anderen K.O., aber der soll schon auch versuchen,

40:59
dass er dich nicht machen lässt, verstehe ich jetzt. Richtig, richtig. Und es gibt sicherlich einen Bereich, wo man eine Technik erst mal erlernt in Ruhe, wo man auch sicher ist. Aber irgendwann muss man sie anwenden und dann darf der andere auch nicht mitspielen. Und du hast ja auch gemeint, also heutzutage das Training, was du jetzt mit langen Schwert macht oder generell halt in den bewaffneten Kampfkünsten, das findet grundsätzlich auch mit Ausrüstung statt. Ab einem gewissen Härtegrad und in gewissen Bereich ja.

41:27
Ich unterrichte durchaus auch mal jetzt im normalen Kampfkunstanzug irgendwie einen Oberhau oder eine einfache Versatzung und mache das bewusst auch, weil ich den Eindruck habe, dass je größer die Ausrüstung oder je stärker die Ausrüstung, die Schutzausrüstung wird, manchmal werden die Leute auch ungenauer dadurch. Aber das ist jetzt wirklich eine, habe ich schon mitgekriegt, eine große Diskussion in der HEMA-Szene zwischen Menschen, die sagen, ohne Schutzausrüstung ist es unverantwortlich.

41:57
Und die anderen sagen, eigentlich kann ich mit Schutzausrüstung überhaupt nicht mehr richtig trainieren. Da würde ich sagen, befinden wir uns in so einem sowohl als auch irgendwo dazwischen sozusagen. Ja, manchmal so, manchmal so. Spannend, weil also was früher halt auch immer sehr rausgestochen ist, wenn du halt auf der Homepage warst oder auch mal irgendwie Leute von Schwerdenbogen, getroffen hattest.

42:22
Andere HEMA-Kuppen ist halt, wenn die nicht ihre Fechtausrüstung tragen, da hast du halt irgendein altes, laveriges T-Shirt an und irgendeine Jogginghose. Vielleicht noch irgendeine Rashguard inzwischen, wenn es sie vom Verein gibt. Aber ihr habt ja tatsächlich mit einem Gietornier mit einem Schwarzen. Tun wir, tun wir immer noch. Wir haben jetzt auch Rashguards seit drei Monaten. Ah ja. Weil das war immer so ein Element, wo man halt die Leute klar wiedererkannt hat, aber schon so ein kurzer Moment war, wo man auch kurz dachte so,

42:52
Okay, das habe ich jetzt irgendwie noch nicht gesehen und kommt ja auch eher aus dem asiatischen Raum. Wie seid ihr denn da dazu gekommen, das so zu machen? Ist das so eine Art Schuluniform auch, dass man das im Training machen, tragen muss dann auch? Ja, also ich kann mich, weil du sagst, ich habe die Szene live vor Augen, stand man ganz am Anfang zu neunt in den Jugendzentrum, weil wir noch keine Halle hatten. Und das kennt ihr auch als Trainer. Da kamen halt Leute in schlapprige T-Shirts rein. Und ich weiß noch, ich habe damals irgendeine Ringeinheit.

43:22
trainiert und habe dann die Hälfte des T-Shirts in der Hand gehabt von den anderen. Ich habe gesagt, Leute, das geht so nett, ich möchte, dass ihr gescheite Sportklamotten habt und das stimmt, ich aus dem Karate kam, war für mich, einfach diese Anzüge waren in jeder Grüße und preisgünstig verfügbar. Und dann haben wir uns darauf eingelassen. Die Diskussion war, ob wir in Punika trainieren. Das war damals hip.

43:51
Tunika in also so Römer Tunika oder wie? Ne, so ein Mittelalter Tunika, weißt du, das gab es damals und so und halt, dann hab gesagt, ja, aber das zerreißt auch und diese Kampfgrundanzüge sind halt dafür gedacht, dass man sie packt und zerrt und so. Also das war ein Grund und der andere Grund war für mich immer, sag ich mal, aus den Sportgedanken heraus und da wo ich herkomme, ist es schon so,

44:15
Wenn jemand bei mir Training steht und ich sage, wir machen jetzt 20 Liegestützen, dann gehe ich davon aus, dass der 20 Liegestützen macht. Und ich erwarte diese Disziplin auch. wenn wir aus dem Training rausgehen, dann hoffe ich, dass er das nicht mehr tut, was ich sage, sondern wieder selbstständiges Denken anfängt. Da wollte ich planen Unterschied machen und das ist das, was du gesagt hast, mit Schuluniform, wenn man so ausdrücken will. Also wenn ich diese

44:43
diesen Anzug anziehe und ins Training gehe, ist das auch quasi ein Commitment. Ich lasse mich auf das Training ein und übe auch das erstmal, was der Trainer mir sagt. Natürlich ist es so, dass man eine Technik diskutiert, aber ich bin der Meinung, man sollte sie vielleicht erstmal üben und ausführen können und dann kann man darüber diskutieren, ob sie nicht gut ist. Ansonsten landet man so in so einem Diskussionsforum.

45:12
Ja, Entschuldigung. Nee, das ist dann so ein bisschen auch dieses… also eins von den Ritualen sozusagen, die die Leute so ein bisschen aus Training einstimmen. Das ist halt anderer Bereich, es gelten eigene Regeln und das ist ein Zeichen davon, sehr sichtbares. Richtig. Ihr habt aber euch dagegen entschieden, klassisch weißen Gi zu nehmen. Ja. Also es ist… Gutes Hemablack, war das damals schon so ein Ding, dass man gesagt hat, da trägt man schwarz oder…

45:39
Die sahen einfach gefährlicher aus. Ich sag mal ganz ehrlich, ich konnte keinen Weiß mehr sehen. hab immer noch welche, aber wenn ich mal ins Karate Training noch gehe, ich die immer noch anziehen. ich, Cooles Faktor hat überwoben. Ja, genau. Im Karate Training sind Schwarzwies nicht erlaubt oder sind die dann irgendwie Meistern, Großmeistern vorbehalten, irgendwie sowas? Alexander, die Frage war an dich.

46:09
Beim Karate kann ich es nicht sagen. kann da sagen, bei BJJ ist in den meisten Schulen Schwarz-Weiß oder … Blau? Blau, genau. Beim BJJ ist es eh so wild. Da hast du teilweise auch so Flecktarngieße und so weiter. Das geht dann vielleicht nicht überall. Also Schwarz-Weiß, Blau geht da fast immer. Karate ist ja eigentlich nur Weiß. Ja. Da in der Jiu-Jitsu.

46:36
Bei den Großmeistern, bei wir trainieren, Michael, das ist so, der akzeptiert das alles. Bis er Fleck tarn. Das mag er nicht. Aber weiß-blau. Der eine kam letztendlich mit rot. Das ist so. Ich finde das geil, als du sagst, am Ende war es halt der coolste Faktor. Weil, wenn man das heute so sieht, man sich vielleicht, der Andreas hat sich da richtig was dabei gedacht, das bestimmt wochenlang hat er sich überlegt, dies und das und jenes. Und jetzt stellt sich heraus, wir waren ein bisschen jünger und haben uns gedacht, das sieht einfach cool aus.

47:02
Richtig. Und das waren alles irgendwie so Metal-Fans, und die haben eh schwarz getragen. Da musste keiner reinpugeln, von wegen das weiß tragen, alle schwarz schwarz gleich mit engagieren. Und tatsächlich, Alexander, ist cool, dass sagst, ganz viel von, ich weiß jetzt nur bei Schwert und Bogen, ist tatsächlich genauso entstanden. Irgendeine Lösung, oder hattest du eine Idee, und es war cool, es hat Spaß gemacht.

47:29
Manchmal hat man sich was gedacht dabei und manchmal habe ich einfach wirklich improvisiert. jetzt im Nachhinein kann man natürlich erzählen, das war alles, das stimmt aber nicht. Wir sind ja wieder bei dem Punkt, wir hatten ja damals nichts, also du warst ja darauf angelesen an vielen Stellen zu improvisieren. wer heute reinkommt, denkt sich wahrscheinlich, der Großmeister-Sensei Sifu Andreas Fuchs, nee Andreas verwendet man nicht, nur Fuchs. Der hat da wochenlang, das stellt sich heraus, nee so.

47:59
So eng sind damals nicht … Aber ich find das einen sehr interessanten Punkt. Wenn ich mich zurückerinnere, als ich Kung Fu gemacht hab, war das auch so … Einmal war es schon ein … Du hast die Kleidung übergeben bekommen. Also bei Kung Fu hatten wir kein Gi, sondern eine Hose. Du hast halt das Shirt der Schule, und dann bekommst du als Anfänger direkt … Nee, du bekommst keine weiße Schärpe.

48:27
Du kommst keine Scherpe beim Kung Fu, die musst du in eine Prüfung machen. Das war aber trotzdem so ein Moment. Shifu dann vorne stand und gesagt, hier, neues Neuling. Und dann gehst vor, übernimmst das. Das war was Besonderes. Und es war auch immer irgendwie was Besonderes, dann das anzuziehen. Du hast es auch besonders behandelt. Du hast es ordentlich zusammengelegt auf eine gewisse Art und Weise. Hast es vernünftig verwahrt in deiner Sporttasche. Hast es rausgenommen. Und ich jetzt gucke, wie ich meine …

48:57
Sportklamotten jetzt in die Tasche packe, das ist schon ein bisschen Unterschied. Ich mein, du kannst doch gucken, irgendwie so, weiß ich nicht, Hiaido oder sonst was, wie akkurat ihre Schwerte vor sich ablehnen und so. Und dann guckst du bei einem beliebigen HEMA-Event an die Wand und dann liegen ja 50 Schwerte auf dem Stapel und die Ausrüstung kreuz und klären und so. Und das ist guter Punkt. Wir hatten letztendlich mit dem Training, wo der eine quasi auf das Schwert von jemand anders getreten ist. Sicher nicht absichtlich.

49:27
Aber ich habe das ist ein No-Go, das geht nicht. Im Kampf kann das passieren, wenn die einfach auf der Seite liegen und er war halt unachtsam, dann hätte gesagt, das Ding könnte im Zweifelsfall, also das Schwert, hier hängt, irgendwie 3000 Euro wert, da trittst du bitte nicht drauf. Und zu den Anzügen, also ich empfand es, empfand es, empfinde es als hilfreich, wir hatten mal

49:56
Jetzt in den vielen Jahren ist mal verschiedene Geschichten passiert. Eine war es kam ein junger talentierter Fechter, der dann quasi, der war zwei Monate da und dann war ich in der Stunde, ich einen Dwerghau unterrichtet und er sagte, du machst das falsch. Das ist, ich habe Videos angeschaut bei YouTube. Der macht das ganz anders. Freut man sich immer als Trainer. Er glaube ich eins von Schwabenhau angeschaut.

50:26
Nein, stimmt nicht. Und damals habe ich gesagt, das geht so nicht. Also wenn du zu mir kommst, du kannst das lernen, was ich kann. Und das ist ja nicht richtig, aber ich kann nur das unterrichten. Und wenn du es anders lernen willst, du woanders hingehen. Und das konnte man über diese Disziplin, Geschichte und Kleidung ganz gut mit unterstützen. Also sozusagen die Leute, die sich bereit sind, darauf einzulassen, sind

50:56
tendenziell auch eher dazu bereitet sich auf den Rest einzuschließen, wie das was du jetzt erwähnt hast. So ist die Grunderfahrung. Und wir haben dann so in unserem Prüfungssystem ist es so, dass du ab einem gewissen Grad schreibst du eine Arbeit zum Beispiel zu einer Schwertechnik und das ist es x-mal schon passiert, dass Techniken neu interpretiert wurden von Leuten und das übernehmen wir, wenn das vernünftig ist und alle abnicken.

51:21
im Trainerkreis übernehmen das auch in den Unterricht. das ist nicht so, dass das nur in meinem Hirn entstanden ist, sondern mittlerweile ist das eher so. Also warum erzähle ich das? Ich damit sagen, dass es nicht so ist. Nur das, was der Fuchs sagt, ist richtig. Aber ich möchte auch nicht in jeder Stunde alles diskutieren nach 20 Jahren. Das eine ist ja, wenn du mit Leuten redest, die selber schon sehr viel Erfahrung haben und auch gewisse Erfahrungen gemacht haben, da kannst du auf einem anderen Niveau einsteigen als Leute, die ganz frisch dabei sind. Richtig.

51:50
Jetzt hast du dein Prüfungssystem oder euer Prüfungssystem ja gerade angesprochen. Das finde ich eigentlich eine sehr schöne Überleitung. das rundet ja auch dieses Gesamtbild, was du jetzt beschrieben hast. So dieses ein Stück weit Disziplin, Stück weit Annehmen von bestimmten Werten, Vorgaben, Regeln, die eben gegeben sind, sich eben auch einer Prüfung zu unterwerfen. Bist du

52:18
als du Schwert und Bogen gegründet hast, direkt damit reingegangen und hast gesagt, es wird definitiv auch ein Prüfungssystem geben oder war das etwas, was sich dann entwickelt hat? Es gab es von Anfang an, auch wieder aus der Tradition des Karate heraus, wo ich herkam, war mir das sehr vertraut, dass du, genau, Punkt, erst mal. Also das gab es von Anfang an und es hat sich sehr weiterentwickelt.

52:45
Das, was jetzt stattfindet, mit denen von 2007 nichts mehr zu tun. Dann gib uns doch mal einen Einblick in die beiden Extreme sozusagen 2007 und heute. Wie hat es denn angefangen zuerst mal? Also angefangen war, so hatte ich das im Karate kennengelernt. Das heißt eher wie in der Schule. gehst in eine Prüfung. Es gibt einen Lernstoff.

53:11
auf den du dich vorbereitest und am Ende sagt dir jemand, ob das richtig oder falsch war und sagt letztendlich auch, hast du die Prüfung bestanden oder nicht. Und das hat man tatsächlich am Anfang auch so gemacht. Das andere Extrem ist mittlerweile so. Ingolf hat das mal, also du hast in der Vorbesprechung irgendjemand von euch gesagt, das ist nicht so üblich, es gibt öfters als man denkt.

53:38
Ingolf hat sein Prüfungssystem Leistungsschau genannt oder so ähnlich, glaube ich. Also da war das eher so, du hast dasselbe in der Hand und ritz auf und bereitest dich vor relativ frei. Aber du zeigst vor einem Publikum, was du kannst. Also mehr so wie ein Vorspielen für einen Posten im Orchester. Das ist ein schöner Vergleich. Und jetzt ist es so bei uns.

54:07
Also anders extrem gerade, dass es einen Lehrplan gibt, der auch jedem zur Verfügung steht bei uns. Das hat den Vorteil, dass wenn ich in die Halle komme und da sind 30 Leute, dann kann ich sagen, sortiert euch bitte mal, wer den ersten, wer den dritten, wer den siebten Grad. Und das heißt, auch wenn die Leute sich nicht kennen, wissen die, die können mit dem, der ihnen gegenüber steht, ähnliche Techniken üben. Also das hilft uns, den Unterricht sehr zu strukturieren und die

54:36
Prüfung sieht am Anfang schon so aus, es die Technik-Auswahl gibt, die du können musst. Ich lege mittlerweile sehr viel Wert darauf, dass wir dann sagen, wir als Trainer haben die Verantwortung, dass die Leute das können. Wenn jemand das nicht kann, dann würde ich nicht sagen, du bist so weit, dass du die Prüfung zeigen kannst, dass du das vorspielen kannst. Sondern müsste ich ihm vorher helfen, dass er das lernt.

55:05
Also es ist nicht mehr eine Prüfung, du dann praktisch jemanden hast vorne, sagt richtig und falsch, sondern eine, auf die man sich gemeinsam mit dem Trainer vorbereitet, die du eher für dich selber machst, wie einen Punkt, dein Lernen strukturiert übers Jahr. So dass das nicht so hin daddelt, sondern du hast halt immer wieder so Fixpunkte, wo du wieder was können musst. Die Erfahrung zeigt, sich die Trainingsbeteiligung vor den Prüfungen sprunghaft erhöht.

55:34
Also ist auch nicht schlimm, wenn nicht jeder bei jeder Prüfung antritt. So ist es nicht, aber trotzdem kommen schon mehr Leute. Ihr markiert das nur vielleicht, weil sonst ist im Kampfsport sehr bunte Gürtelchen üblich. Wenn das bei euch noch so ist, ihr habt ja so einen Ledergürtel, wo dann so kleine Marken drauf sind, aus Messing aus, was die sind. Richtig, genau. Und wie weit geht es da bei euch? was ist das Hülsen? Bis neun.

56:03
bis neun. Es gibt auch, um das vorwegzunehmen, gibt keine Meistergratulierungen. du kannst einfach, wir haben keine Titel, es gibt neun gerade. Und letztendlich ist es Fortschrittskontrolle, so wie du es jetzt beschrieben hast. ist Fortschrittsanzeige vielleicht sogar eher. Genau. Lernorganisation, Fortschrittskontrolle, schon auch Motivation. ich merke, ich, für mich ist es so, ich merke, dass ich habe jetzt

56:32
bereite mich im Giojitsu auf eine nächste Prüfung vor, dass es mir hilft, einfach weiterzumachen, dran zu bleiben, mich mit was Neuem zu beschäftigen. Hast du denn dann generell irgendwie einen Unterschied gemerkt, wie sich diese Systeme über die Jahre verändert haben, was die allgemeine Motivation angeht? Du hast gemeint, vor der Prüfung, da sind die Leute dann immer da. Aber stellst du irgendwie fest, dass das die Leute tatsächlich auch länger irgendwie im Sport hält? macht das? Wie ist da der Unterschied? Ich weiß nicht, wie eure Erfahrung

57:02
sind in euren Schulen. Ich habe den Eindruck, dass es die Verbindlichkeit und das sich auf eine Gruppe einlassen, sich nach Corona seit mal wieder trainieren dürfen verändert hat zu vorher. Also ich meine, dass es weniger wird und dass die Leute eher unverbindliche Angebote suchen. Ja, ich kann auf jeden Fall sagen, dass bei uns die

57:29
Die Zusammensetzung der Gruppe ist sehr viel mehr casualer. Vorher waren mehr Leute bei Prozentual und auch absolut, die sehr ambitioniert waren oder sehr oft da waren. konnte man die Uhr nachstellen. Damals hat sich schon jeder gewundert. Jetzt ist eher so, dass Großteil der Gruppe siehst alle zwei Wochen. Genau. Das liegt bei euch an den… Sind das die neuen Mitglieder bei euch, Alex? Oder sind das auch die Älteren, die dann quasi eher casual geworden sind?

57:58
Beides, also die von den Älteren, vorher sehr motiviert waren, die gibt’s eigentlich nicht mehr. Also, weißt du, bis auf einzelne Ausnahmen abgesehen. Und die Leute, danach … Leute, die früher sehr motiviert waren, jetzt casual. Und die Leute, die dazukamen, sind zum Großteil casual. Wir sind insgesamt mehr Leute. Aber das ist schon ein sehr deutlicher Trend, den man feststellen kann. Wie ist es dann bei euch, Andreas, mit dem Prüfungssystem?

58:27
hat das dann einen entsprechenden Einfluss darauf, dass die Leute eben, wenn sie zu euch kommen, eine höhere Verbindlichkeit mitbringen? Das kann ich dir nicht ganz beantworten. Ich weiß, dass es für manche Leute ein Ausschlusskriterium ist. Also dass sie sagen, da gibt es eine Prüfung, da gehe ich nicht hin. Richtig, richtig. Und für mich ist es, das was Alexander jetzt beschreibt, das stelle ich schon auch fest und das ist ein Weg,

58:55
über den wir versuchen, die Leute zu motivieren, sich in schon auch anzustrengen. Nicht ganz so freizeitmäßig da zu sein, sondern auch versuchen zur Leistung zu motivieren. Leistung heißt dann Lernen, Zuwachs oder Lernen, also neues Erlernen, Bewegungen. Richtig. unser Wettkampftraining, das wisst ihr auch, ist einfach vielleicht nicht

59:24
für alle Körpertypen und für alle Menschen was muss man auch nicht mögen aber HEMA ist so vielfältig, du auch wenn du nicht Wettkampf machst, dich trotzdem weiterbilden kannst die ganze Zeit und den Anspruch habe ich schon also jemand der nur einmal die Woche ins Training kommt um sich zu bewegen der wäre jetzt bei uns nicht so gut aufgehoben auf Dauer also du hättest lieber auch eine Gruppe wo die Leute auch ein bisschen

59:49
ambitioniert oder ambition ist vielleicht das falsche wort aber sowieso gesagt das verbindliche auch kommen die irgendwie öfters regelmäßiger da sind ja ist das dann schon schon auch aus dem hintergrund ich erinnere mich an eine szene in coberg da haben wir mit der uni zusammengearbeitet und da kam also bei uns ist es so du musst dich schon anmelden mit adresse telefonnummer wenn du kommst gerade auch im anfänger training und da kam beim ersten drei leute

01:00:18
Das waren drei andere als die, sich angemeldet hätten. Da habe ich sie darauf ansprungen, das geht nicht. In der zweiten Woche kamen wieder drei andere. Und dann weiß ich noch, da hat eine junge Frau zu mir am Ende des Trainings gesagt, jetzt verstehe ich das. Wenn du sagst, hau den anderen mal, das braucht schon Vertrauen, dass man da stehen bleibt. hat gesagt, das ist Grund, wir bisschen Verbindlichkeit wollen. Dann kamen sie nimmer.

01:00:46
Jetzt habt ihr Schwertkampf und Bogenschießen und im Schwertkampf dann quasi nochmal so bisschen das wettkampforientierte Fechten und aber auch verschiedene Disziplinen. Also ich weiß Langschwert und Schwert und Bukler. Auf jeden Fall gibt es noch mehr Disziplinen, die ihr habt? Säbel gibt es. Beginnt gerade so noch nicht als feste Gruppe. Dann Wuhurt, also gerüsteter Kampf, gibt es im Hintergrund.

01:01:15
Das sind natürlich zwangsweise ein bisschen weniger, weil die Ausrüstung dann nochmal teuer ist. Und Stab, glaube ich, ganze lange Zeit. Die schleift gerade ein bisschen ein, weil der Trainer weg ist. Und dann gibt es für all diese Disziplinen auch ein komplettes Prüfungssystem. Das wollte ich eh fragen. Also ist es das Prüfungssystem pro Waffengattung oder ist das sozusagen, nee, du fängst vielleicht mit Langschwert an und dann hast du aber noch das und das und das mit drin.

01:01:45
Also es sind quasi, stell euch vor, gibt eigentlich ist es so gedacht, dass es ein waffenloses Prüfungsprogramm gibt, das ist gleich für jede Waffenkarton. Also du musst in jeder, auch wenn du Bogen schießt, solltest du einen geraden Fuß tritt können. Die Bogenschützen weigern sich seit 20 Jahren. Sehen sie nicht ein. Das war mal der Plan.

01:02:09
Und dann gibt es eins für Bogen, eins für Langschwert, eins für Schwert und Bukler. Die sind auch unterschiedlich. Schwert und Bukler gibt es bei uns nur sechs gerade. Matthias Bär, der Trainer, einfach gesagt, er kriegt da alles Wissen drin unter. Vielleicht entstehen noch mal drei, kann sein, aber gerade gibt es nur sechs. Wenn du das jetzt ansprichst, lässt du quasi dann auch, wenn jetzt jemand sagt, ich mache jetzt Schwert und Bukler, so wie Matthias zum Beispiel, oder Säbel, was jetzt neu entsteht.

01:02:39
Das überhilfst du dann jemandem, den du dafür geeignet hältst und sagst dann aber bitte auch Prüfungsprogramm dazu entwerfen. So im Groben, ja Michael. Oder ist das optional, also dass du sagst, ob du jetzt eine Prüfung machen willst oder nicht, ist dir überlassen für dein Training. Der Weg wäre glaube ich so, dass ich schon immer die Idee hatte, wenn ihr in eure Trainingsgruppe denkt, ich würde auch nicht jeden Fechte

01:03:08
jetzt unbedingt die gleichen Kampftaktiken beibringen, sondern der eine bewegt sich anders wie der andere. Der eine ist 1,90, die andere ist 1,60 oder so. Und so ähnlich hatte ich die Idee bei den Trainern auch immer, dass die schon eine Leidenschaft für was haben. Also jetzt kam einer zum Beispiel, der hat sich ganz lange mit, was hat er jetzt gemacht? Rapier beschäftigt. Ne Quatsch, Montante.

01:03:38
will jetzt einer anfangen. sich sehr viel mit Montante beschäftigt und dann wäre die Diskussion mit mir immer, okay, was hast du dir ausgedacht, was hast du gelesen, auf welchen Workshops warst du, welche Quellen gibt es, aber wen gibt es auch in der Szene, wer kann gerade was unterrichten und wenn die Leute dann bereit sind, dort hinzugehen, dann wäre schon, dass man gemeinsam einen Lehrplan entwickelt, aus dem dann auch ein Prüfungsprogramm entsteht.

01:04:05
Und das machst du dann mit den Leuten zusammenarbeitet oder ist das eine größere Trainergruppe, die sich dann zusammensetzt und da drauf schaut? Es ist so, der einzelne Trainer würde das vorbereiten in Zusammenarbeit mit mir, dass es halt so in die Gesamtstruktur passt. Und dann ist immer der Weg, dass man es praktisch unseren Trainern vorstellt und die das diskutieren. wir so, ich kenne auch immer so verschiedene Punkte über, ist es praktisch stimmig in sich?

01:04:34
kriegt man es irgendwie mit den Quellen zusammen, ist es Volksprinzipien, die in anderen Kampfkunstarten auch gelten, ist es im Freikampf umsetzbar, also nach solchen Punkten wird es dann relativ intensiv durchdiskutiert und wenn es die Prüfung besteht, dann geht man, dann unterrichten wir danach. Wie viele Trainer habt ihr eigentlich, wenn wir uns da die ganze Zeit darüber reden? Alles in allem dürften es 20 sein, so ungefähr. Jetzt über die ganzen Standorte verteilt und so.

01:05:01
Ja, aber mit 20 Trainern kannst du eine Menge Training auch anbieten. Es gibt ja nach wie vor Gruppen, du halt irgendwie im Einnahmen mit Vertretung irgendwie den Laden schmeißt. Ich habe die Erfahrung gemacht, das versuche ich auch immer, wenn eine Trainingseinheit mit zwei Trainern besetzt ist, dann ist die A sehr stabil, weil man hat einfach Urlaub, krank oder Kinder sind krank oder sonst was. Und zum anderen hat man auch immer so ein bisschen Austausch. Das hat sich bei uns sehr bewährt.

01:05:30
Wie sehr bist du eigentlich noch das eigentliche Training geben involviert? Also gerade auch jetzt unter dem Hintergrund, dass ihr 20 Trainer habt, hast du da gewisse Dinge einfach abgegeben und du lässt die Leute das machen und kümmerst dich mehr so ein bisschen um die Verwaltung oder stehst du immer noch jeden Tag mit dem Schwert oder dem Bogen in Hand auf der Platte sozusagen oder in der Halle? Ich habe jetzt seit, glaube ich, zwei Jahren einfach das große Geschenk, ich reise rum. Ich bin jeden Abend in einem anderen, also nicht jeden Abend, sondern

01:06:00
drei, vier Tage die Woche in einem anderen Training und besuche die Trainingsgruppe und habe dann das große Geschenk, dass ich da nicht Prüfungsprogramm unterrichten muss, sondern ich mache dann, keine Ahnung, irgendein Prinzip, irgendwas Schönes, mal sehr seltene Würfe aus einer ganz anderen Kampfkunstart was oder so und genau so. Das heißt, mir ist der Kontakt zu den Menschen wichtig. Ich möchte sehen, die Leute, die bei uns trainieren und kennen immer noch.

01:06:30
Aber ich bin jetzt wenig. Und ganz ehrlich, im Markswettkampftraining, da komme ich vielleicht mal als Onkel vorbei, aber da mache ich ihn nicht mehr mit. Das ist immer zu anstrengend. Schwere Bogen ist jetzt auch nicht darauf angewiesen, dass du persönlich irgendwie in jedem Training auf der Matte stehst, weil sonst bricht das alles irgendwie zusammen. Ich glaube nicht. Ich bin der Meinung, dass wir hervorragende Trainer haben, die fachlich

01:06:56
manuell wahrscheinlich aktueller sind als ich, das merke ich schon auch. Also Trainer-Ausbildung steht ja auch bei euch als Stichwort auf der Homepage. Ist das irgendwie so, gehst du da auf die Leute zu und sag, hey, ich kann mir das irgendwie gut vorstellen, dass du Trainer wirst, Trainerin oder kommen die Leute da zu dir und sagen, boah, ich hab total Bock da irgendwie in Training für Waffe X. Wie läuft das ab bei euch normalerweise? Schon beides. jetzt, also es kommen manchmal Leute, die sagen, sie möchten

01:07:26
haben vielleicht auch Vorbissen aus dem Bereich oder aus einem anderen Bereich und kommen dann und dann schauen wir, ob das passt und versuchen das möglich zu machen. Manchmal ist es auch so, dass ich irgendwo auf Leute zugehe, weil ich weiß, dass ein Trainer aufhören möchte oder beruflich irgendwie weg muss oder sonst was und dann schauen wir natürlich, wer könnte das mit übernehmen. Also ich nehme dann auch mal an, wer bei euch Training gibt, kriegt auch ein Entgelt für die Stunde. Unterschiedlich. Also da muss man deutlich sagen,

01:07:55
Die Bandbreite ist bei uns schon so von Menschen, die wirklich sehr wenig haben, bis Menschen, eine eigene Firma haben. Und da richtet sich manchmal auch der Beitrag ein bisschen. Und bei den Tränen ist es auch so, dass manche sagen, du, ich interessiere das nicht, ich mache das einfach aus Freude. Und die anderen sind froh, wenn sie was kriegen. Also das klassische, ich bin hier irgendwie am Student studieren, habe keine Kohle, da brauche ich jeden Cent so. Genau. Okay. Und wir hatten das auch als Prinzip immer

01:08:24
wir gesagt haben, wenn jemand sich engagiert, dann sollte Geld nicht das Problem sein, dass er bei uns trainieren kann. Also du hast immer so eine eine Selbsteinschätzung noch, wie viel du zahlst bei uns in einer bestimmten Range. Das ist so ein bisschen, wie soll ich das sagen? Also das Menschenbild, was ich da so raus höre, ist ja schon auch sehr auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es gibt ja auch so das Gegending, dass du sagst, naja, Fairness verstehe ich so, dass es halt

01:08:51
Regeln gibt und die gelten halt für alle gleich. Aber das ist ja so ein bisschen das Gegenstück, dass man halt guckt individuelle Situationen und daran sich auch an sowas wie die Beitrag orientiert. Und da hast du genau das Spannungsfeld erwischt. Das ist natürlich immer Thema. Also es gibt seit ich denken kann Diskussionen. Jetzt bei dir in der bei Schwert und Bogen oder allgemeiner Art?

01:09:18
Also der Punkt, den Alexander aufgegriffen hat, wenn man es so individuell macht, es dann gerechtfertigt für alle, ist es gleich oder… Und dann falle ich mal auf der einen Seite vom Pferd und sage, jetzt ist es für alle so, Punkt, alle gehen jetzt links rum. Nach einem halben Jahr denke ich mir, okay, warum eigentlich? Und dann mache es wieder total locker und dann ändert es sich doch aus. Okay, also wenn man jetzt sozusagen…

01:09:45
den Andreas von einem halben Jahr erlebt hat, dann sollte man noch mal vorbeikommen und gucken, ob’s jetzt irgendwie … besser passt. Ja. Genau. Weil wir jetzt das Thema Trainerausbildung angesprochen hatten, was ist denn deine eigene Ausbildung? Hast du da noch mal irgendwas Spezielles gemacht, oder war das einfach so Learning by Doing und dann halt nebenher, wie man das so macht, Seminare und Co.? Hm. Ähm … Also, ich hab ne …

01:10:15
Also von der Trainings-Dedaktikpädagogik habe ich vor vielen Jahren als Sozialpädagogik studiert und habe da so bisschen den Hintergrund. Ich habe dann eine Ausbildung als Konflikttrainer, Mediator, sowas. Das alles spielt da so ein bisschen mit rein. Und im Sportlichen hatten ich Fachübungsleiter Klettersport.

01:10:40
Ich da Trainingslehre gelernt und habe da auch ganze Zeit lang mitgearbeitet. Über das Karate hatten wir die Idee beim Deutschen Karateverband, dass man einer gewissen Graduierung Training halten darf. Das haben sie mitvermittelt im Unterricht. Aber jetzt speziell habe ich dann keine weitere Ausbildung. Ich weiß gar nicht, gibt es gerade noch eine Trainerausbildung in HEMA? Verschiedene wahrscheinlich.

01:11:08
Ja, genau. meine, es gibt ja zum Beispiel die von der Akademie der Fechtkunst, was Christian Bott gemacht hatte. Aber das ist jetzt nichts, wo du selber irgendwie mit drin warst. Die Akademie der Fechtkunst ist manchmal terminlich etwas schwierig zu erreichen. Also ich habe mich da mal interessiert dafür, aber wir kamen nie zu einem gemeinsamen Termin und dann ist das Projekt auch wieder nach Nächten gescheitert. okay. Weil ihr seid ja auch

01:11:38
Also, es gibt den Schwertring. Und da hängen verschiedene Schwertkampfgruppen mit drin. Unter anderem zum Beispiel Griefern von Christian Bott und auch Schwert und Bogen von dir. Noch sieben Schwerte, Institut für Stabfechten, Asterea, Fechtergilde Münster und der Fechtboden. Und der Partner ist die Akademie der Fechtkunst Deutschland. Ähm

01:12:00
Das ist auch so ein Ding. Ich hab jetzt nur grad die Webseite auf natürlich. Ich danke, du bist gut vorbereitet. Was ist denn eigentlich das Schwertring? das ist so ein Punkt. Ganz klar war mir das nie.

01:12:14
Der Schwertring ist, das erzähle ich immer gerne, eigentlich müsstest du das in Christian Bott fragen. Habt den schon gehabt im Schwertgeflüste? Den hatten wir da, ja. Ich glaube, den Schwertring hatte ich nicht gefragt damals. die Geschichte, weil das ist eigentlich das Christian der Mastermind, wer das so sagen will. für uns war der Weg so, es gab 2012 eine Einladung zu unserem ersten internationalen Termin.

01:12:43
der Turnier, das Schwert von Wien hieß das. Ist das noch ein Begriff? Ich habe davon gehört, da gab es dann so schöne Fotos, weil die Regeln irgendwie so waren, dass dann der Ingolf jemand anders aus dem Ring getragen hat oder so. Wir hatten das erste Mal diese weißen Stichschutzjacken an. Die hatten sie da leiweise und das gab, das durfte man gar nicht fotografieren, da hingen dann unten die Bäuche raus, weil die halt so klein waren. Es war ein Watt Spaß.

01:13:13
Da sind wir damals auf Gryphon getroffen und haben die kennengelernt. das war neben Hans Heim bei Christian für mich tatsächlich so ein zweiter, wenn du so willst, Mentor oder Wegbegleiter, der uns viel an Fechtwissen und Ideen auch vermittelt hat. über diesen Austausch kam er dann und gesagt, wollt ihr nicht im Schwertring Mitglied werden? Ja, bestimmt vielleicht. Nein, ich weiß nicht. Und der Schwertring

01:13:43
So wie ich verstanden habe, eigentlich so ein letztendlich ein Freundeskreis von Fechtschulen oder Fechtschulleitern. Also das sind doch alles gewerbliche Fechtschulen, drin sind oder waren zumindest mal? Nee, die TG Münster ist ein Verein. Ah, okay. Und ihr habt ja da auch so, also es gab zum Beispiel ja Schwerdringinterne

01:14:10
Turniere eine Zeit lang. Relativ früher, also es insgesamt nur nicht so wahnsinnig viele Turniere in Deutschland gab, waren ja irgendwie so 2, 3, 4 im Jahr so um den Dreh. Richtig, genau. da war es dann aber so, dass wir, sag ich mal, also der Schwertring, ein Großteil der Leute, die du gerade vorgelesen hast, haben bei Christian auch Fechten gelernt. Also zum Beispiel die Jungs von Asteria, dann TG Münster glaube ich auch.

01:14:39
Die waren alle bei ihm in Ausbildung, wir aber nicht. Und unsere Art zu fechten und auch der Weg, wir dann langgegangen sind, ist glaube ich etwas robuster geworden, als der von Griefen jetzt gerade ist oder vom Schwertring. Genau, Auch mit dem Türeturnier gab es dann so die erste Unterscheidung. Das war ein bisschen anders, die Schwertring internen Turniere. Es waren andere Sachen erlaubt.

01:15:06
Das Diro-Turnier war ja ein Turnier, ihr veranstaltet hattet über mehrere Jahre. Das war ja am Anfang so mehr oder weniger vereinsintern und irgendwann habt ihr das öffentlich gemacht. Genau. Gibt es aber heute nicht mehr oder kommt das nochmal wieder? Ne, gibt es nicht mehr. Erstmal, also gerade erlebe ich das so. Das war so eine Zeit, da gab es ja noch nicht viele Turniere. Das war so der Versuch, einen Beitrag zu machen, dass es mehr Turniere gab.

01:15:33
nicht so die Notwendigkeit, unsere Leute sind irgendwie gefühlt jedes Wochenende irgendwo. also Bedarf ist nicht mehr so groß, er schon mal war. Nee, glaube ich nicht. Und es gibt auch, ich habe den Eindruck, es werden hervorragende Turniere gerade organisiert. Also wüsste ich jetzt nicht, was man da besser machen kann. Also ihr habt so quasi eine Nische einfach gefüllt, wo ihr gesehen hattet damals, das ist irgendwie relevant und heute sagst du, nee, passt auch so.

01:16:01
Die Augsburger sind dran, ich sagen, Alexander. Die sind sowas von dran. Die nehmen alle anderen Turniere mit, aber organisieren selber keins. Genau, das habe ich damals gesagt. Wenn der Dürer Turnier aufgehört hat, haben gesagt, so Alex, du bist dran. Mach mal. Also nicht ich Alex, sondern Alex Augsburg. richtig. Das heißt, das war jetzt der Grund dafür, dass es das Dürer nicht mehr gibt, dass ihr gesagt habt, der Bedarf ist einfach nicht mehr da. Geht’s raus, spielt’s Fußball, hier fechtet woanders.

01:16:30
Das müssen wir jetzt nicht mehr bei uns organisieren. Das schon, Michael. Und das war schon wirklich für uns als Gruppe ein großer Aufwand. Entweder wir hätten es größer gemacht, international. Und das war für mich persönlich an dem Punkt gerade dann nicht mehr möglich. Und ohne mich war es dann auch nicht möglich für Schwert und Bogen.

01:16:55
und dann haben wir es lieber bleiben lassen. war es so das Gefühl, okay, es war gut bis jetzt und bevor es jetzt dann irgendwie… Es bleibt in guter Erinnerung. Ja, genau. Muss man auch mal aufhören, wenn es gut ist und nicht noch weiterführen. Aber dann noch mal zum Schwertring. Also das war ja dann eigentlich so ein, könnte ich ja sagen, so eine Organisation auch so bisschen für Netzworking, dass man sich austauschen kann. Hat das dann stattgefunden? Also bist du da mit den Leuten in Kontakt gekommen? Sehr.

01:17:20
Genau, es gab auch viele treffende, herrliche Treffen, somit übernachten in der Fechthalle und fechten auch unterschiedliche Diskussionen über wie Techniken gehen, das hat mich sehr weitergebracht. Ich war nicht unbedingt immer der gleichen Meinung mit den anderen Fechtlehrern, aber das muss ja nicht sein. Also wirklich auch so dieses klassische, wie man es für die Leute, die es erst nach Corona angefangen haben, wie man es von früher noch kannte, mit

01:17:47
Wie geht denn da in Zornhau? Zeig mir mal. Ganz genau. Und dann hat André keinen Zornhau gemacht, sondern den Schielhau. Dann gab es die restliche Nacht Diskussionen, bis man irgendwie von zu müde war. Richtig. Was mich jetzt nochmal interessiert, wir haben jetzt sehr viel über Schwert und Bogen geredet. Das ist aber ja quasi seit 2007 dein Gewerbe und jetzt ein, sagen wir mal, Baustein deines Einkommens.

01:18:16
Was hast du davor gemacht? Was machst du vielleicht noch? Was ich davor gemacht habe war, war, das hat nämlich Schwert und Bogen auch bisschen möglich gemacht, Management Trainer. Also ich habe für DAX dotierte Unternehmen Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikation und Team Seminare gegeben. Und das heißt, ich hatte nebenbei genug Freizeit, Schwert und Bogen aufzubauen.

01:18:45
Könnte man jetzt auch denken, das ist so ein hart stressiger Beruf, ja, durch die Land-Jet-Setten und so weiter. Schon auch. Also das war dann Andreas Fuchs Coaching und da hatte ich dann ein Unternehmen angesprochen, gesagt wir haben Herausforderung XYZ. Kommen Sie mal bitte vorbei. Das war ein großer Teil, genau. So dann auch als Freelancer von der Firma in München, von der Beratungsfirma und.

01:19:13
Das hat es schon auch gut möglich gemacht, weil du dazwischen halt auch immer wieder Zeit hast zwischen den Seminaren. Und damals war das gut möglich. jetzt ist es so, dass das letzte Projekt nach Corona jetzt ist, dass wir, das ist tatsächlich schon auch bisschen jetzt meiner Lebenssituation geschuldet, dass wir hier am meinen Wohnort, die Dorf,

01:19:42
Gastwirtschaft gekauft haben. Ach ja. Und in einen Teil davon haben wir jetzt einfach ein Fechtsaal und eine Bogenhalle eingerichtet. Das ist ja geil. Ja. Und in der anderen entsteht eben gerade wieder eine Dorfgastwirtschaft und das genieße ich sehr, weil jetzt so im BJJ ist es sehr viel üblicher, dass viele Menschen zum Einzeltraining kommen. Auch gerade so aus dem Bereich von früher, aus den

01:20:10
Geschäftsbereich Leute, die ganze Zeit unterwegs sind und sagen, ich kann nicht in ein reguläres Training, aber ich buche mich ein, ich brauche zehn Termine, wann hast du Zeit? Also Stichwort Schichten halt auch wieder zum Beispiel. Ja, genau. Die kommen dann eins zu eins zum… Genau. Der eine war jetzt zum Beispiel drei Tage da, hat hier in der Ferienwohnung übernachtet und wir haben halt zweimal am Tag trainiert. Und das macht mir viel Freude, weil du dann sehr individuell, also wo ich dann merke,

01:20:39
Du kannst das ganze HEMA-Wissen dann nicht so wie in der Schule, in der Gruppe unterrichten. jetzt? Wo lernst du das? jetzt lernst du das. Und dann kannst sehr schauen, wie bewegt sich der Mensch, wo steht der und was bringe ich dem bei? Aber das ist ja geil. heißt, bei dir gibt es dann sozusagen die HEMA Vollpension. Also ich komme dahin, kann da übernachten, kriege Frühstück und dann bringst du mir den Rest vom Tag was bei, wenn ich dafür bezahle. Wenn du entsprichst. Richtig. Und den die Halle an sich sozusagen dann mieten, dass man sagt, ich will jetzt hier

01:21:08
gerne mal ein Trainingslager machen und würde das gerne bei dir veranstalten? Das ist zu klein, Michael. Das ist zu klein. ja, da kannst du einen Freikampf drin machen. du kannst irgendwie mit vier, fünf Leuten da HEMA trainieren oder so. das ist ja. Aber das ist auch wieder spannend, weil wir hatten ja vorher auch schon Ingolf Kurweis an.

01:21:33
Bob Kohl hat sich auch einen alten Gasthof gekauft, wo da HEMA-Vollpensionen anbietet. Man kann auch regulär übernachten, aber auch Fechträne buchen. Das ist der neue Trend hier. Ich wusste nicht, dass es ein Trend ist bis gerade eben. jetzt haben wir schon zwei Leute, also offensichtlich ist es einer. Ich wusste nur, dass Ingolf irgendwo in die Pampa gezogen ist und Erdbeeren anbaut, dachte ich. Und nebenbei fechte ich. Das alles kürkt, glaube ich, zusammen. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat er regulären

01:22:02
Unterkunftsbetrieb, Leute, die halt da irgendwie wandern oder sonst was. Aber er hat dann auch so eine Sporthalle nebenan, die er nutzen kann und macht er halt auch Trainingslager und solche Dinge, wo halt alles quasi dann bei ihm vor Ort stattfindet. All inclusive. Und wir haben hier die Möglichkeit, im Sommer kann ich auf die Burg hier gehen und wir fechten den Burghof. Und das ist einfach spektakulär. Und im Winter haben wir in unserer Bogenhalle ein Bogenkino. Das heißt, da leucht vorne ein Film.

01:22:29
Dann schießt du auf eine Leinwand mit einem Bogen und wenn du triffst, dann passiert auch was. Ach ja, das ist ja cool. In welcher In welcher Stadt sind Bei Nürnberg. Bei Nürnberg ist das. Ja, so hinten in den fränkischen Hügeln. Das ist aber auch irgendwie, also wenn du das jetzt so erzählst, krasser Schritt so auf der einen Seite. Ich habe halt Seminare für Daxmanager gegeben und habe eine Schwerkampfschule gegründet. Das ist jetzt nicht der logische Karriere Schritt.

01:22:59
Und jetzt habe ich eine Wirtschaft gekauft. Aber das bezeichne vielleicht, ihr habt mal gefragt, war das geplant? Nein, das war nicht so geplant. Also ich sieht mir an dem Weg schon, dass das hat sich so ergeben. Hast du das mal miteinander verbunden? irgendwie ein DAX-Manager sind dann mit paar blauen Flecken nach dem Seminarheim. Das haben wir schon immer mal wieder. Gab es auch Anfragen und…

01:23:29
Ich hatte den Eindruck, da war ich dann so engagiert für HEMA. Also die wollten dann halt bisschen spielen und ich war dann aber da war ich so engagiert für HEMA, dass wir das hätte gut verbinden können. Ja, okay. Das ist natürlich schon was, die schnuppern da auf jeden Fall nur rein. Also die Chance, dass da jemand das längerfristig macht, ist glaube ich sehr gering. Haben wir auch gar keine Zeit normalerweise. Ja, genau. Und ich wollte dann schon, wenn, dann bitte richtig und dann benetzt du es auch richtig und…

01:23:58
hatten sie keine Lust. war da dein Hintergrund, wie du zu den Coaching-Geschichten gekommen bist? hast du da eine Ausbildung gemacht oder hast du da irgendwie eine… Auf welche Art Weise bist du dazu gekommen? Ich habe einfach behauptet, ich kann das. war tatsächlich schon… Also jetzt mal, wie ich aufgewachsen bin, haben wir zum Beispiel

01:24:28
später hieß das handlungsorientierte Übungen. Also das kennt ihr bestimmt, so gab es diese Spinnennetzübung. Hat euch das schon mal begegnet? Da hängt so ein Spinnennetz aus Seilen und du musst mit einer Gruppe da durch und jede, wie immer wenn du durch ein Loch durch bist, ist das Loch zu und du musst halt dann am Schluss die Leute durchreichen. Das ist so eine klassische Teamübung. Ja, das habe ich schon mal gemacht. Genau. Das haben wir in der Jugendleiterausbildung gelernt.

01:24:57
Also irgendwo bei der evangelischen Jugend. Und wie ich später mit Managern gearbeitet habe, dann hat man das eingesetzt und hat das halt ein bisschen mit Gruppendynamik verknüpft und da haben Leute Tausende von Euros für sowas verlassen. Es war aber genau das, was wir in der Jugendleiter-Ausbildung gemacht haben. Geil. Kannst du gerne erzählen, ja. Wir auch gesagt, ey, das hat richtig was gebracht so hinterher. Wenn sie mit einem wirklichen Anliegen kamen und die Leute freiwillig da waren, schon. Wenn natürlich die

01:25:24
Abteilungsleitung das angeordnet hat. Ihr geht mal zum Team Event oder? Das war so der Hintergrund. Ich würde gern jetzt demnächst noch mal so den Bogen spannen zum Bogen. Will aber noch eine Sache fragen zu dem Schwertkampfteil. Also wir hatten das ja jetzt mit den Graduierungen auch schon mal besprochen. Wir hatten es vorher kurz angerissen.

01:25:49
Ihr habt ja diese Möglichkeit, ihr eben Doppelgraduierungen macht. Also nicht nur die von Schwere Bogen, sondern auch die im Jiu-Jitsu. Du hast ja auch schon gesagt, dass dein Trainer da offen dafür grundsätzlich war. Ich hab das auch noch so bildlich im Kopf, dass ich mit ein paar Leuten von Schwere Bogen stand und dir das erzählt hab, wir sind halt auch im Jiu-Jitsu graduiert. ich hab das … Also, war ein paar Schwabenfedern dabei, wir haben uns so angeguckt, und die Frage war nur so … Okay, aber

01:26:19
Wieso? Kennst du das von den Schwabenfedern, Alexander, dass manchmal Leute kommen? Es wird in den letzten Jahren jetzt auch in HEMA mehr. Also wir haben immer mehr Menschen gerade, die zu uns kommen, die acht Jahre HEMA irgendwo trainiert haben. Ist auch was, wo man sieht, dass das passiert, dass überhaupt Leute kommen. Ich nehme an, wenn du in Berlin bist, ist das wahrscheinlich schon länger so. Aber es ist jetzt nicht das, wo alle mal hinziehen und dann vorher schon viel gemacht haben. Genau. haben also so jetzt über die ganzen Standorte haben wir jetzt gerade

01:26:48
Manche Schulen lösen sich auf oder die Leute ziehen um. Aber im Waffenlosen haben wir das schon länger. Dass jemand die Tür aufmacht und sagt, ich trainiere 10 Jahre Kickboxen, ich bin ein Profi-Amateur-Boxer, ich habe den ersten Dahn im Judo oder sonst was. Meine Trainer waren sich immer sehr sicher in der HEMA-Unterricht.

01:27:17
Aber in den Waffenlosen standen auf einmal jemanden gegenüber, der eine Gratulierung hatte und er fragte, was sind jetzt eure Gürtel, das kennt ihr keiner. Die Leute haben das von sich aus direkt angesprochen, ich kenne dieses System mit den Gürteln, wie schaut es bei euch aus? Genau. das war so, jetzt, nachdem wir das eingeführt haben, wer das möchte von den Trainern, kann so eine Jiu Jitsu Gratulierung machen, das hilft.

01:27:45
Auch weil das nicht nur von mir kommt, einfach in diesen Verband anerkannt ist und über den Verband hinaus halt, wenn du sagst, du hast einen schwarzen Gürtel in einer Kampfkunstart, da kann jemand was anfangen damit. Wenn du sagst, du hast den neunten Grad Hema bei Schwert und Bogen, ja und? Also das hilft, habe ich den Eindruck, manchen Tränen von uns für ihre Präsenz und für ihre, dass sie das Gefühl haben, sie

01:28:15
kriegen da irgendwie eine Bestätigung. so bisschen Selbstvertrauen aus Sicht der Trainer und vielleicht ein paar Diskussionen, die man sich spart aus Sicht von Leuten, die aus anderen Kampfkünsten kommen. Kann das jeder machen oder können das nur die Trainer machen? Das kann jeder machen. ein ganz offizielles Jiu Jitsu Prüfungsprogramm, das wir entwickelt haben, das angefüllt ist mit vielen HEMA-Techniken und manches aus dem BJJ, so, keine Ahnung, ja, Bodentechniken.

01:28:45
Und das kann jeder machen bei uns. Und wird das noch genutzt? Wir hatten das im normalen Unterricht mit drin und dann sind die Leute durchgedreht, haben es nicht mehr geschafft. die Rückmeldung war, das ist zu viel. Jetzt haben wir es wieder ausgegliedert und es gibt eine Trainingseinheit, wo ich das unterrichte und die, die da kommen, die wollen das auch und lernen das und die anderen.

01:29:12
Wir haben jetzt einfach Kickboxen und dann die Waffenkarton, die sie wählen. Also einfach quasi auch ein Angebot, das kann man halt wahrnehmen, wenn man möchte. Hat aber jetzt auch keinen Nachteil davon, wenn man es irgendwie nicht macht. Nee, nee. Auch wenn er das so jetzt erzählt, hat auch irgendwie eine einfache Erklärung. Das ergibt auch total Sinn für mich, weil wenn es den Leuten hilft, wenn man die Möglichkeit hat, ist eine super Sache. Genau. So Alex, du wolltest den Bogen spannen. Ja, genau.

01:29:42
Wir haben die ganze Zeit über Schwertkampf geredet, was auch unser Schwerpunkt im Podcast ist. Aber der Bogenthema, da hat man auch noch nie so richtig drüber geredet. Wenn man jetzt heutzutage irgendwie guckt, was so im Bogenspot los ist, man hat ja diese modernen Bögen, wo dann gefühlt noch mal irgendwie 13 Sehnen dran sind und 15 Zahnräder und so. Das ist ja nicht das, was ihr macht. Ihr macht historisches Bogenschießen, hab ich zumindest nach Anmoderation behauptet.

01:30:13
Kannst du mal einen Überblick geben? Was ist denn das, was man da macht oder nicht macht und was da der Unterschied ist? Also gehen wir davon aus, wir beide kennen uns mit Bogenschießen nicht so besonders gut aus. Der einfachste Unterschied ist, also gibt es verschiedene Bezeichnungen dafür, intuitive schießen oder Langbogenschießen. Die Idee ist eigentlich, dass du

01:30:41
keine Zieleinrichtung an deinem Bogen hast. Bei den Vita-Bögen, also den Olympischen Bögen oder bei den Compound-Bögen, sind die mit die Räder oben, wo die Sehne dann umspringt, dann kann man die ganz leicht halten, hast du eine Zielmarkierung und du kannst optisch visieren wie mit einem Gewehr. Das heißt, wenn du die Punkte übereinbringst mit dem Ziel, dann trifft dein Pfeil mit einer sehr, sehr hohen Wahrscheinlichkeit. Und der Pfeil liegt dann auch in so einer Art Halterung.

01:31:10
oder so. Das was wir machen ist jetzt grob vereinfacht. Du hast einen, so hat mich mal jemand bezeichnet, einen Holzstecken in der Hand. Der Pfeil liegt auf der Hand und du visierst nicht optisch, sondern du schaust dein Ziel an. So wie wenn er euch jetzt vorstellt, ihr werft einen Schneeball, dann greifst du auch nicht ein Auge zu und visierst, sondern du schaust in dem Fall den Michael an. Denkst du, dem werfe ich den Schneeball jetzt auf den Kopf? Ja.

01:31:39
Und dann wirfst du. Und so ist es beim intuitiven Bogenschießen auch. Du schaust dein Ziel an und dein Körper, dein Hirn holt aus der Erfahrung, wie muss ich den Bogen halten, dass ich treffe. Also dann auch so wie beim Schneeball werfen. Ich bin jetzt nicht so, ich habe den Ellbogen so angewinkelt, das Handgelenk so, sondern ich lasse einfach los und Körper macht dann schon das, was er macht. In der Originalform genauso.

01:32:08
Ich war mal in Amerika im Reservat und die Kids sind da wie unsere, vor die vor das Dorf gehen und Fußball spielen, sind die halt raus mit dem Bogen und dann hat einer ein, das war so ein Büschel aus Gras zusammengebrunten, hoch geworfen und die anderen haben das mit dem Pfeilen runter geschossen. Da kannst du, das ist überhaupt nicht die Zeit, dass du irgendwie eine Haltung einnimmst, visierst oder sonst wie, sondern die Idee ist einfach, du wiederholst diese Situation so oft,

01:32:37
dass du dein Gehirn programmierst mit entsprechend vielen Informationen, dass es die Flugbahn berechnen kann. Und der Bogen, das hatten wir ja schon. Das ist einfach quasi ein Stück Holz oder halt ein Laminat aus zwei Hölzern. Sehne dran, der Pfeil halt auch. Runter Stock, hinten vielleicht ein paar Federn, vorne eine Spitze, je nachdem. Und das war’s. Genau. So und um das, da man natürlich…

01:33:03
in unserem Lebenskontext gar nicht so viel Zeit hat, das so lange zu üben, weil da müsste man eher anfangen. Es gibt ein Planning, das das unterstützt und das würde bedeuten. Und da sage ich auch dazu, es gibt nicht das richtige Bogenschießen, sondern es gibt immer ein dem Zweck angemessenes Bogenschießen. Also es gab Pfeile im Amazonas, die hatten keine Federn. Ein Reiterbogen in der mongolischen Steppe für Kriegszwecke sah anders aus als ein Jagdbogen in

01:33:32
Mitteleuropa. Es gab 100.000 verschiedene Arten. Was wir jetzt unterrichten oder was ich unterrichte, eine ganz einfache Form. Du stehst aufrecht, du stehst so als Rechtshände, hast du den Bogen in der linken Hand und die Form, wie du stehst, ist relativ natürlich so, dass du die immer wieder wiederholen kannst. Also wir versuchen, den Schussablauf möglichst gleich zu machen. Das heißt, wenn ich mir jetzt vorstelle, ich habe jetzt irgendwie den Bogen in der Hand, den Pfeil,

01:34:02
auch und ich laufe ich habe jetzt nicht gespannt oder so ich laufe irgendwo hin sehen ziel so ich bleibe einfach stehen spannen den bogen schiessen also nicht irgendwie ich kriege dich ab oder sonst was oder ich bin erst noch mal 15 mal aus sondern genau das wäre unsere grundform du stellst dich hin bahnst du hast eine rückmeldung wenn du mit der hand die die sehne spannt die berührt irgendwo deine wange deine dein ohr dass du weißt wie weit du den bogen ausgezogen hast dann schaust du ins ziel und lässt los

01:34:33
Und du hast das auf der Homepage steht das als Jagdbogenschießen drin. ist das dieser Hintergrund auch wegen diesen Parkurs oder ist das oder wo kommt das Jagd daher? Das wird in der Szene als Jagdliche schießen. die Idee hinter dem Parkour ist, du gehst durch den Wald und hörst dich an dein Ziel ran, so wenn man das so spielen will. Und die Entfeinungen zu den Gummitieren sind auch so gestellt, wie man also.

01:35:02
bei uns zumindest so wie man das ungefähr auf einer Jagd Ah, okay, weil also du darfst ja in Deutschland nicht Bogen jagen, aber in Kanada oder USA geht das ja. Und du musst ja bestimmte Abstände einhalten, weil die Tiere dich irgendwann auch riechen können oder ähnliches. Das ist sozusagen so, wie es die Idee ist, von dem wieder Parkour aufgebaut ist. Richtig. Und dann gibt es speziell bei uns jetzt noch das sogenannte Kampfbogenschießen dazu. Das ist dann wirklich so, wo wir das trainieren.

01:35:31
wie das vielleicht zu Kriegszwecken war, wo man in der Formation steht, in einer Linie, einer Doppellinie, in einer Dreifachlinie und auf Kommando schießt. Entweder so, dass alle gleichzeitig schießen oder dass die erste Linie schießt, während die zweite den Pfeil auflegt, während die dritte den Bogen spannt. Das macht irre Spaß. Ist das so wie in den Filmen, dass dann der Kommandeur sagt, spannen und dann spannen alle und dann wartet man noch drei Minuten, dann lässt man los?

01:36:01
Genau, das ist die Theorie. Und das ist eher wie bei Herr der Ringe, alle spannen und Snorri lässt dann schon wieder los, bevor der andere Seilpfeil drauffällt. Ist das, wenn du sagst Kampfbogen schießen, das ist ja auch so eine Diskussion, die habe ich aber immer nur am Rande verfolgt, wie man eigentlich im Kampf, also wenn ihr das wirklich in irgendeiner Schlachtbisch belagerung, was auch immer, wie man da schießt. Weil in den Hollywood-Filmen ist es ja dieser Pfeilregel, man sieht es so schräg nach oben, dann hat man die Parabel und dann kommt der Pfeil wieder runter.

01:36:31
Und das Gegenargument ist, wenn du auf Bilder oder so guckst, dann ist das halt so, die Zielen halt quasi gerade oder halt je nachdem, wenn sie auf Hütch stehen, nach unten oder so. Hast du da irgendeine Idee, ob das eine oder das andere eher gemacht wurde? Für mich, ich würde sagen, das ist sehr abhängig vom Kriegsschauplatz und der Situation. Also du hast eine große Gruppe Bogenschützen und hast eine militärische Organisation, hast einen Feind, der mit Reiterei angreift.

01:36:58
würde das wahrscheinlich so aussehen wie in den Filmen, die alle gleichzeitig Du hast eine Belagung von einer Burg, dann gibt es ein englisches Bogen-Lehrbuch aus dem Mittelalter, da lernt man, wie man zwischen die Zinnen reinschießt. Also von unten oder? Von unten. Für uns gehört das schon dazu, da gibt es dann Übungen, wo du auch dann im Knien schießt oder

01:37:27
dich hinlegst, wenn du in andere Kulturen gehst, die hatten durchaus das du schleichst dich wo an und musst dann aus dem liegen schießen. Also in Mongolen so die ganzen Reitervölker, die mit dem Bogen viel gemacht haben, die haben da verrückte Übungen dazu. Und das geht, dass man aus dem liegen ein Bogen schießt? trifft? Naja, manchmal. Sicher nicht so, also auf 50 Meter brauchst du da nicht schießen.

01:37:56
Es gab schon das, dass du dich gerade so in der Steppe, also ich kenne das so, dass du wirklich auf dem Rücken liegst und dann praktisch über dich so den Bogen hast und du bietest natürlich fast kein Ziel. Ja, das klingt ja auch so ein bisschen wie man heutzutage halt Soldaten mit den Gewehren ausbildet, also halt alle möglichen Situationen, dass in jeder Haltung, jeder Lebenslage irgendwie noch schießen kann, wenn es sein muss. so ungefähr. Jetzt hast du gerade was angesprochen, was ich sehr interessant fand. Du hast diese

01:38:25
ist es ein Lehrbuch für die englischen Soldaten im Mittelalter? Also da würde mich interessieren, was gibt es denn für Quellen zum Bogenschießen? Also es gibt jetzt so, es gibt aus dem Mittelalter bei uns dieses Buch, den Toxophilus, das sind alles, soweit ich jetzt im Kopf habe, relative Kunstbücher. Also der Autor beschreibt, wie er praktisch mit seinen Kumpel diskutiert über das Bogenschießen.

01:38:55
Der eine findet, Bogenschießen ist Zeitvertreib und der andere findet, das ist toll. Was spannend ist, sie beschreiben, welche Fehler, dass man machen kann und das ist, sag ich mal, wie würde ich mal heute sagen, triggervreie Sprache, sondern die sind schon sehr deutlich. Da steht einer auf dem Bogenplatz und der schaut aus wie ein dummes Schwein, wie er sich ziert und so das beschreiben sie drei Seiten lang.

01:39:22
Und die Fehler kannst du tatsächlich sehen. das ist schon gut erkannt. Also das ist so eine Literaturform. Dann gibt es den Roy-Modus. Das waren Jagdbücher für junge Adelige. Wie jage ich mit dem Bogen? Also wurde das sehr schön mit Bildern, aber waren alles eher Kunstbände. Genau. Ist das dann so wie beim Schwertkampf gewesen, dass es so einen Waffenmeister gab, der dann auch die jungen Adeligen entsprechend unterrichtet hat?

01:39:50
Da komme ich wieder ein bisschen bei der Theorie raus, die ich zu dem Schlagen habe, dass es, ich glaube, Bogenschießen so mit unserer Kultur verwoben war, dass alle Artigen waren auf der Jagd im europäischen Mittelalter, die konnten alle Bogenschießen. Es gibt, also wenn du dann so ins Frühmittelalter gehst, da gibt es manchmal mehr Aufzeichnungen dazu, was das bedeutet hat, wenn du jemand anders im Pfeil in den Hof geschossen hast. Das war eine Kriegserklärung und sowas. Also gibt es ein tolles Buch.

01:40:20
So Bogenschießen im Frühmittelalter. glaube, jetzt in der Zeit, wir uns mit HEMA beschäftigen, war das einfach Gang und Gewe für den Adel, dass er das konnte. Wie sie das gelernt haben, ist wenig überliefert. Ich habe jetzt mal nebenher einfach Bogenschießen bei Google angegeben und Google schlägt einem ja dann immer so eine Suchphrase vor. Und eine interessante finde ich, ist Bogenschießen ein teures Hobby?

01:40:49
Es gibt Bögen, kostet der Bogen alleinst 1000 Euro. Muss man nicht haben. Ich habe einen für 200 seit 20 Jahren. Der hält immer noch. Was ich am teuersten finde ist, also wir schießen sehr viel Carbonpfeile, weil die stabil sind, halten und der kostet so einen Pfeil ungefähr 10 Euro. Und wenn du so über so einen Parcours gehst, am Sonntagnachmittag einen schlechten Tag hast, dann bist du fünf Pfeile los. Also weil du einfach ab in die Büsche und da findest du nicht mehr.

01:41:20
Oder du schießt auf dem Felsen oder keine Ahnung. Das finde ich irgendwie, das ist für mich der teuerste Punkt dran eigentlich. Und du kannst natürlich unglaublich viel Geld ausgeben für alles. Also wie im historischen Fechten auch sozusagen. Steht dem in nichts nach. Nö. Ist auch, sag ich mal, ein Geschäfts- oder ein Businesszweig geworden. Und dieses intuitive Bogenschießen?

01:41:49
ist also wie schwierig ist das zu lernen so weil auf der einen seite denke ich mir immer naja also weißt du wenn ich es nicht gerade ein Eichhörnchen vom Baum holen will da habe ich ja relativ großes Ziel irgendwas werde ich dann schon treffen wie schwer kann das schon sein auf der anderen seite wenn man dann mal Bogenschießen probiert gegen ein statisches Ziel was in der definierten Entfernung steht und kommt einmal der Wind von links anders als vorher und dann schießt es komplett dran vorbei

01:42:17
Kannst das mal irgendwie vergleichen mit HEMA? Wo ist die Lernkurve krasser? Also ich kann in, sag ich mal, zwei Stunden Menschen so weit bringen, wenn die jetzt körperlich fit sind und einen guten Körpergefühl haben, dass sie Bogen schießen können und auf zehn Metern Ziel treffen. In zwei Stunden habe ich im Anfängerkurs HEMA Schwertkampf gerade erzählt, wo von und hinten beim Schwert ist.

01:42:45
Ja, also wirst du selber, das muss ich euch nicht erzählen. Beim Bogenschießen ist es so, dass du relativ schnell, relativ weit kommen kannst und dann wird es unglaublich zäh. Also du kommst schnell auf so ein Plateau sozusagen. Und dann gibt es auch viel so, wo dann der Frust kommt, weil es nicht weiter geht oder weil es manchmal eher schlechter wird, weil man die Leistung nicht halten kann. Keine Ahnung.

01:43:12
Da trennt sich dann schon die Spreu vom Weizen, über dieses Plateau drüber kommt und vor allem das auch über Jahre hinweg hält. Ja, das erklärt natürlich auch so bisschen, warum das vielleicht interessant ist, so nebenher zu machen, weil der Einstieg ist relativ einfach. Wenn ich gar nicht so viel schieße, komme ich gar nicht so an dieses Plateau ran. Bei mir ist das ja umgekehrt. Wenn du das so alle drei, ein halbes Jahr mal machst, dann kriegst du jedes Mal eins auf die Mütze, weil halt überhaupt nichts mehr war als schon letztes Mal. Richtig, richtig.

01:43:41
Und beim Bogenschießen, du hast halt relativ schnell Spaß. Also gehst halt da und triffst halt, keine Ahnung, von 20 Zielen nur fünf. Aber es macht halt Spaß oder gehst halt näher ran. Bestimmt. Du kannst die Schwierigkeitskarte relativ einfach variieren. Es gibt ja auch dieses Fantasy Buch und Film Klischee. Du hast eine Gruppe von Leuten und da hast du die drei Schwertkämpfer. Du hast eine Frau dabei und die kann irgendwie nicht so krass Schwert kämpfen. Jetzt drückst du dir einen Bogen in die Hand.

01:44:10
Funktioniert das in echt auch so? Das ist eine Fangfrage. Was da so dahinter steckt ist auch so bisschen dieses… Bogenschießen ist ja auch körperlich eigentlich viel leichter als Schwertkampf. Ist das so? Da kann ich auch nur eine Teilantwort geben.

01:44:38
Um jagen zu dürfen, du, soweit ich das noch im Kopf habe, Frankreich oder irgendwo auf dem Balkan unten, wo es erlaubt ist, mindestens 50 Pfund Bogenstärke haben. Also es ist die Stärke, ich brauche, um den Bogen zu spannen. Also mein Bogen hat jetzt 55 Pfund. Viele Menschen schießen unter 45.

01:45:02
Also man braucht keinen englischen Kriegsbogen mit 100 Pfund und mehr schießen, aber auch 55 Pfund auf Dauer ist schon eine Ansage. Das ist für viele Frauen, ich kenne, nicht erreichbar. Also auch nicht mit Training und so? Schwierig. Auf der anderen Seite ist es so, natürlich ist es vielleicht jetzt unter den körperlichen Voraussetzungen für Frauen in HEMA schwieriger, wenn man beim langen Schwert bleibt.

01:45:28
Wenn man jetzt, sage ich mal, Rapier oder so etwas mit dazu nimmt, wo die Waffen leichter werden und man vielleicht auch jetzt nicht in Plattenrüstung kämpft, sondern sagt, ich kann mit einem Stich was erreichen und mit Beweglichkeit und Dynamik bin ich, da der Hans Heimer immer unterrichtet, Waffen sind Gleichmacher, also unsere HEMA Waffen, die verwischen körperliche Unterschiede. Deswegen würde ich die Aussage nicht so pauschal treffen.

01:45:56
Aber jetzt wirklich aus der Hüfte geschossen. Wisst, ohne, müsste man konkrete Situationen, dann könnte man das. Ja, ich wollte halt auf dieses Zugstärken-Ding auch so bisschen natürlich hinaus, weil, also englischer Kriegsbogen hast du jetzt angesprochen, ist ja auch, glaube ich, für historisch interessiert immer so ein Ding, was man dann hat, das muss der größte und schwerste und anstrengendste Bogen sein, den ich finde. Und dann ist gerade gut genug, und wenn ich den nicht spannen kann, dann kann ich eh wieder nach Hause gehen. Genau. Aber das ist ja… die Zugstärken, die Zugstärke hat eigentlich

01:46:26
Also wenn du jetzt nur, sage ich mal, aus Spaß schießt, dann stelle ich fest, dass es einen Trend gibt, dass die Bögen eher so zwischen 30 und 40 Pfund haben, also eher leichter und die Pfeile sehr dünn, weil das reicht ja, wenn die einfach nur kurz im Ziel stecken bleiben. Mehr Wirkung müssen die nicht erzählen. Wenn du den sportlichen Wettkampfgedanken hast, dann ist es sehr von Vorteil, wenn dein Pfeil möglichst lange geradeaus fliegt.

01:46:55
Wenn ich nicht parabel schießen muss, die Fehlerquote exponentiell höher. Und möglichst lange geradeaus heißt auch wieder mehr Zugkraft gleich besser? Genau. Okay, also ich habe schon den Vorteil, wenn ich in der gleichen Kategorie mehr Zugkraft machen kann, zuverlässig oder gleichmäßig, weil dann der Pfeil länger geradeaus fliegt und ich weniger Abweichungen habe. Genau.

01:47:23
Stell dir vor, so einem Parkour steht jetzt am Wochenende war ein Turnier, da stand ein größer Bär, der ist schon riesig, aber der stand glaube ich auf 80 Meter Entfernung. So mit 30 Pfund komme ich da vielleicht irgendwie gerade so hin, wenn ich ein bisschen eine Parabel schieße. Wenn der Bogen jetzt nur so Beispielwerte hat, 50 Pfund hat, kann ich die Strecke einfach gerade ausschießen. Das wäre der Grund, um die Zugstärke zu erhöhen.

01:47:51
Wenn das jetzt ein echter Grizzly wäre beim ersten, hätte er vielleicht sehr schlechte Laune. Ich bin am Kopf gekratzt. genau. Kann ich vielleicht Schaden anrichten? Okay, verstanden. Ja. Sehr gut. Ich habe noch eine Abschlussfrage, weil ich glaube, dann kann man langsam auch zum Ende des Podcasts kommen. Hast du noch, Michael, was du wissen wolltest? Nee, ich hätte jetzt auch langsam übergeleitet. Gerade wenn man schon ein bisschen dabei ist.

01:48:20
in der HEMA Community, was ja bei dir auch der Fall ist, diverse Dinge schon miterlebt hat, Höhen und Tiefen. Zum Abschluss, was ist denn das, wo du sagst, das begeistert dich nach wie vor nach über 20 Jahren immer noch, wo du sagst, das macht mir Spaß, deshalb mache ich das immer noch weiter? Ich glaube, wo ich am meisten Freude dran habe, um das jetzt mit einem starken Bild zu verknüpfen, wenn Menschen ins Training, in den Anfängerkurs G kommen,

01:48:50
Und so leicht nach vorne gebeugt gehen und immer wenn man sie direkt anspricht werden sie rot oder schauen zu Boden. wenn die nach fünf Jahre ihr erstes Turnier gewinnen oder nach zehn keine Ahnung oder wo du das Gefühl hast die haben sich aufgerichtet und die gehen stolz mit ihrem Schwert oder mit ihrem Bogen nach Hause. Das bereitet mir unglaubliche Freude und das ist tatsächlich immer noch ungebrochen nach 20 Jahren. Also diese Entwicklung einfach bei den Leuten zu sehen.

01:49:20
Und auch zu wissen, dass wir als Trainer da durchaus beitragen können dazu und dass das ohne diese Kampfkunst oder ohne HEMA so nicht stattfinden würde in diesem Leben. Ja, verstehe ich. Ich meine, das relativiert natürlich auch. wenn du da gewisse Erfahrungen im Sport gemacht hast, kannst du halt im Rest des Lebens sagen, naja, da ich jetzt schon wildere Situationen durchgestanden. Genau. Oder ich auch zum Beispiel bei uns sehr viel Wert drauf lege, jetzt weil wir es vom Bogenschießen hatten.

01:49:49
Wenn ihr auf einem Turnier seid, schießt nicht um eure Zugehörigkeit zu Schwert und Bogen. wenn ihr Letzter werdet auf diesen… Naja, Michael, diese Gedanken gibt es immer wieder in den Köpfen. Sondern du bist auf jeden Fall Mitglied unserer Gruppe. Ich meine, wenn du zehn Turniere hintereinander Letzter wirst, kannst du überlegen, ob du das immer gibst. Aber deswegen kannst du immer noch ins Training kommen und dich schauen… Also das Verhältnis zu den anderen verändert sich dadurch nicht.

01:50:18
Genau, solche Sachen, das ist für mich wirklich großer Punkt bei Schwert und Bogen. Ja, sehr schön. Starkes Schlusswort. Schön. Vielen Dank, dass ihr mir fast zwei Stunden zugehört. Da habe ich so bisschen die Frage, wer sich das anhört. Ja, liebe Hörerinnen Tolles Gespräch mit euch. Dann schreibt uns doch bei Facebook in die Kommentare hier, ich habe es gehört oder auf unserem Discord-Server. Oder Andreas direkt spricht ihn drauf an auf nächsten Event. Und wenn ihr über diesen

01:50:46
Podcast jetzt stolpert und noch keinen Schwertkampf macht und jetzt muss ich gerade nochmal nachgucken in Erlangen, Nürnberg, Neumarkt, Würzburg oder Coburg oder in der Nähe davon wohnt dann könnt ihr auch einfach an info-at-schwert-und-bogen.de schreiben da kommt man direkt bei dir raus oder Andreas?

01:51:15
Einfach mal euch dazu erkundigen, was man da so machen kann und ob das was für euch ist. In diesem Sinne auch von uns vielen Dank, dass du da warst und heute erzählt hast. Auch wieder ein paar Sachen, glaube ich, vertreite die nicht nicht jeder wusste. Wir hoffen es hat gefallen und bis zum nächsten Mal. Macht’s gut. Tschüss. Ciao. Halt bitte noch nicht weglaufen. Ihr könnt diesen Podcast nämlich noch unterstützen. Wenn es euch gefällt.

01:51:43
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