Wir besprechen die sechs Fechtschulen aus dem gleichnamigen Werk von Karl Waßmannsdorf. Mit Fechtschule ist im Gegensatz zur heutigen Verwendung des Begriffes keine Organisation gemeint die fechten unterrichtet, sondern eine beliebte Veranstaltungsform der frühen Neuzeit. Dort wurde zwar auch fechten unterrichtet, aber eben auch Schau- und Wettkämpfe mit Waffen wie dem Langen Schwert, Dussack, Hellebarde oder Rappier abgehalten.

Die Geschichte der Fechtschulen ist dabei eng mit der Geschichte der beiden im Heiligen Römischen Reich aktiven und rivalisierenden Fechtergilden der Marxbrüder und Federfechter verknüpft, da Kaiser Friedrich III. den Marxbrüdern am 10. August 1487 in Nürnberg einen Privilegienbrief ausstellte der besagte, dass niemand der von ihnen nicht zugelassen worden ist sich Meister des Schwerts nennen oder Fechtschulen abhalten durfte. Natürlich, wie könnte es auch anders sein, erhielten (erstritten?) sich auch die Federfechter dieses Privileg.

Fechtschulen waren lange Zeit richtig beliebt! So fanden 1550 allein in Ulm über 24 Fechtschulen statt, während in Nürnberg ab der Mitte des 16. Jhd. nach Ostern jeden Sonntag eine abgehalten wurde.

Vom dort ausgeübten Kampf bis zur Blume, also bis zur höchsten blutenden Kopfwunde, haben viele von euch sicher schon gehört. Falls nicht, wird es Zeit. 😉

Die besprochenen Fechtschulen fanden in Zwickau, zweimal Stuttgart, Troppau, Düsseldorf und Dresden in den Jahren 1573 bis 1614 statt. Wir reden darüber wie so eine Veranstaltung ablief, mit welchen Waffen und Regeln dort gefochten wurde und ob es zu Verletzungen kam. (Spoiler: Ja kam es!)

In der Disziplinen des historischen Fechtens Folge zum Langen Schwert haben wir die Fechtschule bereits kurz angesprochen und auch die von Michael anfangs beworbene Dresdner Fechtschule leitet sich davon ab.

Nächste Woche werfen wir im zweiten Teil einen genauen Blick auf die Fechtschulen Nürnbergs, deren Fechtordnung und sogar ein erhaltenes Fechtlied.

Fechtschule Shownotes


Schwertgeflüster

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