Was ist eigentlich HEMA?
Wenn du schon mal jemanden sagen gehört hast, er trainiere „historisches Fechten“ oder du über unseren Podcast gestolpert bist und dich fragst, worum es dabei geht – dann bist du hier genau richtig.
In diesem Beitrag erklären wir dir, was HEMA ist, woher es kommt, wie man damit anfängt und was es von anderen Kampfkünsten unterscheidet.
Was bedeutet HEMA?
HEMA steht für „Historical European Martial Arts“, also historische europäische Kampfkünste. Der Begriff umfasst eine Vielzahl von Fechtstilen mit historischen Waffen wie dem langen Schwert, Säbel, Rapier, Dolch, Speer oder dem Schwert und Buckler.
Im Gegensatz zu Showkämpfen oder Rollenspielen auf Mittelaltermärkten basiert HEMA auf echten historischen Quellen: den sogenannten Fechtbüchern.
Quellenbasiertes Fechten
HEMA ist eine Open Source Kampfkunst. Das bedeutet: Es gibt keine durchgehende Meisterlinie wie in asiatischen Kampfkünsten. Stattdessen rekonstruiert man die Techniken aus historischen Manuskripten – etwa aus dem 14. bis 19. Jahrhundert. Diese Fechtbücher sind oft detailliert bebildert und beschrieben.
Wer sich also schon immer gefragt hat, wie man mit einem Langschwert im echten Leben gekämpft hat: In diesen Quellen findest du die Antwort.
Training heute: Kampfkunst statt Schaunummer
Trainiert wird mit stumpfen Stahlwaffen oder gut ausbalancierten Simulatoren. Sicherheit hat Priorität: Fechtmasken, gepolsterte Jacken und spezielle Handschuhe gehören zur Grundausstattung. Und ja – es wird körperlich und intensiv, aber kontrolliert.
HEMA kannst du sowohl als Kampfsport mit Turnieren als auch als historische Kampfkunst ohne Wettkampf betreiben.
Für wen ist HEMA geeignet?
Für dich – egal, ob du 20 oder 50 bist. Der Altersdurchschnitt in vielen Gruppen liegt zwischen 25 und 40 Jahren, aber auch ältere oder jüngere Fechterinnen und Fechter sind willkommen.
Und: Der Frauenanteil in HEMA ist ungewöhnlich hoch für eine Kampfsportart – bei etwa 25 Prozent. Wer Lust hat, historisch zu kämpfen, findet hier Gleichgesinnte.
Typische Fragen von Neugierigen
Nein. Es geht um realistische Kampfrekonstruktion – nicht um Show.
Ja, aus Stahl. Aber sie sind stumpf und mit Sicherheitsmerkmalen versehen.
Im Vergleich zu anderen Sportarten eher nicht. Ernsthafte Verletzungen sind selten.
Wie fängst du mit hEMA an?
- Suche eine HEMA-Gruppe in deiner Nähe. (Tipp: In vielen deutschen Städten gibt es mindestens eine.)
- Mach ein Probetraining – ohne eigene Ausrüstung.
- Wähle deine Disziplin: Langes Schwert? Säbel? Ringen?
Und wenn dir der erste Verein nicht zusagt: Weiterprobieren lohnt sich!
Mehr wissen? Diese Podcastfolgen empfehlen wir dir:
- Wie fängt man mit Schwertkampf an? (SG 47)
- Scharfe Schwerter – Scharfer Podcast (SG 54)
- Disziplinen des historischen Fechtens
- HEMA Anfänge in Deutschland – Die Wahrheit feat. Alex Kiermayer (SG 43)
Fazit: HEMA ist mehr als nur Schwertkampf
HEMA verbindet Geschichte, Bewegung, Präzision und Community. Du lernst mit echten Schwertern umzugehen, entwickelst Körpergefühl und tauchst in ein europäisches Kulturerbe ein, das heute neu erlebbar wird.
HEMA ist nichts für Ritterromantik – sondern für neugierige Menschen, die echtes, historisch fundiertes Fechten lernen wollen.
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