Verletzungspräventation wird als Thema immer wichtiger, je länger man einen Sport ausübt und je älter man wird. Wir reden deshalb in dieser Episode mit der Kickboxerin, Physiotherapeutin und Osteopathin Anna Wiederänders aus Österreich darüber, was ihr tun könnt um HEMA noch lange Jahre ausüben zu können!

Shownotes

In eigener Sache

Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.

Dir gefällt der Podcast? Dann unterstütze uns auf auf Patreon oder lass uns eine Bewertung da. Du findest uns auch über unsere Website, bei FacebookInstagramYouTube sowie Spotify und überall sonst wo es Podcasts gibt.

Du hast Anmerkungen zur Folge, Themenvorschläge oder möchtest als Gast in den Podcast kommen? Dann schreib uns an post@schwertgefluester.de oder komm auf den Schwertgeflüster Discord-Server.

Transkription

00:14
Alex, ich habe Kreuz und Knie und Schulter. Kennst du das auch? Ja, wir sind ja auch nicht mal die Jüngste. Das ist brutal, oder? Ich glaube, wir haben nicht zu viel trainiert. Oder zu wenig. Ich denke auch zu wenig. Wir hätten einfach viel mehr trainieren sollen, intensiver. Und dann wäre das nicht passiert.

00:39
Irgendwann fangen wir einfach so an und die Leute denken, es wäre ein Gag, eine Stunde später wollen wir uns vom Schwäbischen zurück ins Hochdeutsche wechseln. Wir bekommen heute noch einen dritten Dialekt dazu. Nämlich, obwohl wir am Vorwurfs- spräch festgestellt, so brutaler Dialekt ist es nicht. Aber unser Gast, unsere Gästin heute kommt aus Österreich, aus dem schönen Wien, nämlich die Anna Wiederenders. Hallo, Anna. Hi.

01:09
Und Anna ist, darum geht es heute, Physiotherapeutin und Osteopathin. Und wir wollen heute darüber reden, wie man Verletzungen vermeidet, Überlastungen vermeidet und schmerzfrei trotz HEMA durchs Leben kommt sozusagen. Anna, du hast uns…

01:31
Also zunächst mal liebe Hörerinnen und Hörer, Anna war ganz vorbildlich, die hat nämlich uns eine E-Mail geschrieben und gesagt, wollt ihr nicht mal über dieses Thema rechnen? Und das wollten wir auf jeden Fall. Also macht das bitte gerne, wenn ihr der Meinung seid, ihr wollt gerne mal in den Podcast und habt ein cooles Thema, dann schreibt uns direkt mal an. Also wenn ihr nur ein Thema habt, könnt ihr das auch machen, aber noch besser ist natürlich, habt gleich einen Gast dazu, wenn wir selbst nicht die Expertise haben.

02:00
Anna, du hast uns angeschrieben. Warum? Warum? Ja. Weil ich festgestellt habe, dass Verl und gesunde Bewegung im HEMA ein Thema ist, über das man viel mehr reden sollte. Also ich habe vor allem im letzten halben Jahr immer wieder Workshops auf unterschiedlichen, bisher eher kleineren HEMA-Events gehalten. Und das Feedback war da so…

02:26
und die Leute haben gesagt, wo kann man mehr dazu erfahren? Wie können wir mit dir in Kontakt bleiben? Und ich hab mich dann gefragt, ja, wie kann ich mit diesem Thema an noch mehr Leute herantreten? Wie kann ich noch mehr Leute erreichen? Und dann dauert es nicht lange in der HEMA-Szene, bis man auf euren Podcast stößt. Und so hab ich mir gedacht, ich fass mal all meinen Mut zusammen und schreib euch, vielleicht antwortet ihr ja. Ja, haben wir gemacht und finden auch dieses Thema superwichtig. Denn…

02:56
Alex und ich haben das zwar so ein bisschen porntiert hier in der Einleitung gemacht, aber ich hab schon die ein oder andere Stelle meines Körpers, die regelmäßig sagt, du machst zu lange Sport. Und, ähm… Sowas kann man vielleicht vermeiden. Also, beziehungsweise andersrum herrscht ja dieser wunderbare Witz. Wie nennt man einen Fechter ohne Knieprobleme? Anfänger. Und…

03:25
Da ist die Frage, wie kann man das vermeiden? Zunächst mal müssen wir aber, denke ich, für unsere Hörerinnen und Hörer noch mal Begriffe klären. Du bist Physiotherapeutin und Osteopathin. Also Physiotherapeutin seit 2019, Osteopathin seit diesem Jahr, 2024. Was ist denn da der Unterschied, die Gemeinsamkeit? Was macht man als Physiotherapeutin und als Osteopathin?

03:50
Also die Grenzen zwischen Physiotherapie und Osteopathie sind sehr verschwimmend. Es gibt viele Dinge, die sowohl Physiotherapeuten als auch Osteopathen machen. Und immer mehr Fortbildungen in der Physiotherapie greifen sich Themenfelder aus der Osteopathie auf. Der größte Unterschied ist, dass die Physiotherapeuten hauptsächlich, nicht hauptsächlich, aber zu einem Großteil postoperativ arbeiten. Also wenn du zum Beispiel einen Kreuzbandriss hast, weil wir von Knieschmerzen gesprochen haben und operiert werden musst,

04:20
Dann ist dein erster Weg danach zum Physiotherapeuten, möglicherweise zusätzlich, aber erst im Verlauf zum Osteopathen, weil der Physiotherapeut für die aktive Rehabilitation nach der Operation zuständig ist. Der Physiotherapeut beschäftigt sich sehr viel mit aktiven Dingen, also Übungen. Was kannst du selber zu Hause an Kräftigungen, Mobilisationen oder Stabilisationen machen, damit du dein Problem in den Griff bekommst? Der Osteopath arbeitet hauptsächlich mit seinen Händen.

04:49
Das bedeutet, der aktive Teil, den der Physiotherapeut hat, der ist nicht im Fokus von einer osteopathischen Behandlung. Dort geht es eher darum, wirklich mit meinen Händen als Therapeut Schmerzlinderung bzw. Funktion wiederherzustellen. Die Osteopathie arbeitet an unterschiedlichen Systemen. Körper, wie wir ihn im Sport auch nutzen, also an den Knochenbändern, Muskeln, Nerven, Sehnen usw. usf.

05:16
Aber auch an tatsächlich allen Organen. Damit meine ich auch das Herz, das Hirn, den Verdauungstrakt. Also wirklich allen Organen bis hin zum urogenitalen System. Und die Osteopathie arbeitet auch am Schädel bzw. an der Verbindung zum Steißbein und dem Rückenmark. Das heißt, wenn ich jetzt von meiner Verletzungshistorie ausgehe, ich hatte auch eine Knieoperation, nach der ich in der Bewegung eingeschränkt war.

05:46
Ich hatte so eine Schiene. Als sie dann wieder ab war, hab ich festgestellt, dass der Bewegungsumfang meines Kniegelenks nicht mehr dementsprach, wie es früher einmal war. Ich konnte das noch 90 Grad anbeugen. Dann hat sich das angefühlt, als sei dort ein neuer Knochen gewachsen, der das jetzt begrenzt. Das sind dann so Sachen für einen Osteopathen, da wieder die Beweglichkeit reinzukriegen? Wie gesagt, die Grenzen sind verschwimmen.

06:16
genauso zu einem Physiotherapeuten gehen und solltest das auch tun. Der sich anschaut, ob es irgendwelche Dinge gibt, die du selber tun kannst, ein Übungsprogramm, Kräftigungen, Dehnungen, Mobilisierungen, damit deine Beweglichkeit wiederhergestellt werden kann. Aber auch der Osteopath kann dir helfen und schauen, ist zum Beispiel dein Narbengewebe hier verklebt? Wie schaut es mit den faszialen Strukturen aus? Wie sieht es mit den umliegenden…

06:43
Gebieten aus mit Hüfte, mit Fuß, mit der weiter laufenden Kette nach oben, mit der Wirbelsäule bis zum Kopf. Häufig, wenn man eine eingeschränkte Bewegung hat, hat man ja vielleicht auch nicht unbedingt ein symmetrisches Gangbild und kriegt noch Zwickenzwacken irgendwo anders. Also die Grenze so zu ziehen ist wirklich, wirklich sehr, sehr schwierig. Ich finde, beide Disziplinen sollten Hand in Hand gehen. Und wenn man das Gefühl hat, dass die eine Disziplin nicht weiterkommt, dann sollte sie durchaus auch zum anderen verweisen.

07:11
Also es ist quasi bei dir der Idealfall, eine Ansprechpartnerin in einer Person zu haben für beide Bereiche. In Österreich und so weit ich informiert bin, auch in den meisten europäischen Ländern, ist es tatsächlich so, dass entweder der Physiotherapeut oder der Arzt Voraussetzung dafür ist, dass du überhaupt Osteopathie studieren kannst. Das heißt, du hast sowieso häufig beides in einer Person vereint. Okay. Also du hast auch…

07:38
Physiotherapie und Osteopathie studiert. Also wie ist das in Österreich gemacht, dieses Bildungssystem da? Physiotherapie kann man in Österreich auf einer Fachhochschule studieren. Das ist ein dreijähriger Bachelor, also ganz normaler Bachelor of Science. Und danach kann man, wenn man möchte, die Osteopathie machen. Die besteht aus zwei…

08:04
Modulen letztendlich. Das eine ist die Grundausbildung, die dauert vier Jahre. Danach hat man jetzt nichts, was irgendwie staatlich anerkannt oder zertifiziert ist, weil Osteopathie leider noch kein geschützter Begriff und keine geschützte Berufsbezeichnung in Österreich ist. Aber nach diesen vier Jahren Grundausbildung hat man dann auch noch die Möglichkeit, einen Master of Science über die Uni, draufzusetzen, über die Universität. Und dann bekommt man tatsächlich auch einen staatlich anerkannten Master of Science. Als Osteopath.

08:34
Genau. Und den hast du. Ich habe jetzt alles Handwerkliche für die Osteopathie abgeschlossen und auch die Abschlussprüfung, die es bezüglich geschafft. Was mir noch fehlt, ist die Masterarbeit. Die muss ich tatsächlich noch schreiben. Aber rein von dem Rechtlichen her darf ich schon als Osteopathin am Patienten arbeiten, nur den Titel Master of Science noch nicht tragen. Aber das ist der Neujahrsvorsatz, die Masterarbeit.

09:02
Das heißt, im Endeffekt beschäftigst du dich mehr mit der Bewegung des Körpers, wie sich ein Körper bewegt, wie sich ein Körper wehgen sollte und welche Einschränkungen es an der Stelle geben kann, wenn ich das mal so zusammenfasse. Ich würde es vielleicht ein bisschen anders formulieren und sagen, ich beschäftige mich damit, wie der Körper funktioniert. Also nicht nur die Bewegung von Muskeln und Gelenken, sondern auch Organe, was die so machen und so weiter und so fort.

09:29
und welche Zusammenhänge es dann eben auch auf die Gelenke und Muskeln und so weiter gibt, weil das eine geht mit dem anderen Hand in Hand. Gibt es da irgendein kurioses Beispiel, was man vielleicht nicht so auf dem Schirm hat? Irgendeine Verbindung? Ja, ist allerdings nicht unbedingt sportspezifisch, aber einfach. Drum erzähle ich euch gerne ein Patientinnenbeispiel aus der Praxis. Ich habe einen Patienten.

09:57
Der ist mit unteren Rückenschmerzen zu mir gekommen. Ich habe eine Anamnese gemacht, eine Befundung gemacht, so wie ich sie immer gemacht habe. Ich habe mir den Rücken angeschaut und festgestellt, eigentlich strukturell am Rücken ist nicht viel verkehrt. Das ist gut dort. Nur in der Anamnese hat mir der Patient gesagt, dass er unter Verd leidet. Dann habe ich mir die Verdauungsorgane angeschaut und ihn am Darm behandelt. Die Rückenschmerzen waren danach komplett weg.

10:26
Warum? Weil die Aufhängung des Darms auch an der Lendenwirbelsäule ist und das beeinflussen kann. Vielleicht war das ein Beispiel, dass das Ganze noch ein wenig verständlicher machen kann. Okay. Jetzt bist du aber natürlich schon über den Sport zu dieser Profession gekommen. Nämlich übers Kickboxen und MMA. Ja, genau. Wie war da der Werdegang?

10:56
Von der Kickboxerin zur Physiotherapeutin? Indem man selber sehr viel trainiert, viel Au hat, mit Menschen trainiert, die viel Au haben und feststellt, dass es da Bedarf gibt, zumindest im eigenen Verein, das auch zu behandeln. Also ein bisschen ausführlicher erzählt, ich bin durch einen Riesenzufall eigentlich mit ungefähr 24 ins Kickboxen gekommen, hab sehr schnell sehr viel dort gelernt und Blut geleckt,

11:26
schnell mit meinem Trainer angefangen, auch zusammenzuarbeiten, der mich auch ausgebildet hat im Strength and Conditioning. Ich habe auch eine Art Kickbox Trainerausbildung gemacht, Kettlebell Trainerausbildung gemacht und habe aber immer gesehen, okay, ich kann dem gesunden Menschen helfen und ihn stärker machen, aber die Grenze zu, ich kann Dinge nur dann gut machen, wenn ich die Person angreife, die war da.

11:52
Weil zumindest rechtlich ist es in Österreich so, dass ein Trainer jetzt nicht manuell behandeln darf. Und dieses Tool hat mir sehr, sehr gefehlt, als ich selber Trainerin gewesen bin. Und ich habe auch festgestellt, fachlich werde ich eh niemals so gut werden wie mein Trainer. Das heißt, ich brauche eine Nische, ich brauche irgendetwas, was er gar nicht kann. Und das waren halt die physio- therapeutischen, osteopathischen Dinge. Und deswegen habe ich beschlossen, ja, das mache ich, darin werde ich gut. So kann ich auch an Menschen arbeiten, die bereits verletzt sind oder die bereits Schmerzen haben.

12:20
Und vor allem mit meinen Händen am Menschen arbeiten. Und das macht mir issenig Spaß, darum hab ich auch die Osteopathie gemacht. Und Kickboxen machst du heute immer noch? Ja, ich bin immer noch ungefähr ein Drittel meiner sportlichen Zeit mit Kickboxen und MMA beschäftigt. Hattest du da selber mal eine größere Verletzung im Kickboxen, MMA? Klopf auf Holz bisher Gott sei Dank noch nicht. Okay. Ich hab selber auf Turnieren gekämpft,

12:50
national und international gekämpft, bin Staatsmeisterin geworden im MMA und Kickboxen bzw. Europameisterin im Tic-Wando und die schlimmste Turnierverletzung war eine gebrochene kleine Zehe. Das ist sauber. Also wer schon mal eine gebrochene kleine Zehe hatte, weiß aber, dass das wirklich eine schlimme Verletzung ist. Ist auch tatsächlich so. Also die hat mich lange beschäftigt, aber ich habe mir nie irgendein Band gerissen, mir ist nie irgendwie die Schulter ausgekugelt. Das war wirklich… also ja.

13:19
der kennt das nicht, dass man durch zu viel Training eigentlich hier und da und dort Schmerzen hat und nach dem Training nach Hause kommt und sich denkt, boah, jetzt tut mir alles weh. Das hab ich natürlich auch alles gehabt, aber jetzt nichts, wo ich sag, ich muss in einen längeren Reha gehen oder Training auslassen deswegen. Und du hast international Kickboxen gekämpft oder MMA? Ich hab’s gar nicht verstanden. Kickboxen und MMA war tatsächlich eher österreichweit. Und Teguando, da sind wir dann viel nach Polen gefahren.

13:49
Jetzt hast du schon das nächste, den Stichwort, die nächste Phrase sozusagen gegeben. Wer kennt das nicht? Zu viel trainiert und dann Schmerz und hier und da und dort. Du bist dann als Physiotherapeutin für die Inst des ÖFHF angefragt worden. Worum ging es da? Was war da? Was sollste da machen?

14:17
Genau, also in Österreich haben vor allem Ingolf Popkolweiß und Bernhard Bugelnig die Inst jetzt dieses Jahr auf die Beine gestellt, wo es darum ging, eben den Trainern und Übungsleitern in Österreich den staatlich geprüften Instruktor mit der Bundes-Sportakademie in Verbindung zu ermöglichen. Und dazu braucht es natürlich Inhalt. Dazu braucht es ein Lehrwerk, dazu braucht es Vortragende.

14:43
Und ich war da zuständig für den Bereich gesunde Bewegung und Struktur beziehungsweise Trainingsplanung, weil das halt eben meine Expertise ist. Und jetzt erzähl mal, was waren da dann die Gründe, dass du, du hast ja bis dahin kein Thema gemacht. Und warst jetzt in dieser, in dieser Ausbildung drin und hast dann deshalb mit Thema angefangen.

15:11
Genau, ich habe dann einen Supercrash hingelegt. Ich habe dann nämlich gesagt, ja, mache ich gerne. Genau so etwas war der Grund, weshalb ich überhaupt Physiotherapie studiert habe, weil ich liebe Sportartanalysen. Ich liebe es, mir Gedanken darüber zu machen, wie gesunde Bewegung funktioniert, wie man Menschen resilient macht, wie man Menschen durch den Sport schick zu Schmerzarmen wie möglich. Und habe dann zugesagt und ich habe mir dann selber gedacht, Anna,

15:38
Du kannst das nur dann authentisch auf die Beine stellen und selber unterrichten, wenn du den Sport auch selber machst. Und dann habe ich vielen Vereinen in Wien geschrieben, ob ich nicht bitte ins Training einsteigen darf, habe mir ein bisschen was angeschaut und habe dann gesehen, dass es viele Ähnlichkeiten gibt an Dingen, die fehlen, viele Gemeinsamkeiten gibt und so auch im Rahmen natürlich mit einem Team, also für die zwei genannten Themen, für die war ich ja nicht alleine zuständig, da waren ja andere.

16:08
Menschen mit dabei, die schon viele Jahre HEMA machen und mit denen gemeinsam, habe ich dann erarbeitet, was gut wäre, was zukünftige Instruktoren wissen sollten und wie das Training auf ein nächstes Level gehoben werden könnte, rein was gute Bewegungsqualität und Gesundheit betrifft. Wie sind die Leute denn auf dich gekommen? Also kannte da jemand jemand oder einfach ins Internet abgoogeln? Letztendlich habe ich mich selber für diesen ÖFHF Instruktor beworben.

16:37
weil ich Wind bekommen hab davon. Und hab dann eben über Ingolf Popkohlweiß den Entschluss gefasst. Ja, das mach ich jetzt. Ja, cool. Und dieses Set an Ausarbeitungen sozusagen für das Thema, das ist bereits fertig? Oder da seid ihr noch dabei? Es ist derzeit so, oder das…

17:01
Die Struktur des Ganzen ist so, dass ein Riesenteam an vielen motivierten und sehr kompetenten Menschen ein ganzes Lehrwerk über den Sommer verfasst hat. Da sind irrsinnig viele Kapitel mit dabei. Vom Fechtstück über kompetitive oder kooperative Spiele, über Quellenlehre, über die Geschichte von HEMA. Da ist ganz, ganz, ganz viel mit dabei. Und aktuell ist es so, dass der tatsächliche Lehrinhalt…

17:30
fertig geschrieben wurde. Das Buch, das Lehrwerk ist tatsächlich fertig und es ist in der Bearbeitung noch, wenn es um Grafiken geht, um das Layout geht und steht jetzt kurz vorm Druck. Also im Februar gibt es dann eine große Lehr und da soll das Ganze dann sozusagen wirklich finalisiert und ich glaube sogar schon gedruckt sein. Beziehungsweise 2025 geht es dann auch tatsächlich mit den Präs auf der Bundesportakademie los.

18:00
Jetzt hast du ja einen… bereits sehr üppigen Einblick ins historische Fechten bekommen. Kommen wir mal so ein bisschen zu deiner Expertise. Was würdest du sagen, was du bisher gesehen hast, wo liegen die größten Verletzungsrisiken beim historischen Fechten? Also, den größten Entwicklungsbedarf im HEMA sehe ich bei dem Training der Anfänger.

18:27
beziehungsweise beim Training der HEMA-Trainerinnen, die auch in den Leis heißt, auf Turniere gehen. Warum? HEMA ist ein Sport, der zumindest in Österreich, ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist, aber da könnt ihr vielleicht noch was dazu sagen, eher Menschen anspricht, die jetzt nicht die Ultrasportskanonen sind. Das heißt… Ja, das ist hier auch so.

18:51
Genau, das heißt, es kommen Menschen, die eher einen sitzenden Beruf haben, die vielleicht eher eine unsportlichere Körperstatue haben, in eine eigentliche Kampfsport- bzw. Kampfkunst, wo vor allem durch die Waffen, die wir in der Hand haben, doch eine sehr nennenswerte Hebellast auf unseren Körper wirkt, zusätzlich zu den Treffern, zusätzlich zu der Kraftausdauer, die wir brauchen, um diese Waffen in der Hand zu halten. Und wenn man da nicht resilient genug ist, und wie soll man das denn als Anfänger sein?

19:21
dann entstehen sehr, sehr schnell Verletzungen bzw. Overuse Injuries und die Gefahr für Verletzungen steigt. Das heißt, das ist das, wo ich auch mein Hauptaugenmerk darauf gelegt habe, als ich mir Gedanken darüber gemacht habe, was für dieses Lehrwerk wichtig wäre. Wie kriege ich Leute resilient? Wie kriege ich Anfänger resilient? Wie kriege ich Menschen, die auf einem hohen Niveau im Freigefecht oder im Wettkampfmodus sozusagen sind?

19:50
Resilient bedeutet für mich in diesem Kontext, dass dein Körper die Belastungen des Sportes, in dem Fall nicht nur die Hebelwirkungen durch die Waffe, sondern auch Treffer und Kräfte, die durch Beschleunigung zum Beispiel auf den Körper wirken, aushält, ohne dass er Schaden davon trägt. Kann man das vielleicht mal an einem Beispiel festmachen? Also was wäre denn eine so eine Overuse-Interview? Also Overuse rein vom Begriff her wäre ja, dass man…

20:19
sozusagen zu viel verwendet hat, über Anspruch hat. Was wäre das zum Beispiel? Im hämerspezifischen Kontext habe ich vor allem über Schulterbeschwerden gehört, beziehungsweise selber schon in der Ordi rehabilitiert, die durch einfach die Hebellast der Waffe des Langschwertes zum Beispiel auf die Schulter wirken. Ich habe über Achi schon gesprochen, beziehungsweise sie auch in der Ordi schon gesehen, weil das Sprunggelenk nicht mobil genug ist, um zum Beispiel die Ausfallschritte, die man beim Stich macht.

20:49
gut auszuhalten. Unter- und Rückenthematiken waren mit dabei, Knie-Thematiken waren mit dabei, weil da ja auch zum Beispiel beim Ausfallschritt die Beinachse nicht wirklich reingehalten werden kann von vielen Menschen. Solche Sachen sind da dabei. Das heißt, wenn du das sagst, Schulter meinst du jetzt nicht, dass die Schulter Probleme kriegt aufgrund von Gegnereinwirkung sozusagen, sondern man selber hat also die Schultermuskulatur, der Bewegungsapparat, kann das nicht verarbeiten, dass man mit dem Schwert Kraft aufbaut und Beschleunigung aufbaut sozusagen? Genau.

21:18
Die Schulter steht ja sowieso schon durch den gestreckten Arm unter einer Hebellast. Und dann habe ich da auch noch eine Waffe mit dran. Okay, der Arm ist jetzt nicht ganz gestreckt, aber eher in einer gestreckteren Position. Und das Gewicht von der Waffe multipliziert sich um ein Vielfaches. Und die Last, die dann auf die Schulter wirkt, ist dann in vielen Fällen so hoch, dass ein Anfänger oder jemand, der jetzt nicht unbedingt der trainierteste Mensch ist, dann doch.

21:45
nicht mehr von der Muskulatur abgefangen werden kann, sondern eher auf die passiven Strukturen geht, die dann anfangen, Wehzutun oder sich zu entzünden. Bänder und Sehnen sozusagen als passive Strukturen. Beziehungsweise der Schleimbeutel, der auch in der Schulter… Einer der Schleimbeutel, der in der Schulter ist, genau, beziehungsweise Sehnen. Bänder sind’s eher in der Schulter weniger, aber hauptsächlich Sehnen der Schleimbeutel. Wie merke ich das als Trainierende? Das tut dann einfach…

22:12
wenn ich die Bewegungen mache oder ich spüre so ein Ziehen, so ein Brennen oder was kann ich mir da vorstellen? Schmerz, ganz unterschiedlich. Also gerade bei der Schulter gibt es sehr, sehr, sehr viele Arten von Schmerz und ich kann dir jetzt nicht sagen, es ist immer ein ziehender Schmerz, der an der Vorderseite ist. Es ist immer ein brennender Schmerz, der an der Rückseite ist. Das ist so unterschiedlich, dass es da keine, nichts gibt, was es am häufigsten gibt sozusagen. Aber es ist auf jeden Fall

22:41
immer ein Schmerz, der mit Bewegung im Zusammenhang steht. Mhm. Der besser wird, wenn du Ruhe gibst, auch wenn du zum Beispiel eine Trainingspause machst. Und der häufig auch an einem gewissen Bewegungsausmaß, der um die 90 Grad herum ist, bis über Kopf besteht. Also 90 Grad jetzt Hände nach vorne gestreckt bis über Kopf. Oder zur Seite beides. Okay, und… also sozusagen, es fängt an zu ziehen, wenn ich die Bewegung ausführe oder eine ähnliche Bewegung ausführe.

23:11
Wenn ich dann einfach weitermache und nicht ruhe, wird es schlimmer mit der Zeit. Und das wäre ein Symptom davon, dass man sich darüber anstrengt hat vom Bewegungsapparat. Ich sage immer, man muss nicht mit Bewegung aufhören. Ich bin eine ganz, ganz, ganz große Verfechterin davon, keinen einzigen Trainierenden aus dem Training rauszunehmen, weil hinter dem Training so viel mehr steckt. Dahinter steckt sozialer Eingebundenheit, dahinter steckt Psychohygiene, dahinter steckt…

23:39
so viel mehr als nur tatsächlich Trainingsreiz für den Körper, dass ich immer sage, wenn du tatsächlich einen Schmerz hast, schau, dass du bedingt ins Training kommst, dass du vielleicht genau die Bewegungen, die dir den Schmerz auslösen, nicht machst. Und dafür aber anfängst, die Muskelgruppen und die Strukturen zu kräftigen und resilient zu machen, die du dazu brauchst, um genau diese Bewegungen, die dir Schmerz machen, wieder schmerzfrei zu bekommen. Mhm. Und…

24:08
Das sind jetzt Sachen, die sind ja wahrscheinlich relativ individuell erstmal. Also es kann sein, der eine hat irgendwie die Schulter so trainiert, der andere irgendwie so, der nächste dann gar nicht. Aber kann man sagen, dass es da so eine gewisse Baseline gibt, gerade wenn du auch sagst, jetzt mit Anfängertraining auf die man irgendwie sagen konnte oder sagen müsste, dass das müsste man eigentlich machen, dass man die Leute überhaupt körperlich darauf vorbereitet.

24:34
Es gibt bestimmte Konzepte aus der Trai und aus der Trainingslehre, die man noch bevor Schmerz entsteht, sehr generalisieren kann. Wo man sagen kann, diese Konzepte tun eigentlich so gut wie allen gut. Aber wenn es dann darum geht, einen Schmerz zu rehabilitieren, das ist dann tatsächlich individuell. Und da gibt es sehr, sehr wenige Fahrpläne, die man mitgeben kann für eine große Allgemeinheit.

25:02
Man hat ja immer das Problem, wenn man Training gibt. Da hast du 10, 15, 20 Leute stehen und dem einen zieht es vielleicht an einen Schritt, dann an den anderen. Und therapieren kann man eh nicht, da fehlt mir ja auch das Wissen normalerweise. Aber es gibt schon so Grundlagen, sag ich mal, die für die ganze Gruppe geeignet wären, um die mit denen zu machen. Grundsätzlich halte oder sag ich Trainern sehr gerne, dass man sich an die Entzündungszeichen halten soll.

25:29
Das heißt Rötung, Schwellung, Temperatur, Erwärmung, Funktionsverlust. Wenn ich davon wirklich gravierend was sehe, dann ist es schlau interdisziplinär weiter zu schicken. Zum Physio, zum Osteo, zum Arzt, zu jemandem deines Vertrauens. Und es gibt auch noch eine Schmerzskala, die geht von 0 bis 10. 0 ist kein Schmerz, 10 der schlimmste, den man sich vorstellen kann. Da bin ich persönlich immer so jemand, der sagt, alles zwischen 0 und 4 ist für mich, wenn es nicht mehr wird, noch völlig in Ordnung und ich muss die Menschen nicht irgendwo

25:59
noch aus dem Training rausnehmen oder so. Alles drüber würde ich dann schon noch mal abklären lassen. Was sind denn… Nee, eine Frage noch vorher. Und zwar Schleimbeutel. Das hab ich schon sehr oft gehört. Gibt’s in verschiedensten Gelenken? Was ist denn das eigentlich? Schleimbeutel sind letztendlich kleine Kissen, die Bewegung geschmeidiger machen sollen. Mhm.

26:26
Das ist ganz salopp formuliert. Eine gute bildliche Beschreibung. Ich hab da wie so ein kleines… Ich kann mir das so vorstellen wie so ein kleines Säckchen, wie so eine Folie gefüllt mit einer Flüssigkeit oder einem Gel. Das hängt dann in dem Gelenk drin. Und wenn ich das bewege, dann polstert das dort und macht das geschmeidig. Genau, es ist hauptsächlich auch sehr glitschig, weil es ja eben für die Geschmeidigkeit der Bewegung zuständig ist.

26:54
Es ist jetzt per se nirgendwo fixiert, sondern wird durch die Geschichtung der Muskulatur sozusagen an Ort und Stelle fixiert. Weil der Raum ja überall begrenzt ist, der Körper hat zwar schon Hohlräume, aber nur dort, wo er sie tatsächlich braucht. D.h., da verrutscht jetzt auch nicht unbedingt was. Aber durch eine Reizung bleiben wir bei der Schulter, wenn man z.B. permanent eine große Hebellast auf die Schulter hat oder vielleicht…

27:23
die der Oberarmkopf nicht richtig in der Schulterpfanne sitzt, kann durch Bewegung jedes Mal dieser Schleimbeutel gereizt werden. Der kann sich dann entzünden, der vergrößert sich dann. Und in dem eh schon sehr kleinen Gebiet, in dem er ist, fordert dieser Schleimbeutel dann auch noch Raum durch die Entzündung und den Entzündungsprozess. Und das ist dann das, was so viele Schwierigkeiten bereitet. Und das ist das, was dann auch diesen langfristigen Schmerz und den Schmerz bei jeder Bewegung sozusagen verursacht.

27:53
Mhm. Und da müsste ich dann einfach in Anführungsstrichen pausieren, Ruhe geben, bis der sich wieder beruhigt hat? Da gibt es unterschiedliche Methoden. Bewegen im schmerzfreien Bereich ist auf jeden Fall das Um und Auf. Denn Bewegung ist Heilung. Heilung passiert nur, wenn Blut fließen kann. Und wenn ich etwas immobilisiere, dann kann die Struktur nur schwerer heilen. Das heißt, ich persönlich lege sehr viel Wert darauf, wie ich vorher auch schon gesagt hab,

28:23
komplett die Bewegung zu streichen, sondern im bewegungsarmen Ausmaß weiterzumachen. Das ist das eine. Und zum anderen gibt es dann auch noch andere Möglichkeiten. Man kann im Akutzustand kühlen, wobei man immer wieder bedenken muss, dass Kälte natürlich die Gefäße verengt. Wenn ich jetzt doch wo vermehrt ein Blutfluss, weil Blut ist Heilung, haben möchte, dann ist es eigentlich schlau, die Gefäße zu erweiten und das macht Wärme. Das heißt, ich empfehle Menschen, die Schmerzen haben, auch Wärme.

28:51
in das Gebiet zu legen, einfach um den Blutfluss anzuregen und um vermehrt Blutfluss dorthin zu bekommen. Und natürlich kann man auch kontrolliert und abgesprochen mit dem Arzt Schmerzmittel nehmen, die den Entzündungsprozess und die den Schmerz ein bisschen dämpfen. Und dann hattest du gesagt, dass es Grundsätze gibt fürs Training, die erst mal für alle gleichermaßen gut sind.

29:20
Was kann ich denn als Trainerin oder Trainer tun, um die Gesundheit meiner Trainierenden, bleiben wir mal bei dem Beispiel Anfänger, zu verbessern? Wo fange ich an? Es gibt so viel. Na ja, von der… Als pragmatische Herangehensweise. Ich habe jetzt die Aufgabe, ein Training zu leiten. Ich habe eine Gruppe, eine hochheterogene Gruppe. Da sind von…

29:49
Leute, die vielleicht ein bisschen übergewichtig sind, die noch nie Sport gemacht haben, bis hin zu Leuten, die schon allen möglichen Kampfsport gemacht haben und sehr trainiert sind, das komplette Programm. Und die vielleicht auch schon die eine oder andere Überlastung haben. Jetzt brauche ich als Trainer einen pragmatischen Ansatz, worauf ist zu achten, wie gehe ich ein bisschen systematisch vor, um hier…

30:18
diese Resilienz, von der du gesprochen hast, aufzubauen? Es ist schwierig als Trainer. Und mir ist durchaus bewusst, dass ich als Physiotherapeutin und Osteopathin auch wahnsinnig viel fachlich von einem Trainer verlange. Mir ist auch sehr bewusst, dass wir uns in einer Sportart befinden, wo der Trainer eigentlich aus Hobbysportlern gestellt wird. Das heißt, jeder Trainer hat doch noch einen oder die meisten Trainer, sagen wir es so, zumindest in Österreich. Aber ihr könnt ja noch mal sagen, wie es bei euch in Deutschland ist.

30:47
Hier haben eigentlich die allermeisten Trainer noch einen Real-Life-Job. Also die Trainer arbeiten um die 40 Stunden unter der Woche und halten dann auch noch HEMA-Trainings am Abend. Das heißt, es gibt auch nur begrenzte Zeitkapazitäten, um sich mit dem Thema Bewegung und Gesundheit und Training und Sport auseinanderzusetzen. Aber dennoch, wenn ich mich dazu entscheide, ein Training zu halten und Trainer-Trainerin zu sein…

31:15
brauche ich einen gewissen Wissensschatz, um das auch mit bestem Wissen und Gewissen zu machen und meine Leute, meine Trainierenden nicht kaputt zu machen. Und dazu gehört meiner Meinung nach das Wissen über die Funktion der Gelenke, also welches Gelenk ist für was zuständig, bezogen auf Stabilität oder Mobilität. Dazu gehört für mich zu wissen,

31:41
was der Rumpf eigentlich den ganzen Tag macht und wie ich ihn gut kräftige. Und dazu gehört für mich auch ein konsequentes, gutes Aufwärmen bzw. nach den besten Möglichkeiten und Zeitressourcen auch ein Kräftigungstraining, das ich mit den Trainierenden vielleicht am Ende der Einheit dann noch machen kann oder ihnen mit nach Hause geben kann. Das heißt, es gehört schon auch ein

32:10
Wissensschatz an Übungen dazu, die angepasst werden können an sämtliche Zielgruppen, die du gerade genannt hast, an den sportlichen Menschen, der schon eine Vergangenheit im Sport hat und bei mir im Training steht, der braucht vielleicht eine schwierige Variante von der Übung, die ich zur Kräftigung mitgeben möchte. Oder eben von demjenigen oder derjenigen, die gerade mit dem Sport anfängt und möglicherweise noch nicht so in Shape ist und einen sitzenden Beruf hat, der muss sich vielleicht eine leichtere Variante von der gleichen Übung geben.

32:40
Das heißt, Progressionen und Regressionen von einer Übung und Übungsvarianten müssen einfach sitzen. Aber von welcher Art von Übung reden wir hier? Redet ihr von Körp also Liegestütze, Kniebeugen, solche Dinge oder um was geht es hier? Da gibt es ein schönes Konzept der Human Movements. Human Movements sind Bewegungen, die den Körper in funktionellen Ketten trainieren. Und zwar so, wie der Körper auch tatsächlich von der Evolution gedacht worden ist.

33:09
Und so wie wir den Körper auch im Alltag nutzen. Das ist zum einen die Kniebeuge. Die brauchen wir jetzt im Alltag auch, um uns hinzusetzen, um aufzustehen. Die haben wir historisch gebraucht, um uns hinzuhocken. Viele Menschen heute noch in Entwicklungsländern zum Beispiel machen ja auch ganz viel am Boden in der Hocke und arbeiten, waschen ab oder schneiden breiten zu, wie auch immer in der Hocke. Das heißt, diese Kniebeuge ist etwas, was im menschlichen Bewegungsschatz…

33:37
immer schon vorhanden gewesen ist. Genauso ist es die Hüftbeuge, also das, was wir unter der Kreuzhebebewegung verstehen, da wo sich das Gesäß nach hinten und oben bewegt und dann wieder zurück. Dann gehört der Ausfallschritt dazu, für uns im Hema natürlich wahnsinnig interessant, weil die Stiche ja durch die Ausfallschritte passieren. Und dazu gehört drücken und ziehen. Drücken und ziehen, warum? Weil wenn ich meinen Arm nach vorne strecke, ist das eine Drückbewegung.

34:06
Ich muss meinen Arm nach vorne strecken können, um etwas zu essen zu greifen. Und ich muss meinen Arm wieder zurückziehen können, um dieses Essen zum Mund zu führen. Und dieses Zurückziehen ist sozusagen eine Ziehbewegung. Das heißt, human movements bestehen aus Kniebeuge, Ausfallschritt, Hüftbeuge, Drücken, Ziehen. Ich kenne das als Bewegungsarchetypen von Callister Redd in dem, wie werde ich eigentlich, meiniger Leopard Buch. Genau. Natürlich kenne ich das.

34:36
großartiges Buch, das gut genutzt wahnsinnig viel Gutes tun kann. Und ich gebe sehr, sehr gerne Patientenübungen aus Werder ein geschmeidiger Leopard mit. Und das sind ja jetzt, also mein Buch beschreibt das halt so, das sind letztendlich auch Bewegungen, die du ausführen können solltest mit einem vollen Bewegungsradius. Und wenn du das nicht kannst, dann stimmt es sozusagen was an der Bewegungskette nicht, sondern gibt dir Hilfe an die Hand, wie man das so ein bisschen diagnostizieren kann. Also diagnostizieren ist falsch.

35:06
wie man halt für sich ein bisschen gucken kann, woher kommt das jetzt. Aber geht’s einfach darum, diese Art von Übungen auch explizit im Training zu machen in unterschiedlichen Schw Genau. Ich würde den Aspekt des, wie du es gesagt hast, Diagnostizierens mal rausnehmen und einfach akzeptieren, wenn das Trainierende nicht im vollen Bewegungsausmaß machen können. Natürlich wär’s schön, wenn jeder im vollen Bewegungsausmaß eine Tiefkniebeuge hinkriegen würde, aber…

35:35
Ich weiß nicht, wie viele schöne Tiefkniebeugen ihr seht. Ich fast keine. Und die Übungen zur Kräftigung oder diese Art der Bewegung zur Kräftigung herzunehmen. Was ist eine schöne Tiefkniebeuge als Zwischenfrage? Eine schöne Tiefkniebeuge ist eigentlich eine Kniebeuge, die unter 90 Grad geht, deutlich unter 90 Grad. Wo die Hände…

36:03
über Kopf sind und zwar so, dass die Arme in Verlängerung des Oberkörpers oder eigentlich drüber eine gerade Stange nach oben halten können und vor allem die untere Wirbelsäule, die Lendenwirbelsäule gerade bleiben kann. Ja, nee, das werden die meisten Leute nicht hinkriegen, das ist sehr schwierig. Müssen die Fersen am Boden bleiben? Die Fersen müssen dabei auf jeden Fall am Boden bleiben und da liegt auch die Krux. Also die meisten Leute können das, indem sie entweder die Fersen abheben oder eben den Rücken rund.

36:32
Das heißt, wenn ich jetzt jemandem ein Schwert in die Hand gebe, sage, über Kopf halten mit gestreckten Armen, Fersen am Boden halten, runter in die Kniebeuge und dann mindestens sozusagen über 90 Grad im Kniegelenk, den Winkel, da könnte man sagen, passt so weit. So tief wie möglich ist auf jeden Fall eine gute Ansage. Und es sollte…

37:00
auch unter 90 Grad gehen. Das wäre auf jeden Fall wahnsinnig schön. Aber es bedarf einfach wahnsinnig viel Mobilität und Stabilität dazu. Du musst deine reine Beinachse halten können. Du brauchst ein wahnsinniges Ausmaß an Mobilität des oberen Sprunggelenkes. Du brauchst ein wahnsinniges Ausmaß an Schultermobilität dafür. Also es ist wirklich nicht einfach. Und um noch mal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen, sollte man genau diese Bewegungs…

37:27
die sich um Movements, diese Bewegungsarchetypen, wie du sie beschrieben hast, im Training machen. Ja, unbedingt, weil so funktioniert der Körper. So ist unser Körper gedacht. Diese Bewegungen trainieren nicht nur einzelne Muskeln, sondern auch tatsächlich Ketten. Und für diese Art von Bewegungen gibt es wahnsinnig schöne Progressionen und Regressionen, mit denen man sämtliche Menschen abholen kann. Und weil du auch Bodyweight bzw. Körpergewicht angesprochen hast.

37:56
Es gibt viele Progressionen und Regressionen, die man mit minimalem Equipment machen kann. Körp ist ein schwieriges Thema. Körp hat viele Vorteile, weil ich natürlich kein Equipment dafür brauche. Ich habe alles mit, was ich brauche und das ist mein eigener Körper. Aber Körpergewichtübungen haben auch einen riesengroßen Nachteil, eigentlich zwei. Das eine ist, sie sind nicht skalierbar.

38:23
Wenn ich ins Gym gehe und mit Kettlebells oder Kurzhanteln oder Langhandeln arbeite, dann kann ich bis auf 2,5 Kilo genau oder manchmal sogar weniger skalieren. Das kann ich mit dem Körpergewicht nicht. Und gerade weil wir von Anfängern gesprochen haben und Menschen, die vielleicht fit werden wollen durch den Sport, aber noch nicht wirklich fit sind, für die sind Körp meist wirklich, wirklich schwer und da braucht man…

38:47
Regressionen, gerade für eine Liegestützvariante zum Beispiel oder für einen Klimmzug, weil die Leute das einfach noch nicht schaffen. Ich kann es mir jetzt immer noch nicht so ganz vorstellen, weil es ist schon so ein Ding, viele Trainer machen so ein bisschen so ein generelles Aufwärmen, hin und her ein bisschen durch mobilisieren, dann vielleicht noch so ein Kraftteil hinterher und die hören jetzt vielleicht, ja gut, dann soll ich diese Übungen machen, ich lasse die Leute ja eh schon irgendwie hier mal Liegestützen machen, da mal Kniebeugen und so weiter,

39:16
passt ja eigentlich so. Aber damit ist es ja nicht getan, die Leute mal zehn Kniebeugen aufwärmen zu lassen, oder? Nein. Da steigen wir jetzt ein bisschen in die Trainingslehre und in die Trai ein. Grundsätzlich sollte ein Training aufgebaut sein nach den sinnvollen Aneinanderreihungen der sportmotorischen Fähigkeiten. Das heißt Schnelligkeit, Koordination,

39:45
diese sportmotorischen Fähigkeiten nicht willkürlich irgendwann im Training machen, sondern es gibt sehr schöne Stud und auch Inhalte auf den Universitäten dazu, in welcher Reihenfolge man diese sportmotorischen Fähigkeiten trainieren sollte. Und Kraft sollte als allerletztes trainiert werden. Warum? Wenn ich Kraft in den Anfang von einem Training setze, dann ermüde ich mir die Leute nur vor. Dann ist es so, dass

40:15
Wir haben darüber geredet, dass gerade im Hema durch die Waffe eine sehr hohe Hebelbelastung auf die Schultern wirkt. Wenn ich schon eine müde Schultermuskulatur durch ein Krafttraining am Anfang des Trainings habe und danach kommt erst das Techniktraining, dann können meine Muskeln gar nicht mehr ihrer Aufgabe nachkommen und mich vor dieser Hebellast oder meine Gelenke vor dieser Hebellast schützen. War das eine gute Erklärung oder fehlt Ihnen noch was? Dann sag ich, ich mach den Kraftteil am Ende vom Training.

40:43
Kann ich einen Haken ran setzen? Passt, oder? Ist das schon alles so einfach? Das ist auf jeden Fall schon mal ein sehr wichtiger Teil. Wenn du da schon mal das Krafttraining ans Ende des Trainings gesetzt hast, hast du schon sehr viel gemacht. Dann kommt es auch noch sehr darauf an, was dein Ziel ist. Krafttraining ist nicht gleich Krafttraining. Da sind wir wieder in der Trai Und das ist schon so, dass Krafttraining ja aus unterschiedlichen Bereichen besteht. Ich kann Maximalkraft trainieren, ich kann Hypertrophie trainieren,

41:13
Genau, das sind die Sachen, die ich unter anderem trainieren kann, die zumindest jetzt für uns mal relevant sind. Und für all diese Bereiche gibt es einzelne Intensitäten, Wied Trainingsstrukturen, Trainingsformate, in die ich mich einlesen muss, für die ich mich entscheiden muss, damit ich auch diese einzelnen Aspekte der Kraft trainieren kann. Das heißt, nur weil ich die Leute jetzt zehn Ausfallschritte machen hab lassen.

41:41
heißt das noch nicht, dass ich zum Beispiel einen Kraft-Ausdauer-Reiz gesetzt habe oder einen Maximalkraft-Reiz gesetzt habe. Das heißt, ich als Trainer muss mich entscheiden, was ist mit den Ressourcen, die ich in der Halle zur Verfügung habe, tatsächlich möglich? Was brauche ich für mein Training? Was sind die Anforderungen, die ich an meine Trainierenden habe? Und in welchem Wied in welchem Trainingsformat muss ich mich dafür bewegen, um auch tatsächlich einen gezielten Krafttrainingsreiz zu setzen, den ich für meine Trainierenden als sinnvoll erachte?

42:10
Welcher wäre das? Ich meine Hypotrophie. Besonders große Muskeln ist wahrscheinlich nicht so das Ding, was besonders relevant ist für uns. Maximalkraft, Kraftausdauer. Worauf würde ich mich fokussieren, wenn wir jetzt bei Anfänger bleiben mit sehr heterogener Gruppe? Hypotrophie heißt ja nicht unbedingt große Muskeln. Hypotrophie heißt ja auch einfach mehr Muskeln.

42:35
beziehungsweise besser koordinierte Muskeln, beziehungsweise stärkere Muskeln in dem Sinn. Das heißt, ein Musk ist für einen Anfänger gar nicht blöd, wenn ich davon ausgehe, dass jemand, der eine sitzende Tätigkeit hat und vielleicht nicht die riesengroße Sportskanone ist, zu mir ins Training als Anfänger kommt. Wie würdest du das…

43:01
Eine Frage noch, du hast jetzt Schnellkraft zur Explosivität nicht mit genannt. Würdest du das unter Maximalkrafttraining mitzählen? Generell ist Schnelligkeit, Kraft und Koordination und Ausdauer sind die reinen sportmotorischen Fähigkeiten. Und dann gibt es noch Kombinationen aus denen wie Schnellkraft zum Beispiel. Okay. Das heißt, das ist dann nochmal eine extra Kategorie.

43:26
in die wir einsteigen können, wo es aber, glaube ich, größere Experten im Trainingsbereich gibt als mich als Physiotherapeutin. Okay. Mich würde interessieren, bleiben wir bei dem Beispiel. Wir haben jetzt einen Anfänger, und der hat jetzt noch nicht so viel auf dem Rippen. Und wir wollen dafür sorgen, dass er möglichst Verletzungs-, also ihm von Anfang an eine…

43:52
einen guten Start ermöglichen, damit er verletzungsfrei durch seine HEMA-Karriere kommt. Wo würdest du da anfangen, den Reiz zu setzen? Du hast es ja gerade schon gemeint, so Hypertrophie ist gar nicht so schlecht. Beziehungsweise andersrum gibt es etwas, was man vermeiden sollte. Also sollte man dann Maximalkrafttraining am Anfang vermeiden, weil es ja, so wie ich es jetzt in meiner Trainerausbildung mitbekommen habe, dann eben schon mit viel…

44:20
wie Gewicht einhergeht und weniger Wiederholungen. Wie… wie würdest du da vorgehen? Ich bin nie ein Freund davon, irgendwas komplett auszuschließen. Das hab ich jetzt, glaub ich, schon ein paar Mal gesagt, auch bezogen auf Schmerzen im Training und Trainierende, die Schmerzen im Training haben. Genauso würde ich keine Form des Krafttrainings tatsächlich ausschließen. Ich muss nur als Trainer mir bewusst dessen sein, was habe ich für Ressourcen. Bleiben wir beim Maxi

44:48
Für Maximalkrafttraining brauche ich eine Belastung, ein Gewicht, das ich ungefähr ein bis fünf Mal heben kann. Das ist meistens relativ viel. Ich als Trainer muss garantieren können, dass dieser Trainierende, der unter die Maxi setzt, das technisch 100%ig sauber macht, damit keine Gewichtsbelastungen technisch unsauber gemacht werden und dadurch Gelenke unter mehr Belastung kommen.

45:17
Das heißt, wenn ich es garantieren kann als Trainer, ein Individuum in der Gruppe unter Maximalkraft zu setzen oder von mir aus die ganze Gruppe unter Maximalkraft zu setzen, dann muss ich garantieren können, dass ich dafür verantwortlich bin, dass jeder von diesen Trainierenden das auch technisch tatsächlich korrekt macht. Das heißt, da muss ich vorher ein Techniktraining gemacht haben und den Leuten beigebracht haben, wie funktioniert überhaupt eine saubere Bewegung unter maximaler Last. Wenn ich das kann, warum nicht Maxi Wenn ich ausgerüstet bin dafür.

45:47
Warum nicht Maxi Wir im Kickboxen hatten lange Zeit ein Strength and Cond wo wir alle Maximalkraft gemacht haben und wir waren teilweise zu 20. in der Stunde. Wie hat das funktioniert? Wir wurden alle penibelst genau darauf geschult. Wie funktioniert eine Kreuzhebebewegung? Wie funktioniert eine Squat-Bewegung? Wie funktioniert eine Ausf Wie funktioniert Schulterdrücken? Wie funktioniert alles Mögliche?

46:13
penibelst geschult, aber eben in einer eigenen Einheit, die nur dafür gemacht worden ist. Und dann sind wir als Trainer wie die verrückten Hühner rumgerannt von Person zu Person und haben geschaut und die Leute auch wirklich gebeten, wenn du in die Auslastung gehst, holst du mich dazu und ich schaue dir zu. So haben wir es gelöst und währenddessen wurden aber im Rahmen der Stunde nicht nur Maximalkraftübungen gemacht, sondern zum Beispiel auch Rumpfübungen, die eher in die Kraftausdauer gegangen sind und so was durchgemischt, sodass man nicht permanent jedem

46:42
die ganze Zeit zusehen musste. Ja. Wenn ich jetzt ein Trainer bin, der in einer Turnhalle steht, aus einer Schule, wo jetzt nicht wirklich viele Ressourcen tatsächlich vorhanden sind, dann kann ich mich gar nicht für den Maximalkraftreiz so richtig entscheiden, weil ich einfach das Equipment nicht dafür habe. Und ja, wir können jetzt argumentieren für einen Anfänger, ist auch ein Lieg ja eh, aber kann dieser Anfänger diesen Liegestütz…

47:09
tatsächlich technisch sauber machen oder brauche ich davor vielleicht etwas anderes, um ihn dorthin zu bringen oder sie. Das heißt, da ist es denke ich eher realistischer, wenn ich wenig Equipment habe, in den Hypa zu gehen, der für unseren Sport super ist. Durch Hypatrophie mehr Muskeln super, durch Kraftausdauer mehr von der Belastung, die ich tatsächlich auch durch die Hebellast der Waffe und durch den Kampfsportaspekt auf meinem Körper habe.

47:37
Und da gibt es schon schöne Übungen, die relativ leicht ohne viel Equipment durchzuführen sind, auch in Gruppen-Setting. Aber was mir nie erspart bleibt, ist den Leuten erstmal beizubringen, wie mache ich diese Übung sauber. Worauf kommt es tatsächlich bei einem Ausfallschritt an? Was sind die Keypoints, die die allerwichtigsten Punkte, die bezogen zum Beispiel auf Beinachse, sauber sein müssen,

48:07
krank wirst, sozusagen. Aber das heißt am Endeffekt, ja, dass die Verl dadurch passiert, dass man zielgerichtetes und passendes Aufbautraining macht am Ende der Stunde, je nachdem, was man halt da hat.

48:26
um die körperlichen Grundlagen zu schaffen, dass wenn die Leute dann vorher oder halt in der nächsten Stunde drauf dann, nachdem die Muskeln gewachsen sind, mit den Schwertern trainieren, das irgendwann auch tatsächlich körperlich leisten können. Zum einen das und zum anderen gehört für mich, für gesunde Bewegung und für nachhaltige gesunde Bewegung auch wirklich ein gutes Warm-Up mit dazu. Das heißt, eine gute Aktivierung des Herz

48:52
eine gute Aktivierung des muskulären Bewegungsapparates. Genau. Und ich finde auch eine gute Faustregel, die man als Trainer haben kann, ist, wenn ich etwas schon anstrengend finde, ich als Trainer, der HEMA schon lange Zeit macht, dann ist es für einen Anfänger nur umso anstrengender von der Belastung her, weil der erst diese ganze Bewegung, diese ganze Last auf den Körper ja gar nicht gewöhnt.

49:22
Typisches Warm-Up sieht so aus, man ist in der Halle, man läuft im Kreis, macht währenddessen oder danach noch irgendwie andere Dinge, lässt ein bisschen die Arme kreisen und so weiter. Vielleicht mit ein paar Liegestützen und ähnlichem vielleicht auch ohne. Und dann geht’s los. Ist das das, was du unter einem guten Warm-Up verstehst? Ähm, nein. Darf ich das jetzt so sagen?

49:49
Na klar, Schwertgeflüstert, der harte Realitäten-Podcast. Man muss dazu sagen, du hast ja den Punkt eh schon angesprochen. Die meisten Leute, die das HEMA unterrichten, machen das in ihrer Freizeit, haben da keine entsprechende Ausbildung gekriegt. Es gibt in Deutschland ja nur die Möglichkeit über den C-Trainer, auch nur in wenigen Bundesländern überhaupt irgendeine Art von.

50:10
sportspezifische Ausbildung sozusagen zu kriegen. Der Dachverband ist ja noch weiter von weg, dass der irgendwie eine eigene Ausbildung hätte. Und auch die Anzahl der Personen, die das irgendwie beruflich oder nebenberuflich macht, dürfte sich im einstelligen Prozentszahl befinden von den Trainer und Trainerinnen. Also dementsprechend, das ist halt einfach die Leute machen das, was sie halt irgendwo anders gesehen haben. Wissen es halt teilweise nicht besser. Diese ganzen Sachen, das Wissen muss ja geschaffen werden. Dafür sind wir ja auch hier.

50:35
Also das ist jetzt sozusagen deine Gelegenheit vor großem Publikum oder zumindest den Leuten, die es betrifft, das einmal richtig zu stellen und ein bisschen ein paar Prozent Verbesserung in die Community zu bringen. Also meiner Meinung nach ist ein optimales Aufwärmen schon eine Aktivierung vom Herz Aber warum laufen? Dieses ganze Laufen und Lauf-ABC haben wir uns eigentlich von den Fußballern abgeschaut. Wie du sagst, das, was ich sehe, mache ich auch Monkey See, Monkey Do.

51:04
Warum kann ich nicht sportartspezifisch zum Beispiel meinen Herz-Kreislauf aktivieren, mit Schultern fangen, Oberschenkel fangen, nachreisen oder einfach so spielerischen, technischen Sachen, die den Körper einfach in Bewegung bringen. Natürlich hat Lauf ABC auch seine Vorteile, um die Koordination der Beine zu fördern, aber es muss ja nicht nur ein Laufen sein. Gerade eben diese genannten Möglichkeiten sind wunderbare Gelegenheiten, um auch im Intervall…

51:32
in der intervallmäßigen Organisation, das heißt Kreislaufsystem, intakt aufzuwärmen sozusagen. Und ich habe auch noch den Vorteil, wenn ich mich zum Beispiel für ein Turnier vorbereiten sollte, kann ich mir anschauen, okay, auf wie viele Punkte geht das Gefecht, wie lange dauert das eigentlich im Schnitt und kann die Runden eigentlich von diesem Schulteroberschenkel fangen zum Beispiel auch genau so setzen, dass sie dementsprechen, wie lange so ein Schlagabtausch oder eigentlich ein Gefecht dauert. Was jetzt bei dir kreiert?

52:01
Was ist bei dir Schu Das habe ich hier in Wien bei vielen Vereinen schon gesehen. Das ist letztendlich ein Bewegen mit einem Partner, wo wie im Fangenspielen versucht wird, im One-on-One, also zwei Menschen trainieren miteinander, die Schultern oder die Oberschenkel zu berühren. Man darf selber abwehren und angreifen gleichzeitig.

52:24
Aber ist das was, wo ich direkt einsteigen kann? Ich hab eher die Erfahrung gemacht, bei Spielen artet das gerne mal aus, dass die Leute sich ein bisschen zu sehr reinhängen für was, was eigentlich Aufwärmübungen sind. Gegen Ende des Aufwärmens oder so wie ja, aber so gleich die erste Übung… Ah, weiß ich nicht. Nein. Generell ist es auf jeden Fall smart, ein Mobilisieren aller Gelenke an den allerersten Anfang zu stellen.

52:50
Da gibt es mittlerweile auch schon Stimmen in den Trai und in der Forschung, die sagen, ach, das Hingehen zum Training, das ist ja schon Mobilisation genug. Ich denke mir nur, hmm, die Leute sitzen den ganzen Tag.

53:04
Ich finde Mobilisieren auch eigentlich ganz meditativ, um mit dem Kopf im Training anzukommen. Ich weiß nicht, wie es bei euch im Training ist, aber ab und zu kommt man dann auch so ein bisschen ins Plaudern oder witzelt herum. Man kann Mobilisieren ja auch nicht nur stupide im Kreis stehen mit Kopf links, rechts rauf runter machen, sondern da zum Beispiel auch zum Boden gehen und versuchen, unterschiedliche Formen im Sinne von Animal Movements zu machen und so die Gelenke durchzumobilisieren. Also so ein sanfter Einstieg in die Belastung ist auf jeden Fall schon mal gut.

53:32
Und dann kommen wir gleich zu einem nächsten Prinzip neben den Human Movements, die ich heute gerne erwähnen wollte. Und das ist von Mike Boyle unter anderem ein entwickeltes Konzept, das heißt Join Da geht es eben, wie ich ganz am Anfang schon erwähnt hatte, um die Funktion der Gelenke. Welches Gelenk hat als Funktion Stabilität und welches Gelenk hat als Funktion Mobilität? Zum Beispiel das Sprunggelenk besteht ja aus zwei Teilen.

54:00
aus dem unteren Sprunggelenk und aus dem oberen Sprunggelenk. Das untere Sprunggelenk ist dafür da, um uns stabil zu halten. Das heißt, es gleicht die ganze Zeit aus, wenn ich auf einem Bein stehe. Das muss ich trainieren oder auch im Aufwärmen aktivieren, dass es tatsächlich auch so eine Funktion machen kann, nämlich mich stabil zu halten. Das obere Sprunggelenk ist genau das, was wir brauchen, wenn wir zum Beispiel einen Ausfallschritt oder eine Kniebeuge machen müssen. Also das macht diese Bewegung nach vorne und zurück sozusagen. Das muss ich im Warm-Up mobilisieren.

54:30
damit ich ein höheres Bewegungsausmaß habe, um eben diesen Ausw zum Beispiel standhalten zu können oder warm zu sein dafür. Und so geht das Schritt für Schritt von unten nach oben abwechselnd hinauf. Unteres Sprunggelenk Stabilität, oberes Sprunggelenk Mobilität. Das Knie, wir haben über die Beinachse gesprochen, braucht Stabilität. Die Hüfte ist ein bisschen tricky, die braucht nämlich in einer Bewegungsebene Mobilität.

54:58
Zum Beispiel oder eigentlich in der Ebene des Hüftbeugers, weil wir ja alle sehr viel sitzen und dadurch der Hüftbeuger einfach recht mobilisierungswürdig und dehnungswürdig ist, sagen wir es mal so. Und in der anderen Ebene, die so diese Beckenbewegung nach links, rechts macht, wie wir es von den Models kennen, da braucht die Hüfte Stabilität. Und so zieht sich das über den ganzen Körper durch. Und wenn ich mir dieses Join anschaue als Trainer und in mein Warm-up,

55:23
möglicherweise noch vor diesen ganzen Aktivierungsspielen oder Herz oder von mir soll es einlaufen sein. Das ist ja auch völlig legitim und in Ordnung. Aber wenn ich all diese Sachen vorher mit kleinen Übungen abgearbeitet habe, die auch nicht lange dauern sollen, weil es geht letztendlich um eine Aktivierung noch, weil wir sind im Aufwärmen und noch nicht um eine tatsächliche Kräftigung, da haben wir ja schon geklärt, dass die ja am Ende der Einheit besser ist. Genau, also sozusagen nicht die Leute im Aufwärmen fertig machen, nur…

55:52
eben wie du sagst, durchmobilisieren. Genau, und aktivieren. Und ich glaube, das ist wirklich der Schlüsselbegriff, dass ich die Leute noch nicht ausbelasten möchte, sondern aktivieren, damit sie warm, beweglich und stabil für die Belastungen des Trainings sind. Und aktivieren heißt, ich habe das entsprechende Gelenk verwendet und mein Bewegungsradius ausgereizt, kann man das so sagen? Das gesprechende Gelenk verwendet so, wie es auch seine Funktion ist, bezogen auf Mobilität und Stabilität.

56:22
Was wäre das zum Beispiel beim Sprunggelenk? Ich bin gerade am überlegen. Genau das, was ich vorher gesagt habe. Beim Sprunggelenk wäre es eben zum einen die Stabilität des unteren Sprunggelenk ist. Also alles, was mich im Einbeinstand fordert. Und Mobilität wäre es im oberen Sprunggelenk. Alles, was so Sachen sind wie zum Beispiel die Ferse bleibt unten und ich schiebe das Knie so weit nach vorne wie möglich und wieder zurück.

56:48
und macht dann wahrscheinlich auch einen Unterschied, ob ich das einfach auf einem Bein stehe und vom Standbein das Knie beuge oder gestreckt habe, oder? Ich würde es tatsächlich trennen und würde sagen, entweder ich trainiere Stabilität und mach dann tatsächlich Einbeinstandübungen zum Beispiel, oder ich mache Mobilitätstraining und mach dann unterschiedliche Mobi fürs obere Sprunggelenk. Das braucht man wirklich nur auf YouTube eingeben und kriegt da schon 100 Möglichkeiten dafür. Da…

57:16
wollte ich eh noch zu fragen, nochmal so eine ganz generelle Frage. Also die Sachen, die du jetzt genannt hast, für das historische Fechten, ist das irgendwie anders als bei anderen Sportarten oder anders gefragt, was ist anders? Weil wie du sagst, also für diesen ganzen Bereich hier gibt es halt unendlich viel Literatur. Teilweise widerspricht das sich auch, wie irgendwie gefühlt immer, wenn es um Sport Sachen geht. Kann ich jetzt einfach hergehen und kann das?

57:42
Zum Beispiel beim Fußball, wo es garantiert super viel gibt, mit da irgendwie abgucken oder ist das total spezifisch für das Thema oder halt Fechten, sagen wir mal mit olympischen Fechten, weil da geht es bestimmt auch Literatur zu. Diese genannten Konzepte sind schon auch in sehr, sehr vielen, hoffentlich allen Sportarten zu Hause. Ich weiß nicht, ob ich da jetzt zu viel gesagt habe, aber das sind tatsächlich Konzepte, die generell in den Trai entstanden.

58:12
sind und dort auch an den Universitäten, an den Fachhochschulen gelehrt werden, für generell Sport. Für HEMA ist es sehr smart, das auch tatsächlich zu machen, weil wir uns in einer Kampfsport, in einer Kampfkunstart befinden, die eigentlich den ganzen Körper nutzt. Das heißt, es ist nicht so beinlastig wie Fußball zum Beispiel, es ist nicht so armlastig wie Wurfsportarten zum Beispiel, es ist nicht so überkopflastig wie Beisportarten.

58:41
Wir nutzen eigentlich schon unseren gesamten Körper in funktionellen Ketten. Und die Human-Movements, bzw. dieses Join und die Einteilung der Gelenke ist eine ganzheitliche Art und Weise, den Körper aufzuwärmen, zu belasten, zu kräftigen. Wenn ich jetzt noch mal auf das Krafttraining zurückkomme. Ich hab jetzt die…

59:09
Human Movements so verstanden, dass wenn ich in, sag mal mal, in Variationen, aber so vom Prinzip her, Klemmzüge, Liegestütze, Rumpfbeuge und Kniebeuge mache, da so eigentlich alles mit drin habe. Genau, den Ausfallschritt würde ich noch mit dazu nehmen. Und ein Thema, worüber wir noch gar nicht gesprochen haben, ist der Rumpf. Den muss ich natürlich auch noch mit aktivieren und trainieren.

59:39
Und der Rumpf ist insofern nochmal ein ganz eigenes Thema, weil da viel unterschiedliches Wissen, das sich auch widerspricht, so wie du es eh vorher auch gesagt hast, herrscht. Wenn es um Rumpf geht, bin ich ein sehr, sehr großer Freund davon, den Rumpf funktionell zu kräftigen. Was bedeutet funktionell kräftigen? Ich möchte den Rumpf in der Aufgabe kräftigen, in der er eigentlich auch den ganzen Tag, die er auch den ganzen Tag hat.

01:00:09
Und was macht mein Rumpf die meiste Zeit des Tages? Er hält mich aufrecht. Das bedeutet eigentlich, dass ich bestimmten Bewegungsrichtungen den ganzen Tag wieder stehen muss. Die Bewegungsrichtungen sind, ich muss widerstehen, permanent nach vorne gebeugt zu sein, weil es ist nicht so lustig den ganzen Tag den Boden anzuschauen. Ich möchte ja eigentlich gerade ausschauen. Ich möchte widerstehen nach hinten gestreckt zu sein, weil ich will mir auch nicht den ganzen Tag die Decke anschauen oder den Himmel.

01:00:37
Dann muss ich dem widerstehen, dass ich mich zur Seite neige, nach links oder nach rechts. Das kann man sich am besten so vorstellen, dass wir alle wissen, dass wir Einkaufstüten nicht so tragen sollten, dass wir in die Lastseite sozusagen gebeugt sind, sondern aufrecht sein müssen. Und ich muss auch rotatorischen Kräften widerstehen. Das heißt, wenn ich mich über die eine Schulter oder über die andere Schulter drehe. Das sind so die Bewegungsrichtungen, die der Rumpf den ganzen Tag stabil halten sollte.

01:01:07
Einmal, wenn ich Glück habe am Tag und ein Nickerchen machen kann, ein zweites Mal die Aufgabe, einen Sit-Up oder einen Crunch zu machen und das ist dann, wenn ich aus dem Bett aufstehe. Den ganzen restlichen Tag hat der Rumpf eigentlich nicht die Funktion, einen Crunch oder einen Sit-Up zu machen. Das heißt, rein wenn es um funktionelles Krafttraining für den Rumpf geht, sehe ich so Sit-Up, Crunch-Bewegungen eher nach statischem Rumpfkrafttraining, weil der Rumpf im Alltag ja eigentlich eben den genannten Bewegungsrichtungen widerstehen sollte.

01:01:38
Was bedeutet das jetzt für mich und mein Krafttraining? Wenn ich mir schon die Zeit nehme und am Ende des Trainings vielleicht im Zirkelformat, weil das Zirkelformat ist ein wahnsinnig zeiteffizientes Format, Kraft zu trainieren, da die human movements einzubauen und auch den Rumpf zu kräftigen, zum Beispiel mit einer Plank, die der Streckung widersteht oder mit etwas schwerem Tragen, was der Seiteneigung widersteht oder anderen Übungen.

01:02:07
genau diesen Bewegungen standhalten, dann habe ich ein wirklich solides, gutes Krafttraining, das die Leute resilient macht, Kraft aufbaut und für den HEMA-Sport fit und bereit.

01:02:27
Was wären so, wenn wir jetzt noch mal beim Rumpf sind, was wären so, du hattest gesagt, ein Plank? Und was wären jetzt noch Übungen, die man nehmen könnte dafür? Alle Plank-Varianten, alle Side Reve zum Beispiel. Wenn ich in der Naturhalle stehe und wenig Ressourcen hab, ist das eine fantastische Möglichkeit, Menschen auszubelasten, weil sie müssen…

01:02:55
eigentlich nur auf Zeit halten und sie brauchen nichts dafür. Es sind auch coole Übungen, die ich in einen Zirkel geben kann, weil sie relativ einfach erklärt sind und die Menschen, beziehungsweise ich als Trainer, kann auch schnell mal abbrechen, wenn ich sage, okay, jetzt wird es mir zu viel. Jetzt ist die Übung nicht mehr sauber. Ich kann Sachen tragen, ich kann mit Terrabändern zum Beispiel Pell machen.

01:03:21
Ein paar Terabänder kosten nicht viel. Ich kann sie in der Naturhalle an der Sprossenwand festmachen und sie seitlich sozusagen auf Spannung bringen und habe meinen Rumpf dann total toll in einer antirotatorischen Komponente gekräftigt. Was war der Begriff, den du grade verwendest hast? Pell-of-Press? Pell-of-Press, ja, ist eine sehr… mit vielen Varianten verbreitete Art und Weise, den Rumpf zu kräftigen in dem…

01:03:49
im Fitness-Training, Fitn im Stre Ich hab nach Bildern geguckt, man hängt das Band quasi so auf Brusthöhe an der Sprossenwand ein, stellt sich im 90-Grad-Winkel hin, so wie ich das hier sehe. Und dann zieh ich gegen die Wand zu meiner Körpermitte hin. Letztendlich möchtest du das Band vor deiner Brust auf Spannung bringen und dann deine Arme strecken. Weil so zieht dich das Band sozusagen in Rotation zurück zur Wand, aber dem möchtest du wieder stehen.

01:04:18
Also sozusagen von der Brust vor und zurück mit gegen die Spannung arbeiten zur Seite. Genau, oder du kannst auch einfach vorne halten, wenn du das möchtest. Also da gibt es dann Varianten davon. Es gibt auch Varianten, wo du dann das Band über den Kopf ziehen kannst, wenn dir die Belastung zu leicht ist. Es gibt Varianten aus der Spli aus der Tall Also da gibt es sehr, sehr viele Varianten, die man dann auch abändern kann, wenn es den Leuten dann schon so langweilig wird oder sie was anderes machen wollen.

01:04:44
Jetzt muss ich doch nochmal fragen, wie viel Zeit muss ich da denn mindestens einplanen? Also redendliche von 15 Minuten am Ende oder ist es ein unter einer halben Stunde, brauchst du gar nicht anfangen, weil dieser Faktor, wie viel Übungszeit ich auch zur Verfügung habe und wer auch nehmen kann und möchte, ist ja schon immer ein Faktor. Das ist eine Diskussion, die ich mit vielen Trainern schon geführt habe und die wahnsinnig schwierig ist. Natürlich.

01:05:12
kommen die Leute ja zu uns, weil sie wollen was mit der Waffe machen, sie wollen was mit dem Langschwert machen. Das ist das, wofür sie kommen, das ist sexy, das wollen sie das Training über machen. In vielen Fällen, zumindest in Wien, in den Vereinen, in denen ich gewesen bin, hat man so 90 Minuten, zwei Stunden, wenn es gut ist. Da jetzt zu sagen, okay, ich mache eine halbe Stunde Aufwärmen, zu sagen, dann habe ich noch zum Beispiel eine Stunde für Techniktraining tatsächlich an der Waffe, wo bleibt dann Krafttraining?

01:05:42
so viel Zeit, wie man tatsächlich entbären kann. Meiner Meinung nach, und das ist auch das, was ich meinen Patienten immer sage, innerhalb von 20-25 Minuten kann man schon viel Gutes tun, sich gut im Zirkelformat zum Beispiel auslasten, aber besser wäre es natürlich länger, beziehungsweise am allerbesten wäre es, wenn es zusätzlich zum Waff auch als Strength and Conditioning-Angebot gebe, wo man innerhalb von 60 Minuten

01:06:11
oder von 90 Minuten die Menschen anhand dieser sportmotorischen Fähigkeiten trainiert. Aber auch 10 Minuten sind besser als nichts. Also da kommt es wiederum auf die Ressourcen drauf an. Vor ein paar Jahren war doch dieses Tabata-Training ganz, ganz in und hip, wo ich innerhalb von acht Minuten im Intervalltakt die Leute ausbelastet habe. Und das kann ich ja auch so machen, dass die Leute dennoch technisch sauber bleiben. Also es muss er nicht.

01:06:39
die Übung sein, die nach der dritten Wiederholung schon völlig unsauber ist, weil sie viel zu schwierig ist. Da kann ich dann ja auch solche Übungen wählen und die Leute innerhalb von acht Minuten aus belasten. Also das ist so ein Thema, wo der Trainer selber entscheiden muss und vielleicht noch so ein bisschen auf die Gruppe hören muss. Habe ich Leute mit dabei, die motiviert sind, Krafttraining zu machen, dann kann ich es vielleicht ein bisschen länger machen. Oder habe ich Leute dabei, die wirklich nur da sind, um an der Waffe zu arbeiten, kann ich sie dann mit zehn Minuten…

01:07:08
Krafttraining zwangsbeglückend zum Schluss zum Beispiel. Also das ist sehr, sehr abhängig von den Ressourcen, die man hat natürlich. Okay, also ich habe über die Jahre viel probiert und ich hatte auch den Eindruck, der limitierende Faktor ist nicht nur die reine Zeit dafür, sondern auch die Bereitschaft der Leute, diese Bewegungen tatsächlich zu lernen. Und ich habe konstant festgestellt, bis auf ein paar weniger Ausnahmen, die Bereitschaft, Kraftübungen.

01:07:33
korrekt zu lernen ist nahe am Nullpunkt im Vergleich zu den Schw Da sieht jeder ein, dass das irgendwie nützlich war und da hast du dir teilweise den Mund frusselig geredet mit, naja eigentlich Hand hier hin, Arm dahin und so weiter. Und also diese Kompromisse den Leuten dann machen es halt, dann macht halt jeder eine andere Variante von der Übung oder nicht mal Variante, sondern es macht halt jeder eine andere Übungsausführung.

01:08:01
Weil es irgendwie, mein Eindruck zumindest, sehr schwierig ist, wenn man nicht sehr viel Zeit vorneweg investiert, bis die Gruppe auf einem Stand ist, dass sie die Übungen tatsächlich kann. Ab dem Zeitpunkt geht es relativ schnell, aber da musst du die nur noch abspulen. Aber die Leute tatsächlich das beizubringen, auch in verschiedenen Varianten, das hat sich zumindest bei mir immer so als der Punkt rausgestellt, wo es dann halt auch irgendwie, der Punkt war, eigentlich scheint sich das hier nicht so richtig zu tun.

01:08:29
Ich glaube, es geht ganz viel um die Education der Trainierenden. Warum ist es wichtig, die Bewegung zu lernen? Warum ist es wichtig, zu kräftigen? Warum ist es wichtig, resilient zu werden? Das ist ein großer Punkt, wo man als Trainer oder Trainerin auch sehr, sehr viel Handhabe hat, indem man den Leuten einfach erklärt, dass HEMA nun mal ein Kampfsport eine Kampfkunst ist, wo Belastungen auf den Körper kommen, die Kraft brauchen, die Belastungsresilienz brauchen.

01:08:59
Und sich da Zeit zu nehmen, die Leute aufzuklären darüber, glaube ich, kann schon viel helfen. Zumindest war das der springende Punkt, wie wir in meinem Verein im Kickboxen und im MMA gelernt haben, warum Krafttraining tatsächlich wichtig ist und wir alle im Strength & Conditioning gestanden sind, vor allem, wenn wir Turniere gekämpft haben. Und natürlich auch der Aspekt, dass ich sicher, wenn ich kräftiger werde, auch schneller, beweglicher…

01:09:26
werde härter schlagen kann und so weiter und so fort. Also die, die man nicht über die Gesundheit abholt, kann man dann vielleicht über das Wachsen der sportmotorischen Fähigkeiten und die Vorteile für den Sport zusammen abholen. Also man muss irgendwo die Trainierenden greifen und abholen und aufklären. Ich habe viele gute Erfahrungen gemacht diesen Sommer, indem ich Athletics for HEMA abgesehen von tatsächlichem Training an der Waffe angeboten habe. Das war outdoor, das heißt ich hatte auch nicht wirklich viel Equipment, sondern habe

01:09:55
mitgehabt Minibands, Terabänder, Superbands, Slingtrainer und Ringe. Und hab da im Zirkelformat wirklich schön über 90 Minuten, hat’s meistens gedauert, eine Stunde 15, eine Stunde 30, Schnelligkeit trainieren können mit den Leuten, als allererstes koordinative Spiele machen können, einen Supe mit ihnen machen können und dann letztendlich einen Kraf wo ich sag, okay, das ist das Mindeste.

01:10:24
Krafttraining, dass ich für jemanden sehe, der HEMA nachhaltig über einen langen Zeitraum machen möchte.

01:10:37
Ja, das ist halt auch wieder so ein Ressourcen-Ding. Bei den ganzen Kickbot-Schulen ist halt so, dass man Leute beruflich, da hast du halt dann auch die Möglichkeiten, irgendwie so was wie ein explizites Krafttraining auch anzubieten. Theoretisch würde das wahrscheinlich bei den HEMA-Gruppen auch gehen, aber sobald man halt irgendwie mehr Trainingszeit kriegt, sagt man, ah super, dann können wir ja noch WFX trainieren. Genau, das ist der Punkt und da kommt eben die Education ins Spiel, da muss ich als Trainer und

01:11:02
Ich bin als Trainer meistens doch irgendwo eine charismatische Person, sonst würde ich nicht vor der Gruppe stehen und irgendetwas erzählen und unterrichten. Da muss ich die Leute abholen und denen erklären, warum es wichtig ist, das tatsächlich zu tun. Und wenn man zum Beispiel ein Techniktraining und direkt anschließend eine Kraf macht, dann bleiben auch viele Leute, weil sie ja eh schon da sind. Okay, anderes Thema. Oder eben, wenn es um Ressourcen geht, einfach einen Teil von der Stunde abzwacken. Also…

01:11:31
20 Minuten, 10 Minuten, wenn ich wirklich keine andere Möglichkeit habe, außer es wirklich in die Stunde, in die Technikeinheit mit einzubauen, dann einfach am Ende der Stunde noch ein paar Minuten Zeit dafür nehmen. Also wir haben jetzt ja gerade drüber geredet, die ganze Zeit, was der Trainer sozusagen tut, wenn er die ganze Gruppe unterrichtet. Aber es gibt ja auch noch die individuelle Verantwortung oder das Individuelle, wo man nachschauen muss.

01:11:58
Nehmen wir mal an, man hätte die Max… Also man wird schon so viel Schwertkampf trainieren, wie geht in der Stadt im eigenen Verein. Was würde man denn jetzt sinnvollerweise, wenn man mit dem Thema bisher noch keine Berührungspunkte gehabt hat, machen? Also fängt man auch an und sagt, okay, ich mache jetzt erstmal Krafttraining. Ich gucke mir da verschiedene Dinge an und mache da noch ein, zwei, drei Tage, je nachdem. Nebenher geht es eher um so Themen wie zum Beispiel Beweglichkeit, wenn ich jetzt merke, ich kann diese Bewegungen nicht ausführen. Ich komme… Also…

01:12:28
diese Archetypen, ich schaffe das gar nicht, weil mir irgendwo Beweglichkeit fehlt, mache ich das parallel, also jetzt wahrscheinlich in der gleichen Einheit, aber irgendwie fange ich da gleichzeitig mehr an. Wo ist denn da der erste Punkt, wo es sich lohnen würde, reinzugehen? Wo ich auch sozusagen Ergebnisse sehe, spüre, wo ich sage, ok, cool, da bleibe ich jetzt dran. Das ist sehr individuell, aber das kann sich jeder ziemlich easy selber anschauen, beziehungsweise wissen die meisten Leute ja sowieso häufig schon, wo ihre Schwachstellen sind.

01:12:57
Ich kann jetzt zum Beispiel nicht generell sagen, fangt immer mit Mobilität und oder, also beziehungsweise Beweglichkeit an, weil es gibt ja zum Beispiel viele Menschen, die überbeweglich sind, die müssten dann eher Stabilität trainieren. Aber wenn man sich vielleicht kurz die Zeit nimmt, um nach diesem Join nachzuschauen, welches Gelenk eigentlich was muss, und sich dann zu fragen, hm, kann ich eigentlich stabil auf einem Bein stehen oder bewegt sich mein Sprunggelenk recht viel?

01:13:24
Wie steht es denn eigentlich um meine Mobilität in der Hüfte? Bin ich da eigentlich eh gut mit dabei und komme auf beiden Seiten in den Spagat oder tue ich mir da schon von Anfang an sehr, sehr schwer? Komme ich mit meinen Fingerspitzen bis zum Boden runter zum Beispiel? Komme ich mit meinen Schultern, wenn ich Last über Kopf drücken möchte, auch über Kopf oder habe ich da gebeugte Ellbogenbögen? Das heißt, da müsste man sich wirklich anschauen, wo die eigenen Defizite liegen und ob man

01:13:52
eher der Typ ist, der mobilisieren sollte, eher der Typ ist, der kräftigen sollte. Wobei ich es vielleicht eher weniger aufs Individu umbeschränken würde, als mehr aufs Gelenk. Und da kann ich wirklich nur mit ganzem Herzen auf dieses Join verweisen. Und da kann auch jemand, der eigentlich wenig mit Bewegung zu tun hat, sich einfach nachlesen, nachschauen, welches Gelenk hat eigentlich welche Funktionen, was müsste ich eigentlich können und kann ich das denn eigentlich? Dieses Join von Mike Boyle.

01:14:21
Gibt es dazu eigentlich ein Buch, wo man sich das durchliest und besorgt? Oder hat er das irgendwie YouTube Videos, Blogposts? Wo finde ich das? Das findet man, wenn man es googelt, eigentlich ziemlich easy. Es gibt schon auch von Grey Cook das Buch Movement dazu. Aber das habe nicht mal ich durch, weil das schon so ein bisschen der Charles Dickens ist, der ja ein Absatz.

01:14:46
Und so ist es schon ein wenig komplexer. Ich kann da nur raten, zu googeln und sich mal einzulesen. Es gibt sicherlich auch YouTube Videos dazu bzw. auf Social Media. Wenn man sich mal Mike Boyle anschaut, findet man da ganz sicher was dazu. Ich habe es tatsächlich für die Erstellung des Lehrwerks einfach gegoogelt, um da auch nachzuschauen. Zum einen passt das eins zu eins mit Thema so zusammen, wie ich es auch noch im Kopf habe und bin da fündig geworden.

01:15:13
Dann ist natürlich auch, wie du gesagt hast, Kelly’s Darit, wer ein geschmeidiger Leopard, eine Adresse oder ein Buch, ein E-Book, das man sich zulegen kann, wo man selber mal schauen kann. Wobei ich Kelly’s Darit, und deswegen bin ich vorher auch so ein wenig nachdenklich geworden, eben genau wegen dieser, diesem diagnostischen Aspekt ein bisschen kritisch betrachte. Das heißt, die Übungen, die Kelly’s Darit sagt, sind schon wahnsinnig tolle Übungen.

01:15:40
Aber nicht jede Übung ist für jeden tatsächlich geeignet und er verkauft es aber irgendwie nicht so. Das heißt da muss man einfach ein bisschen reflektieren und auch in den eigenen Körper reinhören. Hey tut mir das eigentlich gerade gut was ich da mache. Aber das habe ich auch in der Ordination gelernt und in meiner Arbeit als Osteopathin bzw. Physiotherapeuten. Man merkt selber wenn man in sich reinhört schon sehr sehr schnell ob einem das eigentlich gut tut oder nicht. Und wenn man jetzt nicht bei jeder kleinsten Dehenbewegung bei jedem kleinsten Dehen-Scene sagt NEIN.

01:16:11
Das tut mir weh, das möchte ich jetzt nicht. Dann ist man auf einem guten Weg, da auch die richtigen Übungen für sich zu finden. Würdest du jedem Chema-Fächter und Fächterinnen empfehlen, ins Gym zu gehen, wenn sie die Ressourcen dazu haben? Auf jeden Fall. Auf jeden Fall. Weil eben, wie vorher schon angesprochen, Körp

01:16:38
Aber auch Minimal Equipment Training mit den genannten Ressourcen, die ich vorher aufgezählt habe, hat seine Limits. Am skalierbarsten und das volle Equipment habe ich nun mal im Gym. Da kann ich wirklich auf die zweieinhalb Kilo genau, manchmal sogar auf 1,25 Kilo genau, regulieren mit wie viel Gewicht ich arbeite. Und da Schritt für Schritt die kleinsten Progressionen sozusagen machen.

01:17:07
weil ich einfach aus dem Vollen schöpfen kann. Das heißt, sich die Zeit zu nehmen, in den Dürm zu gehen, wenn ich das Geld habe, die Ressourcen habe, die Zeit habe, ist auf jeden Fall eine gute Idee. Und da kann ich mich dann wieder an all dem orientieren, worüber wir heute gesprochen haben. Rumpftraining, über das wir gesprochen haben, an den Human Movements, über die wir gesprochen haben, am Aufwärmen, über das wir gesprochen haben, über das Aktivieren, das Mobilisieren, das Stabilisieren.

01:17:32
All diese Sachen kann ich auch als Trainierender und als Individuum entweder zu Hause oder im allerbesten Fall im DIMM machen. Aber wir wissen auch, dass ein Tag nur 24 Stunden hat, dass alle Trainierenden auch einen Real-Life-Job haben und dass man häufig müde ist nach der Arbeit, dass man sich eh schon ins Training schleppt und da hofft, manchmal gut durchzukommen, weil man einfach wirklich einen anstrengenden Tag gehabt hat, da dann auch noch zu verlangen, hey Leute, geht doch noch zwei, drei Male ins DIMM die Woche für eine Stunde oder eineinhalb.

01:18:01
Ist schon crazy viel verlangt, das verstehe ich auch. Go to the fucking gym. Ja, wäre schon gut, weil es halt einfach für den Körper am leichtesten skalierbar ist. Dort durch die Gewichte. Oder man hat so viel Kohle und holt sich ein Homegym, ist auch cool. Hm, wenn ich hier… Wahrscheinlich muss ich dann noch mal gucken mit den Ressourcen in der Wohnung.

01:18:25
noch einen Raum anmieten, eine leere Wohnung oben drüber oder so, dass du dann Gym anrichten kannst. Drum sage ich, da ist ja wirklich das Ausschlaggebende, die Kohle, die dann fehlt für entweder eine größere Wohnung und oder das Equipment dazu. Aber gerade mit einem Sling Trainer, die gibt es bei uns in Österreich auch immer wieder beim Aldi für 10 bis 15 Euro oder so. Mit ein paar Minibands, mit ein paar Superbands, mit ein paar Terrabändern ist man wirklich schon gut mit dabei. Und vielleicht findet man irgendwo gebraucht eine Kettlebell, die…

01:18:56
Ein gutes Gewicht hat von mir aus vier oder sechs oder acht oder zwölf Kilo. Damit kann man auch schon wahnsinnig viel machen, gerade auch bezogen auf die Human Movements. Also man kann schon auch zu Hause mit sehr, sehr wenig Platz viel erreichen. Klimmzugstangen, die man in die Türen reintun kann zum Beispiel, da gibt es ja wirklich schon alles und allzu viel Geld kostet es auch nicht. Aber es ist natürlich ein Investment und hauptsächlich, und ich glaube daran scheitert es bei den meisten, ist es einfach zusätzliche Zeit und Energie.

01:19:23
Also tatsächlich bei mir ist es daran gescheitert, also ich mache kein Krafttraining. Ich habe immer mal wieder über die Jahre Sachen probiert, Gattelbeils, Klimtsuchstangen und so weiter. Und ich habe dann so immer gemerkt, dass die Zahlen hochgehen. Also kannst du halt dann irgendwie mehr Wiederholungen von diese Übungen, mehr von der. Aber mir hat dann immer der Punkt gefehlt, wo sich das irgendwie relevant aus Fechten überträgt. Also das habe ich einfach nie gespürt. Dann warst du halt irgendwie zwei, drei Monate mit dem.

01:19:53
Fitness Ansatz X dabei und ja gut also ich kann jetzt halt mehr von den Übungen machen aber ich habe jetzt nicht irgendwie das Gefühl dass das jetzt irgendwie einen relevanten Einfluss hat auf das was ich hier in der Halle mache und dann habe ich halt immer die Motivation verlassen weil der Rest den man da so mitkriegt war mir eigentlich immer relativ egal also was zum Beispiel Optik und so weiter angeht und hast du da irgendwie einen Tipp was du zu sagen?

01:20:17
Auf Englisch würde man glaube ich sagen, der biggest bang for the buck hat. Also das beste von dem, was man reinsteckt und wo man es wieder rausgeht, wo man auch schnell in der Halle was von hat sozusagen. Weil das wäre halt glaube ich, wäre ich dran geblieben wahrscheinlich eher, wenn ich da halt auch entsprechende Übertragserlebnisse gehabt hätte. Natürlich müsste man sich da jetzt noch mal konkret anschauen, was du tatsächlich an Übungen gemacht hast und ob

01:20:43
die tatsächlich auch interessant und sportartspezifisch waren. Und ob nicht vielleicht dieser Übertrag gefehlt hat, weil es nicht die richtigen Übungen gewesen sind, da müsste man halt nochmal ins Detail gehen, um diesen konkreten Fall nochmal aufzurollen. Generell ist es doch schon mal gut, wenn man gar nichts gemerkt hat, weil das heißt auch, dass man keinen Weh gemerkt hat. Und das ist irgendwie so ein bisschen das Gemeine. Du machst das Krafttraining, um gesund zu bleiben und um resilient zu werden sozusagen. Aber du merkst halt…

01:21:13
Aber das ist ja der Benefit. Du willst ja nichts merken, weil du willst ja keinen Weh haben. Du willst ja genau nichts merken vom Training im Sinne von keine Schmerzen merken. Du sprichst ja jetzt natürlich davon, ich möchte härter schlagen können, ich möchte schneller schlagen können, ich möchte explosiver schlagen, stechen können, was auch immer. Und da braucht es halt einfach wirklich den spezifischen Trainingsreiz dann dafür.

01:21:42
tatsächlich unter Explosivkraft, Maximalkraft usw. und sofort läuft. Also das ist ja jetzt so ein bisschen das Präv Beim Präventionsbetrieb merkt man, also dann passiert halt nichts, aber das ist ja auch das Ziel von dem Ganzen. Aber dann weiß ich ja immer nicht, wäre auch nichts passiert, weil ich wirklich nichts gemacht hätte, oder ist es nichts passiert, weil ich das Training gemacht hätte? Ja, ist die Frage, ob man das unbedingt herausfinden will.

01:22:10
Das wäre halt eine Studie, die durch keine Ethikkommission durchgehen würde. Einerseits und andererseits kann ich dir aus der Erfahrung, aus der Praxis sagen, dass Menschen, die zu mir mit Schmerzen kommen, definitiv Defizite in Kraft und Mobilität und Stabilität in ihren Gelenken haben, weil sie noch nicht die richtigen Übungen gefunden haben. Gar keine Übungen machen, gar keinen Sport, gar kein Training machen. Oder schon?

01:22:40
oder auf einem sehr, sehr hohen Niveau und dafür aber nicht die richtigen Ausgleichsübungen bekommen haben. Das sehe ich in der Ordi, das kommt zu mir und damit bin ich in der Praxis voll. Das heißt, den Aspekt seht ihr zwar nicht, ihr selber, indem ihr in der Halle steht, aber ich verdiene meine Kohle damit. Ja, liebe Hörerinnen und Hörern, macht…

01:23:03
Kein Krafttraining. Trainiert einfach drauf los. Und die Physiotherapeuten eures Vertrauens freuen sich über euren Besuch. Ganz genau. Wenn wir jetzt mal an einem Beispiel… Wir haben zwei Stunden Zeit von Halle, Hallereien bis Halle raus. Aus deiner Sicht, wie sieht der bestmöglichste…

01:23:33
Trainingsablauf aus mit ungefähren Zeiten und so ungefähren Inhalten. Also jetzt mal den Technik Part rausgelassen mit den Inhalten. Aber so das Drumherum. Wie würdest du, wenn du sagst, ich kann jetzt für alle HEMA Clubs hier, die uns zuhören, bestimmen, wie würde das aussehen?

01:23:55
Jawohl, das wäre so gut, wenn ich das tatsächlich könnte. Und vielleicht auch, wenn wir zwei Einheiten pro Woche hätten. Würden die gleich aussehen oder wären die ein bisschen anders? Bei zwei Einheiten pro Woche würde ich es tatsächlich gleichhalten. Ich würde die Stunde mit einer Begrüßung beginnen, dann mit einer Mobilisierung. 5 Minuten, 10 Minuten, je nachdem, was ich machen möchte. Wenn es wirklich reines im Kreis stehen, Kopf links, rechts, rauf, runter, Schulterkreisen, Arme kreisen,

01:24:24
Wenn ich dann tatsächlich solche Sachen wie Fortbewegen am Boden, Animal Movement Geschichten mache, dann würde ich vielleicht eher 10 Minuten mit einplanen. Dann würde ich ans tatsächliche Mobilisieren und Stabilisieren der Gelenke gehen. Da würde ich dann nochmal 10 Minuten ungefähr dafür einplanen, um wirklich schön jedes Gelenk ansprechen zu können. Da kann sich jeder eine eigene Routine zusammenstellen. Da habe ich für den Instruktor auch einen…

01:24:51
Warm-up-Flow mit einem Kollegen zusammengestellt, der immer gleich ist. Das fand ich zum Beispiel ganz gut, dass du einmal einen Flow lernst und der ist dann jedes Mal sozusagen gleich. Das macht es zum einen zeiteffizient, weil Bewegungen, die ich kann, Übungen, die ich kann, kann ich auch schneller machen und damit habe ich wieder zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen. Ich habe aktiviert, mobilisiert, stabilisiert und habe gar nicht so viel Zeit dafür gebraucht. Dann würde ich den Setz-Kreislauf aktivieren, gehen weitere 10 Minuten und dann habe ich ungefähr eine halbe Stunde für ein solides Warm-up.

01:25:19
braucht. Und das ist, finde ich, eigentlich okay vertretbar. Ich kann Herz-Kreislauf aktivieren, wahnsinnig spezifisch machen, indem ich koordinative Geschichten mitmache, indem ich Stepping mit einbaue, indem ich vielleicht eben genannte Spiele, sportatspezifische Spiele mit einbaue. Da sind mir die Wege und Möglichkeiten ja offen. Es muss ja nicht alles HEMA unspezifisch sein, ganz im Gegenteil. Ich kann es ja auch HEMA spezifisch machen. Und dann habe ich bei zwei Stunden sicherlich eine gute Stunde, wenn nicht länger Zeit für…

01:25:48
Techniktraining, Sparringtraining, Drills, strategische Sachen, was auch immer ich da als Trainer im HEMA-Kontext machen möchte. Und dann würde ich mir tatsächlich so um die 20 Minuten für einen soliden Krafttrainingzirkel nehmen, aufgebaut aus unterschiedlichen Stationen, wo ich drücke, wo ich ziehe, wo ich eine Art der unteren Extr mache. Das kann man dann ja auch abwechselnd. Ich muss ja nicht in jeder Einheit sowohl Kniebeugen, Eisa Eisachhüftbeugung

01:26:18
Ich kann ja im 6-Wochen-Block zum Beispiel abwechseln und sagen, ich mache 6 Wochen lang eine Kniebeugenvariante, in den nächsten 6 Wochen eine Ausf usw. usf. Abwechslung darf auf jeden Fall sein. Und was uns dann noch beim Krafttraining fehlt, ist eben die Rumpfvariante. Je nachdem, welche Ressourcen ich habe. Relativ leicht lassen sich Plankvarianten oder eben Pelofpressvarianten einbauen. Und dann bleiben mir bei einem 2-Stunden-Training noch 10 Minuten. Und das ist vielleicht auch noch ein interessantes Thema, das man kurz im Reißen kann.

01:26:47
Viel HEMA-Training findet ja am Abend statt. Training und Sport und Belastung ist Kort Er hörte Kort und das führt dazu, dass dieses Kortisol am Abend eigentlich gar nicht mehr so gut abgebaut werden kann. Und das haben wir vielleicht alle schon erlebt. Aufregendes Sparring-Training, ich komme nach Hause, ich esse, ich lege mich hin, ich kann nicht schlafen. Und da finde ich es eigentlich ganz weise, vielleicht in den letzten paar Minuten noch ein Cool-Down mit einzubauen.

01:27:17
Vielleicht, und da kann man ja von mir aus im Kreis gehen, ausläuft, ausgeht, noch mal durch die Gelenke durchgeht, die Atmung beruhigt. Vielleicht sogar so ein bisschen in diese progressive Muskelentspannung nach Jacobson reingeht, wenn es gewünscht ist. Vielleicht die Leute dann, wenn sie von der Atmung her schon so weit sind, auf den Boden legt, ihnen zwei Minuten gibt, wie am Ende von einer Yoga-Einheit, wo es wirklich nur darum geht, am Boden zu liegen, die Augen zuzumachen, wahrzunehmen, relaxen.

01:27:45
und dann die Leute so nach Hause zu schicken. Das wäre ein optimaler Stundenaufbau, wie ich ihn fürs Thema nicht nur, sondern auch für viele andere Sportarten sehr sinnvoll fände. Das ist schon… Ich glaube, das ist eine Hausnummer für viele Vereine. Weil die jetzt sagen, da mach ich ja eine halbe Stunde… Nee, da hab ich mal eine Stunde von meinen zwei Stunden. Nichts, was mit Fechten zu tun hat. Schon ein Schuss vor den Bug.

01:28:14
Ihr habt gesagt, ich darf sagen, was ich mir wünschen würde sozusagen. Und wir haben ja genug darüber gesprochen, wie realistisch es ist, welche Ressourcen man hat, warum die Leute eigentlich kommen. Und das ist eben genau, um die Waffe in der Hand zu haben, genau, um das zu machen, was du gerade ansprichst. Ich kann hier ja nur aus therapeutischer Sicht sagen, was optimal wäre. Und ich glaube, das ist sowieso…

01:28:41
Eine Gratwanderung ist sein Mittelweg. Meiner Meinung nach kann man viele Menschen abholen, indem man Aufklärungen betreibt, indem man ihnen erklärt, warum es wichtig ist, die Stunde genauso aufzubauen. Bei uns im Verein sind wir dorthin gekommen, dass wir es auch so gemacht haben. Niemand von uns hat sich beschwert, dass wir zu wenig Sportartspezifisches gemacht haben. Keine. Und wir haben teilweise nur 90 Minuten und nicht einmal 20 Zeit gehabt.

01:29:11
Ja. Denn es geht ja… Also, die Waffe in der Hand zu halten und damit was zu machen, ist schön, aber es geht ja auch irgendwo darum, das möglichst lange zu können und mit… Freude und Spaß zu können und nicht sagen zu müssen, ah, ja… Ich kann grade diese jene Bewegung nicht, ich kann grad die Hut vom Tag überm Kopf nicht, weil ich Schulter hab, ich kann grad den Ausfall nicht, weil ich Knie hab, was auch immer. Und dazu…

01:29:39
Die Frage ist halt, vielleicht wenn ich noch kurz zwischengrätschen darf, ich muss es ja auch für mich selber in Relation setzen, oder? Ist es mir wert von zwei Stunden bei jeder Einheit eine Stunde zu investieren, um lange gesund im Training bleiben zu können? Oder möchte ich lieber Wochen um Wochen ausfallen, weil mir irgendwas weh tut?

01:30:03
Ähm, da hätte ich jetzt auch meine Frage angeschlossen, weil ändert sich da irgendwas je nach Trainingsfrequenz der Leute? Weil, wenn ich jetzt tatsächlich die zweimal die Woche da bin, ähm, da wäre ich wahrscheinlich relativ schnell noch Fortschritte machen. Gibt aber ja auch eine Menge Leute, die sind dann vielleicht halt einmal alle zwei Wochen da, anstatt zweimal die Woche, wenn überhaupt so. Ähm, sollte das so ein Programm kurzzeitig einfach…

01:30:28
Abfangen können, indem die Übungen entsprechende Progressionen haben? Oder ist das da auch wieder so ein Punkt, wo man sagen müsste, hm, dann ist doch ein bisschen wenig, dann wäre es eigentlich gut, wenn du das Gleiche, was du beim Training machst, zumindest noch mal irgendwie einmal die Woche für dich selber machst? Mehr ist immer besser, vor allem im Sport, oder? Also so grundsätzlich für Menschen, die vielleicht nicht die Möglichkeit haben, zweimal die Woche ins Training zu gehen, sondern eher so plätschend ins Training kommen, wie das beschrieben hast. Einmal die Woche, einmal alle paar Wochen.

01:30:58
habe ich auf jeden Fall keinen Schaden zugefügt, wenn ich sie genau in so einer Stundenstruktur abhole. Und natürlich ist es großartig, wenn man als Trainer hingeht und sagt, hey, du hast nun mal die Ressourcen, nur einmal die Woche oder einmal alle paar Wochen zu kommen, aber dennoch wirst du im Rahmen dieser Zeit unter körperliche Belastungen gesetzt, für die du fit werden solltest und es wäre vernünftig und schlau von dir.

01:31:23
wenn du zumindest diesen kleinen Kraftzirkel, den du jetzt gelernt hast in der Einheit, noch das eine oder andere Mal zu Hause auch machen könntest. Das gilt aber auch wieder nur, wenn die Übungen, die ich da mache, tatsächlich so sind, dass die jeder auch gesund ausführen kann, selbst ohne… Also das Gegenbeispiel war ja sozusagen das Maxi wo ich fünf Wiederholungen maximal schaffe, mit viel Gewicht, wo ich genau darauf achten muss, dass das wirklich alles passt. Das wäre ja dann…

01:31:49
Also das ist so ja schon sehr fraglich, ob man das irgendwie unterrichtet kriegt. Aber mit Leuten, die sehr unregelmäßig da sind, wäre das ja total der reine Fall. Weil alleine das zu lernen, wie man die Sachen korrekt ausführt, braucht ja schon eine gewisse Zeit. Und wenn ich dann die Hälfte der Zeit nicht da bin, wird es ja noch schwerer. Es ist schon eine Kunst, eine Übung mitzugeben, bei der man so wenig Fehler wie möglich machen kann.

01:32:11
Das ist ja auch das, womit ich mich den ganzen Tag in der Ordi beschäftige. Welche Übungen kann ich guten Gewissens den Leuten mitgeben, die sie selbst bei falschester Ausführung nicht zu Schaden kommen lassen? Und gerade bei den genannten Sachen, gerade wenn ich sie nicht mit zusätzlichem Gewicht mache, kann ich schon Schaden zufügen. Aber jetzt nicht so viel, wie wenn ich jemanden alleine 100 Kilo Kreuzheben schicke. Was mich jetzt gerade noch interessiert, du hast jetzt immer von Ordi gesprochen. Was bedeutet das eigentlich?

01:32:40
Oh, sorry. Ordi ist meine Kurzform für Ordination. Meine Praxis, meine vier Räumlichkeiten, wo meine Kollegin und ich Therapie machen. Okay. Ich könnte mir vorstellen, das hat den…

01:32:56
einen oder die anderen von unseren Hörern und Hörern jetzt auch beschäftigt, so wie mich jetzt schon die ganze Zeit. Gut, dass wir das jetzt noch geklärt haben nach einer Stunde 30. Was du bei dir auf Arbeit siehst, sozusagen an Problemen. Genau. Und eben mit den genannten Übungen kann man wenig falsch machen.

01:33:21
Eigenverantwortung beim Trainierenden ist immer mit dabei, aber gerade die Übungen, über die wir gesprochen haben, sind easy auszuführen. Es gibt schon Details, auf die man achten muss, aber ich denke schon, dass im Rahmen einer Einheit man genau diese Details auch ansprechen kann. Und ich darf auch schon ein bisschen was von meinem Trainierenden erwarten an geistigem Leistungsvermögen, sich das auch zu merken und mit nach Hause zu nehmen.

01:33:44
Zu wem gehe ich eigentlich? Wenn ich dann tatsächlich sage, gut, ich bin überzeugt, ich fange jetzt an, zumindest in meiner Freizeit, also Freizeit ist ja Training auch, aber außerhalb des Trainings noch mit Gewichten zu trainieren. Ich melde mich einfach ins Gym an und da werden dann schon kompetente Trainer sein, die wir die Sachen richtig beibringen. Oder ist das auch eher ein bisschen schwierig und man sollte sich da unbedingt noch selber weiter informieren? Huuu, in einer Perfek-

01:34:07
In der Fitness- und Fitness-Welt ist jeder Trainer top ausgebildet. Es würde reichen, in ein Gym zu gehen und sich dort in die Hände des Trainers zu begeben. Ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist. Vielleicht könnt ihr da ja auch noch mal kurz was dazu sagen. Aber hier in Österreich ist gleich wie der Osteopath der Trainer keine staatlich regulierte Berufsbezeichnung. Das heißt, jeder Mensch, egal ob ausgebildet oder nicht, kann sich Trainer nennen, kann sich in ein Fitnessstudio stellen und Menschen trainieren.

01:34:36
Das heißt, wenn ich mich in einem Studio anmelde, kann ich nicht davon ausgehen, dass dieser Mensch tatsächlich eine gute Ausbildung hat. Aber das Coole ist, dass wir jetzt schon gelernt haben im Rahmen dieser Folge, wie eigentlich ein gutes Training aussieht. Das heißt, ein bisschen kann ich schon beurteilen, ich selber als Individuum, ob ich mich jetzt in den Händen von einem kompetenten Trainer befinde oder nicht. Weil wenn mich dieser Trainer funktionelle Ketten anhand der Human Movements zum Beispiel trainieren lässt, meinen Rumpf unter stabilisierende Lasten setzt.

01:35:05
meine Gelenke so aufwärmt, wie sie nach dem Join aufgeteilt sind, dann kann ich davon ausgehen, dass ich meinem Körper gerade ganz, ganz viel Gutes tue und dass dieser Trainer sein Handwerk versteht. Aber da kommen wir auch zu dem, was du gerade angesprochen hast. Dazu gehört Eigeninitiative, dazu muss ich mich selber auch einlesen. Leider, zumindest in Österreich, sind wir noch nicht so weit, dass man sagen kann, der Begriff Trainer gilt als Qualitätskriterium.

01:35:32
Ja, ist in Deutschland auch nicht so. Ich habe gerade geguckt, Personal Trainer, Trainer, das ist ein alles keine geschützten Begriffe. Es gibt natürlich diverse Fortbildungen, Ausbildungen, die man da machen kann, irgendwelche Zertifikate, aber da gibt es auch viele. Und ich hätte da jetzt als Laie natürlich auch keine Ahnung, ob das eine oder das andere irgendwie gut ist oder nicht. Das sind ja dann am Ende auch keine kompletten Ausbildungen. Oder vielleicht auch schon, ich weiß es halt nicht.

01:35:56
Sie sind nicht staatlich reguliert. Es ist nicht so wie jetzt zum Beispiel beim HEMA-Instruktor, den wir hier in Österreich jetzt erarbeitet haben, dass das etwas ist, das für alle gleich ist, sondern im Personal Training, Trainingsbereich, Strength & Conditioning-Bereich kannst du diesen Kurs machen, jeden Kurs machen, das machen, das machen, das machen. Kriegst ein Zertifikat, dass du dir aufs Klo hängen kannst, weil es genauso viel wert ist. Ist in Deutschland genauso. Gibt es noch etwas an dieser Stelle,

01:36:26
unseren Hörern unbedingt noch mit auf den Weg geben würdest, beziehungsweise getrennt in Trainerinnen und Trainer und nur Trainierende? Ich glaube, für die Trainierenden kann ich nur als Message und als Take-away-Message ans Herz legen. Krafttraining, Mobilisierungen, Stabilisierungen für HEMA sind wichtig und gut für euch.

01:36:55
wäre mir eine Herz euch zu vermitteln, dass ihr dadurch lange und gesund euren Sport ausüben könnt und dass es sich auf jeden Fall lohnt, die Zeit und die Energie zu investieren, auch wenn möglicherweise dafür ein wenig Zeit in der Waffe flöten geht. Und für die Trainer, da kann ich nur als Take-away-Message formulieren, dass ich

01:37:24
raten würde, diese genannten Dinge auszuprobieren, die Trainierenden darüber auszuklären, warum es jetzt wichtig ist, dass wir das in der Stunde machen und warum es wichtig ist, dass wir das möglicherweise auch zu Hause machen, dass wir sich die genannten Konzepte mal zur Gemüte führen und das muss ja nicht alles auf einmal sein. Es muss ja nicht nächsten Montag, also morgen im Training, schon alles perfekt sitzen. Nein, wenn ich vielleicht jeden Tag mir ein bisschen was zur Gemüte führe.

01:37:49
Mir vielleicht, wenn ich soziale Medien nutze, meinen Account so setze, dass ich immer wieder auch solche Sachen abonniere und mir anschaue, ach, was gibt es denn für Möglichkeiten, die Brustwirbelsäule zu mobilisieren zum Beispiel. Und da solche Sachen immer wieder ins Training mit einbauen, ins Warm-Up mit einbaue, mir Zeit für Warm-Up nehme, mir Zeit für Krafttraining nehme, dann habe ich meinen Trainierenden schon sehr, sehr viel Gutes getan. Und ich weiß, dass es neben meinem Real-Life-Job eine extreme Herausforderung ist, auf den

01:38:17
dem aktuellen Stand der Trai zu bleiben, weil sich das ja wirklich rasant ändert alles. Und wie ihr beide, glaube ich, schon gesagt habt, ständig widerspricht sich irgendetwas. Ich weiß nie, was ist denn jetzt richtig, was ist denn wichtig. Und deswegen habe ich versucht, diese Konzepte zu nennen, euch die Namen zu geben, wo ihr mal nachlesen könnt, wo ich einfach in der ORDI, heißt Ordination, heißt Praxis, da wo ich therapiere, die besten Erfahrungen gemacht habe.

01:38:45
mit nicht nur meinen Patienten, die aus dem Alltag kommen, sondern auch mit meinen Sportlern und mit meinen Leistungssportlern. Du hast ja auch einen Insta-Kanal, den wir natürlich auch in den Show Notes verlinken. Genauso wie deine Webseite. Das heißt, wenn ihr aus Wien kommt oder Umgebung und sagt, boah…

01:39:10
auch mal einen Termin bei einer anständigen Physiotherapeutin, schrägsträg, Osteopathin. Dann haben unsere Hörerinnen und Hörer ab sofort keine Ausrede mehr, dich nicht zu finden. Sehr schön. Auch ein kleines Goodie. Aktuell gibt es einen Adventkalender bei mir auf dem Physio Osteosport Instagram-Account. Da wird jeden Tag eine Übung gepostet, oder eine Challenge, die man machen kann, die nicht immer sportspezifisch ist. Bei meiner zweiten Spezialisierung alles.

01:39:39
aufwärts ist sozusagen. Da kommt dann auch viel Kieferspezifisches mit dazu, aber es lohnt sich auf jeden Fall jeden Tag mal vorbei zu schauen und zu schauen, hey, kann ich die Sachen eigentlich? Fällt es mir schwer? Fällt es mir nicht schwer?

01:39:52
Nummer eins BWS 3 Way Mob. Yes. Super fürs Warm-Up zum Beispiel. Ja dann haben wir also zu dem Zeitpunkt, wo die Folge rauskommt, lass mal kurz gucken, ah ja da ist der Kalender auch schon fast vorbei, aber man kann die Sachen ja nachgucken, nehme ich mal an. Ja optimal oder? Dann habe ich ja schon einen riesen Übungspool, aus dem ich schöpfen kann. Genau. Also die Folge kommt dann 20. September raus, Dezember meine ich, das heißt vier Türchen sind es dann noch oder drei eigentlich. Ja.

01:40:22
Und die anderen alle einmal nachgucken. Habt ihr jetzt auch Hausaufgabe für nach dem Podcast? Genau, könnt ihr gleich zwischen Weihnachten und Neujahr machen. Ja. Habt mehr E-Zeit. Wir haben Bratenvertrauen, noch ein paar funktionale Übungen. Genau, als Trainerin oder Trainer kann man gleich eine schöne Planung fürs nächste Jahr machen. Und als Trainierende, da kann man eigentlich direkt anfangen zu trainieren. Weil, warum nicht? Joa, passt, oder?

01:40:47
Dann sind wir mit unserem heutigen Podcast am Ende. Zumindest habe ich alle Fragen gestellt. Und ich fand dein Schlusswort auch gerade eine sehr schöne Abrundung sozusagen für Trainerinnen, Trainer, Trainierende. Macht einfach mehr Kraft, mehr Kraft ist gut. Und so viel wie möglich ist auch besser als gar nichts, sozusagen. Das ist so mein Takeaway aus dem heutigen Podcast.

01:41:17
Vielen, vielen Dank, Anna. Vielen Dank für deine Eigeninitiative. Danke euch, dass ihr sie angenommen habt und dass ich hier sein durfte. Ihr, liebe Hörerinnen und Hörer. Können die Deutschen dieses Buch kriegen, wo ihr die ganzen Sachen aufbereitet habt? Weiß man das schon? Das Lehrwerk, meinst du? Ja. Ich fürchte, das wird eher ein Nein werden. Aber all diese Entscheidungsmacht liegt bei den zwei genannten Menschen im Kernteam.

01:41:47
was da so copyrighttechnisch und wissensweiter Verm möglich ist. Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, ihr habt’s gehört, schreibt den doch einfach mal alle. Jetzt eine freundliche Ichmelle. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mir dafür jetzt grad dankbar sind. Ach, der Ingolfer auch schon einen Podcast, der versteht das. Der weiß, dass Schwertgeflüster nur Gutes will für die Himmerwelt.

01:42:12
Und dafür ist einem ja schließlich jedes Wetter recht. Aber vielleicht eben auch um nochmal, wie komme ich an die Informationen? Ich bin auch am Gathering nächstes Jahr. Da werde ich auch nochmal ganz viel über diese Sachen sprechen. Genau, und im Rahmen von HEMA-Events hoffe ich, dass ich da dieses Wissen auch immer wieder weiter vermitteln kann. Also ja, vielleicht, um da jetzt diesen Druck aus dem Lehrwerk rauszunehmen. Jetzt hast du gerade den Druck auf dich übertragen, dass jeder dich beim Gathering drauf anspricht.

01:42:41
Ist okay. Gut, dann sieht man sich spätestens da. Muss ich meinen eigenen Mist ausbauen. Ja. Und vielleicht auch auf der einen oder anderen HEMA-Veranstaltung in der Zukunft. Idealerweise wäre das ja was, wo man über die Jahre in der Community auch mehr Wissen aufbaut und mehr Interesse auch erzeugt. Also gucken wir mal, was die Zukunft bringt. Ich bin auch sehr motiviert. Also falls es was gibt, wo man sagt, hey…

01:43:05
Da würde dieses Thema gut reinpassen, genauso wie ich euch in Eigeninitiative geschrieben hab. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob ich von allem was existiert weiß. Das heißt, wenn ihr Interesse habt, ich bin wirklich motiviert, weiter darüber zu sprechen, weil ich das große Potenzial darin sehe, dieses Wissen weiter zu vermitteln. Liebe Hörerinnen und Hörer, ihr habt es gehört. Auch wenn ihr Ideen habt für diesen Podcast und vielleicht meint, ihr habt selber Expertise in einem bestimmten Bereich, was…

01:43:34
diesen Podcast weiter nach vorne bringen kann, dann schreibt uns gerne an post Wir freuen uns sehr darüber. Gerne auch ein paar Referenzen anfügen. Und an dieser Stelle nochmal vielen Dank, Anna. Und wir hören uns in 14 Tagen wieder. Macht’s gut. Tschüss. Halt, bitte noch nicht weglaufen. Ihr könnt diesen Podcast nämlich noch unterstützen. Wenn es euch gefällt, dann tut uns einen Gefallen.

01:44:04
gebt uns ein Like auf Facebook oder bei Instagram oder bewertet diesen Podcast bei iTunes und unterstützt uns auch gerne auf patreon.com slash Schwertgeflüster. Schwertgeflüster mit U-E. Und empfehlt diesen Podcast euren Freunden und Feinden weiter.


Schwertgeflüster

Der beste HEMA und Fechtpodcast Deutschlands

0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
0
Would love your thoughts, please comment.x