Diese Episode dreht sich darum, wie du dich im HEMA vom Anfänger zum Profi entwickelst. Alex und Michael beantworten die am häufigsten gestellte Frage: „Wie werde ich gut im Fechten?“

Die Antwort ist klar und einfach: Erst Trainingsquantität und danach Trainingsqualität maximieren. Vor allem Partnertraining ist entscheidend, um sich zu verbessern. Zielgerichtet trainieren und sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen ist die Devise. Sei es durch unterschiedliche Trainingspartner, zusätzliche Waffengattungen oder durch die Teilnahme an Turnieren. Am Ende zählt die Konstanz – wer dauerhaft wie ein Irrer trainiert um sich weiterzuentwickeln, wird früher oder später die Früchte ernten.

Lass dich von dieser Episode motivieren um deinen Fechtstil auf das nächste Level zu bringen!

Vom Anfänger zum Profi Shownotes

In eigener Sache

Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.

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Vom Anfänger zum Profi Transkription

00:14
Liebe Hörer, immer wieder erreichen uns verzweifelte Anfragen. Die Leute fragen Alex, die Leute fragen Michael, wie werde ich gut? Und deshalb ist die Folge heute dem Thema gewidmet. How to get good vom Anfänger zum Profi. So verbesserst du deine sportliche Leistung. Episode 160. Wir haben alle 160 Folgen noch mal durchgeschaut und uns gewundert, dass wir das so direkt noch nie angesprochen haben. Aber besser spät als nie.

00:44
Heute lernt ihr das Geheimnis, wie immer mit mir und Michael. Hi, Michael. Hi, Alex. Ja, der Alex hat vollkommen recht. Der hat nämlich vorgeschlagen, wir könnten mal eine Folge dazu machen. Und ich meinte, das haben wir doch schon gemacht. Und ja, dann mussten wir wirklich im Archiv wühlen, alles durchkramen und haben festgestellt Nein, das Thema ist noch gar nicht abschließend geklärt. Machen wir aber heute. Ja.

01:10
Also natürlich haben wir das schon ein paar mal behandelt als Teil von anderen Folgen, aber heute geht es nochmal explizit darum. Auch bei der Hörerumfrage zum Beispiel sind immer wieder so Sachen drin wie Hey, der X und die Y, die sind irgendwie so mega erfolgreich gerade, redet doch mal mit denen, was ist der Geheimnis von denen? Können natürlich auch alles machen, aber was das so immer ein bisschen dazwischen mitschwingt ist, wie machen die das eigentlich? Warum werden manche Leute sehr sehr gut im Fechten und andere nicht so sehr? Und… Ich…

01:40
Ich glaube oder ich gehe davon aus, da können wir auch was zu sagen, ohne nochmal einen extra Gast dazu bei zu haben. Rein aus dem, was wir selbst erlebt haben, was wir beobachtet haben und was wir über die Jahre so mit den Leuten geredet haben. Wenn ihr natürlich so super mega krass seid und jetzt sagt, nein, das was ich mache, das habt ihr noch nicht erwähnt, dann schreibt uns doch gerne an post Ja, wir können es jetzt natürlich machen wie so Clickbait YouTube.

02:06
Dinge und einfach mal eine Stunde lang über irgendwas reden, bevor wir auflösen. Aber so ein Podcast sind wir nicht. Wir steigen direkt ein und erklären dann hinterher, was damit auf sich hat. Nee, wir verweisen direkt auf unseren Patreon Channel. Dort könnt ihr euch das dann nämlich anhören. Und ja, das war’s für heute. Vielen Dank. Bis in 14 Tagen. Ja, sehr gut. Also ich sag’s mal klipp und klar, ja, ich hab da.

02:30
zwei Regeln, wie man wirklich gut wird. Also vielleicht vorneweg nochmal, wenn ihr sagt, naja, ich mache halt ein bisschen Himmels um Spaß einmal die Woche. Das reicht mir auch. Das passt auch. Und ich höre noch den Podcast, weil es mich milde interessiert. Aber ich will mich jetzt ja auch nicht reinhängen. Und ich kann nicht. Alles easy. Alles kein Problem. Wenn das für dich passt, liebe Hörer, liebe Hörerinnen, ist das für uns auch ok. Aber es gibt auch manche Leute, die sagen, ne, ich will es wirklich wissen. Ich will richtig, richtig gut werden. Ich will es richtig krachen lassen und.

02:58
Für die habe ich jetzt die Antwort, wie wird man richtig gut? Achtung, Trommelwirbel! Regel Nummer 1, Trainings Quantität maximieren, und zwar Partner Training. Und wenn das ausgeschöpft ist und die Partner Trainingszeit sich nicht mehr mehren lässt, dann…

03:21
kann man die Trainingsqualität optimieren. Einfach ganz simpel in dieser Reihenfolge eher so viel trainieren wie möglich. Und dann, wenn man da schon am Limit ist, gucken wir, ob man das Training selber besser gestalten kann. Das ist ja schon ein bisschen ein herber Rückschlag für uns als Trainer, die wir versuchen, das bestmögliche Training zu geben, dass wir mit der Qualität, die wir bieten können, nicht den größten Hebel haben.

03:50
Ja, ist aber natürlich auch der Rolle geschuldet, natürlich wenn wir das Training geben, tun wir gut daran, da die Qualität auch hoch zu halten, aber es bringt am Ende nichts, wenn die Leute halt trotzdem nur einmal oder zweimal die Woche da sind. Das muss man halt einfach ganz klar sagen. Also man wird die Leistung nicht maximieren können, wenn man wenig trainiert. Also jemand, der einmal die Woche so richtig geiles Training hat, wird tendenziell immer schlechter fechten als jemand. Also wir reden hier vom Durchschützfechter, Einzelfälle gibt es natürlich, die anders sind.

04:18
der irgendwie viermal die Woche trainiert, dann ist das Training vielleicht nur so mittelgut. Das ist auch eine harte Erkenntnis, die ich persönlich hatte, weil ich von Menschen weiß, dass sie kein gutes Training haben, die aber halt sehr gut fechten, sich sehr, sehr gut schlagen im wahrsten Sinne des Wortes. Das war schon ein bisschen frustrierend irgendwie, wo ich mir dachte, ich weiß, ich weiß, was

04:48
Ich will nicht sagen, Müll ist, aber es ist wirklich gar nicht mal so gut. Aber die maximieren halt Trainingszeit. Also sie versuchen dreimal die Woche irgendwie in ein richtiges Training zu gehen. Und dann tümpeln sie noch hier und da zu zu irgendwelchen anderen Gelegenheiten. Und dann fahren sie am Wochenende weg. Also wir versuchen einfach jede freie Minute des Tages raus zu raus zu pressen. Und dort sozusagen Trainingszeit.

05:17
Part rein zu drücken. Genau, und das Ding ist jetzt halt, gehen wir mal in der Zeit ein bisschen zurück. Ja, vor zehn Jahren war das halt so, da haben die Leute, oder die Vereine waren insgesamt alle ein bisschen kleiner, es gab insgesamt nicht so viele Vereine. Das heißt, im Endeffekt, wenn du viel trainiert hast, hatst du irgendwie vielleicht die Gelegenheit, dreimal die Woche trainieren zu gehen. Das ist heute aber komplett anders. Die meisten Vereine sind ja gewachsen, haben dementsprechend mehr Trai auch geschaffen, mehr Trainingseinheiten vor Ort.

05:44
Und selbst wenn dein Verein trotzdem nur zweimal die Woche Training hat, gibt es inzwischen in den meisten Städten ja noch einen zweiten Verein, der vielleicht deine anderen Tagen Training hat, wo du dann doch wieder drei, vier, fünf Mal vielleicht sogar die Woche hingehen kannst. Und vor zehn Jahren warst du halt der Held, wenn du es geschafft hast, dreimal die Woche zu trainieren, weil du halt an die Leute vorbeigezogen bist, die die Möglichkeiten nicht hatten. Das ist heute nicht mehr so. Also mit zweimal die Woche Training bist du heute nicht mehr motiviert dabei, sondern da bist du eher schon bei. Ja gut, wenn du halt.

06:12
nicht so gut werden willst, ist das ja auch in Ordnung. Also ein bisschen unterst das Minimum, ne? Ja, genau. Ist natürlich so ein bisschen die Sache, wie man das misst, ja. Also natürlich, Wettkämpfe ist am einfachsten, da kann man gucken, wer am Ende auf dem Podest steht, aber auch, wenn man einfach so gut fechten lernen möchte, wie man will.

06:31
Man muss ja auch keine Wettkämpfe dafür fahren, aber auch da muss man schauen, wie man sonst dazu kommt, mit Leuten zu trainieren und das viel zu machen. Da gibt’s auch andere Angebote, offene Hallen, sonstige Workshop-Events, Sparringhalle. Da muss man gucken, dass man zu dem Krams fährt. Ja. Also einfach, jeder… Sobald ihr aufsteht, solltet ihr im Kopf haben, wie kann ich heute Partner-Training machen? Was kann ich heute tun, wenn das reguläre Training ist, gut und schön?

07:00
Dann halt schon für den nächsten Tag planen, wenn da kein Training angesetzt ist, kann ich mich mit jemandem verabreden, jetzt in der Sommerzeit treffen wir uns im Park, wollen wir noch fechten, zu sagen, alles alles reindrücken, was geht. Und du hast jetzt gerade so offene Hallen angesprochen, ich würde sagen, bevor man die Qualität des Trainings, vielleicht spielt das auch mit rein, aber bevor man die Qualität des Trainings erhöht, sollte man erstmal

07:28
über Partner Training hinaus versuchen, so viel verschiedene Partner wie möglich sozusagen zu bekommen. Also wenn du immer mit derselben Person trainierst, gut und schön, dass erstmal halt Trainingszeit ist, ist das Wichtigste. Aber bevor man sich dann Gedanken macht, wie und was man trainiert, dann lieber einfach noch ein paar andere Leute suchen, um mit denen zu fechten. Genau, also Solotraining,

07:57
Laufen gehen, schwimmen, Radfahren, Gewichte stemmen, was auch immer. Das ist alles nur ergänzend. Kann man alles machen. Ja, aber das Zentrale ist, ich muss mit Partnern trainieren. Ich muss das auf einer gewissen Intensität machen, wo ich auch gefordert bin. Und wie du sagst, ich muss es vor allem mit möglichst vielen unterschiedlichen Leuten machen. Ja, also das ist halt, wenn ich mal mit den gleichen drei Leuten trainiere und die hab ich halt irgendwann raus, wie die sich bewegen, wie die agieren.

08:22
da werd ich irgendwann nicht mehr so die Fortschritte machen. Es ist auch immer der Einfluss von außen, das frische Blut sozusagen. Was man hoffentlich nicht im Training… verpulst. Ja, vergießt, genau. Das ist halt ganz, ganz, ganz essentiell. Und übrigens auch zu diesem… Trainingszeit maximieren. Das heißt, erst mal das Einfachste, einfach zu den anderen Trainings gehen, wenn die angeboten werden. Aber, und das hab ich selber schon häufig gesehen, das hab ich auch von Leuten geredet,

08:51
Leute, die es wirklich wissen wollen, die finden Wege, wie sie auch im Training selber noch mehr Zeit rausholen können. Zum Beispiel, dass sie dann sagen, hey, kann ich hinterher noch eine halbe Stunde selbstständig machen, die Halle ist ja noch auf, so wir haben ja noch Platz, da kommt dann auch keiner, Putzmann kommt irgendwie auch so eine halbe Stunde, so ich würde noch mit dem und dem Sparing machen. Ja, ja, passt, passt. Und dann richtet man sich so ein, dass man zum Beispiel den Schlüssel kriegt oder man ist halt so, wer ist denn eigentlich vor uns in der Halle? Stört das jemand, wenn ich da schon mal mich warmfechte oder so? Also.

09:21
Wenn man da quasi ins Training kommt, dann sagen wir mal, wir haben eine Zwei dass man selbst da noch guckt, kann ich daraus irgendwie, indem ich 15 Minuten, eine halbe Stunde vorher da bin, spät länger bleibe, noch mal mehr rausholen aus dem Ganzen. Dass es dann vielleicht eine Zwei-Stunden-15 oder sogar eine 2,5-Stunden-Einheit wird, wo ich es noch mal irgendwie schaffe, mehr Part reinzudrücken. Ja. Und da spielt dann eben auch nicht so sehr die Rolle, was ihr macht, Hauptsache ihr fechtet. Wenn ihr einfach nur Sparring macht in dieser Zeit,

09:51
Besser als alles andere. Einfach viel Sparringszeit mit viel verschiedenen Partnerinnen und Partnern. Genau, wir kommen ja nachher noch dazu, wie man die Qualität des Trainings dann auch erhöht. Aber das ist erstmal der Trick, ja, bevor ihr gar nichts macht, macht einfach Sparring. Wenn ihr irgendwie eine bessere Idee habt, was ihr machen könnt, macht das. Aber Partner-Training, Partner-Training, Partner-Training und zwar mit Widerstand. Also ein paar andere sollte euch jetzt nicht einfach nur machen lassen, weil Fechten ist am Ende ja was, wo ich den Gegner lesen muss. Ich muss wissen, wie, was macht er, was mach ich, was hat er so für Pläne.

10:21
Ja, das ganze Drumherum sollte irgendwie sich auch in den Einheiten widerspiegeln. Muss jetzt nicht immer in jeder Übung mit drin sein. Aber das sollte schon auch einen großen Teil ausmachen dann. Jetzt die Frage. Wir haben jetzt quasi sieben Tage die Woche mit Training gefüllt. Zweimal pro Tag. Und wenn wir am Wochenende nicht trainieren, dann fahren wir auf Wettkämpfe oder gehen zu offenen Hallen. Also es ist wirklich komplett, komplett gefüllt.

10:50
Und wir wollen jetzt aber weiter was rausholen. Wir sind jetzt noch nicht da, wo wir sein wollen, sondern es muss noch irgendwie, muss noch irgendwie was gehen. Was machen wir jetzt? Jetzt ist die Frage, wie kann ich die Qualität erhöhen? Und da kommt es dann tatsächlich. Also da wird es dann tatsächlich relevant, wie gut zum Beispiel das Training strukturiert ist.

11:14
Kann ich einfach zu jemandem gehen, der mir die Sachen besser beibringt zum Beispiel? Kann ich das jede Woche machen? Kann ich das zusätzlich machen? Kann ich das machen? Also einfach dass derjenige, der mir die Übungen anleitet, mir Dinge beibringt, dass der vielleicht ein besserer Trainer ist, der besser zu mir passt. Wenn das nicht geht, dann kann man aber auch noch so Sachen gucken, wie zum Beispiel, die gehe ich dann selber ins Training rein.

11:37
setze ich mir irgendwie Ziele, weiß ich was ich machen will, komme ich dann fit ins Training? Also im Sinne von bin ich ausgeschlafen und aufmerksam? Ja, wenn nicht, dann kann ich eine Stunde länger schlafen, eine halbe Stunde, dass ich abends noch wach bin, Powernap passen, was auch immer. Wie sieht es körperlich aus? Bin ich nach den ersten 10 Minuten platt und eigentlich nicht mehr ausnahmefähig? Okay, dann wäre vielleicht körperliche Fitness, das ist die nächste Baustelle. Aber wie komme ich an den Punkt, dass ich sagen kann, von dem was im Training passiert, habe ich den maximalen Nutzen?

12:07
Ja, der Fachbegriff dafür ist ja im Englischen deliberate practice. Im Deutschen könnte man das so mit bewusstem Trainieren übersetzen. Oder kennst du einen knackigen deutschen Begriff dafür? Nee, da werden oft die englischen Begriffe verwendet, auch z.B. mindfulness, Achtsamkeit auf Deutsch. Aber es bricht nicht hundertprozentig Achtsamkeit so den Kern des Ganzen. Auf jeden Fall ist deliberate practice…

12:35
Wenn wir es jetzt mal bewusst im Trainieren übersetzen, genau das, was Alex gerade erklärt hat. Man kommt ins Training, hat einen ganz klaren Plan. Das und das und das will ich heute machen, darin, darin, darin will ich heute arbeiten. Und man hat die bestmögliche Vorbereitung, die man haben kann auf das Training. Manchmal, wenn man von Arbeit kommt oder vom Studium, ist man vielleicht einfach körperlich und mental nicht mehr bei 100 Prozent.

13:02
Aber dann mache ich eben aus diesen 80 oder 90 Prozent das Beste und versuche das Maximum rauszuholen. Auch zum Beispiel innerhalb des Trainings. Hört man auf mit Übungen, bevor zum Beispiel der Trainer sagt Stopp, kommt noch mal zusammen, ich erkläre es den nächsten Schritt. Leute, die es wirklich…

13:22
so gut werden wollen, wie es irgendein machen das nicht. Die ziehen quasi durch, ja? Also, die hören nicht einfach auf und stehen dann rum und machen dann noch Kaffeepause. Das sind die Ersten, die auf der Matte stehen beziehungsweise auf der Fechtbahn. Und das sind die Letzten, die davon wieder runtergehen. Das sind so Leute, die müssen teilweise, also, im metaphorischen Sinne, am Unterarm von der Bahn führen. Weil sie sagen, da kommt ein Durchgang, geht noch. Und das ist so ein Ding, wo man als Trainer halt auch sieht, wer das Wissen wirklich wissen und wer nicht.

13:51
Stopp, und dann haben die Helfer schon für sich aufgehört. Das sind wahrscheinlich Leute, wenn das regelmäßig passiert, einmal ist es natürlich kein Mal, aber wenn das immer so läuft, das sind Leute, die es nicht wissen wollen. Wenn die sich darüber aufregen, dass sie nicht so Fortschritte machen, wie sie das gerne würden, muss man auch sagen, na ja. Mit der Trainingsporal passt das nicht zusammen zu dem, was du an Ambition hast. Ja, komm einfach regelmäßig zum Training und hol das Maximum aus dem Training raus.

14:20
Wo du jetzt so gesagt hast, die muss man am Unterarm von der Fechtbahn runter zerren und sozusagen zwingen aufzuhören. Ich hab einen in meiner Gruppe, der hat mal eine Profi-Karriere im MMA bzw. Kickboxen angestrebt. Hat dann aufgrund dessen, dass er quasi ein bisschen zu klein ist für diese Welt, für diese Kampfsportwelt.

14:48
Was dann nicht so populär ist sozusagen, wo dann eben keine großen Kämpfe dahinterstehen, damit aufgehört. Aber er hat auch gesagt, wenn seine Kinder ankommen würden und hier irgendwie so Leistungssport oder so was machen wollen, richtig gut machen wollen, der würde es denen verbieten. Der würde die einsperren ins Zimmer. Und erst, wenn die sich von alleine rausschleichen nachts, um irgendwie Underground in irgendeinem Gym zu trainieren.

15:17
wenn die einen Nebenjob annehmen, um die Kohle dafür aufzutreiben, wenn die sozusagen früher in die Schule und nachmittags zum Jobben und nachts zum Training gehen, dann haben sie sozusagen die Einstellungen, die sie brauchen, wo man sagen kann, okay, das könnte was werden. Ja, absolut. Also, ich sag’s mal so, wenn man Profisportler werden möchte, dann muss man sein ganzes Leben dem Sport unter.

15:43
Ordnung, man muss viele viele Opfer bringen, man kann viele Dinge dann nicht mehr machen, Ernährung aber auch Partys am Wochenende oder so, wo man vielleicht gern hin würde als junger Erwachsener oder so, ist dann halt alles nicht, das ist alles dem Sport untergeordnet. Jetzt sind wir keine Profisportler, wir leben nicht davon, wir sind Breitensportler. Das heißt, die gute Nachricht, man muss nicht sein ganzes Leben dem Sport unterordnen, man muss irgendwie gucken, berufen so weiter, dass das läuft. Das heißt, wenn man als Breitensportler sagen würde, ich will so gut wie es irgendwie geht, muss man nur

16:11
seine komplette Freizeit dem Sport unterordnen. Genau. Also man kann einem Job nachgehen. Wäre schon gut, wenn man irgendwie mit einer reduzierten Stundenzahl da am Existenzminimum zurechtkäme. Denn die andere Zeit wäre schon gut, wenn man das für den Sport aufwenden würde. Ja, und das merkst du halt auch. Also wenn du zum Beispiel sagen willst, auch wie der Beispiel, du willst halt auch wettkämpfend erfolgreich sein und möchtest irgendwie national erfolgreich sein.

16:39
Dann fährst du jedes Wochenende, wo das geht, in Deutschland auf einen Wettkampf. Ja. Es mag einzelne Sachen geben, wo man es vielleicht ausfallen lässt, aber im Großen und Ganzen, das geht halt vor. Irgendwie Kumpel feiert eine Party, ihr sorry, kannst du nicht, bist du unterwegs. Ja. Es ist großes Stadtfest, ihr sorry, kannst du nicht, bist du unterwegs. Ja. Wenn du international erfolgreich werden willst, reicht das auch nicht, dann musst du international hinfliegen.

17:09
Dann fährst du nach Prag oder nach Italien oder fliegst du nach Stockholm oder fliegst du nach in die USA oder so. Das ist nämlich genau das, was die Leute machen, die halt einfach brutal gut geworden sind international. Ja, da kannst du mit allen davon reden. Die fliegen halt quasi ständig kreuz und quer durch die Welt und fahren überall hin und fechten da halt mit Leuten so viel, wie es irgendwie geht. Also nach Dresden kannst du natürlich schon kommen, weil der Himmercup über die Hälfte aus nicht deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern besteht.

17:38
Dann ergänzt sich das nicht nur nach Dresden. Das ist der easy Cheater-Way sozusagen, um international zu fechten. Aber ansonsten, wenn du zu den Top-Fechtern in Deutschland gehörst, was bringt es dir dann in Deutschland Turniere zu fechten, die du sowieso gewinnst? Herzlichen Glückwunsch, das bringt dich nicht weiter. Da kannst du lieber gucken, kann ich da ein Turnier in einem Nachbarland machen oder vielleicht mich…

18:08
sozusagen in den Flieger setzen und zu einem größeren Turnier im Ausland fahren. Und auch hier würde ich sagen, wir haben ja über die Vermehrung der Trainingszeit gesprochen. Da zählt meiner Meinung nach auch das Training anderer Disziplinen rein. Also wenn du jetzt im Langschwert sozusagen keine Kapazitäten mehr hast, da nichts mehr findest, niemand mehr auftreiben kannst.

18:34
Dann ziehst du dir halt noch Säbel oder Rapier und Dolch drauf und versuchst da möglichst viel noch zu machen, weil es ja auch meiner Meinung nach sehr viele Transfer-Effekte gibt. Und das siehst du auch bei internationalen Top-Fächtern, nehmen wir Martin Fabian oder Antoni Olbrittki, die fechten alle nicht nur eine Waffe. Und die fechten alle nicht nur eine Waffe gut. Also…

19:05
Antek ist super krass in Langschwert und Säbel. Martin Fabian ist super krass in Langschwert und Rapier und Dolch. Also und Schwert und Buggler. Also die haben dann eben sozusagen da noch mal mehr, was sie rausholen. Das unterschreibe ich so zu 100 Prozent, weil A, damit maximierst du wieder deine Trainingszeit. Wenn es einfach Einheiten gibt, wo du hin kannst, wo halt sonst nix wäre. Gehst da halt zum Beispiel noch bevor du in Langschwert.

19:33
zum Training gehst noch zum selben oder so. Und vor allem, wenn jetzt in den anderen Disziplinen vielleicht Leute trainieren, die jetzt kein Langschwert trainieren, also entweder der Trainer oder irgendwelche, ich sag mal sehr guten Leute, die halt diese Waffe gut beherrschen, gratulation, du fechst jetzt auch diese Waffe, weil das wäre ja völlig idiotisch von den Leuten nicht zu lernen. Und du gehst dahin, wo man von Leuten lernen kann, nicht umgekehrt, die müssen sich nicht die Jahren passen. Du musst sagen, wenn es da jemand gibt, der hat die Waffe richtig drauf, der ist generell ein richtig guter Fechter, aber macht halt kein Langschwert.

20:02
Dann fechtest du, was auch immer der auch macht. Ja. Das ist halt der Punkt, ne? Irgendwann bist du dann mal auch auf einem Plateau, vielleicht mit deiner Waffe, und dann bringt das Fechten einer anderen Disziplin halt auch noch mal krassen Input für dich und deinen Fechten. Also, es war, als ich mit Olimpischen Degenfechten angefangen hab, ähm… Da kackst du halt ab, ne? Wenn du da nur die Skills aus dem Langschwert hast.

20:32
Und das hat dann wiederum auch mein Langschrittfechten sehr, sehr stark verbessert. Ja, die unterschiedlichen Waffen, also inklusive olympischen Fechten, haben einen unterschiedlichen Fokus, trainieren unterschiedliche Dinge. Man kann sich ja am Ende immer noch überlegen, was davon man jetzt in seine Hauptwaffe übernimmt. Aber das alles überhaupt mal gesehen zu haben, das ist sehr hilfreich alleine schon, weil natürlich andere Leute auch diese Sachen anwenden. Also es gibt ja immer wieder Leute, die halt aus den olympischen Fechten kommen oder das parallel machen. Die haben dann natürlich gewisse Ansätze, die da…

21:01
mitkommen und selbst wenn man sagt das finde ich selber nicht gut ich möchte das so nicht machen muss man halt wissen dass andere leute das machen weil mit dem willst du ja irgendwie auch umgehen können du willst ja nicht nur für zehn prozent der situationen irgendwie gut fechten können die restlichen 90 prozent da guckst du komisch aus der wäsche und fragst dich was hier los ist sondern du willst ja allumfänglich alles was irgendwie dir entgegenkommt damit willst du umgehen können so würde ich zumindest sehen ja auf jeden fall weil du das jetzt auch gesagt hast mit dem

21:30
mit dem der bei euch Profi werden wollte. Also wir hatten zum Beispiel, ich mache einfach mal ein Beispiel, so was wie ein Sommerfest oder so ein Grillfest, wo man vorher noch ficht. Das ist was, wo man es immer recht gut sieht. Es gibt halt Leute, die fechten dann irgendwie zwei, drei Durchgänge, passen dann auch und da gehen sie halt grillen. Und wie gesagt, wenn das das Ziel ist, dass man sich einmal ein bisschen bewegt hat an dem Tag, völlig in Ordnung. Es gibt aber halt auch Leute…

21:54
Da sitzt schon die ganze Mannschaft beim Grillen und es geht jemand rum und sagt, ey, komm, wir machen noch. Ne, ne, bevor du jetzt die Jacke aussiehst, komm, wir machen noch eine Runde. Ey, du wartest noch kurz bevor du grillen gehst, wir machen auch noch mal, ja. Da sind die anderen schon seit einer Stunde fertig und da ist immer noch jemand, der rumgeht und alle Leute motiviert und sagt, ey, komm, wir machen noch eine Runde, einen Durchgang, machen wir noch. Und das hat so lange durchgezogen, bis es wirklich gar nicht mehr geht, weil wirklich alle sagen, ey, ey, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, ich hol mir jetzt auch eine Wurst. Und das ist halt auch genau das, ja. Man findet…

22:23
Gelegenheiten, wo man noch Trainingszeit rausholen kann. Egal wie, egal wo, muss man halt Leuten gut zureden, muss man denen halt ein bisschen sagen, hey komm, jetzt bitte, ich geb dann auch ein Bier aus oder was auch immer. Mach es möglich, das ist das, worauf es am Ende ankommt. Denn wenn du das halt machst, ja, also selbst Leute, die jetzt auf dem Papier gleich oft da sind wie du im Training, wenn du halt einfach diese Strategie nutzt,

22:50
Dann hast du halt in jedem Training vielleicht noch mal zehn Minuten mehr Trainingszeit rausgeholt. Das läppert sich halt auch ganz schön zusammen wie über ein paar Jahre. Ja, absolut. Wenn du sagst, es läppert sich zusammen. Wir haben ja auch in einer unserer Folgen schon mal gesagt, wie viel man da braucht. Denn so wie es in der Literatur sozusagen steht,

23:19
Expertise oder, ja, nennen wir es mal Expertise in einem bestimmten Feld zu erlangen. Sei das jetzt als Fechter oder als sonst wie Sportler, sei das als Trainer oder sei das als Musiker, Musikerin, whatever. Egal, was ihr tut. Roundabout sind es 10.000 Stunden, die ihr wirklich aktiv euch damit auseinandergesetzt haben müsst mit diesem Thema, um da eine krasse Expertise drin zu haben.

23:48
Und jetzt kann man ja mal ausrechnen, wie lange man braucht. Nehmen wir mal, ich mach das mal nebenher. Nehmen wir mal an, wir haben zweimal die Woche Training und da haben wir jeweils zwei Stunden. Und jetzt nehmen wir jetzt nehmen wir der Einfachheit halber mal an, dass diese zwei Stunden wirklich super krass bäm bäm bäm. Also wir können die voll zählen für diese 10.000 Stunden, was eigentlich auch nicht der Fall ist.

24:17
Also haben wir vier Stunden pro Woche. Und dann sind wir bei 2.500 Wochen, wenn wir jetzt mal 10.000 durch vier teilen. Und das durch 52 Wochen im Jahr sind nur läppische 48 Jahre, die ihr sozusagen braucht, um auf dieses Level zu kommen. Und da merkt man halt, wenn ich die Zeit jetzt verdoppeln kann, ist nur die Hälfte.

24:46
Wenn ich sie vervierfachen kann, ist es nur ein Viertel. Wenn ich sage, ich will in 10 Jahren da sein, muss ich diese Zeit ver-fünffachen. D.h., ich muss von vier auf 20 Stunden pro Woche kommen. Und zwar jede Woche. Da habe ich nicht reingerechnet, dass ihr Urlaub macht. Und das ist dann schon krass. 20 Stunden pro Woche, das ist ein stabiler Nebenjob.

25:14
Ja, also da hast du schon einiges zu tun. Ist natürlich auch wieder so, die 10.000 ist ja, wenn man wirklich auf einer Profiebene Meisterschaft erreichen will. Ich denke fast, das wird wahrscheinlich noch keiner haben im HEMA. Also wir wissen noch gar nicht, wie hoch das geht. Ja, aber wenn jetzt sozusagen, ich weiß es jetzt nicht, aber sagen wir mal die der durchschnittliche Trainingszeit, die man oder die die die Trainingseinheiten, die man pro Woche mitnehmen könnte. In Deutschland wären es irgendwie drei und vor zehn Jahren wären es zwei gewesen oder so. Wenn er jetzt reinhängt, dann

25:44
könnt ihr vielleicht noch auf ein ziemlich gutes Level kommen, bevor die durchschnittliche Trainingszeit dann bei vier Mal pro Woche ist oder bei fünf Mal oder halt wirklich Leute anfangen irgendwann Profi zu werden, wo man dann halt wirklich nicht mehr mitkommt, wenn man das nicht auch beruflich macht. Also wenn ihr jetzt nicht nur sagt, ich will halt besser werden, um das besser werden will, was ja auch ein gutes Ziel ist an sich mal, sondern ich möchte auch explizit besser als andere Leute werden, mich mit denen messen und so weiter. Dann hängt das besser jetzt rein, als wenn du damit noch fünf Jahre wartet. Das ist, glaube ich, das, was ich damit sagen möchte.

26:13
Oder man sucht auch sich irgendwie einen Job oder eine Tätigkeit in einem anderen Land, wo man einfach noch krasser trainieren kann.

26:28
Ein Beispiel ist, ich hab mich beim Himmer Cup mit einem, ähm, jemanden unterhalten, der ursprünglich aus Russland kommt, der lebt jetzt in Israel. Und er meinte, na ja, es war irgendwie schon krass, als er nach Israel gekommen ist, weil die israelische Himmerszene ist ungefähr dort, wo unsere vor, ich will nicht sagen, 20 Jahren war, aber schon so zehn bis zehn, 15. Also ein ganzes Stück hinterher. Und er meinte, in Russland…

26:57
Du kannst halt, gibt es Profi-Vereine. Also da gibt es wirklich Profis, da gibt es Leute, die von HEMA leben und den ganzen Tag nichts anderes machen. Und so kann man sich jetzt zum Beispiel dann auch überlegen, hm, geh ich vielleicht in ein anderes Land, um bei einem Verein zu trainieren, der halt super krass ist. Geh ich nach Polen oder in die Slowakei? Ja, Russland jetzt vielleicht nicht gerade, aber… Russland ist aktuell ein bisschen tricky, ne?

27:25
Das ist halt immer die Frage, was möchte ich erreichen, was ist meine Ambition und was bin ich dafür bereit zu investieren, was bin ich dafür bereit auch aufzugeben. Ich meine, das ist natürlich schon ein großer Schritt, gerade für jemand, der das hobbymäßig macht, in ein komplett anderes Land zu gehen. Aber auch hier, es gibt ja zum Beispiel sowas wie Auslandssemester oder dass man vielleicht seinen Master im Ausland macht. Natürlich spielt es da auch eine Rolle, weil wir, wie gesagt, wir machen das ja nur breitensportlich, wie das beruflich aussieht.

27:51
Aber wenn ich jetzt zwischen drei Unis die Auswahl habe, die einen sehr guten Master anbieten, der mich auch gleichermaßen interessiert, dann würde ich doch vielleicht mal gucken, was da so vor Ort themamäßig los ist. Ob das nicht auch ein entscheidender Faktor sein könnte. Wo kann ich hin, um mein Hema zu verbessern? Also vor zehn Jahren war noch The Place to be in Göteborg in Schweden. Und es war für mich ein essenzieller Grund, dahin zu gehen. Also ich hab mir für…

28:20
Zeit im Ausland einen Ort gesucht, wo ich sozusagen hämmermäßig mich weiterbilden konnte. Und das wäre entweder Göteborg gewesen, Stockholm wäre auch noch gegangen, aber damals war die GOFS eigentlich sozusagen der Stern am Hämmerhimmel. Und da habe ich auch dann versucht, das möglich zu machen, dort hinzukommen.

28:46
Das hat noch einen anderen Vorteil, gerade wenn ihr zu gemischten Turnieren fahrt, wo es mehrere Waffen angeboten werden, wie zum Beispiel den Dresdner Himmalkapp. Da ist es natürlich dann auch so, dass ihr halt einfach mehr Gefechte kriegt. Wenn ihr einfach zwei Waffen fechtet oder vielleicht drei, je nachdem, das kommt ja immer drauf an, ob das geht oder nicht, dann läppert sich auch das halt irgendwie zusammen. Dann seid ihr vielleicht zwei Tage da und wenn ihr einer war, dann würdet ihr halt einen Tag fechten. Mit zwei Waffen fechtet ihr dann zwei Tage.

29:13
und zwei Tage auf Wettkampfniveau. Das ist dann wirklich das Top-Ding, was wir erreichen können, wenn wir jetzt mal Turniere auch als Trainingsgelegenheit sehen. Weil dort will einem einfach jemand absolut nichts schenken. Die gucken, womit kann ich Punkte machen, und dann versuchen sie, euch abzuziehen. Und sich auch in dieser Situation dann eben zu…

29:40
zu üben und quasi Fechtzeit zu bekommen, das ist Gold wert. Ja, und also zum einen das und zum anderen auch, dadurch dass man dann halt zu einem bestimmten Zeitpunkt da sein muss und fechten muss, das reduziert deutlich die Ausreden bei einem selber. Da kannst du nicht sagen, ich hab eigentlich nicht so Lust. Du stehst halt da oder du gibst halt auf. Du kannst dich komplett aus dem Turnier ziehen oder du fischst.

30:06
Und ob du müde bist oder nicht, das interessiert dann halt auch keinen. Also dieses No Excuses ist halt dann schon das Ding. Hast halt dann noch drei Kämpfe und dann musst du die halt auch machen. Und das Schöne ist, man hat auch einen Anreiz. Man meldet sich vorher an und bezahlt eine Gebühr, eine Stadtgebühr. Und dann willst du da auch hin.

30:29
Genau, wenn du halt irgendwie 100 Euro schon investiert hast für Unterkunft und Meldegebühr und keine Ahnung was oder 150, vielleicht ist der Flug gebucht, da gehst du halt auch hin. Ob du jetzt da Lust drauf hast oder nicht, du peitschst dich dann halt durch. Ja. Und das führt halt in der Regel dazu, dass man dann dazu gezwungen wird, was zu lernen, auch wenn man vielleicht nicht so Lust hätte in dem Moment. Was wir hier so ein bisschen beschreiben, ist so, dass man könnte das im Englischen so als Titen der Feedback Loop, also die…

30:58
die Feedback-Schleife straffer machen. Feedback ist ja ein essentieller Punkt. Ich trainiere, bekomme Feedback, ich gehe auf Turniere, bekomme Feedback. Und die Trainingszeit bzw. die Wettkampfzeit zu erhöhen, ist ja eine super Methode, um diese Feedback-Schleife nochmal zu beschleunigen. Und da ist es auch wichtig, dass man am Anfang

31:27
nicht auf seinen fucking HEMA-Ratingscore achtet. Also, dass man halt zu Turnieren geht, wo man aufs Maul kriegt. Dann dübbelt man dann halt irgendwo bei Platz 1000 rum, aber drauf geschissen. Wenn ich es wirklich drauf hab, wenn ich wirklich dahin will, dann ist es am Ende vollkommen egal, wo ich angefangen hab. Ja, was aber schon relevant ist jetzt gerade zum Thema HEMA-Ratings ist die Anzahl Kämpfe, die man gemacht hat über die Jahre.

31:54
Man muss sagen, das ist für Deutschland oder generell das deutschsprachige EU nicht so wahnsinnig repräsentativ, weil da hat viele Sachen einfach noch nicht eingetragen werden, da wird im Ausland alles einfach eingetragen standardmäßig. Nichtsdestotrotz ist das ein guter Indikator, wie viel die Leute denn unterwegs sind. Ich habe jetzt zum Beispiel mal von den Langschwert-Top 3, das sind Antonio Olbritzky, Mirola Teller und Steven Cheney, die Profile aufgemacht.

32:18
Und Anthony und Miro, also Anthony hat 460 Kämpfe eingetragen, Miro hat halt 560 eingetragen. Bei Steven Cheney sind es immer noch fast 300. Ja, also das ist schon eine ganze Menge Holz, wo die Leute halt einfach viel Erfahrung gesammelt haben, ob sie wollen oder nicht, ob sie sich so gefühlt haben oder nicht. Und wenn du da bei den Deutschen guckst, wird man feststellen, da ist häufig eine Zehnerpotenz weniger. Wie gesagt.

32:45
Es fehlen auch eine ganze Menge Kämpfe, also gerade so… Alles, was jetzt irgendwie vor, sagen wir mal, vor Corona war oder bevor es HEMA-Ratings gab, konntest du eh nicht nachtragen, weil die glaubt nicht, dass das geht in Deutschland eh nicht datenschutzmäßig. Aber es ist schon so grob ein Indikator, wie viel die Leute auch einfach sich an der Stelle reinhängen. Und das ist schon auch was. Ich habe das für mich mal überschlagen. Also ich habe schon so bestimmt 100 Kämpfe gebraucht, bis ich auf einem Niveau war, wo ich gesagt hätte, ja, ich hab jetzt, glaube ich, schon…

33:15
auch irgendwie Ahnung von dem, was hier passiert. Ja, aber was du sagst, ist vollkommen richtig. Also wenn du dir meine Statistik anguckst, die ist einfach mal eine Zehner Potenz drunter. Also ich hab, weiß nicht, so vielleicht um die 50 Turnierkämpfe. Und wenn ich auf dem, na das meinte ich vorhin mit, man muss am Anfang, muss einem das egal sein, weil wenn ich das, wenn ich das jetzt nachholen würde,

33:44
dann wäre es vollkommen egal, was ich in diesen 50, das wären 10 Prozent meiner gesamten Kämpfe, nehmen wir mal an, ich habe jetzt dann Faktor 10. Es ist gar nicht so schlecht bei dir tatsächlich, es sind 130 ungefähr. Oha, das hätte ich jetzt gar nicht gedacht, da bist du besser informiert als ich. Ja, bist viel unterwegs gewesen die letzten paar Jahre. Aber trotzdem sind wir bei Faktor 2, 3, 4, 5 immer noch.

34:09
Genau, selbst wenn wir rechnen, dass jetzt 50 Prozent einfach fehlt, weil es in Deutschland war, ist es immer noch ein Faktor zwei oder drei, was die Leute einfach mehr machen am Ende. Wenn man das so ein bisschen zusammenfassen an der Stelle mal, also, wir hatten ja in einer anderen Folge diese vier Säulen der Exzellenz. Das war eine valide Umgebung, also, ich nenn mal die englischen Begriffe, valid environment.

34:37
Many repetitions, timely feedback and deliberate practice. Also valid environment. Es muss eine valide Umgebung sein. Ich muss mit jemandem fechten, der genauso treffen und nicht getroffen werden will. In einem Sparrings Gefecht. Also es nützt mir nicht irgendwie Oberheuer in die Luft zu machen, sondern ich muss auf diese Art und Weise fechten, wie ich dann auch Expertise haben möchte. Wenn ich sage, ich möchte Expertise im…

35:06
Schneiden von Tatami haben, dann muss ich das machen. Also das ist ja dann eben was komplett anderes. Aber ich brauche eben eine valide Trainingsumgebung. Dann die vielen, vielen, vielen Wiederholungen, wo es eben wichtig ist, dass ihr euch einfach Trainingszeit vollknallt, dass ihr versucht mit möglichst vielen Leuten zu fechten, dass ihr noch andere Waffen dazu nehmt, dass ihr eben auch Wettkämpfe nach Möglichkeit viele dazu nehmt.

35:35
Der dritte Punkt, timely feedback, das ist im Prinzip so gemeint, dass es mir nichts nützt, wenn ich jetzt fechte. Ich mache jetzt einen Sparrings-Gefecht und mache dann die Auswertung irgendwie drei Monate später. Da weiß ich nicht mehr, warum ich da getroffen habe und warum ich da getroffen wurde, sondern ich brauche für das, was ich da mache, ein direktes

36:05
Und dann kommen wir zu dem vierten Punkt, deliberate practice. Ich gehe in das Gefecht rein, sage ich, ich probiere jetzt dies, das, jenes. Und dann überlege ich mir, OK, warum, warum klappt es? Wie kriege ich es zum Funktionieren? Was muss ich tun? Beziehungsweise warum klappt es nicht? Und berät mich vielleicht mit meinem Trainings mit meinem Sparrings Partner auch.

36:25
Ja, man findet natürlich auch Ausnahmen, wo man sagt, hey, aber was ist mit Waffe Y, da ist das ja alles nicht so einfach. Montante zum Beispiel, da kannst du halt nicht so easy Partner Training machen, wie jetzt in den meisten anderen Waffen. Stangenwaffen, dasselbe. Aber auch hier ist halt die Frage, wie kann ich es dann trotzdem irgendwie maximieren. Das Problem haben ja alle, die diese Waffe trainieren. Aber trotzdem, gibt es Leute, die zum Beispiel gar kein Partner Training im Montante machen? Na dann mache ich überhaupt welches, auch wenn es nur, wenn man jetzt alle Leute durchwechselt, also quasi immer einer das Montante hat.

36:53
Und es sind halt noch mal fünf Leute da, die haben kürzere Waffen, versuchen halt dem Mutantero zu stechen und der versucht sich dagegen zu wehren. Und jetzt musst du da halt mit jedem durchwechseln, dass jeder mal dran darf und dann hast du vielleicht effektiv nur zehn Minuten Partnertraining mit Mutante gemacht, aber das sind immer noch zehn Minuten mehr als halt jetzt jemand, der zum Beispiel gar kein Partnertraining mit Mutante macht, der da sagt, geht nicht, weiß nicht wie, hab die Waffen nicht geführt, wo das irgendwie sicher machbar ist oder so. Und ähm, man kann alle Waffen letztendlich auf irgendeine Art mit…

37:21
Partner trainieren. Also zum Beispiel auch Stangenwaffen, eine halbe Stange oder so, oder auch helle Bade. Hat zum Beispiel Roger Norling lange sich dafür eingesetzt und hat erklärt wie das funktionieren kann. Klar, da hast du dann halt nicht irgendwie den Hieb mit der halben Stange durchgezogen, weil das halt locker durch eine Fechtmaske durchgeht, aber es gibt halt Möglichkeiten wie man es doch hinkriegen kann, ohne dass jedes Mal jemand im Krankenhaus landet, aber halt trotzdem Partner Training macht.

37:49
Und das ist halt auch so das Ding, ja. Auch wieder Thema Ausrüstung. Kann ich halt so viel trainieren, wenn ich minimale Schutzausrüstung habe? Wenn das funktioniert, ohne dass die Leute dann regelmäßig mehrere Wochen Trainingsausfall haben, weil sie sich halt irgendwie verletzen. Klar kann es das machen. Wenn das häufiger passiert, dass die Leute Trainingsausfälle haben, dann würde ich mir überlegen, Schutzausrüstung zu verwenden.

38:10
Wenn man umgekehrt schon Schutzausrüstung verwendet, die Leute aber so hart Sparring machen, dass trotzdem regelmäßig jemand ausfällt, dann wiederum würde ich mir überlegen, ist das eine zielsinnvolle Härte? Muss man da vielleicht einen Gang runterschalten, dass halt auch die Leute überhaupt die Möglichkeit haben vom Gesamtambiente die Trainingszeit zu maximieren. Das wäre vielleicht auch noch so ein Tipp. Partner Training, wenn ihr euch einen Partner sucht.

38:35
und das ist jemand mit dem fechtet eigentlich mega ungerne, nicht weil der einfach jetzt mehr kann als ihr und sozusagen euch mehr trifft als ihr ihn, sondern dass ihr einen ernsthaften Sorge habt, dass ihr euch verletzt oder das auch schon öfters vorgekommen ist, sondern halt Pause machen wolltet, dann fechtet einfach mit der Person nicht mehr. Oder am besten vorher nochmal klipp und klar sagen, hey das geht nicht, wir schalten gar nicht runter oder was auch immer mit dem Trainer ansprechen, weil das sind halt auch so Faktoren, die euch dann…

39:02
aus dem Trainingssaal raushalten. Das ist auch was, was ihr nicht machen wollt. Oder habt ihr so ein Handschuh, wo schon die halbe Platte weghängt? Ja, geht schon noch irgendwie. Nee, geht nicht. Wenn da einen draufkriegst, fällt’s dir drei Wochen aus. Das willst du nicht haben. Da muss man an verschiedenen Stellen gucken. Was sind denn auch die Sachen, die mich am Ende davon abhalten, tatsächlich diese Trainingszeit dann auch wahrzunehmen? Diese Faktoren, alle, so gut man irgendwie kann eliminieren. Genau.

39:30
Unfälle gibt’s immer, aber man kann trotzdem viel halt machen, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren. Das ist ein wichtiger Punkt, den du ansprichst. Also, wenn wir sagen, Trainingszeit maximieren, heißt das Ausfallzeit minimieren. Genau. Ausfallzeit heißt auch, wenn ich verletzt bin. Das heißt, wenn ihr merkt, ihr habt eine Überlastung. Ihr trainiert, trainiert, trainiert und überlastet Gelenke, Muskeln, whatever.

39:59
und merkt so, aha, ich hab jetzt hier schon seit Wochen irgendwie ein Tennisarm oder mein Handgelenk tut weh, dann hört ihr bitte auf solange, bis das wieder gut ist. Oder ihr geht zum Arzt oder macht irgendwas, damit das aufhört, damit das besser wird. Denn nur dann könnt ihr wieder vernünftig trainieren und auch sozusagen Trainingszeit maximieren. Denn im Allgemeinen meine persönliche Erfahrung mit sehr vielen Verletzungen ist,

40:28
dass die nicht von alleine besser werden, wenn ich einfach weiter trainiere. Das interessiert den absoluten Scheißtreck, was ich mir dann wünsche, sondern es wird immer schlimmer. Das hat auch so einen Vorteil, wenn man mehrere Waffen zur Auswahl hat. Wenn ich zum Beispiel im rechten Arm irgendwas habe, vielleicht fechte ich dann ja… oder, sag mal, im linken Arm. Ich kann nicht mehr was Zweihändiges fechten, vielleicht kann ich trotzdem den linken Arm locker hängen lassen und mit dem nichts mehr machen,

40:55
Diese Möglichkeiten bieten sich dann auch und auch die sollte man nutzen. Wenn zum Beispiel sonst vielleicht jetzt nicht im Hof Degen oder im Rapier ist, weil das parallel zum Langschwert ist, aber ihr habt euch halt irgendwas getan und könnt gerade nicht mehr Langschwert fechten, aber sagt, hey, das macht der Verletzung nichts, das ist der linke Arm, ich lasse den einfach in Ruhe und fechte jetzt nur einhändig, dann geht er stattdessen in diese Einheiten. Ja, absolut. Ja, also da muss man immer ein bisschen abwägen. Es gibt natürlich gerade im Profisport auch Leute, die sind zu tough.

41:25
für ihre eigene Gesundheit und trainieren im Handel zu viel. Ist Tenancy, glaub ich, im Heima eher nicht das primäre Problem, sondern eher, dass die Leute insgesamt zu wenig machen. Ja. Wenn wir dann an dem Punkt angelangt sind, wo Trainingszeit maximiert ist, verschiedenste Sparrings-Partner maximiert sind, wo quasi alle Waffen geforten werden und…

41:54
mal jetzt immer noch mal was rausholen möchte. Und wir sind jetzt schon ins Ausland gegangen, um da an einer bestimmten Schule zu trainieren. Dann kann ich natürlich trotzdem nochmal gucken, ist jetzt der, die Trainerin, die ich jetzt habe, die Person, wirklich so das Optimum für mich? Passt die Trai Ist das Training so, wie ich das gerne hätte?

42:21
kriege ich hier das Maximum raus, werde ich hier maximal gefördert, so wie ich das brauche. Und wenn nicht, dann eben die Frage, kann ich mir nochmal jemand anderes suchen, zusätzlich vielleicht um nochmal eine Trainingseinheit, eine Lektion pro Woche zu kriegen, wo ich eben so einen Feinschliff bekomme, wo ich nochmal Impulse bekomme, wo ich einfach nochmal ein anderes, besseres Training bekomme. Es gibt ja auch Leute, die online Coaching anbieten.

42:49
Spontan würde man zum Beispiel Artur Farmer aus den Niederlanden oder Keith Rell aus Schottland einfallen. Ich weiß nicht, ob das in Deutschland jemand macht. Ich habe. Ah, du machst das ja. Genau, also da kann man sich natürlich auch an Leute einfach mal wenden, über den man dann vielleicht auch mit Themen reden kann, wo es der eigene Trainer einem nicht so sehr helfen kann, beziehungsweise man muss ja auch ehrlicherweise sagen, wenn die Leute natürlich ehrenamtlich Training geben.

43:15
geht das auch irgendwie nicht, dass du dann noch so eine krasse Einzelbetreuung machst. Für Athleten das Ganze Profisport machen, wo du dafür bezahlt wirst, wo es kleine Gruppen sind. Aber du kannst nicht, wenn du 20 Leute bei dir hast, die regelmäßig trainieren, da halt irgendwie mit jedem nochmal einzeln einzeln rein gehen. Vor allem wenn die Leute dann halt auch, ich sag mal mal, den entsprechenden Einsatz nicht erkennen lassen, was die Optimierung der übrigen Punkte angeht. Du meinst, du hast dann als Trainer nicht so die Motivation da?

43:44
voll Gas zu geben, wenn du bei der Person merkst, da gibt’s erst mal noch andere Punkte zu optimieren. Ja, das und halt auch… Man muss das ja irgendwie von der übrigen Zeit dann auch abtrennen. In der Regel ist man ja insofern ehrenamtlicher Trainer, dass man auch noch trainieren möchte. Man kümmert sich generell mehr um die Gruppe. Da ist es fair, wenn du mit Leuten Einzeltrainings machst, dass die dafür eine Form von Kompensation kriegen. Weil das ein erheblicher Mehraufwand ist.

44:13
Ja, absolut. Das ist das, worauf ich hinaus wollte. Das kannst du nicht von deinem eigenen Trainer erwarten, der halt irgendwie seiner Freizeit so gut Training gibt, wie er kann und selber auch noch trainieren will eigentlich. Dass du da noch ankommst mit, ja, warum habe ich jetzt nicht so eine krasse Einzelbetreuung hier? Wenn du ihm Geld gibst, können wir darüber reden, aber sonst? Genau, das wollte ich gerade sagen. Also kannst du sagen, hier, pass mal auf, ich will zur Vorbereitung noch ein paar Stunden extra machen. So und so viel pro Übungseinheit.

44:43
wird auf den Tisch gelegt und dann geht’s los. Ja, also das ist Usus, dass das was kostet, so Einzeltrainings, und das auch völlig zu Recht. Zu Recht. Ja. Und was ich meinte mit diesem, die Leute haben halt teilweise diese Sache, dass sie eigentlich schon mit den Ergebnissen nicht zufrieden sind, aber auch nicht erkennen lassen, dass sie bereit sind, so viel zu investieren, dass es tatsächlich besser wird. Und ich finde, dass…

45:13
habe ich auch schon von vielen Leuten gehört, die Profis trainieren. Die Trainierenden müssen da erstmal in eine gewisse Vorleistung gehen. Also die müssen zeigen, dass die da wirklich Bock drauf haben und mehr halt als nur jammern, sozusagen das nicht läuft, sondern die Leute werden an ihren Taten gemessen, wie viel sie dann wirklich auch im Training sind und nicht an dem was sie sagen, was ihre Ambition ist. Und wenn der Teil stimmt, dann kann man sagen, okay, du hast jetzt sozusagen gezeigt, dass du das auch wirklich möchtest und dass du das nicht nur sagst, jetzt können wir mal gucken.

45:43
was sonst noch machbar ist. Du hast es mal in einer anderen Episode so schön formuliert, man kann keine Hunde zum Jagen tragen. Ja, genau. Und das ist es im Prinzip. Du musst da wirklich so einen so einen richtig giftigen Pitbull an der Wade haben, der die ganze Zeit zert und will, will, will, will, will. Und dann hat man jemanden, wo man sagt,

46:12
Aufwand gerne rein. Ja, also das ist so ein bisschen, wenn du jetzt zum Beispiel ein wett Verein wärst, dass man dann in der Vereinssitzung sitzt und sagt, irgendwie haben wir nicht so die Ergebnisse, nicht so die Top-Leute, was können wir denn machen? Und die Antwort ist halt, naja, also wir müssen halt eine Umgebung schaffen, wo, wenn jemand wirklich besessen von dem Sport ist, dass er das dann auch sich bei uns aufgehoben fühlt, dass er das auch zeigen kann sozusagen. Aber ansonsten, wenn die Leute da halt keinen Bock drauf haben.

46:39
Dann ist es halt so, dann kannst du die da auch nicht zu zwingen oder überreden oder motivieren oder sonst irgendwas. Das muss erst aus den Leuten selber kommen, dass die halt diesen Drive dann auch haben, das wirklich auch zu wollen und auch bereit sind, da ihre eigene Zeit und Energie da rein zu investieren. Wobei ich sagen muss, dass eine entsprechende Vereinskultur, wie du es jetzt gerade angesprochen hast, einen wirklich sehr großen Einfluss darauf hat. Also unsere Vereinskultur ist natürlich sehr kompetitiv.

47:06
und ich ermutige alle, die in meinem Verein sind, in meinem Club an Turnieren teilzunehmen und auf Wettkämpfe zu gehen und so viel wie möglich das zu tun. Und da haben dann auch einige unserer, ich sag mal, der älteren Herren, die das natürlich nicht so krass kompetitiv nehmen.

47:29
irgendwann gesagt, boah, also, ich möchte ja auch noch mal irgendwie am Turnier teilnehmen. Das kann ich jetzt hier nicht bringen, bei Fencing Club zu sein, und dann hab ich kein Turnier gefochten. Das geht auch nicht. Und sich dann auch entsprechend so reingehangen in der Turniervorbereitung, und das ist um dich ansgenommen. Genau, aber du kannst halt den Rahmen schaffen, aber das muss trotzdem aus den Leuten selber kommen. Die können das sehen und sagen, die anderen hängen sich rein. Aber du kannst nicht sagen…

47:58
Du hast Potenzial, häng dich mal rein. Ja, nee, sorry, hab keine Zeit. Hab kein Interesse. Du kannst nur für den Gruppenzwang sorgen. Es ist ja nicht mal Zwang in dem Sinn. Es ist ja eigentlich, für was kriegt man Anerkennung und für was nicht. Also, was die Kultur wieder sagt. Was so ein bisschen aber auch zur Wahrheit dazugehört, gerade wenn man das jetzt auf das Kompetitive bezieht, man kann, wenn’s dumm läuft, wahnsinnig viel trainieren, auch verschiedene Sachen optimieren.

48:27
Wenn man jetzt zu krasse körperliche Nachteile hat im Vergleich zu den Leuten mit denen man fechtet, kann es halt trotzdem passieren, dass man es nicht ganz an die Spitze schafft. Das ist im Profisport natürlich noch mehr so. Da gibt es viele Leute, die gerne bei Olympia auf dem Goldtreppchen stehen würden oder bei der UFC am Ende einen Titel hätten oder so, aber es schaffen halt nicht alle, selbst wenn die Leute ähnlich viel trainieren. Nichtsdestotrotz, wenn man sagt, ich möchte besser werden…

48:55
Also der Alex von heute soll besser sein als der Alex von vor dem Jahr. Der soll mit der Waffe besser umgehen können, vielleicht ein besserer Ergebnis oder so immer. Das ist auf jeden Fall immer machbar, das kann auch jeder machen. Aber sobald man sich halt mit anderen misst, ist es nicht mehr nur entscheidend, was man selber macht, sondern auch was die anderen machen. Und gerade wenn die anderen halt auch so verrückte sind wie man selbst, oder die auch schon krass viel trainieren, dann müsste man, ja, also wenn die

49:20
körperlichen nachseh zu groß sind, müsste man noch mal so viel mehr trainieren, um das aufzuholen, was du dann halt wieder nicht hinkriegst, wenn du das nur in deiner Freizeit machst. Ja, wenn dann Leute hast, die irgendwie als Kinder und Jugendliche mit irgendeinem anderen Leistungssport angefangen haben, der auch in die Kampfsportrichtung geht, sei es jetzt MMA oder Karate, Judo, Fechten, also olympisches Fechten, wenn da jemand zehn oder mehr Jahre schon Vorlauf hat, das ist echt tricky, das aufzuholen. Ja.

49:50
Das ist auch noch ein guter Punkt, das kann man vielleicht auch noch sagen, weil man hört das jetzt vielleicht so und sagt, ja, aber ich kenne doch den XY oder die XY, die trainiert schon auch ganz okay viel, aber jetzt auch nicht so wahnsinnig, wie ihr das hier sagt, das stimmt doch alles gar nicht. Ihr müsst euch immer angucken und vor allem mit den Leuten reden, was haben die denn gemacht, bevor sie hier mal gemacht haben. Und wenn wir wirklich auch zurückgehen, haben die irgendwie, was haben die für Sport gemacht, also Jugendliche waren, Kinder waren und öfters als nichts bei so Leuten, die scheinbar

50:20
Ja, ich hab halt zehn Jahre Sportfechten gemacht, fünfmal die Woche, aber da war ich ja noch klein. Ja, ja, ja. Oder Triathlon oder keine Ahnung, war das Marathon gelaufen? Wer hören möchte, wie man das trotzdem ausgleicht, sozusagen so schnell wie möglich, dem sei unsere Episode 100.

50:46
26 ans Herz gelegt, nämlich Ringen historisch versus Leistungssport mit Elias Flatscher. Aufmerksame Hörer werden natürlich sofort wissen, was Inhalt der Episode war, die die Sie noch nicht gehört haben, hören Sie sich am besten gleich heute nochmal an, denn der Elias hat auch erst für Leis enorm, wenn nicht gerade eigentlich zu spät, sozusagen angefangen.

51:14
und hat das dann aber entsprechend vollkommen gestört nachgeholt. Ja, genau. Also im Grunde genau das, was wir jetzt beschreiben. Und es gehört dann halt auch immer ein bisschen Glück dazu, dass man sich halt zum Beispiel jetzt gerade nicht auf so eine Art verletzt, wo man halt dann ein Jahr ausfällt oder so. Keine Ahnung, manche Bänderrisse ist halt so. Da ist ein halbes Jahr bis ein Jahr, wo du halt keinen Sport machen darfst, in dem Sinne. Ja. Und auch das sollte man vielleicht noch mal sagen.

51:40
Das geht jetzt auch alles nicht so richtig schnell. Also ich meine, du hast das ja mit den 40 Jahren vorher vorgerechnet, aber auch bei so einer Hobby Szene und Hobby Community wie jetzt im historischen Fechten. Also ich brauche jetzt glaube ich nicht nach einem Jahr ankommen und sagen jetzt bin ich irgendwie noch nicht am Zenit angekommen. Was ist denn da los? Also wir reden hier eher von Zeiträumen im Bereich 5 bis 10 Jahre, je nachdem, wie sehr man sich dann halt wirklich reinhängt. Ja, absolut. Also bei.

52:09
Bei vier Stunden pro Woche waren es ja knapp 50 Jahre. Also jetzt kann man entsprechend skalieren. Wenn man es in fünf Jahren haben möchte, dann gepflegt auf Volltime-Job. Ja. Ja, und doch hier ist natürlich so, wenn ihr zum Beispiel wesentlich mehr trainiert als die Leute in eurer Umgebung, also namentlich jetzt in eurer HEMA-Gruppe, dann seid ihr vielleicht dann auch, wenn ihr das irgendwie zwei, drei Jahre durchzieht, irgendwann der, der, sag mal, beste Fechter.

52:38
wie ihr immer ihr das messen wollt, bei euch in der Gruppe. Und da ist es dann auch so ein Moment, wo man vielleicht dazu neigt, sich so ein bisschen zurückzulehnen und sagen, ja, Mission accomplished. Habe ich jetzt geschafft, bin ich jetzt der Beste, passt, jetzt kann ich mich zurücklehnen und entspannen. Und auch hierfür ist es halt essentiell, dass man sich da immer mal wieder erdet und auch vor allem international fechtet, sich mit anderen austauscht, weil.

53:06
Sobald man an dem Punkt ist, dass man sagt, naja, eigentlich passt ja so, ist halt nicht mehr der Drive dran. Aber sobald man sagt, nee, ich bin ja jetzt… Also ich habe zwar jetzt im letzten Wettkampf mitgemacht und alle Kämpfe gewonnen, aber das waren immer so knappe Geschichten, dass nicht gut das Ziel fürs nächste Mal ist, weniger getroffen zu werden. Dass man halt immer weiter sich Ziele setzt und nicht einfach sagt, ja, passt jetzt, ist es gut genug, sondern…

53:31
auch da halt immer weiter an sich arbeiten. Gerade auch mit Leuten, die es besser können als man selber, dass man nicht an so eine Glasdecke stößt und sagt, offensichtlich ist das das Maximum, sondern weiß, nee, das geht noch viel besser, ich kann noch mal. Dass man das weiter durchzieht und sich davon nicht beirren lässt. Das Krasse ist, weil du jetzt grade gesagt hast, weniger getroffen werden, wenn man dann mal wirklich drauf guckt, wie…

53:59
Was bedeutet eigentlich besser? Warum ist jemand, der Hemaratings an Platz 1 steht, besser als ich? Und gewonnene Kämpfe ist das eine Thema. Aber wenn man dann mal auf die Punkte guckt, dann wird man was ganz Witziges feststellen.

54:18
Roger Federer, also Tennis-Spieler, hat das mal ausgewertet. Der hat mal geguckt, wie viele Punkte er gemacht hat. Nicht wie viele Matches er gewonnen hat, sondern wie viele Punkte hat er sich für sich entschieden. Und das waren bei ihm nur ein bisschen mehr als 50 Prozent. Ich glaube, 54 Prozent waren es bei ihm. Und das ist es eben, was dann eine Person ausmacht,

54:47
die quasi top ist, die entscheidet über 50 Prozent aller Punkte für sich. Aber ist trotzdem noch weit von 100 Prozent entfernt. Also es ist nicht so, dass sie alles wegbügeln, sondern auch hier gibt es noch einiges an Potenzial. Wobei man auch da sagen muss, die trainieren natürlich gegen andere Profisportler. Wenn jetzt Roger Federer gegen Amateure kämpft, würde ich schon erlauben, dass die da sind. Da gebe ich dir recht.

55:18
Ja, aber das ist halt auch was mit welcher Einstellung geht man rein. Ja, zum Beispiel ist das ein gutes Ergebnis, wenn ich jetzt im Wettkampf bin und ich habe im Kampf 6 zu 5 entschieden. Manche Leute würden dann sagen, ja, ihr habt den Kampf gewonnen, passt ja alles offensichtlich, aber die Leute, die halt so einen Drive haben, sind in der Regel auch ziemliche Perfektionisten. Dann sind sie so, boah, also die 5 Punkte, die habe ich echt verschenkt, warum habe ich mich denn so oft treffen lassen. Also das habe ich nicht gut gemacht und da muss ich dran arbeiten und ja.

55:44
Da geht’s schon im Kopf sozusagen los, bevor man noch von der Piste runter ist. Okay, da muss ich jetzt unbedingt dran arbeiten, dass ich das auspügel. Nächstes Mal muss das 6 zu 0 ausgehen. Das ist nicht okay so, wie das lief. Ja, absolut. Das wirkt dann manchmal ein bisschen arrogant, ne? Die haben grade gewonnen und kommen jetzt schon an mit, ah, nee, das war nicht gut und so. Und wenn du aber dieses…

56:08
Wenn du dahin willst, muss es ja egal sein. Dann muss es halt sagen, es war nicht optimal. Und wenn dann jemand sagt, du hast so gewonnen, ja, egal. Davon, dass ich gewonnen habe, kann ich mir jetzt nichts kaufen. Es bringt mir jetzt nichts, mich selber zu feiern. Ja, und halt auch so Sachen wie, dann habe ich einen Punkt geholt und dann habe ich halt bis Ende des Matches nur noch gedoppelt. Gratulation. Das trägt auch nur eine gewisse Zeit lang. So will ich da ist keine gute langfristige Strategie. Abgesehen davon, dass kein gutes Fechten ist. Ja.

56:39
Ja, ernüchternd ein bisschen, oder? Ja, absolut. Wenn man sich darüber Gedanken macht, ist es ja in jedem Bereich so. Also, ich hab mich irgendwann mal dazu entschieden, der beste Trainer zu werden, der ich sein kann. Ich hab die fechterische Karriere nicht an den Nagel gehangen, aber ich hab mir gesagt, okay, irgendwo geht nur eins. Entweder wirst du halt der beste Trainer, der du sein kannst, oder versuchst, der beste Fechter zu werden.

57:08
Für den besten Fecht hat mir einfach der Drive gefehlt. Da war ich einfach nicht so verbissen. Da hatte ich einfach nicht so diesen Zug dahinter. Und beim Trainer sein ist es aber viel intuitiver. Also das ist vielleicht auch nochmal ein ganz wichtiger Punkt, wenn man sich irgendwie so zwingen muss. Dann ist es einfach nicht das. Dann will man das nicht so.

57:35
Weil wenn es um so Trainerthemen geht, hab ich kein Problem, mich den ganzen Tag lang mit irgendwas zu beschäftigen. Und wenn es ein gutes Seminar gibt, dahin zu fahren. Und wenn ich jemanden einladen kann, die Person herzuholen und von anderen zu lernen, mich mit anderen auszutauschen und Sachen auszuprobieren, noch hier eine Ausbildung zu machen, blabla. Und das hatte ich halt als Fächter nicht so in dem Maße, dass ich sage, boah, ich muss jetzt hier noch eine Trainingseinheit schrubben. Sondern war halt nicht so.

58:04
Ja, das ist halt genau wieder das Thema. Du kannst Leute nicht motivieren, du kannst Hunde nicht zum Jagen tragen. Wenn die das mitbringen, fördert sie. Guckt, dass sie das auch ausleben können. Wenn sie das nicht haben, stellt eine Umgebung her, dass wenn sie es dann doch noch entdecken, dass sie das merken sozusagen. Aber wenn sie das, wenn das halt nicht nicht mitgebracht wird, das kriegst du auch nicht. Also entweder.

58:26
Ich will nicht sagen, man wird dafür geboren oder nicht, man muss ja erst mal wissen, dass es Hema gibt, man muss mit den Waffen ein bisschen umprobieren und sich da reinfinden, das kannst du ja vorher auch nicht wissen. Aber wenn sich das nicht nach ein paar Jahren schon gezeigt hat, hab ich zumindest die Erfahrung gemacht, das kommt dann auch nicht mehr. Das ist nicht so was, was du dann, oh ja, jetzt hab ich fünf Jahre so auf Mediumintensität und jetzt auf einmal hab ich Spock auf alles

58:53
Eher nicht. Am Anfang, dass die Leute da richtig Gas geben, dann wird’s irgendwann ein bisschen weniger. Umgekehrt hab ich das bisher noch gar nicht erlebt. Ja. Weil du grad sagst, am Anfang, da darf man sich auch nicht zu schade zu sein, auch mal irgendwie so einfach Wald- und Wiesenturniere mitzunehmen. Da macht halt der Fechtclub aus dem Nachbardorf, der HEMA-Club, irgendwie so ein internes Turnier. Guckst halt, dass du mitmachen kannst. Ja.

59:21
Also oder eben auch keine Turniere, dann fahrt ihr halt zu einer offenen Halle. Ich meine, die Vorteile von Turnieren, dass die halt so durchorganisiert sind, dass man auch zum Fechten gezwungen wird, hatten wir jetzt ja schon. Aber das kann man durchaus auch bei einer offenen Halle so machen. Man muss sich dann halt selber so ein Stück weit überwinden und eben dem inneren Schweinehund nicht nachgeben und halt sagen Naja, ich frage jetzt den ersten aber mit mir fechtet, dann frage ich aber direkt schon den zweiten, ich mache anschließend mit dir und während sich dann der zweite bereit macht, frage ich schon den dritten und dann kannst du halt auch zwei Stunden am Stück einfach fechten.

59:51
Und nicht mal fünf Minuten hier, dann wieder ein bisschen Socializing in fünf Minuten hier. Das kann man schon auch sehr stramm durchziehen, wenn man da nett fragt und wenn man da auch wirklich Bock drauf hat. Und dann halt, weißt du auch zum Beispiel so was wie, ich seh 20 Leute da, ich geh jetzt hier nicht rein, bevor ich mit jedem nicht ein paar Runden geforten hab. Genau, wollte ich grad sagen. Sich so eine kleinen Minigolds zu setzen, zum Beispiel im Training, eine ganz einfache Variante ist, ich bin die Person…

01:00:19
die als letztes fragt, ob noch jemand fechten will. Ja, genau. So, ganz einfach. Wenn noch jemand fechten will, wird noch eine Runde geforten. Okay, und dann bin ich die Person, die noch mal fragt, es sei denn, Trainer sagt, du hörst jetzt bitte auf, gehst dich umziehen. Ja, genau. Wir haben ja zum Beispiel auch diese offene Rapierhalle, und ich geh da immer mit dem Ding rein, ich fechte mit allen Externern, die da sind.

01:00:43
Und wenn dann noch Zeit ist, fechte ich mit jedem noch mal. Einmal ohne Rapier, nicht ohne Rapier, einmal mit Rapier. Einmal mit Rapier und Dolch. Wenn es die Zeit hergibt, mache ich das zweimal durch. Da gehe ich vorher nicht heim, das ist nicht akzeptabel. Mit den Inkernen kann ich auch so fechten, das ist okay. Das sind genau die Sachen, wo sich die Spreu vom Weizen trennt. Dass die Leute sich konstant auch Ziele setzen, an sich arbeiten, überlegen, was kann ich machen.

01:01:08
Und allein schon dieses planlose, ich komm halt ins Training und lass mich so ein bisschen berieseln. Nee, das funktioniert nicht, nicht wenn du wirklich gut werden willst. Du musst halt wissen, woran arbeite ich und das dann auch durchziehen. Was kann ich heute werden? Was habe ich hinterher gelernt? Habe ich es mir gemerkt? Ja. An dieser Stelle ein Hinweis für alle Fechterinnen, wenn ihr sagt, boah, ich bin jetzt von diesem Podcast hier so inspiriert, ich möchte jetzt immer besser werden.

01:01:36
Dann sei euch am 5. und 6. Oktober das Fans Like a Woman in Dresden ans Herz gelegt. Da ist zum Beispiel auch die Melissa Kleiss, ihres Zeichens beste deutsche Lang Wenn man zumindest jetzt mal nach HEMA-Ratings geht. Und die gibt da auch ein Seminar und ihr könnt euch bei ihr ganz viele Sachen abgucken.

01:02:06
Litauen verankert, also auch sehr international unterwegs, die auch ein Seminar gibt und es gibt ganz ganz ganz viel Input und ihr habt die Möglichkeit gegen ganz ganz viele andere Fechterinnen zu fechten. Also wenn es noch nicht getan habt, aktuell sind noch ein paar Early Bird Tickets übrig.

01:02:28
dass der Fall ist, wenn diese Episode ausgestrahlt wird, weiß ich natürlich nicht. Aber ihr könnt auf jeden Fall mal gucken unter fencing-club.de und dann unter Veranstaltungen findet ihr den Dresdner Frauenfechtag. Das als kleiner Werbebeitrag. Ist aber gut, dass du das ansprichst, dann können wir da vielleicht auch noch mal kurz drauf eingehen. Trainingsumgebung optimieren ist für Frauen auch immer noch mal so ein separates Thema. Ausrüstung ist natürlich immer schwierig, aber zum Beispiel auch.

01:02:56
Wenn du mit Leuten trainierst, die doppelt so groß sind wie du, oder doppelt so viel wiegen, jetzt mal übertrieben gesagt, ist das normalerweise nicht die optimale Trainingserfahrung. Auch da ist es zum Beispiel so, als Mann hat man es natürlich einfacher, weil zwei, drittel oder wie auch immer der Leute sind halt Männer. Da findet man irgendwie einen Trainingspartner. Das kann durchaus auch was sein, wo man halt so ein bisschen eine Community innerhalb der HEMA-Gruppe aufbauen muss, wo man halt mit den anderen Frauen sich austauscht.

01:03:23
dass immer auch Trai da sind, wo man jemanden hat in der eigenen Größe, in der eigenen Gewichtsklasse, weil das in der Regel besser funktioniert als umgekehrt. Dann kann man auch mal ein bisschen intensiver machen. Es können beide mit der Intensität hochgehen, ohne dass einer sich immer noch zurückhalten muss. Ja. Und dafür sind auch so Damen-Events natürlich Gold wert, weil man hat in der Regel nicht die Auswahl an Trai im eigenen Verein. Ja.

01:03:53
der Grund, weswegen wir dieses Event hier veranstalten. Wir sagen, wir haben jetzt zwar nicht die große Menge an Fechterinnen, aber genau aus diesem Grund müssen wir halt irgendwie was machen. Und was ist da einfacher als zu sagen, wir holen hier so ein Event her? Wenn alle zu uns kommen, dann ist es einfacher als wenn wir überall hinfahren müssen oder unsere unsere Fechterinnen in diesem Fall. Das ist vielleicht auch noch ein Punkt.

01:04:23
dass ihr in euren Vereinen sozusagen anstreben könnt, dass ihr selber Veranstaltungen macht. Dass ihr selber Turniere macht, dass ihr selber offene Hallen macht, dass ihr selber Frauenevents macht, weil das ist dann einfach einfacher. Wenn die Leute zu euch kommen, müsst ihr nicht fahren, okay, ihr müsst das Event organisieren, aber eine offene Halle ist relativ einfach gemacht. Ja. Also…

01:04:48
Auch hier wieder, wenn das zuzuführt, dass ihr es schafft mehr Training unterzubringen, macht das auf jeden Fall. Wenn ihr sagt, ich habe zum Beispiel jetzt nicht so viel Kohle, ständig auf Events zu fahren, die weit weg sind, vielleicht bin ich ja noch Student oder so, vielleicht kann man ja mal mit den Leuten im Verein reden, dass man halt eine offene Halle macht. Das kostet in der Regel halt eine Hallenmiete oder Reinigungsgebühren in manchen Städten. Kommt ein bisschen drauf an, manchmal ist die auch nicht allzu hoch und dann sagen die Leute, ja gute Idee, mach mal halt, alle kommen zu euch, ihr könnt das nutzen und vielleicht…

01:05:15
bietet er dann halt an, dass ihr irgendwie die Snacks einkaufen fahrt. Natürlich nicht auf Privatkosten, sondern halt vom Verein bezahlt, aber dass ihr die zumindest holt. Ja, so kann man halt auch irgendwie gucken, ob man auch da schafft zum Beispiel was zu machen oder auch zum Beispiel so, hey, ich würde ein Seminar organisieren. Ja, dass ihr halt jemanden, wo ihr glaubt, der passt stilistisch, inhaltlich ganz gut zu dem, was ihr eigentlich gerne machen würdet. Ja, dass ihr vielleicht sagt, hey, ich organisiere das Ganze, Verein streckt irgendwie.

01:05:42
Kosten vorgesehen, aber ich kümmer mich halt darum, dass die Kommunikation läuft. Und dann kommen die Leute zu euch, müsst ihr nicht hinfahren, kann sich lohnen. Kann natürlich auch ein Mehraufwand sein, wenn ihr sagt, ich mache jetzt das riesen HEMA-Event, wo ihr dann selber nicht zum Fechten kommt. Das wird dann nicht so viel bringen. Aber auch da findet Mittel und Wege, wie ihr das maximieren könnt, mit Leuten zu fechten. Auch hier gleich nochmal ein Werbeblock hinterher. Wir hatten letztes Jahr schon zu Gast und holen dieses Jahr wieder den Antoni Olbritski.

01:06:11
Du hast vorhin geguckt, er ist aktuell die Nummer eins bei Huma Ratings. Nr. 1 bei Langschwerthärren. Nr. 1 Langschwerthärren. Die Anmeldung ist noch nicht eröffnet. Wird aber bald der Fall sein für den 23.11. hier in Dresden. Wieder Seminar mit Anthony, wo es um quasi direkt Turniervorbereitung geht. Ja, ich glaube, in Wesentlichen waren das die Punkte, die ich zumindest rüberbringen wollte.

01:06:41
Also, kleine Ausreden, geht mehr ins Training, geht in alle Trainings. Gratulation, ihr trainiert alle Waffen, die bei euch angeboten werden. Wenn er sagt, kann ich nicht, will ich nicht, interessiert mich nicht, müsst ihr euch damit arrangieren, dass ihr nicht so schnell Fortschritte macht. Das kann auch völlig okay sein. Wie gesagt, das ist ja Hobbysport, vielleicht habt ihr was anderes zu tun. Aber dann halt auch überlegen, vielleicht das… Ja, da müssen wir mal gucken. Ist dann Jammern okay,

01:07:11
Ich bin nicht zufrieden mit dem, wie es lief. Aber gleichzeitig hab ich nicht die Energie reingesteckt, um die Situation zu verbessern. Es ist immer schwierig. Gut, dann haben wir dieses Thema abschließend geklärt. Falls euch noch etwas einfällt, falls ihr Fragen dazu habt, wie ihr euer Training optimieren könnt, dann schaut erst gerne mal bei unseren Episoden.

01:07:40
.. Episoden zum Constrainsled Approach oder die Coaching-Folge mit dem Hannes… .. könnten da ein paar Aufschlüsse geben, was man tun kann, um sein Training zu verbessern. Und wenn ihr da nichts findet, dann schreibt uns auch gerne an post Und wenn ihr es noch nicht getan habt, dann füllt gerne unsere Hörerumfrage aus. Denn die hat zum Beispiel jetzt auch dafür gesorgt, dass wir das heutige Thema…

01:08:09
aufgegriffen haben. Und da interessiert uns natürlich auch noch mehr. Christine Konsmo, um das mal nebenbei noch zu erwähnen, ist übrigens auch eine ganz tolle Kandidatin, um ihr mal die Frage zu stellen. Christine, wie bist du so gut geworden? Weil die reden das ja offen drüber, welche Einschränkungen sie auch bereit war, einzugehen, privat, beruflich und so. Haben wir auch gemacht, als sie da war. Fragst du das mal beim beim Event? Ja, Spoiler ist so ein bisschen.

01:08:37
macht halt nichts anderes. Okay, dann hören wir uns in 14 Tagen wieder in alter Frische. Genießt den Sommer und bis dahin macht’s gut. Tschüss. Tschau. Halt bitte noch nicht weglaufen. Ihr könnt diesen Podcast nämlich noch unterstützen. Wenn es euch gefällt, dann tut uns einen Gefallen. Gebt uns ein Like auf Facebook oder bei Instagram oder bewertet diesen Podcast bei iTunes.

01:09:07
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