Podcast: Play in new window | Download (Duration: 1:32:14 — 126.7MB)
Abonnieren Spotify | RSS | Abonnieren
Das Seitschwert, auch bekannt als Sidesword, ist eine Waffe die zeitlich vor dem Rapier liegt und heute in Deutschland noch nicht besonders verbreitet ist. Das ändert sich vielleicht nach dieser Folge. Wir reden mit Martin Höppner von der Schildwache Potsdam über diese Waffengattung, ihren historischen Kontext, historische Quellen und wie ihr heute einsteigen könnt.
Sehr häufig wird das Seitschwert im Zusammenhang mit der Bologneser Tradition genannt, doch zurecht?
Mehr Podcasts zu den verschiedenen Waffengattungen findet ihr bei uns bei den Disziplinen des historischen Fechtens.
Seitschwert Shownotes
- Schildwache Potsdam auf Youtube
- Giovanni dall’Agocchie auf Wiktenauer
- Eine deutsche Übersetzung von Marozzo findet ihr auf Marozzo.info
- Unterstützt Schwertgeflüster auf Patreon
Transkription
00:14
Liebe Gäste, Schwedgeflüster Folge 91 und heute wird es kulinarisch, denn wir reden über das Zeitschwert aller Bolognese mit Martin Höppner. Wer Martin noch nicht kennt, der teilt sich nicht so viel auf YouTube um, denn Martin hat sich ganz dem Bolognese-Stil, falls es hineingeben sollte, verschieben. Da werden wir heute noch darüber reden können. Ja, und Martin hat unter anderem 2016
00:43
über den Hochschulsport in Potsdam zusammen mit der Berliner Rittergilde, die Schildbache Potsdam, gegründet. Der ein oder andere hat sicher die diversen Seminarmitschnitte auf YouTube gesehen, zum Beispiel von dem Schwärter der Renaissance Event. Und ja, zu Martin selber erst mal ein Hallo Martin. Hallo zusammen. Du hast natürlich noch vergessen, dass Martin aktiver Kaderfechter ist im DDHF Langschwertkader.
01:11
Ja, das erstand ich auf unsere Intro-Liste. Das ist wichtigste Detail, das mir auch grade erst noch eingefallen. Das kann ich jetzt nicht unerwähnt lassen. Okay, im langen Schwert tatsächlich. Wobei wir darüber wahrscheinlich nicht so wahnsinnig viel sprechen heute. Oder guck mal mal, guck mal mal. Ähm, Ratin, du hast 2008 mit Schauk haben für Ennackment angefangen bei besagter Berliner Rittergilde. Wie bist du von da … ins Hema abgerutscht? Aufgestiegen, je nachdem, wie man’s sehen möchte.
01:41
Ja also man muss sagen, wenn man Schaukampf, auch wenn er unchoreografiert ist, eine Weile macht, muss man sich natürlich immer irgendwelchen Sicherheitsaspekten unterwerfen. Wenn man keine Maske vor dem Gesicht trägt, dann gehen halt Stiche und Schläge ins Gesicht zum Beispiel schon mal gar nicht. Und wenn Stiche zum Gesicht nicht gehen, dann nimmt das natürlich vielleicht viel von den richtigen Fechten weg.
02:11
Und wenn man sich dann fragt, wie wurde denn richtig geforten, dann landet man vielleicht wie ich bei einem Kurs in seiner oder ihrer Nähe. Bei mir war es beim Hochschulsport für klassisches Säbelfechten, kurz danach bei Rapier. Und dann habe ich mir die Frage gestellt, gibt es denn nicht auch Quellen, die den Zeitraum beschreiben, wo ich denn eigentlich unterwegs bin, nämlich das 14. Jahrhundert? Und so bin ich dann im Prinzip.
02:39
zum 1.33 gekommen und da das Material auf YouTube auch schon damals über Roland Wazzecha und andere recht mannigfaltig war, startete die Reise in 10 mal so für mich. Und ihr unterrichtet ja jetzt oder du machst ja zumindest auch lange Schwert? Genau, ja. Aber ja nicht Deutsche Schule, so wie alle anderen das auch machen. Nee, das ist richtig. Also auch schon damals
03:07
war die erste Langschwertquelle, die ich mir angeschaut habe, Fiori de Liberi, weil das irgendwie so das nächste war, ich dachte, was vom Zeitraum vielleicht hinhaut. hatte auch wieder schöne Bildchen und hat wenigstens halbwegs noch ins 14. Jahrhundert so reingepasst. Und wie gesagt, ich habe mit dem 1.33 angefangen. Wenn man dann eben gerne Schwert und Bukler und Schwert und Schild fechtet, schaut man sich dann eben weitere
03:35
Schwert- Bugglerquellen an und das war dann das nächste der Antonio Manciolino eben aus besagter Bolognese Fechtschule. das überhaupt erlaubt ist Langschweite in Deutschland zu fechten und dann nicht Lichterhaut zu machen? Dann müssen wir jetzt direkt mal die Himmapolizei fragen, oder? Ich habe auch gerade überlegt, jetzt so einen Sampler mit der Sirene einspielen.
03:59
Die … eigentlich, das sollten wir uns mal zulegen. Weißt du, wie bei Stefan Raab gab’s diese Buttons dort. So ein Ja, so ein Soundboard mit der Himmapolizei. Auf jeden Fall müsste einer dabei sein. Aufmachen, Himmapolizei! Sie fechten keine … deutsche Quelle, ja. Ja, ich mein, das ist ja … kann man ja, glaub ich, schon so sagen, das machen ja in Deutschland nicht so viele. Macht das außer euch noch jemand?
04:30
Fechten in der Bolognese Fechtschule. glaube, es ist jetzt etwas populärer geworden. Vielleicht auch durch die Videos, die wir hochgestellt haben. Ich weiß auf jeden Fall von Leuten in Köln, das jetzt definitiv auch nur machen. Ah, das stimmt ja. An dieser Stelle ein Gruß an Hema Köln. Wie war das jetzt? Du bist über Fiore zu den Bolognese-Quellen gekommen. Hat dich das jetzt richtig verstanden?
04:56
Wobei man wahrscheinlich eher sagen muss, über das 1.33, also über das Fechten mit dem Schwert und Bukler. Okay. Und dann hast du gesagt, okay, 1.33, das kann jetzt hier nicht das einzige sein. Was gibt’s denn noch? Genau, also man muss ja schon sagen, dass das 1.33, gerade wenn man es versucht, dann mal doch im Turnier anzuwenden, durchaus seine Schwierigkeiten am Anfang mitbringt. Es ist ja
05:24
zumindest so wie es gelehrt wird, sehr bindungsfixiert. Und da habe ich mich einfach gefragt, wie sehen dann vergleichbare Quellen aus? Und da war eben das nächste, was irgendwie eine reichhaltige Quelle ist. Also es gibt ja auch noch zum Beispiel Lignitzer, aber im Mancholino steht natürlich einfach wesentlich mehr Text über diese Waffenkombination und auch explizit Sachen über das Spiel ohne die Bindung, über das Jocolago.
05:53
Und da war das für mich in dem Moment die interessante nächste Quelle, in die ich so richtig einsteigen konnte. Kleine Zwischeninformation für unsere Hörerinnen und Hörer, die den Podcast nicht von Episode 1 an kennen. Falls ihr euch zum 1.33 bzw. Schwert und Bucklerfechten nach 1.33 nochmal etwas behören wollt, können wir euch die Episoden 46 mit Roland Wartsecher und 38 mit Herbert Schmidt empfehlen. Du bist dann…
06:21
An diese hast du dann entdeckt und die gibt’s jetzt in einer deutschen Übersetzung schon oder sind die gut zugänglich oder auf Englisch oder hast du die dann auf Italienisch gelesen? Nein, also man muss sagen, mein Italienisch ist lausig. Also zum Pizza bestellen reicht es vielleicht noch. Aber glücklicherweise sind zumindest die Kernwerke mittlerweile alle
06:50
gut erhältlich ins englische übersetzt. Es ist ja jetzt auch so, dass die… Also gerade Schwert und Pukler ist ja ziemlich, ziemlich ein Unterschied, was das Bolognesefechten angeht oder halt Mancholino und was das I33 angeht. I33, O33, verwende das einfach alles. Das ja ein ziemlich großer Unterschied und kam dir das an der Stelle dann eher…
07:17
entgegen? Also klang jetzt ein bisschen so oder war das eher so noch mal komplett einmal alles umstellen oder war das vielleicht sogar der Überzeugungspunkt? Interessanterweise, also am Anfang habe ich definitiv so gedacht. Mittlerweile würde ich sagen, sind die sich doch viel ähnlicher als beispielsweise das 133 mit der restlichen Lichtinnoher Tradition. Okay. Ganz einfach, weil auch das 133 sehr auf
07:42
diesem Spiel zwischen den Huten, also den Position und Gegenposition im Einsrennreißer Obsessius basiert. Und ganz ähnlich ist doch der Ansatz in den italienischen Quellen, wirklich, ohne jetzt sehr ins Technische zu gehen, alle Aktionen zwischen zwei Positionen irgendwie stattfinden und diese Position gekontert werden. Der Unterschied ist eben wirklich in den italienischen Quellen, dass da direkt unterschieden wird zwischen dem Giocostretto.
08:11
dem nahen Spiel, was dann eben auch diese Sachen mit der Bindung beinhalten würde und dem Joko Lago, also auf Weitendistanz das Spiel, also das weite Spiel wörtwörtlich, wo dann eben die Bindung jetzt nicht direkt gesucht wird. Aber eben dieser Übergang vom Weiten ins enge Spiel, das findet man dann letztendlich zumindest, wenn man ein bisschen danach sucht, auch wieder im 1.33. Das erinnert mich irgendwie gerade an die
08:38
Die Folge mit dem Michael Fischus zum Fiore, also gerade wo du die Begriffe Stretto und Largo verwendest, bei Fiore war das ja so, wenn ich mich richtig erinnere, dass Zufächten dort gar nicht so präsent ist, sondern dann direkt in diesen Spielweisen, es geht dann irgendwie direkt los. Wie ist das bei den Bolognesern? Beschreiben die, wie man überhaupt dahin kommt?
09:07
Ja, auf jeden Fall. wie soll man sagen, Sie haben verschiedene Arten, wie Sie versuchen, Schwertkampf zu lernen. Die eine Möglichkeit ist über die Assalti, im Prinzip Fechtgänge, aber auch eher vielleicht als so eine Art Cutter, also Solo-Drill zu verstehen, in denen wirklich Bewegungsabläufe beigebracht werden, die man so im freien Gefecht vielleicht nicht findet, aber eben immer wieder Elemente dann schon eben doch noch anwenden kann.
09:37
Die beschreiben auch immer einen Eingang in das Spiel von außen, dann das Spiel selber, einen Abzug. Also haben quasi diesen kompletten Satz drin. Und manche dieser Asa’lti beschäftigen sich insbesondere auch mit dem Stretto, also dem nahen Spiel, wenn es dann in die Bindung im Prinzip geht. Aber sind das Solo-Übungen oder sind die mit Partner gedacht? Tja, das ist…
10:05
hervorragende frage es gibt auf jeden fall zu bestimmten aktionen immer mal wieder so die ansage du machst jetzt diesen stich oder dieser aktion weil dein gegner wirft das und das zu dir oft genug wird aber auch nichts gesagt also dann ist er das auf einmal drei aktionen ohne kontext eines gegners und da muss man schon sagen okay das ist jetzt hier wahrscheinlich einfach mal zum durchlaufen gedacht
10:29
Ich würde an der Stelle gerne noch mal einen Schritt zurückgehen. haben uns auch schon wieder ein bisschen in die Details geredet, aber wir haben noch gar nicht darüber geredet, was denn eigentlich so das Gesamtsystem ausmacht. wir haben jetzt über Antonio Mancholino geredet und sein System. Da möchte ich an dieser Stelle noch kurz einwerfen, sein Werk hat einen ziemlich geilen Titel. Also im Deutschen neigt man ja dann irgendwann dazu, dass die Titel immer länger werden. Also auch schon Joachim Meyers Buch, gründliche Beschreibung der Kunst des Fechtens, hat ein paar Silden und Mancholino hat sein Buch einfach Operanova genannt.
10:59
Also New Work wird das hier übersetzt auf Wiktionauer. Das ist halt schon kurz, knackig, präzise, läuft. Gutes Marketing. Aber was steckt denn jetzt da so an Waffen überhaupt drin? Also von welchem Umfang reden wir denn jetzt im System? Okay, also ich hole mir ein bisschen weiter aus, damit wir wirklich einmal kurz alle Bolognese Fechtquellen oder das, was man als Bolognese Fechtradition heute so versteht, drin haben. Das sind, je nachdem wie man sieht, vier bis fünf Kernwerke.
11:29
aus dem 16. Jahrhundert, die eben in Bologna oder vermutlich in Bologna entstanden sind, muss man sagen. Den ersten, über den haben wir gerade schon geredet, das war Antonio Mancelino. Dann den meisten auch wahrscheinlich noch ein Begriff ist Achille Marozzo, dessen Werk übrigens genauso heißt, also auch Operanova, nur ein paar Jahre später erschienen. Ah, das erklärst du einiges, das hat mich immer verwirrt. Das neue, neue Werk.
11:58
Zwischen den beiden könnte man zumindest aus heutiger Sicht vermuten, es auch eine gewisse Hassliebe. Man hat den Eindruck, die nehmen an mehreren Stellen bisschen Bezug aufeinander. Das ist durchaus amüsant zu lesen. Kann man vielleicht direkt noch zukommen. Dann haben wir Angelo Vigiani. Der hat sein Buch in der Mitte des 16. Jahrhunderts geschrieben. Das ist dann nach seinem Tod erst, also 1575, relativ spät rausgekommen.
12:27
Der hat versucht, die Fechtkunst direkt zu reformieren und hat allen Positionen noch mal einen neuen Namen gegeben. Und dann würde man auf jeden Fall noch dazu zählen Giovanni Dall’Agochie. Der hat sein Buch dann auch am Ende geschrieben, also 1572. Und das neueste übersetzte Werk zumindest ist das Anonimo. Was eigentlich nur bedeutet, dass man den Autor dieses Werkes überhaupt nicht kennt. Also es ist ein anonymes Werk.
12:56
Es hat auch nicht mal einen direkten Bezug im Werk zur Bolognese Fechtschule, aber der Inhalt ist halt so ähnlich, dass sie 2005, als sie es ausgegraben haben in Ravenna in der Bibliothek, gesagt haben, ja, das muss zu dieser Bolognese Fechtschule gehören. Und deswegen ist es heutzutage zumindestens auch als das Anonymer Bolognese Fechtwerk bekannt. Kannst du noch mal kurz zusammenfassen, über welchen Zeitraum wir hier reden?
13:25
von den ganzen genannten Quellen? Genau, also sind alle im 16. Jahrhundert entstanden. Antonio Manciolino, das was jetzt übersetzt ist, ist von 1531, wobei man sagen kann, da gab es wohl eine erste Version und die war, könnte man auch ziemlich genau sozusagen betiteln, welchem Jahr die erschienen sein muss, das war so wohl 1522, 1523. Bei Achille Marozzo, der sagt selbst auch, dass er in diesem Zeitraum angefangen hat zu schreiben und 1536.
13:54
kam dann die erste Auflage raus. dann, wie gesagt, anderen beiden, also Giovanni Dall’Agochio und Vigiani, haben in den 1570ern ihr Werk zumindest rausgebracht. Und beim Anonimo weiß man es einfach nicht. Je nachdem, wen man fragt, ist es zwischen 1500 und 1550 irgendwie so in diesem Zeitraum. Dieses von Mantolino, die erste Version, die ist aber nicht
14:23
Ist jetzt verfügbar? man die sich angucken? Oder weiß man nur, dass es so eine gegeben hat und er bezieht sich darauf? wie? Was hat es damit auf sich? Genau, also man hat das die neue und überarbeitete Fassung im Prinzip von 1531 und da steht neue und überarbeitete Fassung von 1531. Die ursprüngliche Widmung ist aber an eine Person, die dieses Amt
14:50
als dass sie dort beschrieben würde, nur 1522, 1523 innehatte. Ah ja. Also weiß man, dass das quasi genau in diesem Zeitpunkt irgendwie passiert sein muss. Und was verwaffen sind jetzt Teil dieses Systems? Wir haben es ja im Titel gespoilert. Das, was man heute Sideschwert nennt oder auf englisch Sidesort, wobei das ja auch garantiert in Quellen nicht so heißt. Wie heißt es denn? Es heißt Sparda, Schwert. Tatsächlich einfach nur also die Quellen selber.
15:19
reden vielleicht mal an ein, zwei Stellen von Sparda Dalato, also Schwert an der Seite. eigentlich ist es immer das Schwert und das Schwert ist tatsächlich eben auch die Hauptwaffe in diesem System, wobei man sagen muss, es gibt wirklich viele Waffen und Waffenkombination, die da behandelt werden. Also das Schwert mit Buggler, das Schwert mit Cape, mit Dolch, mit Kleinschild, großem Schild. Man hat aber auch Stangenwaffen da drin, man hat das zweihändige Schwert da drin, also
15:48
Man hat Ring mit Dolch. es ist wirklich, je nachdem in welche Quelle man guckt, sehr große Auswahl an Waffen, die man da trainieren kann. Zwei-händiges Schwert ist quasi das, was jetzt bei uns das Langschwert ist oder eher so montanter? Etwas dazwischen wahrscheinlich. Also Jan Gosewinkel nennt es das Spadoncino. Also das kleine Spadone, das ist auch wieder modern. Kastrat.
16:18
In der Quelle ist es Spada ad Uimani, also das Schwert zu zwei Händen. Und Marozzo hat ja ein paar Bilder und bei ihm würde man sagen, okay, anhand der Bilder, also vielleicht sind es auch sehr kleine Italiener, da stehen, aber man würde wahrscheinlich so sagen, das ist etwas größer als Langschwert, aber auf jeden Fall noch kein Schlachtschwert. Das klingt jetzt so ein bisschen wie du es beschreibst.
16:46
Umfang her, was die Quelle bietet. So bisschen nach dem, auch Joachim Meyer in seinem Fechtbuch zu bieten hat. Also so vom Umfang her und auch so das Seidschwert, das klingt so ein bisschen nach dem Meyer Rapier. So was ich jetzt gesehen habe, sieht das auch ungefähr so ähnlich aus. Und es war jetzt auch noch zur gleichen Zeit, so 16. Jahrhundert. Würdest du sagen, dass man die Stile vergleichen kann?
17:14
Ist es ähnlich, wenn man die Italiener und die Deutschen auf eine Fechtschule gehauen hätte? Hätte das funktioniert? was würdest du sagen? Also es hätte eher funktioniert als nicht funktioniert, definitiv. Man muss ja auch sagen, Norditalien war gerade Anfang des 15. Jahrhunderts ein wahrer Hexenkessel der Kulturen. Also da hat ja nicht nur ein Krieg stattgefunden und da waren nicht nur Italiener beteiligt.
17:43
sondern eben auch die Franzosen, aber auch das, was wir heute als Deutsche bezeichnen würden. wenn man sich Joachim Meyer anguckt, dann gab es definitiv einen Zusammenhang. Also immer wieder findet man entweder Huten, die so ähnlich heißen, oder man findet den Zenyo. Das ist ein Kreis, der auf dem Boden gezeichnet wird mit ein paar Linien, mit denen Marozzo im Prinzip die Fußarbeit beibringt.
18:12
Und in dieser neuesten, gefundenen Version vom Joachim Mayer findet man den auf einmal wieder. Also da gab es definitiven Einfluss. Weiß man, wer wen beeinflusst hat? Da Marozzo eher war als Joachim Mayer, würde ich jetzt mal auf die zeitliche Korrelation quasi auch auf die Kausalität schließen, dass Marozzo eher den Joachim Mayer vielleicht beeinflusst hat.
18:35
Das was du jetzt aufgezählt hast, auch an den Nebenwaffen, also so kleine Schild, große Schild und so weiter, alles irgendwie mit dem Seilschwert zusammen ist ja auch, also gerade auch jetzt mit Mantel oder so, das typische was man in Rapierquellen findet. Aber du hattest jetzt den Deuch als Beihwaffe nicht aufgezählt, oder? Doch, den gibt’s definitiv auch. Auch? Okay. Genau. Mit mehr oder weniger großen Teilen, also zum Beispiel in Achille Marozzo und Antonio Mancholino sind das noch relativ kleine Kapitel.
19:05
in dem Werk von Giovanni della Gocche, was ja wie gesagt schon 1570er ist, wo ja auch schon Rapiere verwendet wurden, da nimmt das dann quasi einen deutlich größeren Teil ein. Der behandelt dann auch nur noch drei Waffenkombinationen, nämlich das Schwert alleine, das Schwert mit dem Dolch und das Schwert mit Cable. Dann wäre es nämlich an der Stelle mal ganz cool, das Sideschwert selber nochmal zu beschreiben. Also warum ist es kein Schwert, wie man es jetzt im I33 sieht, einfach Kreuzstange, ein gutes.
19:34
Und warum ist es kein Rapier? Okay, also wie gesagt, Seidschwert nennen die es ja zumindest nicht selber. Heute, was wir uns so typisch als Seidschwert vorstellen, ist eine Klinge, die irgendwo dünner ist schon als die von einem typischen einhändigen, ritterlichen Schwert, aber irgendwie noch kürzer als ein Rapier. Man muss sagen, in der Zeit, was genutzt wurde, war auch eine weite Bandbreite an Schwertern.
20:02
Also was die da als Sparda beschrieben haben, das waren so wohl immer noch die mittelalterlichen Arming Swords, mal mit Fingerring, mal ohne Fingerring. Aber es waren eben auch schon Sachen, die äußerlich in Richtung Rapier ging. Die Quellen selber, die machen zu keinem Zeitpunkt irgendwie eine Unterscheidung oder setzen voraus, dass man jetzt ein komplexes Parier hat oder irgendwas. Tatsächlich, also das ist nicht vorausgesetzt, dass man zum Beispiel Fingerring hat. Ganz genau, also man könnte
20:32
Wäre ein bisschen ketzerisch, aber sicherlich könnte man auch mit einem Messer, Akile Marotsos, einhändiges Schwert fechten. Ich wollte gerade sagen, der Fingerring, für die, die das nicht kennen, ist quasi an der Kreuzstange nochmal so ein Ring dran gelötet, wie beim langen Messer so der Nagel, um die Finger, explizit den Zeigefinger, der ganz oben ist, zu schützen. Ganz genau. Also man sieht auch schon in den
20:57
Bildquellen des 14. Jahrhunderts immer mal wieder, dass Leute ihren Zeigefinger über das Kreuz hinüber packen, um vielleicht einfach ein bisschen mehr Kontrolle eben wirklich auch über den Ort zu erlangen. Bisschen bessere Hebelwirkung. Und es ist auch ein bisschen das Henne-Ei-Problem. Man weiß da nicht genau, was da wirklich zuerst gekommen ist. Aber wahrscheinlich war es einfach praktisch und dann wurde der Fingerring eben einfach hinzugefügt und das Kreuz immer etwas komplexer.
21:27
Also so wie du es jetzt beschreibst ist es ja sowohl zeitlich als auch von dem die Gefäße werden tendenziell komplexer, die klingen ein bisschen feiner aber länger. So die Zwischenwaffe auf dem Weg hin zu dem was man heute als Rapier kennt. Ist das korrekt? Ja das wäre dann wahrscheinlich so die die durchschnittliche Waffe in diesem Zeitraum wie gesagt mit mit viel Varianz. Also was wir heute als Rapier bezeichnen würden wäre da auch schon benutzt worden. Was wir heute als
21:55
Armin Sword, also ritterliches, einhändiges Schwert bezeichnen würden, wurde genauso noch benutzt. Aber natürlich ist es heute auch ein guter Sellingpoint zu sagen, ja, wir benutzen diese anderen Schwerter. Kommt her, wenn ihr etwas aus einer eleganteren Zeit machen wolltet. Ist es denn, weil du grade das Rapier ansprichst, und … in der Folge zum Rapier, die wir gemacht haben mit dem Peter, hat er ja so gesagt, dass man’s schon eher tendenziell
22:24
sehr
22:53
oder aber auch argumentieren, dass die meisten Rapiere auch, zumindest mit genug Rotation, noch ganz gute Hiebe abliefern können. Ich habe inzwischen auch gelernt, dass die Spanische Rapierschule, also das Tresor, das ein bisschen anders sieht mit dem Stechen und dem Hauen und sehr viel Wert auf den Hau legt. Aber das ist vielleicht auch mal ein Thema für eine eigene Folge. Spoiler. Ja, also ganz genau. Also definitiv in den Bolognese-Quellen Hiebe und Stiche, beides super relevant.
23:21
Ist das dann so eine Didaktik wie wir sie in den deutschen Quellen zum langen Schwert auch finden, dass man sagt, also zum Beispiel du fängst mit der kurzen Waffe an, nimmst die nächste längere und arbeitest dich einmal durch das ganze Ding durch oder so wie es Meier macht, dass er sagt, naja du fängst erstmal mit der einhändigen an und dann lernst du da alles und dann zweinigst mal das Schwert, dann kannst du eigentlich schon alles, dann grebe ich dir noch so bisschen Spezialzeugs mit für die einzelnen Waffen. Also haben wir da auch so eine Abfolge wo es geheißen hat, eigentlich lernst du schon das ganze System, aber der Fokus
23:50
liegt halt auf irgendeinem bestimmten Teil oder es gibt eine bestimmte Vorzugsreihenfolge? Das kommt ganz krass auf die Quelle an, in die man reinschaut. Und die Quellen variieren in der Qualität ihrer Didaktik unglaublich. Wobei man eben auch sagen muss, man muss sich immer anschauen, an wen die Quellen denn eigentlich schreiben. Da jetzt wahrscheinlich noch die meisten hier sind, ist vielleicht der beste Zeitpunkt zu sagen, welche Quelle man
24:17
nehmen sollte, wenn man völlig in diesem Teil beginnt und das ist Giovanni della Gocche. Denn dessen Buch könnte man direkt als Lehrbuch für Einsteiger im Prinzip verwenden und der fängt mit dem einhändig geführten Schwert ohne Beiwaffe an und baut dann danach auf mit dem Durch und dem Cape. Und dann gibt es noch so ein Buch über Tjosten und Schlachtformation und Massenkampf, aber weiß nicht inwiefern das heutzutage zumindest für uns noch relevant ist, wie man die Arkebüsiere aufstellen müsste.
24:45
Also die Handrohrschützen. Aber weil du’s grade ansprichst, das ist dann wirklich wie so ein Lehrbuch. Das kann ich mir nehmen. Und dann steht, Step by Step drin, erst lernst du das, dann übst du das, und als Nächstes machst du das. Also es ist im Prinzip ein Dialog zwischen Giovanni Dall’Agochie und seiner Muse, Lipido, der Prinzip geeignete Fragen stellt, um das Thema Fechten zu erklären.
25:12
Und dann ist es eben schon ganz gut, dass er damit beginnt, die grundsätzlichen Positionen zu erklären, die grundsätzlichen Angriffe, die man führen kann, dann wie man sich zwischen diesen Positionen mit diesen Angriffen bewegt und dann wie man aus diesen Positionen bestimmte Angriffe kontert, Stück für Stück, wirklich jede Position einzeln nacheinander abgearbeitet, dann wie man aus diesen Positionen die anderen Positionen auskontert, also angreift, provozieren nennt man das dann.
25:41
Dann geht er noch ein bisschen darauf ein, wie sollte das Timing und eben Abstände und so weiter sein. Und dann gibt es noch ein bisschen Nahspiel, die Strette. Das heißt nicht nur auch aus dem Band, aber auch Griffe und so weiter. Und dann gibt es eben die nächste Waffe über. Ich finde, ist… Also ich habe jetzt einige Fechtquellen gelesen, das hat mir bisher deutlich am besten gefallen. Ich finde, ich finde diese, was du gerade sagtest, so der Dialog zwischen…
26:09
und dem Fechtmeister und seiner Muse. Das ist auch quasi wie hier bei Schwertgeflüster.
26:18
Definitiv damit schon populäres Format. Um das historische Fechten weiterzubringen. Da kannst du ja bis zu den alten Griechen zurückgehen. war ja auch so eine typische Form der Wissensvermittlung, dass sich zwei effektive Charaktere miteinander über philosophische Themen austauschen. Ja. Wobei das ja meistens erfundene Dialoge waren. Also wir reden ja tatsächlich miteinander. Das wäre jetzt so, wenn ich quasi erzählen würde, dass jemand mit dir redet und es gäbe dich gar nicht oder so.
26:47
Genau, also man muss sagen, je nachdem in welche italienische Quelle man dann eben auch reinschaut, da gibt es dann auch eben ganz abgefahrene Sachen wie Gerichtsverhandlungen, die total fiktiv sind und wo man dann schon echt suchen muss, um noch ein bisschen Fechtweisheit drin auszufinden. Ja, wer unsere April-Folge kennt, wir sind wirklich ganz in der Tradition der alten Fechtmeister, Alex. Das ist fantastisch. Ja, schön. Schön, wenn man das auch noch bestätigt kriegt.
27:17
Ähm, das… Wie wird er… Moment. Wenn du jetzt gesagt hast, das wäre eine gute Quelle zum Einstieg, du hast ja nur fünf genannte, welche ist es denn da, die nicht so gute? Also, sind alle toll. Aber zum Beispiel Achille Marozzo ist wahrscheinlich besser, wenn man sich den vornimmt, wenn man schon ein bisschen Grunderfahrung mitbringt. Denn dieser schreibt primär an seinen Sohn, der oder im Prinzip später mal diese Fechtschule leiten soll oder…
27:47
Er sagt, falls du mal in die Bedrängnis kommst, eine Fechtschule zu leiten, mache es besser nicht. Dann soll dir das hier helfen. Prinzip mit verschie- und dann gibt es eben ganz viele Solodrills und so weiter. Denn der Sohn kennt natürlich diese ganzen Grundlagen schon. Der braucht im Prinzip nur so einen Aufgabenkatalog, den er den Leuten beibringt. Kann ich das auch durchlesen, wenn ich jetzt eine andere Schule kenne? Also ich kann jetzt können in Anführungsstrichen, aber ich habe jetzt lange
28:17
langes Schwert nach deutscher Tradition geforten, kann ich mit an den Macho zu nehmen und kann damit was anfangen oder wird sie sagen, ja der andere sollte erst noch mal zuvor gelesen werden? Also die italienischen Quellen haben eine ganz starke Hürde an alle nicht italienisch Sprechenden und das ist das Italienisch. Das heißt auch in den englischen Versionen stehen die Hiebe noch mit ihren und die Position mit ihren italienischen Originalbegriffen, was ja
28:46
durchaus auch Sinn macht. Aber dementsprechend muss man erst mal einiges an Terminologie lernen, um überhaupt aus diesen Spielen im Prinzip schlau zu werden. Gibt es die Quellen überhaupt dann irgendwie alle sauber aufbereitet, zumindest auf Englisch? weiß nicht, Tom Leone alle übersetzt oder so? Genau, das ist zum Beispiel der Manciolino. Da gibt es eine sehr schöne Übersetzung von Tom Leone, mittlerweile aber auch von Jarek Swenger. Der hat auch den gesamten Marozzo übersetzt.
29:16
Das Anonimo ist mittlerweile von Stephen Freitas übersetzt. Also es gibt für alle eine vernünftige englische Übersetzung auf LULU oder Amazon. Und manche sind auch kostenlos verfügbar. Da gibt es so eine Facebook-Gruppe, die heißt passenderweise Giovanni della Gocchia, beschreibt sich, befasst sich aber im Prinzip mit allen italienischen und verwandten Quellen aus diesem Zeitraum. Und da gibt es schon eine ganze Menge kostenloses Material auch zur Verfügung, wenn man da einsteigen möchte. Das heißt bei Victon, aber finde ich das nicht.
29:46
auch, aber die Übersetzungen, da drin sind, sind noch mal einen Zacken schlechter, würde ich sagen. ja, da würde ich dann tatsächlich an den meisten Stellen lieber nochmal die 20 Euro ausgeben und mir die vernünftige Übersetzung holen. Da wird man wesentlich eine leichtere Zeit haben. Mehr Spaß dran. Okay. Auf Deutsch hat da wahrscheinlich keiner übersetzt. Ja, Alex. Genau, da gibt’s, genau, da gibt’s ein
30:14
Den Alex Saud, glaube ich, aus Österreich. Und der hat auf jeden Fall auch Bücher über die Bolognese Fechtkunst auf Deutsch. Bin ich erst kürzlich drauf gestoßen, kann ich noch nicht so viel zu sagen. Okay. Was von den ganzen beschriebenen Waffensystemen hast du bisher ausprobiert? also nach welchen hast du nach allen Quellen irgendwie alles ausprobiert oder?
30:44
Gibt es dann eine Bolognese-Schule, die sich herauskristallisiert wurde, sagen kannst, das ist quasi alles dasselbe? Man kann jetzt den Bolognese-Fechtstil fechten. Also, was hab ich alles ausprobiert? Man muss … glaub ich sagen, es ist echt schwierig, mal alles durchgeforten zu haben. Im Anonymo alleine sind über 700 Spiele drin. Zu verschiedenen Waffen. Das stellt ja die ganzen Quellen locker in den Schatten.
31:13
Ja, also dieses einfach technische Repertoire wie Aktionen und von Waffen zusammengeführt werden, das ist halt unglaublich reichheitig. Das ist schon, glaube ich, ein Lebenswerk, das mal alles vernünftig durchzufächten und zu interpretieren. Ansonsten von den Waffenkombinationen habe ich mittlerweile alles gemacht. Und ich würde mich jetzt auch, sage ich mal, ziemlich sicher im Giovanni della Gocchia Antonio Manciolino und Achille Marozzo beschreiben. Anonymous, das ist es.
31:42
Vielleicht nochmal ein Thema für eine nächste Corona-Pause, wo man das so ganz in Ruhe und alleine durchgehen kann. Aber würdest du sagen, dass diese drei was gemeinsam haben? Ist das so das gleiche Look and Feel oder trainierst du nach der einen, guckst in die nächste und denkst dir, hm, da kann ich aber von Null anfangen. Naja, also die haben auf jeden Fall viel gemeinsam und können sich auch teilweise super ergänzen. Gerade
32:11
Antonio Mancholino und Akile Marozzo sind ja nicht nur im ungefähr gleichen Zeitraum entstanden, heißen gleich und beschäftigen sich mit ähnlichen Waffen, sondern lehren im Prinzip auch ähnliche Aktionen, haben ein gleiches Verständnis von Timing, Abstand und der grundsätzlichen Lehre. Das heißt, da ist schon sehr viel ähnlich, muss man sagen. Und auch Giovanni Dall’Agoch hier, der noch mal explizit schreibt, dass er
32:39
Sachen aufschreiben möchte, die in früheren Werken vergessen wurden. Das macht ihnen eben auch so nützlich. Kann da viel ergänzen. Man muss das halt immer wieder dann in dem Kontext sehen, okay, das war eben dann schon ein bis zwei Generationen später. Und da hat sich natürlich auch die Kriegsführung wahrscheinlich schon wieder ein bisschen verändert. Wenn man dann in andere italienische Quellen allerdings reinschaut, muss man sagen, so unähnlich ist das jetzt auch nicht. das beginnt.
33:08
Wenn man sich so früh wie möglich orientiert und in Fiore de Liberi reinschaut, dann gibt es die meisten Positionen, die Fiore de Liberi beschreibt, der einen oder anderen Fassung eben auch noch in den Bologneser Fechtquellen. Also dieses Dente del Cinghiare, der Eberzahn, das gibt es dann eben als Porta di Ferro de Cinghiare oder Cinghiare Porta di Ferro, genauer gesagt. Also die Position
33:35
Die haben sich irgendwie entwickelt in ihrem Sprachgebrauch, aber man merkt, dass es eher eine gesamtitalienische Tradition ein allgemeiner Weg dort in diesem Bereich zu fechten, als dass es jetzt genau eine Bolognese-Fecht-Tradition gibt. Die Bolognese-Meister beschreiben jetzt nicht, dass sie eine bestimmte Tradition fechten würden und andere Quellen aus Norditalien
34:03
Wir verwenden immer noch ähnliche oder vielleicht auch sogar gleiche Begriffe, um einen bestimmten Hieb von rechts oben zu beschreiben. Das wäre dann der Mandritto Fendente beispielsweise. Den findet man in allen, mehr oder weniger in allen italienischen Quellen. Das heißt, man könnte eher von einem norditalienischen Fechtstil, oder der norditalienische Schule statt Bolognese Schule reden. Das wäre wahrscheinlich wissenschaftlich deutlich akkurater.
34:31
Man hat eben das Glück, dass aus Bologna genau in diesem Zeitraum relativ viel erhalten ist. Die meisten anderen norditalienischen Quellen, die sind dann eben erst am Ende des 16. Jahrhunderts angesiedelt, beziehungsweise vielleicht sogar eher ins 17. Jahrhundert. Davor hat man eben eigentlich nur Fiori de Liberi und Filippo Vardi. Und diese wiederum sind dann eben auch schon mehrere Generationen davor. Also Filippo Vardi ist ja dann 1480, das heißt dann auch schon 40 Jahre vor.
35:00
Antonio Manciullino und Achille Marozos werken und Fiori de Liberi ist eben Anfang des 15. Jahrhunderts, ich glaube 1408 war das. Du hattest jetzt auch grad militärisch hat sich das gewattelt angesprochen, aber ich bin bisher irgendwie davon ausgegangen, dass der Kontext dieser Quellen halt so der typische Kontext ist, mit dem sich die meisten Hämmerquellen beschäftigen. Man hat irgendwie Duelle, weil jemand hat die eigene Mutter beleidigt, dann muss man das natürlich ausduellieren oder
35:28
sonstige Streitigkeiten und ab und zu wird auch mal jemand überfallen und da möchte man auch gerne darauf vorbereitet sein. Ist das der Kontext oder ist es mehr militärisch was dabei? Ja, das kann man sich durchaus grob vielleicht schon so vorstellen. Man muss sagen, in dieser Zeit gab es keine Unterscheidung zwischen einer Person in zivil und in militär. Also da wurden jetzt nicht unterschiedliche Aktionen gelehrt, sondern es war immer der gleiche grundsätzliche Fechtstil.
35:55
der dann vielleicht auf die Situation angepasst wurde. Also, Militär oder Zivil, das ist eigentlich eine falsche Denkweise in dieser Zeit. Was aber interessant ist, und was finde ich auch die Bolognese-Quellen extrem interessant macht, ist, dass es dort Spiele gibt, die speziell für den Fechtsaal, im Prinzip, wo direkt auf den Fechtsaal quasi eingegangen wird. Sachen, die tatsächlich mit im Prinzip Schutzausrüstung im sportlichen Kontext tatsächlich schon trainiert werden.
36:24
Antonio Mancellino gibt einem kleines Punktesystem beispielsweise für ein Turnier auch schon mit. Das macht die Sache wahnsinnig interessant. Wenn man ein bisschen weiter schaut, man auch sehen, dass die Leute dann beispielsweise in der Fechtschule auch schon Rüstung unter ihren normalen Klamotten getragen haben, eine metallende Maske vor ihrem Gesicht. Die Schwerter, die sahen dann eher wie eine Florettklinge im Prinzip aus, ein bisschen gewichtiger.
36:50
Aber auch mit einem Nagel oder einem Musketenball vorne dran, damit das niemand durchstößt. Also gar nicht so unnähnlich zu dem, was wir heute eigentlich machen. Und diesen Kontext gibt es in diesen Quellen eben definitiv auch. Also klar, Duell, klar Selbstverteidigung, aber eben auch Fechtsaal und natürlich immer auch Schlachtfeld. Also woanders sollte man eine helle Bade benutzen. Ja, das würde ich gerade sagen. Also es ist ja.
37:16
Also der militärische Zivilikontext, wie man heute verstehen würde, würde sich an der Wahl der Waffen ändern. Du verlierst dich ja nicht mit den Hellebaden, sondern die wird es als Melis mit auf die Stadtmauer nehmen zum Beispiel. Aber das Seidsschwert hat ja auch so bisschen den Namen. Das trägt man ja an der Seite mit sich als Beiwaffe. Ja ganz genau, das konnte man in jeder Funktion im Prinzip immer mit sich führen. Und die Quellen gehen selber sogar auch so bisschen darauf ein, dass es eben das Beste ist, was man so haben kann, weil das Schwert
37:46
Wenn man das gelernt hat, das trägt man eh immer bei sich. Muss man jetzt auch wieder sagen, okay in bestimmten Städten war das Führen eines Schwertes verboten. Deswegen hat Marozzo wahrscheinlich eben auch das Cape mit dem Dolch zusammen als Waffenkombination drin, um eben sozusagen dafür dann eben Säuget zu tragen. Aber genau das Schwert ist wirklich das Zentrum dieser Fechtkunst und die Prinzipien kann man dann eben auf alle anderen Waffen im Prinzip anwenden.
38:16
Ich würde gerade noch mal auf einen Punkt eingehen, den du genannt hast, nämlich dass Manciolino war das ein Punktesystem bietet, quasi so ein Punkte Turnier Regelwerk. Kann man das so sagen? Genau könnte man so sagen. Also es ist ein Mini Abschnitt, muss man auch wieder sagen. Aber da schreibt er so ein Treffer auf den Kopf zählt drei Punkte, denn das ist der edelste aller Treffer, den man so landen kann.
38:45
Ein Treffer zu den Füßen zählt zwei Punkte, denn er ist besonders schwierig zu landen. Und alles andere im Prinzip zählt dann einen Punkt. Daher kommt das beim Degenfechten heutzutage, dass er auf die Füße gezielt wird. ist einfach schwierigsten zu landen. Das war dann damals so auf Fechtschulen, es auch in Norditalien gab, entsprechend gang und gäbe, weiß man das? Oder wo wurde das geforten?
39:16
nach dieser Punktesystem? Das ist eine hervorragende Frage. In dem Kontext würde man wahrscheinlich sagen, dass das innerhalb von Antonio Manciolinos eigener Fechtschule im Prinzip, also innerhalb seiner eigenen Fencing-Klasse so gefochten wurde. In anderen Quellen findet man da deutlich weniger Hinweise darauf leider. Und er beschreibt dann nur diese Punkte, also drei Punkte für den Kopf, zwei für den Fuß, einen für alles andere, aber jetzt nichts sonderlich dann zu dem
39:44
System, wie dann die Gefechte ablaufen oder wie das Turnier läuft. Nee, genau. Also er schreibt noch so an der anderen Stelle, ist so ein bisschen zweideutig. Da schreibt er entweder genauso oder eben nicht, wie man Handtreffer in eben einem freundlichen Gefecht zählt. So sollte man in einem richtigen Gefecht immer zu den Händen schlagen, denn das ist das Körperteil, was einem am meisten bedroht und am meisten vorne ist.
40:14
Das ist auch schön, dass das nochmal explizit erwähnt wird hier. Das ist direkt glaube ich in der ersten Seite seine Einleitung. Und gerade also wenn man jetzt wieder zu gut in Einsteigerfechtquellen kommen möchte, offensichtlich in Giovanni Dallarocchi ist ja das Schwert und Bugglerfechten nicht drin, dann ist definitiv die nächstbeste Antonio Manciolino, weil der eine sehr schöne Einleitung schreibt und dann sehr viel natürlich zum Schwert und Buggler schreibt, aber eben zumindest sehr praktikabel schreibt.
40:44
ließ sich an vielen Stellen so ein bisschen wie so eine wissenschaftliche Abhandlung sehr wenig blumig. Wenn man blumig möchte, dann muss man dann wirklich eher in den Akil immer rausgucken. Seidschwert ist aber in allen Quellen drin, also nur Seidschwert und Bukla jetzt nicht bei, Giovanni mit dabei. Ganz genau, also das Seidschwert ist definitiv überall und auch immer der zentrale Punkt.
41:07
beziehungsweise beim Mancholino das Seidschwert mit Buggler. Der hat dann eher einen kleineren Teil zum Seidschwert alleine. Wobei dann muss man auch wieder unterscheiden. Die beschreiben das Seidschwert mit stumpfen Waffen. Das ist dann das Sparda da Giacco, also das Schwert des Spieles. Und dann gibt es aber auch das Sparda da Filo, also das Schwert der Schneiden, also scharf. Und da ist der Teil dann relativ kompakt, aber auch sehr praktikabel, muss man schon sagen.
41:38
Und mit welchem Teil fangen sie an? Was ist das Erste, was man lernt, man das Buch aufschlägt? Bei Mancholino wäre es das Sparadaggioco, das spielerische Schwert für die Fechtschule selber. Einhändig zum Spaß ist das, womit man anfängt, dort Fechtende zu Genau. Und manche nehmen zuerst die Seidwaffe mit rein.
42:05
Also Akile Mautz und Antonio Manciolino fangen mit Schwert und Bukler jeweils an und auch wirklich sehr ausführlich. Das Anonimo hat sehr viel zum Nur-Seitschwert, genauso wie eben Giovanni Dall’Agochia damit nur anfängt. Und der Angelo Vigiani, der macht sehr wenig zu tatsächlichen Spielen. Der beschreibt aber auch nur zum einhändigen Schwert ganz alleine geführt. Äh, äh, ähm, hat ich das jetzt richtig verstanden? Ringen und…
42:33
Dolch alleine waren nicht mit drin in den Quellen. Doch. der Akile Marozzo beschreibt sowohl Dolch gegen Dolch, wobei das ist Puniale gegen Puniale. Und das ist eine Variante des Dolches, der schon noch Schneiden hatte. War im Prinzip ein sehr, kurzes Schwert. Und die Aktionen lesen sich auch sehr ähnlich, nur dass da ein bisschen mehr Ring mit drin ist. Und dann hat er am Ende aber auch noch mal im Prinzip die unbewaffnete Abwehr gegen einen Angriff.
43:03
mit verschiedenen Arten von Dolchen. Und da ist dann wirklich sehr viel Ring natürlich dementsprechend drin. Das ist aber nur bei Maruzo. Genau, also Antonio Mancholino hat das Ring eher im Kontext des Kämpfens mit dem Schwert drin beispielsweise. da ist das dann mit in den Spielen vom Schwert und Buckler oder den anderen Waffen eben mit drin. Dass dann eben die Waffen mal losgelassen werden und der Gegner dann trotzdem über den eigenen Rücken nach hinten zum Boden gebracht wird.
43:33
Gibt’s mal von der Waffe und den Waffenkombinationen abgesehen irgendwas was für den Fechtstil prägend ist? man könnte jetzt ja zum Beispiel rapieren nach Fabris ist ja von den Huten, die man da eine von den Positionen sehr anders als andere Stile. Da kann man irgendwie klar drauf zeigen, sagen das ist irgendwie das kennzeichnende Ding. Gibt’s sowas in der Art auch bei diesen ganzen?
44:00
Polinesier-Nord-Italienischen Quellen, wo man sagt, ist das, was die wirklich kennzeichnet? Also eine Sache, die aber wahrscheinlich auch allgemein eher für die Italienischen steht, ist der Begriff des Sprezzatura. Das ist im Prinzip nichts anderes als schwierige Aktionen einfach aussehen lassen. Man kennt das vielleicht aus dem Ballett und denkt sich so, also was die da machen, so bisschen hüpfen, rumspringen, das ist ja kein Problem.
44:30
bis zu dem Moment, wo man versucht, sein Bein bis zum eigenen Kopf zu kriegen und sich denkt, arg. Und so bisschen kann man sich den Bologneser oder den norditalienischen Fests dir auch vorstellen. Das ist eine Sache, von Gentlemen ausgeübt wird. Die haben da eben auch einen gewissen Ruf zu verteidigen dabei. Und Mancellino schreibt zum Beispiel auch das.
44:56
Man kann natürlich auch Treffer landen, indem man einfach wie ein Irrer das Schwert vorne schwingt. Aber derjenige würde dann nur quasi zum Augenschein stellen, dass er eigentlich nichts kann. Das war alles Zufall. Und die wahre Kunst, TM, die wird doch gelassen ausgeübt und mit Angriffen im Tempo. Das nächste, was vielleicht dann die italienische Fechtschule von der Deutschen unterscheidet, ist…
45:25
eine andere Beschreibung des optimalen Timings. Tempo grundsätzlich bedeutet ja erstmal nur Zeit. Im Kontext der italienischen Quellen gibt es aber mehrere Sachen, wie man das interpretieren kann. Einmal ist das eine Zeiteinheit, damals konnte man noch nicht eine Uhr stoppen, um Fechtaktionen miteinander zu vergleichen. Tempo war also einfach die Länge an Zeit, die eine bestimmte Bewegung gebraucht hat. Und in dieser Bewegung kann man natürlich bestimmte andere Sachen machen, das heißt, die schreiben
45:56
In dem Tempo, du den rechten Oberhau, also man dritte Fendente haust, gehe mit dem rechten Fuß an seine linke Seite beispielsweise. So kann man das dann ganz gut beschreiben, in welchem zeitlichen Rahmen die einzelnen Aktionen sich dann gestalten. Manchmal sagen sie auch, mehrere Aktionen hintereinander sollen ausgeführt werden in einem Tempo. Das heißt dann einfach ohne Unterbrechung, also als eine kontinuierliche Bewegung. Und dann aber das Wichtigste ist eigentlich der Begriff Tempo, also diese Zeiteinheit.
46:24
als eine Möglichkeit den Gegner zu schlagen, ohne selbst getroffen zu werden. Denn in dem Moment, wo sich jemand bewegt, legt er sich auf eine bestimmte Aktion fest. Es wird schwieriger, Schwert noch irgendwie umzulenken, in eine andere Richtung zu beschleunigen. Und dadurch entsteht natürlich eine Blöße, in die man hineinstechen kann oder schlagen. Und
46:48
eine Möglichkeit das gegnerische Schwert zu decken, entweder durch die eigene Waffe oder aber eben auch durch eine körperliche Bewegung und den Gegner zu treffen und wieder herauszukommen, ohne dabei getroffen zu werden. Das klingt jetzt so für mich nach einer Indes-Aktion wie bei den Meisterheuen, wo ja auch mein Ziel ist Indes in die Aktion meines Opponenten reinzugehen und gleichzeitig mit einer Aktion sozusagen mich zu schützen und einen Treffer zu landen.
47:17
Genau, das findet man auf jeden Fall. Wir sagen aber beispielsweise auch, dass ein Tempo, um den Gegner anzugreifen, ein günstiges ist, direkt nachdem man die gegnerische Klinge versetzt hat oder die gegnerische Klinge an einem vorbei gesaust ist. Also im zweiten Fall wäre es so eine Art deutsches Nachreißen, sage ich jetzt mal. Im ersten Fall wäre es eher Paraderie Post. Also gibt es verschiedene Varianten. Giovanni Lallagocchio ist da auch wieder herausragend, dass er einem im Prinzip so fünf Grundregeln an die Hand gibt.
47:47
Nach der Parade, nachdem die Klinge an einem selber vorbeigegangen ist, dann in dem Moment, wo der Gegner die Hand hebt zu einem Schlag, muss man in der Zeit von Giovanni della Gorki, wie gesagt, 1572 wurde er mit ausgestreckten Positionen schon gefochten. In dem Moment, wo dann die Hand zum Schlag gehoben wird, also Prinzip nach hinten genommen wird, entsteht natürlich eine Gelegenheit, nach vorne da hinein zu stoßen oder zu schlagen, zur Hand insbesondere.
48:16
Dann hat er auch in dem Moment, wo der Gegner den vorderen Fuß hebt, im Prinzip so eine Bewegung mit dem Körper macht, kann man eben nicht mehr so leicht nach hinten gehen. das ist schon eine ganz interessante Sache eigentlich. waren jetzt drei, was sind die anderen zwei? Das waren jetzt vier, also nach der Parade. Nachdem das gegnerische Schwert an einem selbst vorbei gegangen ist.
48:43
dann in dem Moment, wo der Fuß gehoben wird, in dem Moment, wo die Hand gehoben wird. Und das letzte ist in dem Moment, wo der Gegner unnötigerweise zwischen Positionen wechselt. es ist dann auch wieder eine Handbewegung im Prinzip. Also wenn der Gegner unnötigerweise durch die Huten geht zum Beispiel. Genau, aber gleichzeitig in Reichweite ist natürlich. Das ist also auch dann wieder eine Bewegung. Und es entsteht eine Öffnung, in die man mit einem deutschen
49:11
durchwechseln. dänischen wäre es dann Cavacione später und in den Quellen heißt es Esfalsata, was so ein bisschen aber auch Antäuschen bedeutet. es ist wie gesagt italienische Begriffe. Aber man fällt dann im Prinzip unten drunter unter die gegnerische Klinge durch und sticht auf der anderen Seite rein direkt in die Öffnung. Das kommt dem Langschwertfechter von Welt ja erstmal relativ bekannt vor alles zu. Das sollte man meinen. also das lässt sich unglaublich gut
49:39
auf das Langschwert und alle anderen Waffen übertragen. Einfach dieses gute Verständnis von Timing und Abstand. Und dann eben auch, wie man solche Situationen erzeugt. Ich habe ja vorhin über Provokation gesprochen, wie man den Gegner in bestimmten Positionen im Prinzip bricht. Und das sind dann ganze Kapitel, die sich eben nur damit beschäftigen, wie man den Gegner ein solches Tempo erzeugen lässt. Oder man vorgibt, also antäuscht, selbst so ein Tempo zu nehmen, damit der Gegner eben angreift.
50:08
zu sehr committed ist, man ihn abwehrt und dann selber absticht. Ja, das ist natürlich spannend, weil gerade die deutschen Langschwertquellen und generell alle möglichen deutschen Quellen aus der Zeit haben ja vor allem technische Hinweise. Die gehen auf die Techniken ein, mal mehr, mal weniger detailliert. Aber die Taktik wird mal so einer Einleitung ganz kurz abgerühstückt und hin und wieder mal mit einem Halbsatz erwähnt. Aber jetzt ja, dann irgendwie Meier kommt und da sie viel drüber schreibt, ist das ja eigentlich nicht so richtig Thema.
50:36
Aber das ist natürlich ein Riesenteil des Fechten, weil im Endeffekt machen wir ja nur drei Dinge. Man vermeidet getroffen zu werden, man bereitet die eigene Aktion vor und man trifft. Das Treffen ist für den Demian der kleinste Teil eigentlich, das Vorbereiten. Und die Taktik, mit der ich das mache, ja eigentlich das größte oder das meiste zeitlich gesehen, was man im Fechten tut. Ja, das auf jeden Fall. Man muss echt sagen, im Prinzip im Italienischen dieses
51:00
Prinzip der Provokation, um sich ein Tempo zu erzeugen, das ist ganz zentral. Nicht umsonst schreibt Manciolino da auch. nicht im Tempo angreift, der hat’s offensichtlich nicht verstanden. Das heißt, kann ich mir das vorstellen, dass du tendenziell ein bisschen im Nach bist und durch deine Aktion
51:27
eine Aktion deines Gegners provozierst, sei es jetzt ein Angriff, den du parierst oder mit einer Körperparade, also vorbei gleiten lässt oder dass er seinen Fuß hebt oder den Arm oder was auch immer tut, in die du dann deine Aktion reinballerst. Genau, also zum Beispiel Giovanni Dall’Agochia schreibt auch, man sollte keinen Gegner angreifen, der einfach nur in seiner Hut gerade wartet und bereit ist, denn
51:55
In dem Moment, wo man jemanden committet, so angreift, macht man sich eben auch für diverse Konter. Stattdessen sollte man sich den Gegner quasi da selber zurechtlegen, aber dieses zurechtlegen kann eben auch mit Fußarbeit geschehen. man muss dieses Vor und Nach und in das kann man schon irgendwie auf alle Aktionen anwenden, aber man versucht erstmal grundsätzlich, das würde ich ihm auch empfehlen, immer selber die Initiative zu übernehmen. Das muss nicht sein, dass man den ersten Angriff selbst wirft.
52:23
Es könnte aber auch sein, also man kann ja auch eine Finte werfen, die glaubwürdig ist, um eine bestimmte Verteidigungsaktion zu provozieren, um dann eben eine Umgehung zu schlagen. Also ich würde es vielleicht so formulieren, so verstehe ich dich. Man versucht die Kontrolle über den Kampf zu übernehmen, was nicht unbedingt heißt, dass man es aus dem Vordergrund nach direkt angreift, aber man man hatten den stärkeren Einfluss auf das, was der andere dann tut, als er auf einen selber. Genau, man möchte den Kampf zu allen Zeitpunkten gerne kontrollieren, ob das jetzt
52:53
über Angriffe oder einfach nur die bessere Position ist. Angelo Vidiani schreibt, mehrere Vorteile im Timing, aber auch durch Position, durch die Hut. kommt das dann quasi immer wieder durch. Das erinnert mich dann wiederum an das, was du vorhin meintest, dass die Vergleichbarkeit zum 1.33 von Obsessio, der die Rede ist, wo es ja auch sehr viel um Kontrolle geht, zum Beispiel eben stark mit der Bindung, aber
53:24
Genau, wo ja nicht das Ziel die Bindung ist, sondern die Kontrolle des Gefechts. Genau, eigentlich im 1.33 würde ich jetzt argumentieren, der Fokus eigentlich immer noch, also gleich am Anfang steht ja, es gibt sieben Huten und aus denen fechten auch die Gemeinfechter. Und Fechten ist nichts anderes als Hiebe und Aktionen, die in diese sieben Huten irgendwie eingeteilt werden können. Ein paar gehen vor, ein paar kommen nach.
53:49
Und dann lernt man im Prinzip Obsession, also Konter gegen diese Huten. Man versucht sich einen Vorteil zu erarbeiten. Und eigentlich gibt es auch immer das Beispiel, dass wenn der Gegner erstmal nichts macht, wird er einfach abgestochen oder geschlagen. Aus dieser idealen Position. Und eher daraus, dass der Gegner sich verteidigt, entsteht eben das Band und dann wird weiter gearbeitet. Und das ist natürlich inhaltlich viel mehr, was daraus entsteht. Aber grundsätzlich…
54:18
denke ich könnte das 1 33 training auch besser machen sollte das ziel sein eine position zu kontern und diesen vorteil so schnell wie möglich auch auszunutzen das band ja passiert halt mal wenn sich der gegner verteidigt wenn wir jetzt gerade noch mal über das schwere buggler reden das immer ja vorher auch so ein bisschen eingestiegen bevor wir dann noch mal den überblick gemacht haben das 1 33 hat ja auch eine sehr spezielle art zu stehen also ich habe die hüfte nach hinten geschoben dadurch
54:47
Ich das Knie nicht über der Ferse, sondern das Knie kommt nach hinten. Damit nehme ich aus dem Weg, neige mich im Oberkörper nach vorne und strecke dann noch die Arme aus. Das ist super anstrengend und wenn man viel sitzt, es gar nicht einfach diese Position einzunehmen. Ich kenne jetzt aber die Bilder, ich im Kopf habe von der Bologneserschule. Eher so, dass man da relativ bequem aufrecht steht. Täuscht das oder ist das so?
55:13
Ja, also es gibt in der Bodunesa Fechtschule gibt es ja ein paar Bilder zum Glück zu den Positionen, nicht zu den einzelnen Fechtstücken muss man eben sagen. Gerade Horzo liefert zum Glück relativ viel Bildmaterial zu den Positionen, vielleicht auch ein Grund warum sein Manuskript so unglaublich populär ist und damals auch tatsächlich schon war. Wirklich viele Auflagen gedruckt worden und auch sehr weit rumgekommen. Von der Position, genau es gibt sehr aufrechte Positionen, gerade in Guardia Alta, also der hohen Position.
55:42
wird auch gerne mal einfach mit den Füßen zusammen gestanden. Das sind aber dann Positionen, die werden in sehr weiten, also in Jokulago im weiten Spiel eingenommen, wo der Gegner definitiv noch nicht in Reichweite ist. Und da finde ich es eigentlich auch eine durchaus gute Grundhaltung, erstmal ein paar Kräfte zu sparen. Wenn es dann ins nähere Spiel gibt, dann wird die Sache auch schon wieder tiefer, der Stand ein bisschen breiter, der Oberkörper leicht vorgelehnt, mich definitiv nicht so extrem, wie wir es in manchen Abbildungen im 1.33 sehen.
56:12
aber auch beide Knie gebeugt definitiv und der Schritt eher weit. was ich jetzt so bisher gehört habe von dem ganzen System klingt das ja eigentlich schon erstmal alles ganz gut. Da ist jetzt sehr viel Abwechslung drin, weil es einfach diverse Waffenkombinationen gibt. Man hat eine Händige Waffen, zwei Händige Waffen, alles Mögliche als Beiharfe. Die Stände sind jetzt nicht so extrem, dass man irgendwie denkt.
56:38
Das geht vielleicht noch mit Mitte 20, aber mit 30 bin ich damit durch, da muss ich dann was Gemütlicheres fechten. Und inhaltlich scheint es ja auch so zu sein, dass man sowohl einen ausreichend großen Technik als auch eben Taktikkanon hat. Gibt es irgendeinen Nachteil an dem ganzen System? Also sagen wir nicht Nachteil, sagen wir Schwäche. Also irgendwas, wo man wirklich sagt, da wäre es schön, wenn es da noch irgendwie bisschen mehr zu gäbe oder präziser wäre oder so was in der Art.
57:07
blinder Fleck. genau. Also eine Schwierigkeit, die sich alle Bolognese-Fechtquellen irgendwie teilen ist, dass auch wenn ich ja schon viele Sachen mit dem Warum und Timing und so beschrieben habe, das war es dann auch manchmal auch. Also wir haben wirklich sehr, sehr viele Techniken und sehr, viele Abfolgen, wie Techniken irgendwie kombiniert werden können. Warum das dann in dem Einzelfall so gemacht wird?
57:34
Das ist dann schon das Goldnugget, was man sich da herausfinden muss. Manchmal muss man es natürlich interpretieren. Man hat dann vielleicht einen allgemeinen Taktikteil, der dann mal eingeschoben ist. Und dann muss man gucken, wie in diesem Spiel findet es tatsächlich Anwendung. Eine weitere Schwierigkeit ist, zumindest in einigen Quellen, dass nicht alle Fachbegriffe genau erklärt werden. Da gibt es dann Hiebe, die
58:04
zwar ist Hieb beschrieben werden, aber man weiß nicht in welcher Linie sie genau kommen. Das macht dann natürlich auch das Gesamtkonstrukt etwas schwieriger zu interpretieren. Man hat sie dann vielleicht im einhändigen Schwert relativ gut beschrieben. ich nehme ein Beispiel der Falze im Puntado. Vom Begriff erstmal Falze bedeutet ja einfach nur falsch und im Italienischen nimmt das insbesondere Bezug auf die falsche Seite der Klinge, also die kurze Schneide.
58:34
Im Punterro hat offensichtlich einen Bezug zu Punta, also dem Ort, dem Stich. Es wird aber als Hieb beschrieben. Was macht man jetzt daraus? Im einhändigen Schwert ist es ganz gut beschrieben, dass es nichts anderes ist als ein Mittelhau, der sich in der Mitte überschlägt. Der Schlag kommt erst mit der wahren Schneide, dann dreht sich die Hand und das Teil kommt im Prinzip mit der falschen Schneide an und könnte
59:02
nachstechen. Daher kommt vielleicht dieser Punterbegriff. Also das was man im deutschen Stutzer vielleicht nennen würde. Genau, nur wahrscheinlich dann eher auf so einer horizontalen Ebene in diesem Fall beschreibt das ja. So und dann wird das Teil dieser gleichen Begriff später wieder verwendet im zweihändigen Schwert zur anderen Seite. Also vorher wurde er von der dominanten, also von der rechten Seite verwendet. Jetzt soll er zur Außenseite des Gegners geschlagen werden, also von der eigenen linken.
59:30
Und mit einem Zweihändigen-Sperr ist ja die komplexe Bewegung schon ein bisschen anders. Aber nicht nur das, sondern es wird eine noch komplexere Bewegung, weil man soll das Teil antäuschen, um dann zur anderen Seite zu gehen. Man wünschte sich dann vielleicht noch ein paar mehr Details, oder warum die Sache so geschehen soll. Und deswegen gibt es dann zu gewissen Techniken auch heute noch nicht unbedingt eine grundsätzliche Einigkeit. Gut, aber das wäre ja auch Fahrt, wenn sich die Leute einig wären. Absolut.
01:00:00
zu interpretieren sind. Wie sieht das denn international aus? Ich meine, in Deutschland ist Polonesistil ziemlich klar Exot, von dem wie viele Leute das machen, oder im ganzen deutschsprachigen Raum. Wie ist das denn in Italien? meine, wird es da mehr gemacht oder machen da eh alle spätere Rapierquellen? Nee, tatsächlich in Italien würde ich sagen, ist das sogar einer der dominanten Fechtsziele, zumindest das, was man so auf Events findet. Gerade Akilomarzois.
01:00:29
unglaublich berühmt, sodass da auch mehrere Schulen mit Akile Marozzo im Namen auch schon entsprungen sind. Es gibt dort den Roberto Gotti, Saladame, Akile Marozzo und dann gibt es ganz viele, je nach Stadt, ganz viele einzelne Ableger. Es gibt dort den Roberto Gotti, der selber auch ein paar Originale im Prinzip mittlerweile bei sich hat und eine kleine Waffenkammer noch dazu.
01:00:56
Wo man sagen muss, so richtigen Marozzo kriegt man mittlerweile auch schon so für 4000 Euro. Also gar nicht so teuer. Wie gesagt, wirklich wirklich viele gab es davon, viele Drucke. Für andere Manneskrippen zahlst du das für eine Seite? Ja, absolut. Wenn du sie überhaupt bekommst. Ich glaube nicht, dass du irgendwie von der 44er8 auch nur eine Seite mit nach Hause bekommst. Nee, das nicht. Also alleine in Berlin liegen zum Beispiel drei Exemplare vom
01:01:26
Akile Marozo in den Universitäts- und Staatsbibliotheken hier. Das ist dann eigentlich schon relativ cool. Also der hatte viel Popularität, der ist in Italien auch jetzt noch sehr populär und das nächste ist dann in den USA gibt es einige größere Clubs, die sich damit beschäftigen. Einerseits die Chicago Swordplay gilt, die von Greg Malley geleitet wird. Der leitet diese Western Martial Arts.
01:01:55
Association treffen. Weiß nicht, ob ich die vielleicht was sagte. Immer wieder riesige Zusammenkünfte. Der Mann mit dem passenden Nachnamen. Mellé. Genau. Der Devin Bormann von Academy Duelo, der ja auch so eine riesige Online-Plattform aus dem Boden gestampft hat, beschäftigt sich mit Fiora de Liberi, aber eben auch mit dem Bordonesa-Quen. Aber das hat vor allem international schon
01:02:24
eine ganz gute Community. Die Gruppe auf Facebook Giovanni della Gocchia hat auch über 1000 Mitglieder und ist sehr aktiv. Und dies ist definitiv auch der Grund, warum beispielsweise unsere Videos, die wir machen, alle auf Englisch sind. Weil ja, also, ich habe es ja schon gesagt, in Deutschland eher ein Randthema. Wenn man sich dann austauschen möchte, dann ist es wahrscheinlich günstiger, das auf Englisch zu tun. Wolltest du dir wünschen, dass das anders wird?
01:02:51
Das ist auf jeden Fall eines der Ziele dieses YouTube-Kanals gewesen. Einfach erstmal grundsätzlich mehr Leute ins Fechten zu bringen und auch mehr Leute ins Bolognese-Fechten zu bringen, weil ich schon eine sehr geile Fassung von Fechten in Fechtquellen finde. Hast du Holger von HEMA Köln mal gefragt, ob das einen Einfluss auf seine Waffenwahl hatte? Tatsächlich.
01:03:21
bin ich leider nicht zu einem persönlichen Gespräch gekommen, weil ich zum späteren der Songs letztens uncated war. Sie freuen sich zumindest immer über unsere Videos und wir stehen auch in gutem Kontakt. Also Holger, wenn du das hier hörst und du tatsächlich sagen kannst, dass Martins Kanal von der Schildwache euch dazu bewegt hat, den Bologneser Sachen sich zu beschäftigen, dann schreib ihm das doch einfach mal oder schreib es uns vielleicht ein zweiter.
01:03:50
Wie auch immer. Martin würde sich da bestimmt freuen. Ja, unsere Hörerinnen und Hörer können uns generell schreiben, wenn sie jetzt aufgrund dieses Podcasts mit Bolognese oder norditalienischer Schule angefangen haben. Ja, also wenn es das Interesse definitiv auch in Deutschland gäbe, würde mich auch nicht so viel davon abhalten, die Videos in Zukunft einfach auf Deutsch zu produzieren. Wie viel Zeit investierst du in deinen YouTube-Kanal? Das ist vielleicht auch noch ein Thema. Also
01:04:20
Lass mich so rum anfangen. gibt von einigen deutschsprachigen Hemaisten YouTube Kanäle, da hast du schon so bisschen das Gefühl, die haben das am Anfang mit einer Kartoffel aufgenommen und dann haben sie auch eine Wassermelone geupgradet. von der Produktionsqualität her. ist natürlich so klar. Nicht jeder kann irgendwie die krasse Filmequipment da haben, aber ihr seid ja relativ schnell mit ziemlich technisch gut gemachten Videos da, bin das Ganze eingestiegen. Also gute Bitcrate, gute Autoqualität und so. Immer schöne Mitschnitte von euren Events. Also
01:04:49
machst du das alles oder wie kommt das? Glücklicherweise mache ich es mittlerweile nicht mehr alles alleine. Das wäre wahrscheinlich zeitlich auch gar nicht möglich. Man muss ja sagen, so seit ungefähr einem Jahr versuche ich oder versuchen wir, mehr gesagt der Stefan Eickelmann bei uns, der hat da einen wesentlichen Anteil daran, dass das so gut läuft. Versuchen wir wirklich jede Woche irgendwie ein Video rauszubringen und naja, letztendlich.
01:05:17
gebe ich einfach nur eine bestimmte Lesson vor der Kamera, wo ich denke, die hat einen gewissen Mehrwert oder ich nehme ein bestimmtes Spiel auf. Von der Aufnahmedauer hält sich die Sache eigentlich sehr stark in Grenzen. Vielleicht sind das mal 15 Minuten vor oder nach einem Training. Das geht also echt klar. Der Zusammenschnitt ist natürlich das, wo man gerade am Anfang die meiste Zeit noch mal drauf verwendet und einen guten Arbeitsrhythmus zu finden, auch mit dem Ton und so weiter.
01:05:46
Wir haben ja verschiedene Sachen ausprobiert, von danach noch mal einsprechen. Das dauert dann definitiv am längsten. Da habe ich fast den ganzen Tag noch mal im Nachhinein gebraucht, nachdem ich die Aufnahmen gemacht habe, um so ein Video, also den Text zu erstellen, dann einzusprechen und was weiß ich. Oder sagen wir mal einen halben Tag. Mittlerweile sind das alles direkte Live-Mitschnitte, die dann im Prinzip nur noch mal das Audio synchronisiert wird, sodass auch draußen die Audioqualität vernünftig ist. Das ist mir auch immer sehr wichtig.
01:06:16
dass es eben kein Video ist, bei dem man nach 10 Sekunden abschaltet, weil das Windrauschen einen die Ohren mitfetzt. Genau, es war mir immer wichtig, dass es sich gut bis zum Ende anschauen lässt, damit die Leute mir dann eben auch sinnvolles Feedback noch geben können. Ja. Und ansonsten nehmen wir mit dem Handy auf. Also das ist dann die Bildqualität. Und Ton aber noch mal extra Mikro oder auch nicht? Genau, Ton hatten wir gerade für die die Sideschwert-Serie.
01:06:45
sind wir umgestiegen im Prinzip noch mal auf einen externen Recorder, der dann danach einfach synchronisiert wird. Derzeit lang habe ich auch einfach diese Kopfhörer hier verwendet, zweites Handy in der Hintertasche gehabt und da einfach noch mal eine Audioaufnahme gemacht. Das ist also eine sehr billige Fassung, wenn man noch so ein altes Telefon rumliegen hat. Ja, du sagst das jetzt so einfach, das muss man ja alles machen. Das ist ja alles Aufwand, den man in die Produktionsqualität der Videos dann am Ende einfach auch investiert. Also das ist schon cool.
01:07:12
Wenn man dafür aber alles direkt einspricht, das spart so viel Zeit. glaube ich. Für Leute, die noch nie in Potsdam waren, warum habt ihr so einen coolen Hintergrund mit diesen fetten Säulen und so? Weil die Uni Potsdam in der unglaublich luxuriösen Lage ist, den geilsten Campus überhaupt in Deutschland wahrscheinlich zu haben. Also ohne Witz, der Hintergrund der Videos ist im Prinzip auch der Hintergrund der Studierenden in diesem Campus.
01:07:42
eben einfach super nah dran. Der Übergang zwischen Universitätsgelände und dem Eigentum der Stiftung Schlösser und Gärten, wo dann eben direkt diese preußischen Schlösser draufstehen. Die haben schon ganz gut. Also ich habe da selbst zwar nicht studiert, aber eben gewohnt. Kann man machen. Das ist in dem Fall auch in der Nähe von eurem, eure Trainingslocation. Genau. Unsere Halle steht auch direkt dort. Also man könnte aus dem Hallenfenster das neue Palais aufnehmen.
01:08:11
Okay. Und das stört auch keinen, dass da immer so Verrückte mit Schwertern rumhantieren. Tatsächlich finden das die Leute, ich meine, ihr habt ja bestimmt jetzt auch während Corona-Zeiten oft draußen trainiert, die finden das eher interessant. Die stellen da mal eine oder andere Nachfrage. Aber gerade jetzt in Corona-Zeiten war der Säulengang, in dem wir trainiert haben, wurde auch tatsächlich von dem Hochschulsport im Prinzip angemietet, um dort draußen Training geben zu können.
01:08:39
Da wurde also nicht nur Schwertkampf praktiziert, sondern auch der Yoga Kurs. Also das ist natürlich schon… Da habt ihr echt Glück gehabt, weil das ist natürlich auch ein sagenhaft guter Wiedererkennungswert bei den Videos. Es gibt dem Ganzen halt einfach eine geile Tiefenwirkung, wenn ihr vor diesen Säulen steht, die quasi auch in einer anderen Achse sind, als ihr euch bewegt. ist… Also viel besser könntest du dir das ja als Set jetzt nicht designen. Ja, definitiv.
01:09:04
Und gerade weil das eben direkt an unserer Trainingsstätte ist, sind die Mehrkosten dort aufzunehmen natürlich auch dementsprechend gering. Aber das ja das Glück muss man halt auch haben. Das stimmt schon. Also es kommt ja offensichtlich alles bei dir zusammen oder bei euch. Und das ist so ein bisschen, als wäre das dafür geschaffen gewesen. Gute Location Leute, die Bock haben, das zu machen. Thema, womit sich nicht so viele Leute beschäftigen, wo man auch ein bisschen Missionars Arbeit leisten will. Ja, ist ja schön, wenn das auch mal so klappt, dass irgendwie
01:09:34
die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind mit dem richtigen Thema. Ja, definitiv. Das war damals tatsächlich auch mein Pitch für den Hochschulsport. Schaut mal hier, geiler Sport, nicht nur fitnessorientiert, sondern eben auch akademisch. Man leistet hier was mit dem Kopf, passt super in die Umgebung rein. Die preußischen Schlösser sind eben in diesem italienischen Stil zumindest angelegt worden. Klar, sind aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
01:10:02
Aber passt eben optisch doch super rein. Welches genau welches Schloss sehe ich da eigentlich genau? Wie heißt das? Das ist das neue Palais und im Prinzip ist das ein Gästehaus. Ganz kleines Gästehaus für die Verwandtschaft. Ein kleines Gästehaus. Also ich meine, es ist schon so, dass das mit den Videos auch durchaus funktioniert, weil du hast es. Manche Sachen.
01:10:31
kannst du da echt gut mit schmackhaft machen. ich meine, das ist ja jetzt im Podcast, du hast das System schon recht gut den Leuten schmackhaft gemacht. Aber wir haben ja zum Beispiel auch, ich habe das mit den Zetetik-Schildern gesehen, dass sie zum einen günstig sind, wenn sie durchsichtig sind, kann man sie bemalen mit allem möglichen. Vorher euch ja auch ziemlich ausgetobt habt. Dann hatte ich das bei uns mal rumgeschrieben, so ja, ich würde mir da eins holen, jemand mitbestellen. Am Ende habe ich dann 20 Stück aus China geordert. Das war da ein bisschen aufwendig mit dem Zoll, aber das ist eine andere Geschichte.
01:10:59
Aber jetzt haben halt irgendwie 20 Leute von uns so eine Nylon Plastik Reihechillt Hotella oder Riotella, wie du sie genannt hast, was ich auch recht geil fand. Ja Marketing ist alles. Da zahl ich das Studium dann endlich aus. Da hätte es, also das hätte es ohne das Video definitiv nicht gegeben. Ja, das freut mich. Aber man zeigt ja auch irgendwie das so die grundsätzliche Lust an diesem.
01:11:23
Vielleicht auch Ritter sein, Schwert und Schild mal kämpfen und mal eine richtige Quelle dazu zu haben, die ist durchaus eben gegeben und die befriedigen diese Quellen dann auch endlich mal. haben noch gar nicht erwähnt, das steht auch auf unserer Einleitungstext, was du eigentlich beruflich machst. bist nämlich Verhaltensökonom. Ja, ganz genau. kann man so sagen. Also ich mache gerade meinen Doktor an der Universität in Cottbus in der Verhaltensökonomie.
01:11:50
Und damit gehört ja auch, wie sich Individuen verhalten in verschiedenen Situationen, wie zum Beispiel, wenn es riskant wird. Ja, ganz genau. Also ich untersuche eben, wie Individuen sich in unsicheren, aber insbesondere auch in riskanten Situationen entscheiden. Man kann dafür da natürlich viel auch auf den Schwertkampf übertragen. Lässt sich nicht ganz so gut mathematisch dann zeigen. Deswegen nehme ich dann doch letztendlich das Anlageverhalten von Leuten. Aber wer weiß.
01:12:20
Nach dem Doktor geht die Forschung natürlich ja immer weiter eigentlich. Und du meinst, hilft auch beim Marketing? Naja, man lernt ja im Grundstudium so ein, zwei Sachen. Was ist der Plan mit dir? Oh ja, Entschuldigung. Es wäre interessant, das Anlageverhalten von historischen Fechtern in Bezug auf Waffen, Schilder, Quellen. Ich wette, jetzt hat einer hier gehört, ach was, so ein Marozzo kriegt für 4000 Ocken, aber muss ja kleiner gucken.
01:12:49
Ich baue tatsächlich auf einen Verhaltenseffekt hier, das ist die sogenannte Verfügbarkeitsheuristik. Und da entscheiden sich Individuen bevorzugt für Leute oder für Sachen und Entscheidungen, die sie sich sehr gut vorstellen können, die sie gerade kürzlich gehört haben. Das heißt, genau nach diesem Podcast ist der Zeitpunkt, sich den Giovanni Dall’Agochia und Antonio Manciullino zu bestellen. Noch ein Seilschwert dazu und dann sind wir safe.
01:13:18
Deutschland Community wahrscheinlich groß genug, dass ich dann auch bald deutsche Videos noch machen kann. Ja, sehr schön. kurzfristig ist es so, haben die Podcast meistens nicht so den Effekt. Wir haben schon festgestellt, wenn man dann mal noch ein halbes Jahr wartet oder so, also bis auch diese typischen Zyklen von Ich könnte mal wieder was Neues kaufen an Hema Spielerei, so wieder anfangen. Da tut sich dann schon was.
01:13:41
Langfristig haben wir schon den Eindruck, dass man da einen Effekt bemerkt. Aber das kann man vielleicht ja auch irgendwann mal wissenschaftlich auswerten. Mir ist wichtig, genau nachdem ihr den Podcast gehört habt, macht Amazon auf und holt euch das Buch. Nicht warten, nicht denken weiter, nicht zermaden an den Gedanken. Ist eine gute Idee, das sage ich euch. Ich kriege auch regelmäßig so Nachrichten. Ich habe jetzt wieder eure Podcast Folge gehört. Jetzt habe ich voll Bock auf und dann
01:14:10
You name it. Voll Bock auf Montante. Jetzt hab ich voll Bock auf Schwert und Buggler. Wenn ihr jetzt voll Bock auf Bolognese habt, dann macht ihr euch erst mal was zu essen und dann bestellt er bei Amazon. Vielleicht sollten wir da so ein Abo-Premium-Modell fahren, so richtig high-Premium, dass du immer, wenn mir eine Folge zu irgendeiner bestimmten Waffe …
01:14:32
veröffentlichen, da kriegst du quasi ein Paket, wo die Waffe dann schon einfach drin liegt. Wir machen was zum Seilschwert, kriegst ein Paket, ah, Seilschwert, geil, neue Folge dazu. Hey, braucht direkt diese Affiliate-Links, Wo die Leute so ein paar Prozente kriegen und ihr auch. Das war eigentlich … Da kommen wir jetzt zu dem Thema, was mir gerade schon ganze Zeit auf den Lippen liegt. Und zwar, was sind denn so Waffen …
01:15:00
Hersteller, also wir hatten jetzt schon hier die Riotellas aus China. Wie sieht es aus mit den Einhandschwerten? Von wem kann ich die sinnvoll kaufen? Gibt es vielleicht auch Einsteigervarianten? Empfiehlt sich das mit Plastik-Einsteigervarianten anzufangen? Muss ich irgendwas beachten oder kann ich, wenn ich jetzt 1.33 gemacht habe, kann ich das Gleiche nehmen?
01:15:27
Beim Langschwert würde es mich insbesondere interessieren, weil du ja sagst, das ist irgendwo zwischen Montante und dem deutschen Langschwert angesiedelt. Da wäre es schon interessant, ja, was sind das für Längen, wo du sagst, okay, so sollten die sein und von welchen Herstellern kriege ich das? Also einmal so ein Rundumschlagmaterial. Mhm. Also man muss natürlich immer gucken, wie viel man letztendlich ausgeben möchte. Im Einsteigerbereich, was auch gut sparringtauglich ist.
01:15:56
gibt es mittlerweile ein sehr schönes Angebot, gerade zu den Waffen, man sich typisch als Seilschwert vorstellt. Dazu sei aber noch mal gesagt, könnt jedes einhändige Schwert nehmen, völlig wo ist. Die Quelle funktioniert grundsätzlich auch mit einem langen Messer. Gar kein Problem. Wenn ihr jetzt aber so ein typisches Seilschwert bestellen wollt, dann kann man entweder nach Russland schauen, Quentin hat da ein sehr gutes Modell.
01:16:24
was auch günstig ist, was sehr leicht ist, gut führig, hat so ein bisschen ein Problem, wenn man einen schwereren Handschuh da drin anziehen möchte. Und das bringt mich ja darauf, dass irgendwie Seidschwert das Typische hat eben so Fingerringe und so weiter. Da kriegt man eben nicht so einen Sparring-Glove mitten rein. Ich persönlich fechte da immer noch mit meinen alten Red Dragons, also den, sag ich mal, sehr Beginnerhandschuhen für Hema, mit dem man auch eher nicht Langschwert fechten sollte.
01:16:54
Aber naja, also Handschuhe noch mal ein ganz anderes Thema. Seidschwert kann man damit fechten, du hast noch alle Fehlreizungen. Ja, Man tut sich im Turnier vielleicht auch ab und zu mal ein bisschen was, aber es sind bisher noch alle ganz geblieben. Also eine Schürfwunde war bisher das Schlimmste. Ist alles in Ordnung. Genau, also Queddin hat gute Seidschwerter. Man kann natürlich auch zur Regenier gehen, wenn man da eh schon gute Erfahrungen gemacht hat. Da würde ich empfehlen, dass der Griff zu lang
01:17:24
Tatsächlich also bei den rapieren genauso das einfach die die kürzeste länge wählen ich glaube das geht bei bis 13 cm runter meins hatte ich damals individuell auf 12 bestellt das ist dann super poker armory hat ein hersteller aus polen die haben ein interessantes design wo insgesamt einfach eine sehr breite hohe käle drin ist und dafür die schneiden sehr dick sind das sieht man auch auf der neuen enziffer feder
01:17:54
Also eine extrem breite Schlagkante, dafür eine tiefe hohe Kehle und dadurch ist das Schwert dann wieder im Prinzip genauso leicht, aber sehr stabil, hat eine ganz gute Biegsamkeit im Stich und vorne die Spitze ist halt auch verdickt. Das wäre mir zum Beispiel oder wäre mir heutzutage auch bisschen wichtiger. Ich mag ganz so sehr die umgefallten Spitzen, die man bei Regenälen nur kriegt. Genau, wenn man dann mehr ausgeben möchte.
01:18:22
muss man nach Italien gucken und da würde ich dann immer Melos Marciales empfehlen. Die hatten ihren Shop jetzt kurz runter genommen und werden den jetzt glaube ich im Dezember 2021, Januar 2022 wieder raufbringen. Das ist dann definitiv schon mal eher so im Preissegment 500 Euro. Aber die Schwerter sind auch sehr gut, leiden aber auch im heftigen Sparring. Also muss man dann gucken was man möchte bei
01:18:52
Quetten, Poker und Regenial bewegt man sich eher im Bereich 250 für Europa. Und da das die zentrale Waffe ist, kann ich mir die auch holen und mit der man starten und wenn ich dann Bock habe und wieder bisschen Geld, dann hol ich mir halt mal zum Beispiel ein Bukler oder so. Genau, also Bukler lassen sich auch super einfach selber machen. Man kann aber auch einfach einkaufen. Poker Armory hat zum Beispiel öfter mal so ein Kombinationsangebot. Das kriegt man dann gleich den Stahlbukler dazu.
01:19:22
Der hält dann auch das Leben lang. Den finde ich auch ganz interessant. Ja, und ansonsten, genau, ob man jetzt einen Buckler oder eine Targa, das ist Prinzip ein kleiner viereckiger Buckler oder ein großer viereckiger Buckler, aber immer noch ein kleiner Schild nimmt, der auch behandelt wird, kann man dann in Zukunft dann immer noch dazu nehmen. als Cape tut es im Zweifelsfall auch erstmal ein großes Badehandtuch. Kein Problem.
01:19:50
Für die Schilder klar, Idealfall wäre ein Stahlroteller. Aber auch da tun es erstmal die 30-Euro-Variante aus China. Das ist nicht so das Problem. Wenn es an die großen Schilder geht, dann wird es schwierig. Ja, ist ja normalerweise auch nicht so, als wäre die Sammelfreude bei den Hämmeristen schlecht ausgeprägt. Genau. Mittlerweile gibt es ja auch ganz gute Optionen tatsächlich für die ganzen Stangenwaffen. Da gibt es ja in den Bolognese-Fechtquellen
01:20:20
viel zur Partisane. So eine Sperrvariante könnte man sich darunter vorstellen. Aber auch zur Lancia, das wäre dann eher in Piekenrichtung, naja, nicht wirklich, das ist eher so 3, 3,5 Meter. Aber auch Ronca, das ist dann die Version der Hellebade, so wie so eine englische Angel, also so eine Hippe. Ich hoffe, darunter kann man sich mal was vorstellen, mit dem man Leute damals eher vom Pferd geziegen hat und dann erstochen, erstechen konnte.
01:20:49
Also da gibt es ja mittlerweile auch ganz gute Optionen. Mordachs gibt es auch. Also Mordachs in Rüstung. Wenn ihr darauf Bock habt. Mit Optionen meinst jetzt zum Beispiel Nylon-Aufsätze oder so. Genau, da gibt es jetzt mittlerweile Plastik-Aufsätze, die auch ganz gut biegbar sind und nicht mal mehr so teuer. Da bewegt man sich dann so um 70, 80 Euro-Bereich plus Schaft, man dann nochmal braucht. Wie ist es denn, wenn ich jetzt sage, ich würde da eigentlich gerne einsteigen, aber
01:21:19
Du so richtig alleine, traue ich mir das nicht zu. Klar, Videos gibt es auch, aber ich würde mal gerne auf ein Event fahren. Ja, auf jeden Fall. zu euch, zum Schwärter der Renaissance? Oder kannst du da noch mal zu dem Event irgendwie bisschen sagen, was da eigentlich das Konzept ist und ob das anfängerfreundlich ist? Ja, gerne. Also das Event Schwärter der Renaissance haben Stefan und ich letztes Jahr im Prinzip ins Leben gerufen und hat viel Inspiration von den Berliner Buckler Bouts genommen, wo es einfach viel Freifechten gibt.
01:21:49
Wir wollten zusätzlich dazu, zum sehr viel Freifrechten, dieser bestimmten Waffenart oder zu diesen Waffen aus diesem Zeitalter, also aus der Renaissance, wollten wir wenigstens so ein paar Impulsvorträge mit haben. Das heißt, auf diesem Event gibt es dann mehrere 30 bis 45 minutige Vorträge, wo man mal in jede Waffe so reinschnuppern kann. sind natürlich Vorträge, es sind keine Workshops.
01:22:14
Es sind Mini-Workshops. Letztes Jahr wurde auch einer einfach als Vortrag gehalten. Es waren dann eben nur 20 Minuten. Und finde ich auch immer noch gut. Manchmal gibt es auch nicht genug Waffen für alle. Oder man möchte eben nur eine bestimmte taktische Sache besprechen. Aber genau, war wichtig, dass man nicht in dem Moment, wo man sich auf einen Workshop committet, dann die nächsten drei Stunden quasi ans Bein bindet.
01:22:40
sondern dass eigentlich dieses Freifechten und der Austausch, das Gespräch mit den ganzen Leuten an erster Stelle steht. Und definitiv auch in dem Moment, wenn man vielleicht aus der lichtnahen Tradition einfach mal in die Renaissance weiter reinschnuppern möchte, ist man jederzeit herzlich bei uns da willkommen. Und das findet wie oft statt? Einmal jährlich und die dieses Jahr war sogar kostenfrei, weil wir es über den Hochschulsport und Corona jetzt so hinbekommen haben.
01:23:11
Wir müssen mal gucken, wie wir das nächstes Jahr machen, weil es ja schon schön ist, wenn die Leute, gerade die Instruktoren von weiter weg kommen, wenn man denen dann wenigstens ein bisschen was in die Hand gibt, um den Flug und so weiter zu bezahlen. Also wir hatten jetzt dieses Jahr sechs Instruktoren und drei davon waren beispielsweise aus Großbritannien. Ah ja, okay. Ja, das wäre natürlich nicht schlecht. das ist, ist es ein Outdoor Event oder war das jetzt halt auch Corona bedingt jetzt dieses Jahr? Also es war auch letztes Jahr Outdoor, aber auch letztes Jahr gab es Corona.
01:23:39
Ich sag mal so, wenn das Wetter gut ist, ist es halt auch für die Leute schön, wirklich mal im Hintergrund des neuen Palais tatsächlich mal auch fechten zu können. Wir haben aber an sich auch immer die Halle. Da kann man sich dann im Zweifelsfall auch mal aufwärmen, Kaffee holen oder bei Regen eben auch einfach mal fechten. Michael, du hast noch zur Frage angesetzt? Nee, hin. Das ist jetzt sozusagen Schwerte der Renaissance. Darüber hinaus macht er aber auch noch mehr an so Workshops.
01:24:08
Kleine Anekdote dazu. habe mit Fancy Club eine neue Gruppe in Dresden beim Dresden-Fechtclub gegründet. Und einer meiner neuen Trainierenden kam dann irgendwann mal auf mich zu. Du, ich fahre jetzt am Wochenende nach Potsdam zur Schildwache und mache da einen Workshop hier Schwert und Bukler. Kennst du da so einen Martin Höppner? Kenn ich, sag schöne Grüße.
01:24:37
Also das macht er auch regelmäßig so. Also wie ich jetzt mitbekommen habe alles mögliche Sumpf, dann irgendwie so vier Stunden Workshop. Ja, ganz genau. Das sind im Prinzip Tagesaktionen über den Hochschulsport dann auch wieder organisiert und dienen mir dazu, dann auch einfach mal so einen Tag die Halle zu bekommen, um danach dann noch viel frei fechten zu können und nochmal ein schönes, ausgiebiges Extra Training im Prinzip einzuschieben.
01:25:05
Und natürlich auch einfach, um neue Leute für diesen Sport zu begeistern. Eben nicht nur an der Uni Potsdam, sondern wenn das jetzt schon stete übergreifen wird, dann freue ich mich da umso mehr. Genau, und das, gerade wenn man eben so drei wöchentliche Kurse hat und irgendwie einhändiges Schwert mit verschiedenen Beiwaffen, dann das Langschwert drin hat. Jetzt haben wir seit diesem Semester auch einen Kurs zum Ring. Wenn man die irgendwie so permanent fortführen möchte, dann muss man halt gucken, wie
01:25:34
schaut man sich dann noch mal gezielter Schwert und Buggler nach 1.33 mal wieder an. Wie guckt man mal in die Stangenwaffen? hatten Partisan und Rotella, also im Prinzip Speer und Schild war jetzt das letzte. Und das nächste, was jetzt sein wird, ist dann wieder im Februar zum zweihändigen Schwert noch mal nach Akile Marozzo genau mal sich so anschauen, so ein Stück da durchkauen und wie
01:26:01
wendet man das tatsächlich auch gut in der Praxis an? Gut, also dann ist die Antwort. Man kann durchaus zu mehreren Gelegenheiten im Jahr mal nach Potsdam fahren, sich da die verschiedenen Waffen mal anschauen, mit Martin quatschen. Im Gästehaus dort, dem neuen Palais unterkommen. Das wäre doch das absolute Highlight für Schwerte der Renaissance, wenn dann auch jeder dort, der dort Platz bucht.
01:26:29
im Gästehaus, neuen Palais unterkommen könnte. Das wäre allerdings dekadent. Interessanterweise kann man wirklich einzelne Gebäude von Schlösser und der Stiftung prösterische Schlösser und Gärten tatsächlich mieten. Man könnte da auch zum Beispiel in der Orangerie heiraten. Ins neue Palais geht es dann natürlich nicht, da ist es dann einfach zu teuer. Aber ich meine, so bisschen Feeling, das…
01:26:58
Wenn da genug Interesse besteht, das wär gar nicht mal so unmöglich. Ah ja, also dann … sind wir ja dabei beim Interessegenerieren heute auch mit eurem YouTube-Panal. Ja. Und nachdem ihr jetzt quasi bei Amazon bestellt habt, dann ist ja quasi der nächste konsequente Schritt dann bei Schwärter der Renaissance dann sich anzumelden und dann natürlich zu sagen, nein, es ist nicht zu teuer, das neue Palais zu mieten.
01:27:29
Ja, war schön. Wir sind jetzt auch schon relativ am Ende des Podcasts. Ich glaube, wir haben so eine Sache habe ich ja noch auf der Liste stehen muss ich noch erwähnen. Das haben wir uns jetzt bis zum Ende aufgespart. sind ja auch ein bisschen schwer geflüstert der investigativ Podcast. Wir gucken schon auch immer, dass wir so ein bisschen Sachen über die Leute erzählen, die noch nicht jeder weiß. Und du hast es im Vorgespräch. Jetzt bist du mal den bitte bisschen mehr Ernsthaftigkeit hier, Michael. Entschuldigung.
01:27:57
Hast du uns im Vorgespräch erzählt, dass du auch mal, ja ich weiß nicht, ob man es einen Trendsport nennen kann, du hast mal ein Kanu-Polo geleitet. tatsächlich, also ich habe Kanu-Polo gespielt, bevor ich tatsächlich historisch geforten habe. Witzigerweise hätte ich nicht Kanu-Polo gespielt und nicht dort dann irgendwann eben auch einen Kurs am Hochschulsport sammeln geben, hätte ich die Leute gar nicht gekannt, um denen vorzuschlagen, dass wir doch bitte einen historischen Fechtkurs an dieser Uni brauchen.
01:28:27
Also ist auf jeden Fall eine sehr zu empfehlende Sache. KanuPolo, für alle die es nicht wissen, ist ein Teamsport, gar nicht so unähnlich zum Handball. Das heißt, man spielt im Team mit einem Ball auf ein Tor, das alles allerdings auf dem Wasser in einen Mannkajax. Und das Schubsen des Ballführenden ist durchaus erlaubt und auch ganggeber. Das heißt, eine der ersten Sachen, die man auch lernen sollte, ist die Esgibbenrolle.
01:28:56
Es macht auf jeden Fall einen Heidenbock. Die Tore sind zwei Meter über der Wasseroberfläche. Das heißt, man kann die dann auch auch nur mit dem Paddel verteidigen. Genau, und wie gesagt beim Handball oder ähnlich zum Handball, man spielt sich den Ball hin und her, versucht die Verteidigung der Gegner auszumanövrieren, wegzuschieben, sich Positionen zu erarbeiten. Jetzt muss man sagen, okay, irgendwann muss man dann eben auch mal gucken. Fechtet man jetzt historisch, gerade wenn man
01:29:22
Nationalkader ist, dann ist die Zeit auch irgendwann begrenzt. Unter anderem bin ich ja auch Vater geworden. Das heißt, wo sie wurde, stärker begrenzt. deswegen fechte ich jetzt eigentlich auch nur noch. Aber wenn ihr mal die Eskimo-Rolle beigebracht bekommen wollt, könnt ihr mich auch dazu fragen. Ja, also wir hören unseres Podcasts wissen ja auch, dass die Schwabenwälder in Ulm ein besonderes Verhältnis zu Unterwasser Rugby haben. können wir mal eine eigene Folge machen, der Zusammenhang von HEMA und Wassersportarten.
01:29:52
Sehr schön. würde ich dir noch das Abschlusswort überlassen. Ja, eine Sache habe ich vorhin noch vergessen und zwar, wenn ihr bei Blackfenster euch einen Seilschwert bestellen wollt, dann geht das natürlich auch klar. Die Teile kosten nur 80 Euro. Das heißt, der Einstieg grundsätzlich in das Teil, das muss euch nicht viel kosten. Schaut einfach mal in die Quellen rein, die gibt es frei verfügbar. Unter anderem eben auch auf Wichtelhauer oder in dieser Facebook-Gruppe Giovanni della Gocchia.
01:30:21
Ihr könnt mich jederzeit anschreien, das ist überhaupt kein Problem. Ich stehe euch da gerne mit Wort und vielleicht auch mal mit Tat zur Seite. gesagt, Zeit ist dann doch leider begrenzt. Aber versucht’s einfach mal, dass so viel Material und so spannend und ich habe ja vorhin schon mal so bisschen angedeutet, die einzelnen Fechtmeister, die scheinen sich da nicht immer unbedingt grün zu sein. Zum Beispiel schreibt eben Antonio Mancholino, da gibt es so andere Fechtmeister.
01:30:49
die hängen ihre Preise von der Wand und ihre Prinzipien und das sind ja nur Scharlathane. Und da gibt es auch Leute, die schreiben da absatzweise über juristische Regeln, wie ein Duell auszuführen oder auszusehen hat. Und wie gesagt, Marozzo, kurze Zeit später oder ein paar Jahre später, schreibt so ein ganzes Buch über Regeln, wie ein Duell auszusehen hat. Schreibt rein. Und hier sind die Regeln, die ich von meiner Wand hänge und die Preise, die ich nehme.
01:31:20
Also die Welt ist bunt und das macht durchaus auch viel Spaß zu lesen. Hämadrama durch die Jahrhunderte. ist auch Thema für eine Podcast Folge. Ja, dann vielen Dank Martin, dass du uns heute über die Seidschwelle aller Bolognese informiert hast. Ja, vielen Dank. Und alle anderen Waffen. Ja, sehr gerne. in diesem Sinne bis zum nächsten Mal. Macht’s gut. Tschüss. Ciao. Ciao.
01:31:45
Halt bitte noch nicht weglaufen, ihr könnt diesen Podcast nämlich noch unterstützen. Wenn es euch gefällt, dann tut uns einen Gefallen, gebt uns ein Like auf Facebook oder bei Instagram oder bewertet diesen Podcast bei iTunes und unterstützt uns auch gerne auf Patreon.com slash Schwertgeflüster, Schwertgeflüster mit Ue und empfehlt diesen Podcast euren Freunden und Feinden weiter.
0 Kommentare