Der Säbel ist die nächste Waffe in unserer Disziplinen des historischen Fechtens Reihe. Den meisten wird Säbel heute in seiner olympischen Form ein Begriff sein, doch was ist eigentlich der historische Ursprung dieser Waffe? Wie kann man heute Nicht-Olympische Varianten trainieren und mit welchen Quellen fängt man an?

In diesem Podcast lassen wir uns von Oliver Janseps einen Gesamtüberblick über den historischen Säbel in all seinen Facetten geben. Wir schlagen sogar den Bogen zu seiner modernen olympischen Version.

Säbel gab es in dutzenden verschiedenen Stilen über mehrere Kontinente hinweg. Wir versuchen dennoch, einen Überblick über die wichtigsten historischen Quellen zu geben und mit welcher man heute am besten anfängt.

Wie immer schließen wir mit praktischen Tipps dazu ab wo ihr heutzutage passende Trainingswaffen erwerben könnt. Zudem erfahrt ihr was ihr in Bezug auf Länge und Gewicht beachten müsst.

Über Oliver Janseps

Oliver fechtet historischen Säbel nach F.C. Christmann bei Mispeldorn in Aachen, eine HEMA Interessengemeinschaft die er mitbegründet hat.

Angefangen hat bei ihm alles 2002 mit dem Schwert, von dort ging es weiter zu den Stangenwaffen und heute trainiert er neben HEMA noch Bastone Genovese. Den Weg zum Säbel fand er dementsprechend auch über den Stangenteil von Christmanns Fechtbuch.

Den Christmann hat Oliver nicht nur im Original zuhaue, wie er im Podcast betont, sondern hat ihn auch selbst herausgebracht. Schaut doch mal in Olivers Amazon Account vorbei.

Oliver hat vor seiner HEMA Zeit 15 Jahre Ju Jutsu sowie einige Jahre lang Eskrima und Savate trainiert.

Säbel im historischen Kontext

Primär ist der Säbel eine Militärwaffe die vor allem von Offizieren und der Kavallerie getragen wurde. Aber auch reguläre Soldaten hatten ihn neben dem Bajonett häufig noch in einer kürzeren Variante als Beiwaffe dabei.

Dabei wurde er militärisch als Hauptwaffe vor allem beritten eingesetzt. Offiziere wiederum haben sich damit auch immer wieder zu Duellen in Fragen der Ehre getroffen.

Im Rahmen der Turnerbewegung von Turnvater Jahn war der Säbel Teil dieser Wehrsportbewegung und im studentischen Fechten kam ebenfalls er zum Einsatz.

Zudem wissen wir, dass nicht nur Männer mit dem Säbel gefochten haben sondern auch Frauen und Kinder. Für diese sind auch explizit Anweisungen erhalten, was im Vergleich zu früheren Quellen eta aus dem Mittelalter absolut unüblich ist.

Historische Quellen

Das Fechtbuch von Luigi Barbasetti von dem im Podcast immer wieder die Rede ist findet ihr hier: https://medievalswordmanship.files.wordpress.com/2014/03/the-art-of-the-sabre-and-the-epee.pdf

Transkription

00:15
Willkommen bei Schwertgeflüster und heute mit einer super scharfen Folge, denn es geht um der, das viele Säbel in der Reihe Disziplin des Historischen Fechtens. Und da Alex und ich auch beim Säbel, wie soll ich sagen, Nachholbedarf haben, was die Lektüre und das Wissen darum angeht,

00:40
haben wir uns wie immer einen kompetenten Gast eingeladen. Diesmal von Mispeldorn Oliver Janseps. Hallo, Oli. Hallo, Michael. Ansonsten natürlich mit mir, Michael Sprenger, und Alexander Fürguth. Hallo, Alexander. Hallo. Oliver, du bist Säbel-Expert, kann man das so sagen in Deutschland? Denn es gibt ja nicht viele. Das heißt …

01:06
Die, die es gibt, die kann man mit Fug und Recht als kompetente Säbelfechte bezeichnen, oder? Das lassen wir jetzt mal so stehen, das nehm ich gerne an. Du kommst ursprünglich aus Viersen, hast in Aachen studiert. Und trainierst jetzt auch noch in Aachen. Mit einer Gruppe, das ist ja kein Verein, so wie ich dich verstanden hab, Mispel Don, sondern ein einloser Raufehaufen.

01:34
Ein raufender Haufen, so kann man das sagen. Ein kleiner raufender Haufen, aber fein, wie man so schön sagt. Wie kam’s zu diesem Haufen? Du bist ja nicht ganz unschuldig da dran, dass es den jetzt da so in dieser Form gibt.

01:52
Ja, hat eigentlich gar nicht so viel mit Säbel zu tun. Ich hab damals mit einem Kollegen … oder er hat mich zum Thema Schwertkampf gebracht. Und mit dem Aufkeimen im Internet, irgendwie so um die Jahrtausendwende, ich mich versucht zu informieren, was da so alles gibt. Und hab versucht zu finden, was wir da machen, und das gab’s eigentlich nirgendwo. Bin da aber dann …

02:18
kleine Schleichwerbung über die Freifechter-Homepage gestolpert und die hatten damals schon den Joachim Meyer online. Und da habe ich dann das Schwertkampfsystem mayeresk gefüttert, bis uns dann aufgefallen ist, hm, warum nehmen wir den ganzen Unterbau eigentlich, lass doch einfach historisches Fechten machen. Oder wie auch immer das damals noch hieß. Fragt mich nicht. Und…

02:47
So kam ich dann zum Hema irgendwie. Reingerutscht, reingefallen. Also, du hast dich für Schwertkampf interessiert, danach gesucht und dann über die Quellen und die Selbstbeschäftigung dann sozusagen zum Hema gefunden. Ja, aber Hema hieß es damals ganz sicherlich noch nicht. klar. Mispel Dorn, historische Kampfkünste, ist, wie ich schon gesagt hab, eine Interessensgemeinschaft.

03:16
Das heißt, ihr seid auch regulär im Outdoor-Training unterwegs? Größtenteils schon. Wir haben es ja immer mal wieder, Hallenzeiten. Aber momentan sind wir ja sowieso alle coronabedingt draußen gerne unterwegs. Und wir sind gerne unterwegs draußen. Wollte ich grad sagen, das ist für euch nicht die größte Umstellung gewesen. Wie das? Seht ihr das auch im Winter durch? Wollte ich grad fragen. Wir ziehen das auch im Winter durch. Wir haben auch ein Dach, aber keine Wände.

03:46
Okay. es ist … einer von den Stockholmern, von Stockholms Dickmann, hat mir mal erzählt beim Swordfish, dass sie auch im Winter draußen trainieren. Sie trainieren aber im Winter mit Stöcken, weil irgendwann war es so viel Grad unter Null, dass ihnen die Säbel gesprungen sind, es kalt war. Seitdem machen sie das bei Schnee und Eis mit Stöcken. War das auch schon notwendig? Okay. In Stockholm mag das sein, Aachen war das noch nicht der Fall.

04:13
Schnee in der Maske ist nicht so toll. Wenn’s schneit draußen, trainieren mit Maske, irgendwann ist das Gitter voll. Da sieht man dann nicht mehr so viel. Du hast allerdings neben jetzt HEMA auch lange andere Sachen gemacht. Was hast du da für sonstige Erfahrungen im Kampf-, Kunst-, Sportsektor? Ich hab … auch als ich in Aachen angefangen hab, studieren zu studieren mit …

04:41
Hier Hürzen angefangen, da hatten wir eine ziemlich gute Gruppe. Die war auch sehr aufgeschlossen. Das war auch ganz praktisch, weil da konnte man irgendwie alles mitbringen. Wenn man noch was anderes nebenbei trainiert hat, die waren da nicht so negativ eingestellt und nicht so traditionell eingestellt. Und das hat auch immer wieder in freien Trainings dazu geführt, dass ich da auch mal ein bisschen historisches Ringen reinbringen konnte, einfach in die ganzen Sachen. Es war eine super Gruppe. Da war ich auch noch bis vor etwa zwei Jahren, würde ich sagen.

05:13
Seitdem gibt es die auch nicht mehr an der Uni. Das dürfte 15, 16 Jahre gewesen sein. Scheint ja auch etwas länger. Auch Eskrimer, weil Waffen waren ja immer schon wieder eine spannende Angelegenheit. Mein Juzo-Trainer damals hat die Nine Eskrimer gemacht. Da habe ich auch irgendwie neun Jahre gemacht. Die Konzepte irgendwie wiederzufinden, die die aber ganz anders verpackt haben, ist zum Beispiel auch eine ganz spannende Sache.

05:41
Das ist trenende Unterrichtskonzept ganz anders, aber viele Sachen sind halt einfach gleich. Aber irgendwann musste das halt alles weichen. Je älter man wird, desto weniger Zeit hat man plötzlich und da muss man irgendwie Prioritäten setzen. dann ist nach und nach irgendwie alles gefallen und am Ende bleibt dann noch Hema über und irgendwie ist es dann doch noch dazu gekommen,

06:06
da ich noch bisschen ins traditionelle genoeseche Sachen reingestolpert bin über einen Lehrer, der noch Sachen unterrichtet, die, ich sag mal, ein, 200 Jahre irgendwie dem Kasten haben. Und das war halt auch einfach super spannend, weil das irgendwie so lebendes Thema war, wenn man versteht, was ich meine. Genoese ist für Gedoah? Genau, Genoese, wie das Pesto.

06:35
Ihr habt euch letztens doch bei Bolognese lustig gemacht. ja quasi … Wir würden uns niemals über italienische Schule lustig machen. Ich dachte, Essen. Und irgendwann bist du dann über Stangen zum Säbel gekommen. Das ist richtig. Irgendwann bin ich erst vom Schwert zu Stangenwaffen gekommen. war eigentlich der …

07:00
viel interessantere Gang, als ich gemerkt habe über eine Mit-Trainierende, dass Meier ja mehr als nur Schwert hat. Und Stangenwaffen waren einfach super interessant. Und da sind wir dann Ewigkeiten dran rumhantiert und haben alles an Stangenwaffen aufgesaugt, was dann damals irgendwie greifbar war, sei es Pascha oder Paulus Hektor Meier neben eben Joachim Meier. Und da sind wir dann irgendwann

07:30
Das war dann sicherlich schon 2011, 12, als der Markus Hampel mit dem Christmann-Manuskript aufgetaucht ist, zum selbe gekommen. Einfach weil hinten im Christmann zweihändiger Stock drin war und super spannend, noch was anderes, Batonsachen, also französischer zweihändiger Stock, findet man heutzutage wie Santanmere.

07:57
Das findet ihr hoffenweise jetzt auch, weil die Franzosen sehr viel digitalisiert haben aus dem Militärbereich, für Soldatengymnastik. Aber damals total neu. Super neu, super spannend. Dummerweise waren das alles nur Drills. Und du hast noch weniger verstanden, als wenn du in irgendwelche lichtnaue Glossen geguckt hast. es waren einfach nur Anweisungen in einer Sprache, die du nicht verstanden hast, weil du irgendwie die

08:26
100 Seiten des Buches davor nicht gelesen hast. Also hab ich die 100 Seiten davor gelesen. Und irgendwie sind wir da dann bei dem Ganzen hängen geblieben. Weil das ein komplettes System war. diesem Buch war einfach alles drin. Von Stange, Säbel … Säbel gegen mehrere Personen. Bayonettfechten, Stoßfechten. war irgendwie alles drin. Und irgendwo hat sich das bei uns eingenistet. Irgendwie ist es passiert. Ich frag mich nicht genau, wie es passiert ist.

08:56
Irgendwie ist es dann so passiert. Wie ich eben sagte, Zeit hat man ja nicht unendlich. Und Stangenwaffen waren damals noch nicht so hoch im Kurs, dass man an jeder Ecke jemanden gefunden hätte, der da trainiert und der Bock auf einen Sparring-Freikampf oder was auch immer mit einem hat. Gesehen davon, dass das nicht so easy-peasy ist, sich da die Stangen und Hellebaden um die Ohren zu hauen. Ja, wir haben uns ja damals auf einem Seminar von dir in München kennengelernt, wo du Hirtenstock unterrichtet hast, glaube ich.

09:25
Wir hatten absolut keine Ahnung, auf was wir uns da einlassen. Es war mehr oder weniger Säbel durch die Hintertür. Das war eben der erwähnte Baton von Chrisman. Ja, genau. Und da weiß ich noch, dass wir dann das Sparing machen wollten. Wir haben Sparing gemacht mit den Stangen. Man isst das Stangensparing und dann hast du …

09:48
durchaus mehrfach wiederholt. Und wenn ihr dann in eurem Verein Stahlungsbearing macht, dann tut Zahnschutz rein. so, das wo man drauf beißt. So, das war irgendwie der Haupttipp. Wenn ihr das macht, dann auf jeden Fall Zahnschutz reintun. Ja, da ist was dran. Also ich weiß noch, meine ersten Fechtmasken waren auf der linken Seite, weil man ja in einer Linksauslage steht, unheimlich verbeult. Mehr als verbeult, will man gar nicht meinen.

10:15
Also alles, da rumkommt, eine Kraft, die da auf die Maske einschlägt … Unschön. Noch weniger geeignet für Stangenwaffen als für die anderen Sachen, für die man sie so verwenden. Definitiv. Aber um Stangen soll’s ja heute gar nicht gehen, ich gehört. Genau. Wir sind jetzt schon schön beim Christmann eingestiegen. Das ist ja eine Quelle. Von wann ist sie? Die ist von 1838.

10:43
Und so wie du gerade beschrieben hast, ist es ein komplettes Kampfsystem … damals zur Ausbildung im Militär. Ist das richtig? Ja, ich sag mal, der Hauptteil davon ist Offizierserbel. Der schränkt sich auch stark auf den Zweikampf und der ist unheimlich ausgefeilt. Also, Christmanns Hauen- und Stoßfechten ist nicht unbedingt so das Paradebeispiel.

11:12
sondern hängt so mit in der Schiene von einigen anderen auch, die sehr, sehr viele verschiedene Kniffe und Techniken noch mit reinbringen. Hat einen Grundgerüst, was auch für den einfachen Soldaten geeignet ist und hat später dann auch ein sehr, sehr, sehr reduziertes System für den Fußsoldaten und Kavalaristen, das auf Moulinees aufbaut und mehr nicht. Das heißt, da ist eine ganze Menge Stoff in dem Buch drin.

11:42
Was dann wegfällt, wenn man sagt, der einzelne Soldat braucht nur das hier, mehr soll er sich nicht merken müssen, reicht. Jetzt sind wir ja schon ein bisschen im historischen Kontext. Vielleicht auch noch mal als Jahreszahl fünf Jahre später. Nachdem die Quelle rauskam, wurde das erste Fax erfunden. Wir sind schon relativ spät in der Zeit. Ein bisschen das Problem, was den Säbel so umfangreich macht, ist, dass der ja in vielen Gegenden, sehr vielen Kontexten eingesetzt worden ist.

12:09
Wir vielleicht aber mal den Anfang sozusagen bisschen abstecken. Wann ging das denn los, man Säbel verwendet hat? Also jetzt Militär- oder Dualsäbel in der Form, was man sich heute unter einem Säbel vorstellt bei uns. Also wenn ihr mich hier sitzen habt, dann würde ich sagen, ich beschäftige mich mit Säbelfechten oder eigentlich Hiepfechten. Wir beschäftigen uns eigentlich mit Hiepfechten mit dem Säbel. Das heißt, in der Zeit, und da sage ich mal, das 19. Jahrhundert und das späte 18. Jahrhundert.

12:38
Da gab’s eine Trennung zwischen Stoß- und Hiebfechten. Die seht er im Rapier schon kommen. Wenn er Saalfechtbücher fürs Rapier sieht, dann sieht er schon, wie langsam und bei sich die Hiebe wegfallen. Mhm. Das baut sich immer weiter aus. Irgendwann hat man so eine Trennung. Dann hat man die Stoßfechtschule und die Hiebfechtschule. Aber das wurde nicht mit den Waffen gemacht, sondern die haben sich spezialisiert. Genau. Deswegen hatte man das Florett zum Beispiel. Deswegen gibt’s ja auch heutzutage …

13:09
drei Disziplinen im Sportfechten, nämlich das Flourett, den Degen und den Säbel. Und das hat ja damit zu tun, dass eben das Flourett die Schussfechtwaffe war und der Säbel oder Hieber oder Haudegen oder, oder, das kommt dann immer ein bisschen auf die Klinge und die Gefäßform an, wie auch immer. Das war dann halt die Hiebfechtwaffe. Und der Degen kommt dann als dritte Disziplin irgendwann dazu.

13:32
als man sich wieder darauf besinnt, dass man weniger Sport machen möchte mit dem Flurett und doch wieder sich bisschen schärfer vorbereiten wollen würde. Deswegen hat man plötzlich drei Disziplinen statt eigentlich nur noch zwei. Eigentlich geht’s nur ums Hiebfechten und ums Stoßfechten. Und der Säbel ist halt die klassische Hiebfechtwaffe neben dem Haudegen. So. Und wann kommen die ersten Säbel da auf? Also, wir hatten jetzt gerade Christmann, 1838.

14:02
Auf der anderen Seite hast du quasi diese Trennung beschrieben, Rapier und quasi das anfängliche, die anfängliche Trennung in Hau- und Stoßfechten. Und wann geht’s dann los? Wann hat man Waffen, wo man sagt, die nennen wir jetzt … ja, nennen wir sie jetzt Säbel?

14:27
Säbel ist auch eine Definition, man nehmen kann. Säbel hat auf jeden Fall eine krumme Klinge, das ist schon mal wichtig. Kein Säbel ohne krumme Klinge. Die fangen natürlich schon viel, früher an. Aber wenn man heutzutage jetzt gerade so im HEMA-Bereich sagt, ich fechte Säbel, dann geht es eigentlich ums späte 18. und 19. Jahrhundert.

14:50
Also, man könnte natürlich schon sagen, Dusak ist ein Säbel. Wir können anfangen, irgendwie zu sagen, Säbel wurden schon viel früher gemacht als Schwerter, weil die leichter zu schmieten sind, weil die Knoten ja krumm sein kann und nicht gerade sein muss. Das sind aber dann alles Fachgebiete, da kann ich mich nicht so richtig drauf schmeißen. Also was wir heute haben, was sehr spät oder sehr früh im Hema ist, ist der polnische Säbel. Der wäre ja dann im Grunde 17. Jahrhundert.

15:20
Der ist aber ein bisschen kritisch eigentlich, weil wir da keine richtigen Quellen für haben. Zum polnischen Serbel gibt es keine richtigen Quellen.

15:32
Der ist ja sehr beliebt. Ich wollte grad sagen, die ganzen Polen machen ja polnischen Säbel. Ich dachte, da gibt’s auch so wie Christmann und worüber wir heute noch alles reden werden zum deutschen Säbel, dass das auch bei den Polen so ist. Ja, sag mal, polnischer Säbel hat unheimlich viel Frog-DNA, sagt man heutzutage. Es gibt ein Fechtbuch zum Säbel, soweit ich weiß, von … Starzewski.

16:01
Tut mir leid, wenn ich das falsch ausspreche. Das ist von 1830. Und das beschreibt das Fechten der Großväter. Halt zwei Generationen früher. Und dieses Fechtbuch ist dann aber halt auch noch … unvollständig. Das heißt, es hört nach den Hieben auf, hat keine Paraden mehr, hat halt die Stellung und die Angriffe, und dann ist es verrollt.

16:28
Du greifst dir halt so gut an, da brauchst du auch keine Parade. Das ist voll mein Fall, finde ich richtig gut. So, und das ist dann halt bisschen, sei es Dusse, sei es irgendwie dann halt anderer, späterer Säbel irgendwie aufgefüllt worden. Es gibt halt leider keine so richtige, komplett greifbare poinische Säbelquelle. Ding ist halt, poinischer Säbel ist halt so eine super …

16:55
Nationalwaffe, sag ich mal, für die Polen. sind da schon sehr Und mit beiden Augen zugedrückt. Noch HEMA. Sozusagen. Es gibt dann sozusagen beim polnischen Säbel nicht wirklich so eine Unterbrechung der Lernerbfolge, sondern die fanden Säbel einfach dauerhaft so geil, dass sie immer das weitervermittelt haben. Lass ich’s jetzt so stehen. Dann braucht’s ja kein HEMA sein.

17:19
Jetzt hast du ja schon gesagt, so ein Säbel braucht eine krumme Klinge. Aber zum Beispiel ein langes Messer wird ja normalerweise nicht zu den Säbeln gerechnet. Was braucht ein Säbel denn sonst noch so, dass man sagen kann, jetzt haben wir ein Säbel, das ist langes Messer mehr oder kein Katana oder was auch immer? Meistens würde ich sagen, immer vom Standpunkt des 19. Jahrhunderts aus, dann haben sie halt noch irgendwie ein passendes Gefäß. Die erste Säbel-Abbildung, wo ich jetzt

17:47
sagen kann, da stand, glaub ich, auch einfach Säbel dran und es geht um das Verhalten gegen den Säbelfächter, ist … Ich müsste lügen. Ich glaube, es ist Spallavicini … Es ist auf jeden Fall ein Rapierbuch. So. Und da geht’s dann halt gegen den Türken, der mit dem Krummsäbel ankommt. Das ist dann aber halt, ich glaub, der Mittelalterfachmann würde das dann als Falchon bezeichnen. Also als gebogene oder …

18:17
krumme Klinge mit einem Schwertgriff irgendwo. Und was wäre dann das passende Gefäß? Ich hab nicht gesagt, dass das unpassend ist. Er sagte, das ist ein Säbel. Zu der Zeit, ist dann 17. Jahrhundert, auch ein passendes Gefäß. Wie gesagt, das ist jetzt nicht so meine … meine Fachregion. Also, da müsste man sich wahrscheinlich …

18:45
einen passenden Fachmann für zulegen, weil ich bin mehr oder weniger … kompetent, wie der Michael gesagt hat, für den Bereich, ich mich mit Quellen beschäftige und was ich auch fechte. Und da verlassen wir, wenn wir das 18. Jahrhundert irgendwie verlassen, definitiv meinen Kompetenzbereich. Okay, und dieses, was man heute vom Sport-Cable ja auch kennt, also dieses Gefäß, wo quasi über den Knöchel sozusagen noch diese

19:11
dieses Band nach unten geht, dass die geschützt sind, ist das irgendwie, ist das ein Muss oder ist das was, weißt du diese, also bei den Rapieren hast du ja diese vielen Bögen außen rum zum Beispiel oder bei Rapiergefäße gibt es ja in allen möglichen Varianten und das was man heute aus dem Sportsebel kennt ist ja das, da wo die Parierstange bei einem Schwert wäre, da ist so eine kleine Platte und die hat einen Bogen nach unten, dass die Finger dahinter geschützt sind.

19:33
Ist das, dass diese Art von Säbel jetzt irgendwie ein Muss, man sagt, das wäre jetzt, ab da ist es ein Säbel oder halt auch nicht, oder ist das eher so ein, das kommt dann noch viel später und davor hatten die das auch nicht in der Form? Also Bügel ist auf jeden Fall schon mal ein gutes Anzeichen für ein Säbel. Wenn man einen Griffbügel hat. Oder zwei oder drei Griffbügel, also Terzbügel oder Quadbügel oder das ganze Ding ist ein Muschelgefäß zum Beispiel. Wenn ihr euch so Dussacken anseht zum Beispiel aus

20:01
die jetzt nicht diese klassischen Holz-Trainings-Dutzacken sind, sondern eben schon auch Stahlvarianten. Ich weiß nicht, ob du was im Kopf hast, die haben dann meistens auch noch irgendwelche muschelartigen Bügel vorne und rechts neben der Hand, neben der Parierstange. Mhm. Ja, so ich sag mal, ganz doof so was, was man irgendwie als Piratensäbel finden könnte oder so. Das wären wahrscheinlich …

20:29
So ein Dusak ist vielleicht eine frühe Form des Säbels, man es so sehen möchte. Es hat eine krumme Klinge. Fertig. Man kann aber schon prinzipiell sagen, eher komplexere Gefäße. Also eher Gefäße, die die Hand auch noch mal zusätzlich schützen als nur eine Parierstange oder so, wie man es von den früheren Sachen kennt. Also auf jeden Fall haben die irgendwie einen Bügel. Wie gesagt, 19. Jahrhundert, nur eine Parierstange hat da eigentlich fast gar nichts. Da hatten meistens schon Glocken oder eben komplexe Glocken, Ringglocken.

20:59
Alles, man so … Ihr müsst ja quasi einen Bogen über die Renaissance schlagen. Und Rapiere fangen da ja auch an, schon komplexere Formen anzunehmen, komplexere Gehilte zu haben. Und das liegt ja im Prinzip in der Entwicklung noch mit dazwischen. Bleiben wir mal kurz bei den Gefäßen. Du hast jetzt schon das Stichwort gegeben, Glocke. Es gibt ja da anscheinend verschiedene Typen und …

21:25
Innerhalb der Glocken, so wie ich dich verstanden hab, auch noch mal verschiedene Unterscheidungen. Könntest du einen kurzen Abriss zu Säbelgefäßen geben? Wenn ich Glocke sage, dann ist das in der Regel irgendwo eher eine Stoßwaffe. Kennt ihr vom spanischen Cup Hilt? Rapier. Ja, das sind im Prinzip so Glocken. Also einfach …

21:51
Halbkugelgefäße. Es gibt dann auch Glockenschläger, die haben dann auch eben so einen Halbkugelschutz. Aber das sind auch wieder nur Trainingswaffen. Ein Säbel hat erstmal in der Regel einen Bügel. Das heißt, der hat eine Parierstange, die geht vor den Fingern in einen Bügel über, der einmal über die Knöchel geht sozusagen und unten am Knauf wieder zusammengeführt wird. Der ist meistens

22:20
Nicht lose gibt den aber halt auch lose. Also ein Bügel wäre so das erste Anzeichen. Und den kann man dann auch ausbauen. Es gibt dann nicht nur diesen einen Bügel, sondern hat man auf der rechten Seite, auf der Außenseite der Waffe noch einen zweiten oder dritten Bügel zum Beispiel. Manche haben dann noch auf der linken Seite ein Bügel. So Bügelgefäße. Gibt’s auch wunderschöne Sachen und die…

22:49
sind dann teilweise auch wieder … in Platten irgendwie zusammengeführt. Da kann man unheimlich schlecht viel beschreiben. Also, ein bisschen dieses, ich steche, dann zeigt er meine Waffe die ganze Zeit nach vorne. Ich komme nie in die Gelegenheit, dass mein Gegner meine Knöchel sieht, er zum Stich ausgerichtet ist. muss nicht geschützt sein. Wohingegen, wenn ich schlage, bringe ich die Hand nach vorne, Knöchel in Richtung meines Gegners. Da könnte er mich erreichen, deshalb ist der Bügel drüber so.

23:18
Mal vereinfacht gesagt. Kann man so sagen. also auch, ich sag mal, im Militärbereich hat man kleineren Handschutz als im Zivilbereich. Also so Muschelgefäße, die … oben quasi einen breiteren Teller haben und dann wie beim modernen Sportsäbel halt ein bisschen v-förmig runtergehen. Da sind halt Waffen

23:48
die musste man nicht die ganze Zeit mit rumschleppen. sind Sachen, man nicht außer Acht lassen. Leute, die viele Waffen getragen haben. Das kann der Soldat im Feld sein. Das kann aber einfach der Offizier sein, der auf irgendwelchen Gala-Bällen halt so ein Paradesäbel an der Seite hat. Wenn er da halt ein Gefäß hat, was rechts und links irgendwie vier Zentimeter neben der Klinge rausguckt, das stört unheimlich am Gürtel. Und dann …

24:17
Dann hat man solche Waffen eher nicht.

24:20
Und jetzt hat man den Bügel, den … die Glocke. Und dann kenn ich … Du hattest gesagt, den Glockenschläger. Und dann gibt’s zum Beispiel auch noch den Korbschläger. Also die Bezeichnung Korb. Genau, da sind wir dann im studentischen Bereich. Oder wenn man … gedecktes Hiebfechten, Nach kreuzlichen Grundsätzen von Ruhe und Feen.

24:50
die benutzen solche Waffen. Das, was man heute ins ins Mensurfechten übergegangen ist, das ist so ein Korbschläger. Er hat einen sehr großen … sehr großen Korb, kannst du dir im Prinzip vorstellen, wie ein Rapier-Bügelgefäß nur weiter aufgefasst. Der wird dann auch mit Leder ausgefüttert, hat aber halt nur Stangen. Damit er nicht so schwer ist, kein komplettes Blech.

25:19
Das ist auch eher eine Trainingswaffe als eine Ernstkampfwaffe. Also, die von dir beschriebenen Quellen, zum Beispiel Feen, sind dann eher Trainingssysteme? Ja, alle Quellen sind ja dafür da, Trainingsquellen zu sein. Ja, wobei ja … also Training, wofür … also Training um das Training Ich weiß, was du meinst. Die Sache ist, die viele …

25:50
Trainingsgeräte wie heute sind bisschen dahingehend optimiert. Es wurde teilweise mit den Waffen trainiert, die man gebraucht hat, aber es gab auch spezielle Trainingsgeräte. Ah, okay. Und die hatten dann größeren Handschutz, … na ja, er sollte halt mehr Schutz bieten. Damit man sich nicht beim Üben auch noch die Hände zerdeppert. Weil die Handschuhe damals waren nicht … Das waren Cannes Barren Gloves.

26:18
um

26:21
Ihr könnt euch mal ansehen, das sind im 19. Jahrhundert sehr dicke Handschuhe mit sehr viel Rossleder-Schicht oben drauf. Die haben so einen Donut-förmigen Ring am Handgelenk. Die benutzt man teilweise heute auch noch im Menzofechten. Das ist halt nichts, was jetzt gegen einen schweren Kavalleriesäbel, wenn man damit üben wollen würde, wirklich Schutz bietet. Also wenn ihr die Hand trifft, dann ist da auch

26:50
Ende im Gelände. Ich glaube, wir sollten langsam auch mal über den historischen Kontext reden, weil wir haben jetzt schon sehr viel in den Raum geworfen. Wir hatten studentisches Fechten, hatten Infanterie, also militärischer Kontext, was ja auch eine Besonderheit ist, weil viele von den älteren Hemaquellen ja für den zivilen Kontext primär erst mal gedacht sind, auch für Einzelkämpfe. Also Duellen hatten wir auch schon angesprochen, aber eben auch Kavallerie.

27:14
Kannst du noch mal so einen Überblick geben, für was man denn überhaupt alles Säbel eingesetzt hat? Wenn man so alles eingesetzt hat, vielleicht zumindest die wichtigsten Sachen. Also ganz klar, der Säbel ist eine Militärwaffe. Das heißt, der Offizier trug seinen Säbel, die Kavallerie hatte ihren Säbel und alle, nicht unbedingt alle, aber der Bayonettist hatte halt auch noch ein kleines Leitgewehr irgendwo.

27:44
Das war nur 60, 70, vielleicht 80 Zentimeter lang. war nicht die Hauptwaffe, aber damit konnte man eventuell schon schanzen. Aber im Grunde war das auch ein Säbel. Oder irgendwie eine Art Haumesser. Und damit macht man halt Hiebfechten. Und das ist das, was man dem Säbel lernt. So, heißt, Militär ist Hiebfechten immer wichtiger gewesen als Stoßfechten. Damit war man auch sicherer dabei. Eine Waffe, die …

28:11
30 cm Gegner drin steckt, wenn da noch ein Schlachtfeld voller anderer Gegner ist, ist das immer sehr unpraktisch. Hier haben wir immer besseren Vorteil gehabt. Das heißt, Militär, erste wichtige Schiene. Wenn man dann weiter nach vorne geht, also nach hinten geht eigentlich, müsste man die Turnerbewegung noch mit reinsetzen. Also quasi die Wehrsportbewegung.

28:41
Die hatte auch ihre eigenen Schulen, sag ich mal. Studentliches Fechten ist nicht unbedingt das, was man sich heute unter Studenten vorstellt. Studenten sind ja auch ein wehmachender Haufen. Stoßmensuren, Hiepemensuren, das waren sehr ausgeklügelte Systeme. Aber wenn man da Interesse daran hat, sollte man sich mal mit den Herren …

29:10
Tobias Zimmermann-Wennen, der erste Fachmann drin. Das ist das gedeckte Hiebfechten oder auch das dazugehörige Stoßfechten ist mit das best überlieferste System, was ich mir vorstellen kann. Da gibt’s haufenweise Quellen und Querquellen zu und das hat mehrere hundert Jahre Bestand. Superspannendes Thema, könnte man einen eigenen Podcast drüber machen. Vielleicht machen wir das auch irgendwann. Mal schauen. Ja.

29:39
So, und irgendwann kommen wir dann auch in die Ecke Sport. Dann sind das zwar irgendwo Militär … Militärquellen, weil der Säbel halt, wie gesagt, dem Militär kam. Aber da hat der Säbel dann so seinen Weg auch reingefunden. Wenn man sich zum Beispiel Barbarosetti ansieht. Barbarosetti ist … knapp 1900.

30:04
Der macht einen 1A-Militärsäbel. Das ist Radeliana. Das ist … der Militärsäbel, der das Ende des 19. Jahrhunderts … im Prinzip in Italien … oder aus Italien in ganz Europa festgesetzt hat. Und der hat in Wien damit die Fechtsäle aufgescheucht. Der hat da gute Sportfechter, sag ich mal …

30:34
Und auch Olympioniken … erzogen. Ja, fechterig. Sind wir da dann auch schon in der Zeit, wo die Leute mit Fechtmasken trainiert haben? Ja, auf jeden Fall. Also, ersten Fechtmasken kamen auch relativ früh auf, im 19. Jahrhundert. Das war Barbassetti jetzt? Genau, Luigi Barbassetti. Er ist ein Italiener, hat aber in Wien unterrichtet. Und das auch ein schönes Fechtbuch.

31:02
Wer sich für Italien nicht selber interessiert, ist ein deutsches Fechtbuch, also ein Fechtbuch auf Deutsch. Von einem Italiener in Wien. Hänsel aus Schön. Korrekt. Aber es gibt von dieser Radelianischen Schule haufenweise. Es gibt das in Ungarn, gibt das in den Niederlanden. Radeli selber … Radeli selber … Babasetti selber ist nach Wien dann nach Paris gegangen und hat da unterrichtet. Also da war viel los in der Zeit. Ja.

31:31
So, also wie gesagt, Militär wäre so das Erste. Und irgendwo hat sich das aber halt, wie gesagt, alles festgehalten. Es war immer eine Waffe irgendwo. wenn … Babasetti das in Sportvereinen … unterrichtet, heißt das aber nicht, dass das … kein militärischer Waffe mehr war. Es war halt … so präzisiert wieder, dass man es für den Fechtboden besser gebrauchen konnte. Wir Waffen wurden leichter

32:00
Um 1900 und es ging wieder mehr ums Treffen. das immer war. wir sind vorher. Um es nicht getroffen werden vielleicht. Kommt das so explizit daraus aus den Quellen? Aus Turnierbeschreibungen. Damals war das nicht anders als heute. Also…

32:23
Es gab die Raufbolde oder die Naturfechter vor allen Dingen. Man nannte sie doch Naturfechter. Das sind die, nicht ordentlich Fechten gelernt haben, aber halt mit der Waffe in der Hand dann fechten. Und weil die ja keine Ahnung haben, sind die sozusagen Barbaren. Das ist dann auch nicht so schlimm, wenn man gegen die mal verliert. Aber eigentlich ist das ja gar nicht nötig. Aber die haben von der Kunst keine Ahnung. Das ist sehr schön.

32:53
der naturalist okay und wenn wir jetzt aber sagen also nochmals im militär zurück das er das erste wichtigste ist dass wir haben sowohl das berittene also wirklich kavalier ich reite irgendwo vorbei haue ich mal mit einem sädel reitet dann weiter also so leichte kavalier wahrscheinlich so schnelle schnelle eingriff truppen sozusagen wir haben es als

33:16
Infratiebewaffnung? Oder haben wir das? Leute, die nicht von Anfang an was anderes haben, sondern mit dem Säbel auf zu Fuß nach vorne marschieren? Nee. Also nicht mehr im 19. Jahrhundert. Da hat man das Bayonettgewehr und dann hat man noch ein Seidgewehr. Also eine kurze Hiebwaffe, denn nötig. Oder eben so eine Schanzwaffe. Die war dabei, aber der Säbel ist eine Reiterwaffe. Was bedeutet Schanzwaffe?

33:43
Wenn du eine kleine Barrikade bauen willst, musst du Gestrüpp und Holz hacken. Dann kannst du mal so Hiebmesser benutzen. Mhm. Also so ein … Heute sagt man Bushcraft-Messer sozusagen. Ja. Also, wenn man sich so ein französisches Briquet ansieht. Wenn man das mal in der Hand hatte, das sind sehr schwere Hiebklingen. Die haben einen kompletten Griff aus Messing. Da steckt viel Gewicht hinter.

34:13
man damit zusteckt. kann man dann auch schon mal ein bisschen was auseinandernehmen. Und wenn ich jetzt so das Bild im Kopf habe, so zum Beispiel Napoleon, dann man schägt sich mit den Moskiten oder gegenüber schießt, dann ist man irgendwann zu nah dran, Bayonett und wenn es das Bayonett nicht mehr tut, hat man den Säbel dabei. Das wäre auch noch ungefährlich. Das wären die frühen Säbelsachen dann wahrscheinlich. Genau. So fand ich’s. Okay, und es war aber jetzt ja auch nicht nur das, sondern wir hatten ja auch spezifisch nochmal die Offiziere.

34:40
Das war doch jetzt auch die Zeit, wo das mit den Ehrduellen auch noch mal in Wog war sozusagen. Unsere Truppenteile mögen sich nicht, dann treffen sich die Offiziere und klären das mal mit dem Säbelduell bis zum ersten Blut oder so, richtig? Ja, nicht nur unbedingt bis zum ersten Blut. Deswegen wurden Duellen im Militär ziemlich schnell verboten, weil sich da die Offiziere der Reihe nach selber, gerade in Frankreich selber massakriert haben.

35:09
Also verabredet im Sinne von, wir machen das jetzt, bis einer nicht mehr steht? Oder war das eher so, er wollte bis zum ersten Blut, dass es leicht eskaliert? So oder als auch. Okay. Aber war Säbel auch außerhalb des Militärs eine Duellwaffe? Das kommt ein bisschen drauf an. In Italien zum Beispiel … Ja. Also, grade in Italien war der Säbel so die Duellwaffe.

35:39
in Deutschland jetzt eigentlich eher nicht so, es sei denn, man bewegt sich da so in den studentischen Gegenden. Ja, gibt’s auch. Und da konnte man zum Beispiel auch … Duelle mit … auch schon wieder mit Stöcken kämpfen. Wenn man’s denn nicht so ernst mochte, sag ich mal. Okay. Und das, du jetzt noch angesprochen hast mit dem Turnen … Ich glaub …

36:06
Da sollte man heute wahrscheinlich nicht so spezifisch drauf, also nicht so detailliert drauf eingehen, aber das ist glaube ich auch relevant, das nochmal zu erwähnen. Das, was man heute untertun und versteht, ist ja so ein, ja dann mache ich hier so ein paar Übungen irgendwie am Reck oder am Barren und rolle so ein bisschen vorwärts und zurückwärts. Aber wie du ja gesagt hast, das war im Ursprung der Wehrerziehung auch diese ganze Tunnfahrter Jahren und so, da hat ja früher Ausbildung an der Waffe dazugehört. Nur leider, dieser Teil ist irgendwie weggefallen und der Rest ist geblieben. Wohingegen wir als historischer Fechter ja sagen würden, andersrum wäre es doch viel netter.

36:36
Ja, genau. Eine Sache ist auch ganz spannend, das erste Mal, ein Turnbuch gelesen hatte. Da ging’s dann auch ums Fechten mit dem Säbel und auch mit dem Ballonettgewehr. Und da wurde ganz klar gesagt, Kinder machen das beidseitig und auch Frauen lernen das bitte beidseitig für die Körpererziehung und für die gute Ausprägung des Körpers. Männer trainieren das nur auf ihrer starken Seite.

37:04
weil die das auch im Krieg brauchen, Ah ja. Also und Frauen haben auch Bayonett … Bayonett jetzt nicht unbedingt, aber Hiebfechten und auch Stoßfechten auf jeden Fall. Also gerade das Flurett war eine Damenwaffe. Oder eigentlich ja keine Waffe. Das Flurett war ja immer nur ein Trainingsgerät. Welche Quellen oder nach welchen Lehren hätten die damals gearbeitet? Ich mein, gerade so, das war ja Deutschland, Was hätte man da? War das Christmann dann oder …

37:33
Nee, Christmann ist eine Militärquelle. Der hat ja auch der Militär angepriesen. Es kommt auch immer drauf an, wo man das unterbringen möchte. Gedeckte Stiefwächse sollte wohl auch mal dem Militär angeboten werden, ist aber da nicht so aufgenommen worden. Und … Turner … Berliner Schule zum Beispiel. Ich glaube, Seidler ist eine Turnerquelle. Berliner Schule ist auch ganz spannend, weil die mit dem …

38:03
Ähm … Blücher-Säbel arbeiten. Ja? Wenn man jetzt Säbelfechten anfangen möchte, weil man Bock auf spezielle Waffen hat, der Blücher-Säbel ist ja jetzt schon so ein Ikonensäbel. Ähm … das wär so die passende Quelle dafür. Kannst du zum Blücher-Säbel noch ein bisschen weiter ausholen? Zum Beispiel, wie der aussieht. Genau. Ähm, Blücher-Säbel ist im Prinzip …

38:29
Die deutsche Variante von einem 1796 Light Cavalry Saber. Also der britische Serbel der Napoleonic. Der hat eine sehr, sehr breite Klinge. Sehr, sehr krumm. Ist ein Bügelgefäß. der ist wahnsinnig toll.

38:55
Also, der sieht unheimlich schwer aus, der ist auch gar nicht so leicht, aber wenn man den in Hand hat, der fühlt sich einfach nur göttlich. Also, wenn ich dir das in die Hand geben würde, ich nenn das den Blücher-Effekt, das kann man dir im Gesicht ansehen. Und das war das, was Sie tun noch verwendet haben? Na man hat ja für irgendwas auch trainiert. Und Berliner Schule ist auch stark für diesen Blücher-Säbel ausgerichtet. Vielleicht auch hier noch mal ganz kurz zurück,

39:25
Ein Light Cavalry Saber ist gerne mal falsch verstanden. Das ist kein leichter Kavallerie-Säbel. Das ist ein Säbel für leichte Kavallerie. Der ist dennoch schwer genug. Jetzt haben wir eine ganze Menge Begrifflichkeiten, die ich gern noch mal bisschen sortieren würde. Christmann ist Hau- und Stoßfechten. Und dann hast du noch das gedeckte Hiebfechten genannt.

39:54
Ja. Okay. Was ist jetzt der Unterschied zwischen Haufechten und gedecktem Hiebfechten? Also, ist tatsächlich der Fokus auf gedeckt. Hau oder Hiebfechten ist dasselbe. Okay. Vielleicht auch noch mal ganz kurz, Hau in Stoßfechten ist auch wieder so Novum. Ich hatte ja gesagt …

40:20
Es gab das Hiebfechten und das Stoßfechten, das wurde getrennt auch getrennt unterrichtet. Dann kam irgendwann die Zeit, da hat man das wieder zusammengeführt. Und das war total neu. Und jeder hat das für sich selbst … Es gibt diverse Bücher, sagen, es ist wieder zusammengeführt. Oder es gibt Erstmals von mir. … Also, zusammengeführt auch bei den Waffen? ich hab mit einem Säbel auch mal wieder gestochen? Also, im Grunde war es, dass Stoßfechten wieder

40:50
in das Hiebfechten integriert. Man hat also weniger … Also, die Stoßwaffen waren ja nicht hiebfähig. Also, reine Stoßwaffen waren nicht hiebfähig. Da brauchte kein Hiebfechten rein. Aber Haudegen und auch Säbel, da lässt sich hervorragend mitstoßen. Und … da wurde dann irgendwann wieder ordentlich mitgestoßen. Jedenfalls auch unterrichtet mitgestoßen. Mhm.

41:19
Ja, so viel zum Hauen-Stoßfechten. Also das ist nicht nur Christmann, der es Hauen-Stoßfechten nennt. Es gibt dieses Hau-Stoßfechten oder Hieb-Stoßfechten in diversen Quellen in der Zeit.

41:34
Gedecktes Hiepfechten ist eine sehr, sehr…

41:44
Wie haben es die Briten so schön gesagt? Es sieht unheimlich hässlich aus, ist aber unheimlich effektiv. Also die Körperstellung ist unheimlich optimiert auf … Ihr müsst euch vorstellen, ihr steht in einer Auslage, wie die in der Zeit üblich war. heißt, ein Fuß vorne, ein Fuß hinten, das bleibt auch erst mal so. Man ist schon mal 90 Grad zum Gegner. Jetzt kippt er die Hüfte noch nach hinten.

42:13
und legt den Kopf nach vorne. Ähnlich wie so ein Rapierfechter. Und in dem Moment, wo ihr den Arm nach vorne streckt, ist dann auch noch der Kopf hinter der Glocke. Und je nachdem, groß die Glocke ist, ist da einfach auch nichts mehr vom Fechten denn da. Da muss man auch irgendwie erst mal wieder rankommen. Und da ist dann wieder spannend, dass

42:39
Gedecktes Hiebfechen zum Beispiel, aber auch wie Christmannshaun Schoßfechten, wird aus dem Handgelenk gefochten. Deutsche Fechter waren sehr lange, sehr starke Handgelenksfechter. Das heißt, man hat die Hiebe im Prinzip entweder über Mullinäs oder über Schnapphiebe einfach nur aus dem Handgelenk geführt. Was ist ein Mullinäs? Das ist ein Kreisaufzug des Hiebes über eine Rotation. Okay, das lassen wir mal so stehen.

43:10
Und was sind typische Quellen zum gedeckten Hiebfechten und wofür wurde dann … Ja, also das gedeckte … würd kurz ein Mulinnee erklären für Langschrittfechter. Wenn ihr das in die Hand nehmt und so einmal kurz cool neben euch kreisen lasst, so ungefähr geht das Mulinnee, nur dass ihr es nicht neben euch habt, sondern die Hand tatsächlich zum Gegner strecken würdet.

43:37
Okay, jetzt bitte. Also, stellt euch vor, ihr habt die Waffe einfach ausgestreckt. Und ihr zieht … Also, wenn die Klinge nach oben steht … und ihr lasst die Hand nach hinten kippen … nach hinten innen, nach hinten innen. Das ist außen. Und kommt dann von unten wieder hoch. Dann habt ihr eine Kreistrehung gemacht, korrekt? Ja. Ja. Michael probiert’s grade. Genau, das ist ein Kreishieb. Ein Mouline ist nichts anderes als ein Kreis.

44:08
wie die Windmühle. Ah, okay. Also dann wäre wahrscheinlich eine Erklärung, wenn ihr irgendwie im Langort oder im Pflug seid und dann einen Unterhau schlagt, sozusagen die Waffe nach unten zu bringen und wieder nach oben. So ein Kreis. Aber nur dem Handgelenk? Ja, nur aus dem Handgelenk, locker aus dem Handgelenk. Ja, auch da müsste man jetzt verifizieren, weil Moulinés kann man …

44:32
sowohl aus dem Handgelenk als auch aus dem Ellbogen als auch aus dem Arm schlagen. Und da unterscheiden sich dann die meisten Serbesysteme Eben benannter Barbassetti ficht halt aus dem Ellbogen. Dann die Molinés aus dem Ellbogen geschlagen. … frühere italienische Systeme fangen schon wieder mit dem Arm an. Das hängt wieder alles zusammen mit Fabrice für die ganzen Rappeuristen, der beschreibt ja auch, man könne Hiebe aus dem Handgelenk, aus dem Ellbogen oder aus dem Arm schlagen.

45:01
Und alles hat seinen Vor- Nachteil. Das heißt, sie werden schneller und weniger stark oder sie werden stärker und langsamer, je nachdem, ob ich die aus dem Handgelenk oder aus dem Arm schlage. Und das ist, glaube ich, auch das, was Säbelquellen ganz stark unterscheidet zwischen früheren Quellen. Da hat man im Prinzip ein rudimentäres System. Man kastriert das so weit zusammen, dass man

45:29
einen kleinen Baukasten hat, lässt Sachen weg oder baut Sachen ein bisschen weiter aus. Aber das ist dann sozusagen, um mit den 80ern zu sprechen, das ist mein Kung Fu. Beim Säbel jetzt. Genau, beim Säbel. Und andere sagen aber, ne, wir stehen nicht in steiler Auslage, wir stehen immer in verhangener Auslage.

45:51
Die anderen sagen, wir machen unsere Moulinées aus dem Ellbogen, die sollen noch hart ankommen. Und die anderen sagen, nein, machen unsere Moulinées aus dem Handgelenk, weil die sollen schnell kommen und ich will meine Hand vorne gedeckt für mich haben. Also da fängt es dann an, man könnte natürlich auch einfach alles machen. Hätte man ein riesiges System, das nennen wir dann Säbeln, und es hat einfach alles drin, aber das können wir alle nie wieder nicht trainieren. Also setzt man das so klein zusammen wie möglich, weil es muss ja

46:19
für den Soldaten funktionieren. Und wer bei der Bundeswehr war, weiß, Soldaten sind nicht unbedingt immer die hellsten Gesichter. Und da muss für jeden Deppen funktionieren. Soldaten sind teuer. Und wenn ich denen nur zeigen muss, guck mal, du hast vier Blößen. Und das sind vier Paraden. Mit jeder Parade kannst du eine Blöße decken. Dann kann der das relativ schnell eindrillen. Das ist ja auch so bisschen das Klischee, ich jetzt über das Säbel …

46:46
an sich als Waffe habe und nämlich jetzt damit den einzelnen Quellen näher auseinandergesetzt zu haben, so ein, ja, sehr viel meditär, das heißt sehr einfach, so. Anstatt dass du da irgendwie so eine dicke Quelle kriegst, hast du da so eine kleine Broschüre und alles sehr reduziert, sehr einfach. Und dann macht man halt mal, genau, so ein Recklangheft, nicht mal Recklangheft, so die Bravo oder so. Die Säbel-Bravo. Genau. Also, ist doch rein von der Dicke her und …

47:13
Und das ist ein bisschen das Bild. Ganz klar wird es sicherlich umfangreiche Quellen geben. das stimmt zumindest teilweise, oder? Da ist auf jeden Fall was dran. Es hängt teilweise auch damit zusammen, dass man Hippo- und Stoßfechten auch wieder vielleicht nicht trennen sollte, immer explizit. Wenn man jetzt zum Beispiel … Gustav Herxl ist vielleicht ein Begriff. Der hat der Talofa rausgebracht damals.

47:44
Der hat tatsächlich auf Fechtbuck geschrieben. glaub, irgendwie die Fechtkunst oder so. Ähm … ziemlich dickes Beschäftigt sich mit Hiepfechten und mit Stoßfechten, eigentlich fast nur mit Stoßfechten. Und dann gab’s da noch ein Beibuch dazu, das beschäftigt sich dann mit dem Hiepfechten. Das war aber deutlich, deutlich kleiner. Weil man die ganzen Grundlagen häufig schon im Stoßfechten gelernt hat. Man wusste, was was ist. Man wusste …

48:15
wie man sich bewegen sollte, wie die Terminologie ist und wie man stoßen kann. Und jetzt baut man da halt noch ein paar Hiebe ein. Die Paraden sind tendenziell dieselben, müssen jetzt bisschen variiert werden, damit die auch ein bisschen Schmackes abhalten können. Aber da ist so ein Grundgerüst, auf dem man aufbaut. Würde zum Beispiel auch wenig… naja gut.

48:41
Es macht Sinn, aber es ist deutlich angenehmer, wenn man zu Babasetti auch das Stoßfechten vorher liest, bevor man sich das Fechten ansieht. Einfach weil das zusammengehört. Und deswegen sind viele Säbelfecht-Handschriften, gerade wenn die nur jetzt für den einfachen Soldaten gedacht sind, unheimlich kurz. Weil das große Ganze drum herum …

49:09
Das kennt der Ausbildungsoffizier. Da war es dann interessant, wie sind die Kombinationen, die ich da machen soll. Da sind ja explizite Kombinationen drin. Wenn Fechter A greift so an, Fechter B pariert so, repostiert so. Da ist ja genau drin beschrieben, was sie machen sollen. Schon wieder keine Glossen und keine versteckten Sachen drin. Da steht drin, was sie machen sollen. sollen sie bestimmt bitte auch machen.

49:33
Wir haben jetzt ja auch schon sehr viel über einzelne Stile und unterschiedliche Rede. Gefühl gibt es ja in jedem Land einfach mal irgendwie 20 verschiedene Säbelquellen oder so. Ich kann hier schwedischen Säbel, englischen Säbel oder britischen Säbel. Ich kann französischen, deutschen und so weiter und so fort. Auch so in Polen. also Polen, genau. Wenn ich meine, bei mir steht, ist das ja irgendwie eingrenzbar, kann ich sagen.

49:56
Ja, ich möchte Schwert anfangen. Na gut, also du kannst auf Jura anschauen, das hat den Vorteil, die alten Lichtnerer-Quellen oder modernerer Meier hat alles diese Vor- und Nachteil, könnte man das irgendwie so bisschen eingrenzen und sagen. Kann man das beim Säbel irgendwie auf Stile runter brechen oder ist es ja auch mit der Frage, womit fange ich denn dann irgendwann überhaupt an, wenn ich sage, ich würde mich gar nicht mehr mit dem Säbel beschäftigen oder ist es einfach so ein, guck in welchem Land du lebst, guck, wer was die nächste Quelle ist, aus der Zeit ungefähr dich interessiert und…

50:25
Genauer geht’s dann eh nicht, weil da müsste man zu viel wissen sozusagen. Ja, das ist halt die Frage, was man machen möchte. Wenn du jemanden hast, sagst, ich möchte Säbel machen, weil ich möchte damit auf Turniere fechten, dann ist das sicherlich jemand anders. Es gibt natürlich genauso wie im Mittelalterbereich auch Reanactor, die sagen, ich bin Darsteller napoleonischer Kriege. Da macht das keinen Sinn. Fechtsaal …

50:52
sportliche Fechtsaaltechniken von Barbassetti von 1900 zu lernen. Der geht dann weiter zurück, guckt sich dann zum Beispiel … Art of Defense wär zum Beispiel so ein Ding, was man setzen könnte, irgendwie so um 1800. The Art of Defense von? Roeworth. Mhm. Das wär so British Military Assortmentship. ist auch sehr verbreitet außerhalb Deutschlands dann natürlich. Was wird’s für die Re-Enactor? Zum Beispiel, wenn die sich grade für die passende … Epoche …

51:22
Interessieren. Also Reanactor, sagen, ich bin eher so im ausgehenden 19. Jahrhundert zu Hause. Also für so die Duellisten untereinander. Ist dann was anderes. Es ist immer eine Frage von dem, was er möchte. Das kann jetzt auch das Land sein, wo es interessant wird. Es kann auch einfach sein, dass die Leute denken, sie haben jetzt hier so ein Büchersäbel und sie finden den toll und sie würden gerne wissen, wie ich damit kämpfe. Dann funktioniert das mit vielen Hiebfechtssystemen.

51:51
Aber es gibt auch ein Hiepflichtsystem, es hat sich genau auf diesen Blücher spezialisiert. also dann nicht das lernen? Welches ist das? Das war eben der Wente Berliner Schule. Der Berliner Schule. Und die ist dann … Welche Quelle ist das dann konkret? Boah, jetzt fragst du mich. Also, wenn ihr Berliner Schule sucht, dann findet ihr die auch. Mhm. Da gibt’s auch verschiedene … verschiedene Autoren zu.

52:20
Das ist ja ein bisschen anderer Zugang als man den normalerweise bei HEMA Waffen hat, weil da sagt man, boah die Waffe interessiert mich und dann gibt’s da halt drei Quellen dazu oder vielleicht auch mal zehn oder so, aber die sind dann in drei Systeme oder Stile einzuordnen. Aber beim Säbel funktioniert das nicht, also ich kann nicht einfach sagen, ich hab Bock auf Säbel und dann mach ich halt mal irgendeinen Säbel, sondern ich sollte schon ein bisschen genauer wissen, was mich am Säbel interessiert, wenn ich die richtig verstehe. Oder man hat Bock auf Säbel, das ist korrekt.

52:47
Ja, also der große Tipp, ich sagen kann auf jeden Fall. Gut, Corona-bedingt letztes Jahr eben nicht. Aber … Stefan Dieke macht seit Jahren das ISS, das International Sabre Symposium. Einmal im Jahr in Deutschland irgendwo verankert. Und da stellen unheimlich viele Leute diverse Systeme vor. Da kommen Leute aus Australien, da kommen Leute aus …

53:17
Aus Frankreich, aus Italien. Deutsche natürlich auch. Der Heiko Groß ist mit seinem Scottish Broadzord da, was im Prinzip auch hiebfechten ist. Ist ja nichts anderes. Da hat man alles vor die Füße geworfen bekommen im Prinzip. Und kann sich da dann aus dem großen Pott auch was aussuchen. Das wäre so das Einfachste. Wenn man gar nicht weiß, was, guckt euch an, nehmt’s mit. Und dann schnappt euch eine Quelle und los geht’s.

53:47
Das heißt, es ist auch ein anfängerfreundliches Event. so wirklich, ich habe null Säbelerfahrung und kann da hingehen. Sowohl als auch. Also es gibt am Anfang immer einen Basis-Workshop, wo einem erklärt wird, was so die wirklichen Grundlagen sind, womit die es zu tun kriegen können. Und dann gibt es fortgeschrittenere Kurse und weniger fortgeschritten Kurse. Meistens sind das auch irgendwie zwei oder drei parallel.

54:15
da findet sich einiges. Aber normalerweise … kein Problem, ich behalten. Das größte Problem ist noch, dass die meisten Langschwertfechter, die ich kenne, keine ganze Einheit langen Säbel hochhalten können, weil irgendwie die Belastung auf dem Arm deutlich anders ist. Das ist absolut richtig. Ich hab mal einen Säbel-Workshop mitgemacht. Kann das bestätigen als Langschwertfechter. Ich würde trotzdem für unsere Hörer …

54:45
hätte gerne noch mal so zumindest zwei, drei deutsche Säbelquellen. Also wir hatten gerade die Berliner Schule in der Tat. man danach sucht, findet man hier zum Beispiel ein Buch.

55:16
Das ist ein relativ kurzer Titel, es gibt noch deutlich längere. Was gibt’s denn in Deutschland neben der Berliner Schule? Christmann? Zum Beispiel. Zum Beispiel. Und was haben wir noch? Fehn haben wir vorhin angesprochen. Genau, Fehnruh, ganze Bagage. Was …

55:44
Gehen wir kurz vielleicht noch auf die einen. sind das für Systeme? Das ist das gedeckte Hiepfechten. gibt … Kreusler ist quasi der Ursprung von dem Ganzen. Der hat aber wohl nur ein Stoßfechtssystem überliefert. Und auf diesen Prinzipien, auf diesen Grundsätzen baut dann nachher die Hiepfechtsschule auf. Deswegen nennt sich das immer gedecktes Hiepfechten nach kreuzlerischen Grundsätzen. Mhm.

56:12
Es ist sehr eng, es ist sehr … sehr präzise. Und es ist sehr trainingslastig. aber … also, wenn man lange was trainieren möchte und noch viel davon haben möchte, weil es immer neue Sachen zu entdecken gibt, da hätte man was. Okay. Ist es bei manchen von den anderen sehr reduzierten Systemen nicht so? Weil die so simpel gehalten sind sozusagen? Definitiv. Ja, definitiv. Also, wenn man …

56:41
man ganz klassisch mit dem Hema-Säbel anfangen müsste, müsste man eigentlich Alfred Hutton und Cold Steel zur Hand nehmen. So wie die meisten Leute, die ich kenne, damals den Säbel begonnen haben. Also das Buch Cold Steel von Alfred Hutton, nicht die Herstellermarke von vielleicht auch Säbeln? Ja, richtig, genau. Wäre das ein Einstieg für jetzt eventuell mehr Freikampf- und Turnierbegeistertefechte?

57:10
Oder was würdest du da … gibt’s da eine deutsche Quelle, die du dafür empfehlen würdest? Und wenn nicht, welche Quelle würdest du dafür empfehlen? Jein. Ich würd da wieder zurückgehen auf Barbassetti. Der ist zwar wieder, wie gesagt, Italiener, aber war halt in Wien tätig und schreibt sein Buch auf Deutsch. Und da hat man genug dabei. Und der hat mit seinem System, wie gesagt, die Fichtböden.

57:37
Gerockt. Gerockt, genau. Babassetti beschreibt ja auch ein Turniersystem direkt, oder? War das das? Ja, da gibt’s auch Regeln drin. Also, die meisten italienischen Quellen in der Zeit haben noch Regeln fürs Kontrafechten. Also, komplette Turniere nicht, aber … irgendwo so die Grundregelwerke, wann ist es ein Doppeltreffer und wer hat bei Doppeltreffern Schuld, so was steht da der Regel auch noch drin.

58:06
Wie ich kurz sagen, bedeutet was? Wie man sich das vorstellen kann. Genau. Also, Contra wie gegen und Fechten wie Fechten. Also gegeneinander Fechten ist im Prinzip, was man heute als Sparing oder Freikampf bezeichnen würde. Es Contrafechten. Es gab dafür tatsächlich ein Wort. Und das heißt, in diesen Säbelmanualen sind dann auch die … dass das Angriffsrecht zum Beispiel erklärt.

58:33
Weil du grade gesagt hast, wer ist schuld beim Doppeltreffer? Das ist ja so eine typische Angriffsrechtgeschichte. Ja, also das ist ja diese Fechttheorie, von der ich eben gesprochen habe. Wann ist was eine Angriffswiederholung und wann ist was eine Angriffsfortführung zum Beispiel? Reposten sind ja relativ klar. Und daraus ergibt sich ja noch immer, wer da jetzt dieses Tempo Kommune, also dieser wirkliche Doppeltreffer, wo keiner dran schuld war, der kommt da quasi so gut wie gar nicht vor eigentlich.

59:03
Und dieses … dieses System ist dann auch … hat dann jetzt Einzug in das Sportfechten gehalten. Also, das Angriffsrecht im Sportfechten kommt aus dem … aus diesen Säbel-Zeiten. Das kommt aus der Epoche. Definitiv. Das kommt aus der Epoche. Also, es ist jetzt nicht auf diese eine Quelle gefußt, noch nicht auf diese Schule gefußt. Aber das Angriffsrecht beschreibt ja im Prinzip …

59:33
dass man … Wenn ich’s ganz rudimentär runterbrechen sollte, würde ich sagen, Angriffsrecht gibt’s deswegen, damit man nicht blind aufeinander einschlägt. Mhm. Ja? Weil das ist ja im Prinzip, was heutzutage häufig schon mal passiert. Zwei … Fechter starten A und B, und dann rasen die wie wild aufeinander zu. Ist wie ein Autounfall, kannst nicht hingucken, aber du tust es trotzdem. Beide sind getroffen, und das war’s. Ja, das erinnert mich grade an Sprutzibelfechten.

01:00:02
Das korrekt, ich es grad sagen. Weil Menschen wären nicht Menschen, wenn sie Regeln nicht ad absurdum führen würden. Also versuchen sie, möglichst schneller zu sein und möglichst schneller das Angriffsrecht zu erlangen und dementsprechend den Punkt zu kriegen. Liegt vor allen Dingen daran, weil die Ausforschungsphase, wie die eigentlich üblich war, die gibt’s heutzutage so nicht mehr. Jedenfalls nicht mehr auf der Planche in dem Moment.

01:00:31
Meistens hat man ja video-mäßig schon alles Mögliche gemacht und kennt seinen Rivalen irgendwo. Aber eigentlich forscht man den Gegner ja irgendwo aus. Man setzt Finden auch außerhalb der Menzur und sieht, wie der reagiert und guckt ein bisschen, was man da machen kann und auf was der wie reagiert und worauf er vielleicht nicht reagiert, um dann halt irgendwo wirklich anzugreifen. Und das findet ja heute so nicht mehr statt. Ich hab das mal im Aachener Fechtclub.

01:00:59
Sehr, sehr spannend, als ich ab und zu mal zu Gast war. Der Herr war schon über 70. Und wir haben gegengeforchten. Ich hab, glaub ich, vier zu null geführt. Danach wusste der genau, was ich konnte und was nicht, und hat mich 15 zu vier abgezogen. Der hat auch schon länger geforchten als ich alt war. War jetzt nicht schlimm, aber das ist im Prinzip genau das. Der hat diese vier Treffer …

01:01:27
gebraucht, zu wissen, was ich tue, wie ich mich bewege, was ich kann, was ich nicht kann, worauf ich nicht klarkomme. Und danach hat er das eiskalt ausgenutzt. So, und diese Ausforschungsphase, die hätte man natürlich möglichst gerne, bevor man Treffer kassiert. Auf heutzutage total egal, aber … wenn man diese mit einnehmen würde in so einen in so einen Freikampf … dann sieht er anders aus. Beschäftigt man sich als historischer Säbelfechtler in irgendeiner Form mit dem modernen Sportfechten?

01:01:57
Das ist das Sport Säbelfechten.

01:02:01
Jein. Also … Oder nimmt man das eher lustig zur Kenntnis? Es ist nicht … Also, die Grundsätze sind immer noch dieselben. Mir hatte mal jemand gesagt, in den 70er-, 80er-Jahren hätte wohl ein guter Trainer gesagt, so außer Athletik haben wir jetzt das Meiste rausgeholt, jetzt müssen wir mal wieder auf Technik gehen. Das ist auch gut möglich. Das, was uns Sportfechter um Welten voraushaben, ist halt Athletik.

01:02:30
Ja, absolut. Und wenn ich da mit viel Geschwindigkeit was rausholen kann, ja, dann hab ich halt mein Angriffsrecht und hab getroffen, bevor der andere irgendwie gezuckt hat. Aber dass da ja nicht längst jeder Fechter im 19. Jahrhundert halt Profiatlet war und so viel auf Athletik gesetzt hat, musste das halt irgendwie auch so gehen. Und dann war man halt auch vorsichtiger. Dann hat man halt wieder dieses Ausforschen betrieben, bevor da irgendwas passiert ist.

01:03:00
wenn man Verhalten irgendwie anfängt, sich zu bewegen. Ich kann dir die Frage nach den Quellen vielleicht noch mal bisschen anders stellen. Hast du einen Überblick, was heutzutage in der Hima-Szene, also auch gerne auch in der Internationalen, was da so die beliebtesten Säbelstile oder Quellen sind? Kann man das so sagen, oder macht wirklich jeder sein eigenes Zippchen? Nee. Also auf jeden Fall, ganz klar ist, wenn man in einem Land lebt, was Säbelquellen hat, oder auch nicht, wenn man Polen sieht.

01:03:30
Dann nimmt man meistens auch die. Also, die Franzosen beschäftigen sich mit französischen Quellen, Italiener mit italienischen Quellen. Die meisten Deutschen kennen auch mit deutschen Quellen. Kann man als auch schön sehen. Meistens stellt jeder externe Referent irgendwie auch ein Thema vor aus seinem Heimatland. Also, der Jou guckt sich diverse Sachen an, die in Frankreich passieren.

01:03:59
zum Beispiel. Und es gibt dann aber halt auch immer wieder Quellen, sehr übergreifend sind. Eben der erwähnte Art of Defense zum Beispiel gibt es in Deutschland auch. Man zum Beispiel die Freifechter in Köln. Das auch wieder eine sehr… …ausschweifende, aber trotzdem irgendwie sehr… …auf den Punkt gebrachte Militärquelle. Beschäftigt sich zwar auch wieder mit Säbel.

01:04:29
Auch mit Scottish Broadsaw, auch mit dem Spidroon, was im ein stoßlastiger Haudegen ist. Aber ist eine … eine schöne Quelle, die es auf den Punkt bringt, sag ich mal. Und eine relativ frühe Quelle mit 1800. Also von der Epoche her. International hat auf jeden Fall auch Jedenfalls die, sich …

01:04:57
damit beschäftigen, diese ganze Scottish- Highland-Broadsort. Dieses Thema ist sehr medienaffin, sehr beliebt. Meistens ist es Regimental, Broadsort, also findet sich auch im Art of Defense wieder. Aber da ist so diese Schottlandverliebtheit von vielen Leuten drin, die das auch genau deswegen machen, weil die irgendwie Schottlandfan sind. Und dann wollen die mit einem Broadsort fechten.

01:05:21
Und mit Schottenrock. Genau. Dann wollen die mit dem Schottenrock ringen, wobei manche tun das auch, aber mit einem Broadshort fechten ist vollkommen in Ordnung. Und … meistens hat das so einen regionalen Charakter. ist ja wie im Langschwert. Ihr seid Langschwertfechter, habt eure deutsche Quelle, das ist ja super. Aber beim Säbel hab ich die Wahl. Möchte ich mich da englisch mit beschäftigen? Oder guck ich mir halt meine deutschen Quellen hier an?

01:05:51
Oder ich hab ja mich noch bisschen verlaufen und verliebt in den traditionellen genuesischen Spazierstock. so als Alterhämmer ist, hab ich mir aus der Zeit auch Säbelquellen aus Genua angesehen. So, die waren jetzt dummerweise auf Italienisch und ich konnte kein Italienisch vor drei Jahren. Aber es hat mich so interessiert.

01:06:17
Ich seh schon, wenn Genua seine Säbelquellen hat, ist das ein bodenloses Fass, wenn man da alles gelesen haben möchte, oder? Es hat tatsächlich zwei Säbelquellen, eine Rapierquelle, ein bisschen was zum … Ein bisschen was zum Seidschwert. Also, ist … Dadurch, dass Mailand um die Ecke war, nicht so viel. Aber es gab eine. Und ich war schwer begeistert und hab losgelegt. Und mein Fechtitalienisch ist deutlich besser als was man brauchen könnte, wenn man in Urlaub fahren würde.

01:06:47
Eine Kammation, bitte. Ja. Wenn wir bisschen Italienischen sehr befechten in der Gruppe, kriegen wir immer Hunger. Definitiv. Ja, aber da liegt dann halt wieder dieser Punkt. Was interessiert einen? Ich hätte im Leben nicht diese italienischen Quellen angefasst, erst recht, weil es davon keine Deutsch- oder Englisch-Übersetzung gibt, wenn mich das nicht interessiert hätte.

01:07:13
Das heißt, auch diese universal Säbelgelehrten, wie es jetzt im Langschwert Leute gibt, die einfach alle von den Langschwertquellen gelesen haben und durchgemacht haben, und da gibt so ein Misssystem gibt es nicht, weil es einfach zu viel ist, dass das einer hin kriegen könnte. Also ihr könnt nicht den Säbel machen. Macht doch keinen Sinn. Also, bald ihr die alle in einen Topf werft und kräftig umrührt, dann taugen die nichts mehr. Weil die kriegen ihre … Ihr kriegt eure Kompetenz dadurch, dass ihr halt dieses System …

01:07:41
was so aufgebaut ist, wie es aufgebaut ist. Und es macht keinen Sinn, das zu mischen. Weil ihr könnt euch nicht die besten Sachen von jedem schnappen. Das geht nur einer Redoute. Das nämlich nur die besten Sachen, weil die so zusammengestellt sind. Da sieht man zum Beispiel schön auf dem ISS, wenn man Leute hat, freestyle fechten, weil die frisch im Säbel sind.

01:08:09
Das funktioniert in der Regel nicht so gut wie Leute, die ihr System haben und das eingedrilled haben. Darum geht’s ja. Also, ihr könnt nicht den Säbel fechten. Das wird nicht klappen. Außerdem gibt’s ja 12.000 Quellen zum Säbel. Als Deutscher könnt man auf jeden Fall mal in einen Talhofer reingucken. Talhofer ist Nadi, 1838. Auch Säbelfechter haben ein Anrecht auf einen Talhofer. Klassisch steile Auslage, nicht zu kompliziert. Ist jeden Fall mal ein Blick wert.

01:08:36
Also, den Schwerteil aus dem Talhofer oder das Messerteil? Nee, nee, tatsächlich … Karl Talhofer hieß der Herr. Ach so, oder eine Silberquelle. Ich hab grad gedacht, du meinst die Langschwertalhofer Sachen. hätte mich eher gewundert. Der ist Mark.

01:08:55
Da ist aber natürlich immer noch die Frage, jetzt bin ich Anfänger. Irgendwie klingt das alles cool, weiß auch nicht. Und ich muss mich aber ja auf irgendeiner Art Weise entscheiden. Ich meine, das International Sabre Symposium, ja, dass das jetzt immer stattfindet, muss man schauen. Da würde ich jetzt vielleicht nicht noch warten. Aber so mit Partnerin oder irgendeinem Kumpel mal im Lockdown, würde schon gehen.

01:09:21
Wie geht es jetzt weiter? jetzt so ein Säbel gleich Säbel? Das klang ja jetzt nicht so, weil da muss ich jetzt irgendwie ja an ein Übungsgerät rankommen.

01:09:42
Wie spezifisch muss das auf die Quelle zugeschnitten sein? Ist das so ein 2 cm mehr oder weniger und das System funktioniert oder das funktioniert nicht? Ist es ein, naja, solange es ungefähr nicht einen halben Meter zu lang ist und die Glocke oder das Gefäß so einigermaßen passt, ist es okay? Also wie gehe ich da an die Sache ran?

01:09:59
Kann ich ein Sportsegel nehmen? Ja, Ja, Sportsegel wird gefährlich für manche Systeme, weil die nicht genug Masse bringen. Mit einem Sportsegel kannst du keine guten Mouline schnagen aus dem Handgelenk. Da fehlt der Zug aus dem Ding. Ist aber für andere Systeme, für so einen Hatton zum Beispiel, durchaus machbar. Kann man machen, kann man kaufen. Was kosten die Dinger? 40, 50 Euro?

01:10:23
Konnte ich aber auch einen Buchenholzstock nehmen. Ganz traditionell, klassisch, gerade in Großbritannien. Der Single Stick war ja die Übungswaffe für den Säbel. Was auch nicht mehr war als ein… Ächenholzstock mit einem Korb. Also wirklich einem geflochtenen Korb oder einem Lederkorb um die Hand. Das das Einfachste, was er haben könnte zum Trainieren. Ist nicht teuer. Nicht so gefährlich.

01:10:52
Mhm. Und dann gib ihm. Also wir haben auch angefangen mit Rattanstöcken. Da hab ich damals einen Alubügel durchgezogen. Hat uns gereicht. Erst mal. Ja, kann man von mir als Screamer, sich Rattanstöcke irgendwie hart in die Seite zu hauen. War man gewöhnt, blauen Fleck gehen in zwei Tagen weg, alles super. Also richtige Länge wäre dann wahrscheinlich trotzdem relevant, nehm ich an. Ja klar. Also wobei, wie gesagt, Säbel 80, 90, 100 Zentimeter … Pima-Daumen, ja. So einen Meter lang kann nicht schaden.

01:11:21
Nehmt euch einen Stock, der irgendwie bis zur Hüfte geht. Wenn ihr irgendwie einen dicken Handschuh habt, weil er sowieso vom Hema kommt, dann zieht den an, braucht nicht mal einen Korb, ist egal. Könnt ihr damit loslegen. Einfach einen Stock. Mhm. Das heißt also auch die Säbelquellen unterscheiden sich bei der Länge von Säbel gar nicht so stark? Nee, nicht, nicht. klar, gibt Säbel für Kavallerie, die sind 1,10 Meter lang. Und ja, gibt Seidgewehre, die sind nur 80 Zentimeter lang, aber im Grunde

01:11:50
kommt’s auf Pima Daumen einen Meter raus, wenn es hat in Ordnung. Okay, also das ist so die süße Stelle, wie man so schön sagt. Der sweet spot. Aber wie gesagt, mehr braucht er nicht. Nimmt einen Single Stick und los geht’s. Okay. Kleine Maske, Handschuhe. Das heißt, wenn ich das jetzt eine Weile gemacht hab, würde ich schon auch gerne mal mit Stahl … Ab dem Zeitpunkt soll ich dann wahrscheinlich schon wissen, was ich tatsächlich von Säbel brauche, nehme ich an.

01:12:20
Ja, das wäre ganz gut. Wenn man ein bisschen einen Säbel hat, der dann auch auf die Quelle ein bisschen zugeschnitten ist. Muss nicht 100 % passen, aber irgendwie, wenn der einen Bügel angibt und ihr holt euch direkt ein Riesending mit einem Muschelgefäß, dann ist das vielleicht einfach auch mal bisschen überschossen, das ganze Ding. Zu welchem Hersteller gehe ich denn da, um mir einen passenden Säbel zu holen in den Stall? Da gibt es diverse, die gerade auf dem Markt sind, tatsächlich.

01:12:50
Die ersten guten hat Regenje gemacht. Da bin ich momentan nicht so begeistert, weil die immer schwerer geworden sind, wegen der Turnierszene, damit die nicht auseinanderfallen. Wir haben momentan einen Werbekutsch im Einsatz. Mit dem sind wir auch eigentlich ganz zufrieden. Paul Becker hat gerade noch ein eigenes Modell mit einem Werbekutsch gemacht.

01:13:18
gibt’s auch noch ein schöner Review von Peter Frank. Schaut für mich auch ziemlich gut aus. Relativ leichter Zerbe. Macht aber auch nix, ist ja gut für die Langschwerdarme. Super Einstiegswaffe sozusagen. Find ich toll, könnt ich mir vorstellen. Wär zum Beispiel für so ein Barbassetti oder so einen Hutten super. Wenn ich jetzt aber halt eher irgendwie meine Quelle sag, ich brauch ein Bügelgefäß, dann wird’s schon wieder ein bisschen …

01:13:48
bisschen problematischer. Weil die meisten Bügelgefäße … gibt’s einfach nicht. Also muss man sich meistens irgendwas machen lassen, denn normalerweise bieten die Leute halt irgendwas an mit einem relativ großen Handschutz. Weil man sich ja die Hände schützen möchte. Aus eben gesagtem Grund, größere Handschutze hat größere Handschutze. Wow. Und ich muss den nicht die ganze Zeit an der Seite schleppen, so stört der mich auch nicht. Was auf jeden Fall aber immer geht …

01:14:16
Ähm, der Black Fencer zum Beispiel. Die haben zum Beispiel auch einen schönen Bügel-Säbel von der Infanterie-Variante, von dem 1796er im Angebot. Der kostet auch schon mit 300 Ocken, der wär vielleicht nicht so ideal als Einsteigersäbel. Aber die haben haufenweise Säbel … in ihrer Nylon- … in ihrer Nylon-Rubrik. Und die kosten irgendwas um die 60, 70 Euro. Das ist ja 80 kosten, wenn die irgendwie komplexere Gehilze haben. Mhm.

01:14:46
Und das Schöne ist, dass Langschwertfechter mit so Nylons vielleicht Probleme haben, weil die unheimlich viel winden und Bindungen halten links und rechts. Aber wenn ihr Säbe fechten wollt, dann pariert ihr das und repostiert das. Und da ist in der Regel kein langes Rumwühlen in den Klingen. Die sind zwar sehr rutschig, also Stoßfechten würde ich damit nicht empfehlen. Aber für einfaches Hiebfechten ist quasi …

01:15:13
Der Cadillac und die Single Sticks wäre so ein Schreck Fensternailern. Okay. Weil du das gewisslich angesprochen hast, also … hat mir ja schon Kameradari hat vielleicht bisschen schwerere Säbel als andere Leute oder so. Aber es gibt ja wahrscheinlich so ein Mindestgewicht, was ich schon haben sollte, ich halt … Also, mir jetzt zum Beispiel auch so ein Spott … Säbel für viele Sachen nicht so gut wäre, kannst du da noch irgendwie einen Überblick geben?

01:15:42
Also, ihr, das ist das Schöne, wenn ihr eine Säbelquelle habt, dann haben die sehr häufig auch Angaben zu den Säbeln, die die benutzen. Tatsächlich, okay. Es gibt also die leichtesten Säbel, sag ich mal, die so nicht reine Sportsäbel sind, die haben, weiß nicht, 6,6 oder so. Also so superschwer sind die dann auch nicht. Ja, okay, sind dann wahrscheinlich eher so bisschen für den Duellkontext.

01:16:10
Aber je nachdem, die aufbereitet sind, ziehen die auch ganz durch. Also heutige HEMA-Säbel, 800, 900 Gramm ist in Ordnung, ist aber eher so obere Kategorie. 1.000 wär jetzt schon was, wo ich sagen würde, langsam hört’s aber auf. Muss nicht mehr werden. Das sind dann schon wieder nicht zweikampflastige Modelle, die halt eigentlich vom Pferd

01:16:40
benutzt werden sollen. Kann man halt machen, muss aber nicht. Zwischen 7 und 800 Gramm finde ich durchaus okay. Ja, das geht ja. Das ist ja nicht so wie dieses Ich wechsle vom Schwert zum Rapier, wo die Waffe einfach genauso viel wiegt, aber ich hab’s jetzt nur noch in einer Hand. geht zumindest bisschen. Und am langen Arm natürlich. Ja, stimmt. Wobei man könnte halt auch zum Beispiel Reiterpalasch nehmen. Der ist dann halt auch schon mal seine 1,20 Meter lang.

01:17:08
und wiegt 1,4 Kilo. Und es gibt dann auch verrückte Systeme, sagen dann, ja, kann man auch mitfechten. Ja, kann man. Muss man auch ein Handgelenk haben wie ein Stier. Nacken. Also, ich hatte mal so ein Gerät in der Hand, beziehungsweise mittlerweile hab ich eins an der Wand. Mittlerweile geht’s auch. Aber beim ersten Mal hab ich gedacht, ja, ist doch ganz einfach. Du umgehst hier unten die Klinge und dann kriegst du die Spitze nicht mehr hoch. Schade.

01:17:37
Ja, aber wenn man die halt einfach nur vom Pferd nach vorne richten muss, ist das vollkommen in Ordnung.

01:17:43
Ich hab hier übrigens mal nebenbei noch so eine Säbelquelle der Deutschen Schule aufgemacht. Und da ist wirklich minutiös beschrieben, wie dieser Säbel auszusehen hat. Also da muss man sich wirklich keine Sorgen machen. Da kann man nach Anleitung sich was selber schmieden. Also wirklich die Glocke ist der Bügel, das Kreuz, die Klinge, es ist alles … detailliert beschrieben.

01:18:13
Ich bin nicht auf viel im Säbelneidisch, aber das ist schon ziemlich cool. Das hätte ich mir auch gewünscht für die Lichthörnacherquellen. So schaut ein Langschwert aus, das braucht ihr, das Gewicht zack, zack. Ja, genau. Wir haben ja auch den Vorteil, wir haben Säbel. Also, ich hab auch Säbel zu Hause, weil die einfach nicht so teuer sind. Ihr findet ja jetzt auch noch, wenn ihr auf passende Portale geht, Originale aus dem 19. Jahrhundert, ist überhaupt kein Problem.

01:18:38
Die wurden fürs Militär haufenweise produziert zum Beispiel, wurden teilweise gar nicht eingesetzt, liegen da so rum. Und irgendjemand hatte die mal an der Wand und dann werden die halt verkauft und dann zahlts da für einen original, für einen guten, fechttauglichen, vielleicht nicht Sammlerstück, weil die gehen dann aus Sammlergründen viel zu teuer weg, aber dann zahlt man vielleicht 150, 300 Euro, 600 Euro, je nachdem was für ein Modell das ist und das ist ja kein Geld.

01:19:06
mal aufrechne für irgendwas, was so die Standard-Hema-Szene für eine Originalwaffe ausgeben würde. Und dann hat man Original, kann sich danach eins schmieden lassen, da brauch ich auch kein Buch für. Oder damals war’s noch mehr so als heute, man hat dann halt auch einfach abgerockte alte Säbel genommen und hat mit denen gefochten. Weil es auch immer so ein Ding ist, man weiß nicht, was die schon hinter sich haben. Ist vielleicht nicht ganz so empfehlenswert. Außerdem tut’s den Originalen auch …

01:19:34
tu mir da noch leid dafür. Ich sag mal, das Kaufen von Originalen, das bringt mich jetzt noch zu einem wichtigen Punkt. Nämlich der Christmannquelle. Du bist Besitzer eines Originals dieser Quelle, oder? Seit letztem Jahr. Glücklicher, stolzer Besitzer. Seit 2012 beschäftig mich mit dem Ding und irgendwie musste. Man hätte nie gedacht, dass das mal passieren würde.

01:20:05
Wie bist du denn da rangekommen? Ich meine, bei den meisten Quellen, ist auch Giganti … Was Giganti angesprochen? Fabrice. Fabrice, was? Fabrice. An die hätte man auch rankommen können. Für ein paar Mark mehr. Das ist richtig. Das war so, dass … Skandinavischland, fragt mich jetzt gerade nicht, glaub, Norwegen, da wurden diverse Militärbibliotheken zusammengelegt.

01:20:35
Und die hatten dann halt mehrere Bücher doppelt im Bestand und haben die dann verkauft. Und ein Antiquar hat die dann hier zum Verkauf angeboten. Und ein meiner Mitfechter hat mich darauf hingewiesen. Und … ja. Kurzerhand, Christmann, super, klasse, mega. Okay, alles klar, kann ich mir leisten. Gekauft. Waren 360 Euro. Ist

01:21:05
Ist Geld, aber kann ja auch für ein Schwert ausgeben. Und wenn das eure Hauptquelle ist, also jeder, der nach Meier ficht, kann sich seinen Meier nicht einfach so kaufen. Eben jener Antiquar hatte dann eben auch ein Fabris, deutsches. Und das hat 16.000 gekostet. Und das Kleingeld hat man dann halt nicht. Da muss man wirklich gerne rapierfechten. Ja.

01:21:28
Oder einen reichen Gönner haben. Aber das sind sicherlich schon damit beschäftigt, den anderen Leuten ihre Hanische zu kaufen. Wie wir das schon in Kameraspodcast erwähnen. So einen Hanisch könnte man ja auch, ne? Kürassiere in der Zeit hätten ja auch noch einen Brustpanzer getragen. … hab nur Kleider, keinen. Also dein Brustpanzer und Seele? Ja, genau. Kürassier halt. Teilweise noch mit Helm ausgestattet.

01:21:57
je nachdem, welche Zeit da in der Ecke … Was heißt jetzt die Zeit? Als der Weltkrieg tut’s noch. Für alle die, die sich jetzt nicht die Christmankwelle leisten können, beziehungsweise einfach keine mehr gekriegt haben beim Antiquar, weil … Janssen … die habe. Denen hilfst du ja aber auch weiter, denn du hast diese … Christmankquelle …

01:22:26
publizierst du die als Heftchen, oder? Also, habe damals angefangen mit dem Markus Hampel. Beziehungsweise, Markus Hampel hat angefangen, für seine Jungs ein kleines Einsteigerheft zu machen, wo der noch mal ganz, ganz minutiös alles für die aufbereitet, damit die was an der Hand haben, wenn die sich eben nicht mit der Quelle beschäftigen können. Das ist so ein kleines Lehrheft mit einer kleinen Prüfung am Ende.

01:22:53
wo ich damals eingestiegen bin. Und das hatte dann noch so ein paar weitere Prüfungshefte … für die nächsten Stufen … mit dabei. Und … kam so einiges zusammen. Und wir sind da sicherlich noch nicht fertig. Das heißt, wir werden den ganzen Stoff. Das übrigens auch das Spannende, warum wir das gemacht haben, ist unter anderem auch …

01:23:21
dass im Christmann hinten drin diese Stufen drin sind. Also er sagt uns genau, wenn du den Status eines Vorfechters, also eines Trainingsassistenten haben möchtest, dann müsstest du den Stoff bis Kapitel 4 Intus haben. Dem musst du unterrichten können. Wenn du dann Meister zweiter Klasse bist, also Prevotar, dann musst du den bis Kapitel 6 Intus haben.

01:23:50
Äh, Mähdrederabend dann halt bis Kapitel sieben. Und das haben wir dann einfach weiter aufgeschlüsselt. Und desto mehr wir diese Hefte geschrieben haben, desto mehr musste man auch abtippen. Weil das Ganze natürlich auch mit Zitaten aus der Quelle … untermalt wurde. … hab ich irgendwann gesagt, … schreis die Wand an, dann schreib ich halt das ganze Buch ab. Dann kann ich nachher nur noch copypasten in die

01:24:21
kleinen Hefte und ist daraus halt quasi Band 1 entstanden, ist dann die Transkription von dem Buch. Aber das Ganze ist ja in Fraktur gedruckt und das kann tatsächlich heutzutage nicht unbedingt jeder, der nicht ständig in solche Bücher guckt, lesen. Wobei, wenn man da einmal drin ist, ist man da einmal drin, ist alles gut. Und Band 2 ist dann jetzt dieses Jahr gefolgt, hätte ich nicht gedacht, dass so was passieren würde, aber ich habe dann im Prinzip das Original genommen.

01:24:51
und aufbereitet und quasi nach Druck … mit … Bandzweider rausgehauen. Da waren ja die Rechte nicht mehr das Problem. Der Mensch ist schon lange tot, an den Scans hat auch keiner die Rechte, weil es ist ja mein Buch. Also, ich hab die. Und … ja, hau raus. Und … jetzt … wird’s irgendwann kommen, dass ich dann halt jetzt noch diese Leerhefte mal zusammenfasse und noch mal bisschen aufbereite und dann so als Band drei hinterher schiebe. Wo kann man die erwerben?

01:25:22
Die hab ich self-publishing-mäßig auf ePubly veröffentlicht. Die könnte man da kaufen. Oder auch auf Amazon zum Beispiel. Die kann man auch im Buchhandel bestellen. Find’s sich. Gerne auf ePubly, da krieg ich bestimmt ein paar Cent mehr. Weil da kein Vertrieb drin ist. Überall, wo es Bücher gibt sozusagen. Quasi, ja. Ist auch …

01:25:50
Das haben ja jetzt schon viele Leute gesagt, Bücher schreiben, verkaufen, da wird man nicht reich von. Aber ich freue mich tatsächlich über jedes verkaufte Exemplar, weil ich dann weiß, dass es irgendwo in einem Bücherregal steht und irgendwie freut mich das.

01:26:06
Ich hab an dieser Stelle noch einen kleinen Aufruf von unserem Hörer. meintest vor dem Podcast, du bist gar nicht sicher, wer dich überhaupt kennt. Wir hatten quasi einen großen Namen im Podcast, die jeder kennt, der Hema macht. Von daher, wenn ihr den Oliver kennt und ihr habt diese Folge gehört, dann sagt ihm doch einfach mal Hi. Und sagt ihm, Oli, schön, dass du das gemacht hast. Dass der Oli sich da gewertschätzt fühlt. Wär schade, wenn keiner schreibt, von daher …

01:26:33
nicht einfach darauf warten, dass die anderen das machen, sondern selbst aktiv werden. Ist nicht schlimm, wenn keiner schreibt, dann sag ich, Alex, I told you so. Genau. Beides hat ja dann sein Gutes. Also, die Bücher gibt’s in der Tat bei Amazon. Und zwar, ja, dann …

01:27:02
Das ist hier so sehr schön formuliert, als wärt ihr Co-Autor. Tatsächlich ist das eine Angabe Autor und Übersetzer. Und da hab ich als Transkriptor einfach dann halt meinen Namen eingeben, weil das muss da irgendwo rein. Sonst steht der Name da nicht bei. Die erste Band eins und zwei sieht vom Cover her komplett identisch aus. Ich hätte das nicht unterscheiden können, dass das was anderes ist. Sind die aber nicht. Die haben unterschiedliche Bilder, theoretisch.

01:27:28
Auf einer Strecke hat es zwei Jungs mit Säbeln in der Grundstellung und das andere ist, glaub ich, eine Abbildung aus einem Mit einem Pferd hier. gegen Reiter, genau. Ja, vielleicht das nächste da, einem Farb tun, rot oder so, dass man’s sieht. Nö, nö, nö, nö. Ich hab da ja auch noch so eine kleine Übersetzung von eben erwähnter Genoesiger Säbelquelle in Petto, die jetzt irgendwie drei Jahre gebraucht hat. Die müsste jetzt langsam mal druckreif werden irgendwie. Die könnt ich mal rot machen.

01:27:58
Ja, das Baston Genoese von dir ist ja schön weiß-rot. Ja, ist ja klassische Flagge. Genoese Flagge, also die Ligurische ist ja rotes Kreuz auf weißem Grund. Ist ja das Gehox-Kreuz. Hier vielleicht kleine Anekdote, find ich total süß. Großbritannien hat dieses Gehox-Kreuz, weil es sich das von Genoa gekauft hat sozusagen. Gekauft.

01:28:26
Genua war ja im zwölften Jahrhundert eine starke Seemacht. Die wollten die Flagge einfach hissen, damit die mit Piraten keine Probleme haben. Genua hat gesagt, alles klar, da zahlt er Geld für und könnte das machen. Genua ist irgendwann runtergefallen von den Mächtigen. England die behalten und Genua saß da so rum. Als der Brexit letztes Jahr, vorletztes Jahr, aufkam …

01:28:55
Da hat der Bürgermeister für den Genuagr gesagt, wenn er nicht mehr zur EU gehört, wollen wir wieder Geld haben. Aber was mir jetzt zum Ende irgendwie aufgefallen ist, ist, dass es …

01:29:10
Irgendwie ganz krass, wie anders die Sprache ist von Leuten, die sich mit so Säbelkramers beschäftigen im Vergleich zu den frühen Quellen. ich meine, so ein Rapierfechter, der hat natürlich auch andere Namen für seine Positionen und so, aber es gibt irgendwie ganz, ganz viel Vokabular, was halt so ganz selbstverständlich von Leuten verwendet wird, die sich mit späteren Quellen beschäftigen, dann wahrscheinlich auch mehr Stoßfechten, was ich so ungefähr erahnen kann, was das bedeutet, aber eigentlich nicht so wirklich den Peil habe.

01:29:40
Begehen wir dir das Ich hatte ja eben schon so Angriffswiederholungen, Angriffsfortführungen in Raum geworfen. Das hab ich nur gemacht, weil er versteht, was ich meine. Jedenfalls vom Wort her. Eigentlich hätte ich ja Reprise, Seremies oder Represa, je nachdem, ob wir italienisch oder französisch werden, in den Raum schmeißen müssen. Damit kann ja keiner was anfangen. Das ist gar ich hinauswollte, war …

01:30:06
Also mir kommt das so vor, als wäre das eine ziemlich klare Trennung. Es gibt Leute, machen Schwert und auch Rapier. Ist irgendwie cool. Aber hab das Gefühl, die Leute, die Säbel machen, die machen halt Säbel. Die machen halt wirklich dieses spätere Zeugs. Aber halt nicht so diese … Also ich hab das Gefühl, es gibt weniger von den Leuten, die irgendwas ganz Frühes trainieren und was recht Spätes wie jetzt Säbel. Also irgendwie Schwert und Säbel oder so. Oder bild ich mir das ein. Ja, Schwert und Säbel ist spannend, ne? Ich weiß zum Beispiel, als er Fecht zahlt, der macht Säbel und langes Messer.

01:30:34
Mhm. passt auch zusammen, auch ein bisschen so der Vorreiter. Wie antikes, antiker Säbel ist, langes Messer, keine Ahnung. Aber grundsätzlich würd ich dem auch irgendwo zustimmen. Weil er hat ja genug zu trainieren. Und wenn man jetzt noch Beiwaffen wie Bayonette und Stöcke mit dazu nimmt, dann wird das ja auch nicht weniger. Wenn man aber noch so ein ganz komplettes System damit reinpackt, dann wird’s irgendwann zu viel. Ich nenn das immer den Rapier-Equator. Weil Rapier schon mal gerne …

01:31:03
So eine Waffe ist, die auf beiden Seiten noch funktioniert. Der späte Stoßfechter, da kommt ein Rapier noch klar, da kann man mit ein bisschen hauen. Ist alles bisschen langsamer, und dann funktionieren viel besser irgendwelche Kontrotempi. Die es ja auch noch alle gibt, die sind einfach nur scheiße schwer auszuführen, weil es so verdammt schnell ist. Und das ist immer ganz spannend, wenn man mal auf Events ist und man sieht zwei Rapierfechter.

01:31:30
Du kannst mit Finger drauf zeigen, der macht noch Langschwert, der macht noch irgendwie Stoßfechten. Kannst du sofort, gar kein Problem. Beides drin. Vielleicht würde der Stoßfechtende Rapierfechter sagen, das ist so ein Naturalist, der kloppt ja jetzt gerade nur mit seinem Rapier. Weiß ich nicht. Aber man sieht’s auf jeden Fall. Aber es ist auch eine Waffe, wo man sich treffen kann.

01:31:53
Das heißt, man was für die Verständigung mit den Spätquell… Spätquell… Ligaren… Ligaren… Wie auch immer. Also wenn man da was tun will, die beiden Enden des Hemaspektrums zusammenzubringen, muss man also Rapier lernen. Das nehmen wir dann mal das nehmen wir. Rapiere verbinden. Ja, genau. Ist schön. Also da haben wir auch schön auf die Rapier-Folge weitergeleitet, hoffentlich auch 2021 in absehbarer Zukunft erscheint. Gut.

01:32:22
Ja, da war jetzt großes Durcheinander irgendwie. War viel Information. Man kann sich den Podcast einfach mehrfach anhören und kann auf Pause drücken und dann immer noch 15 Sekunden zurückspulen. dann, um noch mal zusammenzukriegen, was da jetzt alles an Details gefallen ist. Also, ich hab zumindest einen ganz guten Überblick bekommen und weiß jetzt, dass für mich, der wahrscheinlich dann eher irgendwie Turniere fechten wollte mit einem Säbel, dann Luigi Babasetti die Quelle der Wahl ist.

01:32:53
Und man das einfach mit einem guten Stock anfangen kann. Ich kann ja noch mal was Abgefahrenes in den Raum werfen. Wir haben tatsächlich noch späte Quellen. Es gibt eine Französische von 1911, die benutzt den Säbel und als linke Hand die Scheide. Die hatten ja schwere Metallscheiden, dann haben die die halt einfach noch mit benutzt. Also nicht rapier und deutsch, sondern Säbel und Scheide. Genau. Oder es gibt …

01:33:22
Der Klewang, also dieser … Ja, die Niederländer haben ein System mit Klewang und Karabiner. Das heißt, die haben in der linken Hand entweder passiv als Schilddeckung den Steilstehen, das steilstehende Gewehr, oder nach vorne gehalten. Wenn die im Dschungel unterwegs waren … Und ja, da kann man halt nicht schießen. Da hatte man das Gewehr links in der Hand und seinen Säbel rechts. Da hatte man da noch eine Beiwaffe, das war ein 2,5-Kilo-Schwerer.

01:33:53
Stangenschild. Oder Pringlet Green war irgendwie Boarding Actions 1812 oder so. Der hatte als linke Hand eine Pistole. Eine Steinschlosspistole. Da musste man auch bisschen aufpassen. Konnte halt nicht verhangen, parieren, dann fällt die Kugel raus. halt blöd. Oder man hat die Tonfarbe mäßig an Unterarm gelegt.

01:34:18
Das halt spannend. Eine Anweisung zum Beispiel war, fang erst mal an mit ihm zu fechten, wenn du merkst, besser als du erschießen kannst. Also, das wären so drei von den eher abgefahreneren Beiwaffenquellen. man machen. Ansonsten ist ja Säbel eigentlich Säbel. Da war ja heute wirklich für alle was dabei. jetzt zum Schluss noch mal für die, sagen, ist mir schon ein bisschen zu langweilig irgendwie. Also, ich finde dann spätestens bei …

01:34:46
Und den von dir gewaffneten äh, gewaffneten, genau. Von dir bewaffneten Quellen. Das sollte dann wirklich das letzte Herz für Säbel erfreuen. Man kann das auch emotional so gut nachvollziehen, dieses, ist viel besser als ich. Das Bedürfnis hab ich bei manchem Langschwertton ja auch manchmal. Ja, eben, genau. Man spürt das richtig im Herzen, wenn man dieses Gefühl kennt.

01:35:15
Ist einfach aus der Ecke. Gar nicht erst zum Mitte gehen, sondern direkt. Hast ja vielleicht noch deinen Trainer dabei oder irgendeinen Sekundanten, der in deiner Ecke steht und schon mal zielt. Jetzt!

01:35:33
Also, ich denke, hier war dann wirklich für jeden was dabei. Und zum Abschluss noch die Frage, die wir an alle unsere Gäste haben, kann man dich unterstützen? Also, wir hatten jetzt deine selbst verlegten Werke, die zu kaufen. Ist sicherlich eine Variante. Kann man dich in irgendeiner Form unterstützen? Und wenn man jetzt sagt …

01:36:02
Wenn man nicht zu denen gehört, die schreiben, dass sie dich kennen, sondern dich gerne kennenlernen wollen und dir deshalb schreiben, auf welchem Weg kann man dich denn dann kontaktieren? Also, jetzt hier keine Datingplattform, oder? Nee. Okay. Ähm … Grundsätzlich unterstützen ist … Also, ich mach den Kram, weil ich den Kram halt gerne mache. Das ist … Ich leb da nicht von. Ähm

01:36:27
Ich muss da nicht von leben, deswegen kann ich den Scheiß auch machen, egal wie nichig der ist. Wie viele Vereine waren das laut Themazenso, die irgendwie selber machen? Können nicht viele gewesen sein. Dementsprechend, freu mich über jeden, der da so ein Buch kauft. Freu ich mich drüber, nicht das Geld deswegen, weil ich weiß, da steht was von mir im Schrank für dich schön. 22. … Sehr gut. Und … wenn …

01:36:57
Ich hab einen kleinen Blog, pastonegenoese.de. Er ist nur bedingt säbelastig wegen der zwei Säbelquellen. Aber da ist so mein Weg in diesen genoeseichen Geschichten drin so bisschen festgehalten, weil das kennt man halt auch nicht. Schaut da mal rein, wär schön, wenn das Leute mal kennenlernen, dass es so was gibt. Ich freu mich einfach, Leute kennenzulernen auf Events. Ich komm gerne.

01:37:28
Fahr gern durch die Gegend. Leider fehlt einem dann irgendwann die Zeit, wie gesagt. Ich muss nicht in dem Sinne unterstützt werden, ich lebe davon nicht. Ich hab einfach Spaß mit euch und gut ist. Okay. Dann schreibt dem Oliver, dass ihr ihn kennt, dass er das cool fandet. Genau. Und den Blog und natürlich die Links zu den Büchern packen wir in die Show Notes.

01:37:55
Und zu den ganzen zahlreichen Säbelquellen. Natürlich auch. Also, alle packen wir da nicht rein. Das haben wir ja, so eine eigene Wiki, nur für Säbelquellen. Genau, die Säbel-Wiki bei Schwertgeflüster. Das könnte man vielleicht noch schnell in den Raum werfen. Google Books hat unendlich viele Säbelquellen. Also, ihr kommt da ran, ohne Probleme. müsst da nicht keine, theoretisch nichts kaufen oder so. Also, wenn ihr links da reinhauen wollt …

01:38:24
Seitenweise. Das ist ein schöner Tipp zum Abschluss. Dann beschließen wir die heutige Folge, die äußerst informativ war und auch eine der, ich würde sagen, kompliziertesten Waffen. Also nicht sozusagen vom Fächterischen her, doch das wahrscheinlich natürlich auch, aber vor allem vom Drumherum her, der Quellenlage und den verschiedenen Systemen.

01:38:54
Die wir heute bisschen ambiziniert gestartet heute. Man muss einfach sagen, wenn wir uns eine Quelle gekümmert hätten, dann wär das alles ganz anders gelaufen. Aber da kann man Doktor arbeiten mit Füllen. Dann hätten wir die Zeit wahrscheinlich auch voll gekriegt.

01:39:13
Sicher, ganz sicher. Wenn ihr sozusagen noch mehr wissen wollt zum Säbel und Details zu den Quellen und Systemen, dann wendet euch am besten direkt an oliverjansips. Ich sage vielen Dank für heute, Oli. Und, äh, ja, ansonsten bis zum nächsten Mal. Macht’s gut. Tschüss. Ciao. Ciao. Folge 52, das heißt, wir haben ja jetzt jede Woche veröffentlicht auch schon wieder ein Jahr vorbei.

01:39:41
Coole Sache, den Podcast gibt es einen Jahr, das heißt wir haben uns nochmal was rausgesucht, was vielfach von unseren Hörern gewünscht wurde, nämlich wir reden darüber, wie man das Regen und im Speziellen das Leibringen trainiert in der nächsten Folge. Hör rein, bis zum nächsten Mal.


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