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Während wir in Teil 1 unserer Fechtschul Doppelfolge über verschiedene Fechtschulen im deutschen Raum geredet haben, widmen wir uns mit dieser Folge voll der Stadt Nürnberg.
Aus Nürnberg sind uns aus den Chroniken nicht nur mehrere Einträge zu interessanten Vorkommnissen überliefert, sondern auch eine Fechtschulordnung und sogar ein Fechtlied.
Wir geben in dieser Folge zudem einen kurzen Abriss über die Marxbrüder und die Federfechter.
Fechtschule Shownotes
- Der von Alexander angelegte Wiki Artikel über Fechtschulen
- Auszüge aus der Nürnberger Chronik inklusive Fechtordnung von Werner Ueberschär
- Agon und Distinktion Fachbuch mit Beiträgen zu Fechtschulen
- Die Fechtschule – Das Fechtevent der Frühen Neuzeit | Teil 1 (SG 66)
- Das Langschwert (SG 61)
In eigener Sache
Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.
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Transkription
00:16
Schwertgeflüster Episode Nummer 66 heute mit dem Thema die Fechtschule, das Fechtevent der frühen Neuzeit. Schwertgeflüster mit mir Michael Sprenger und Alexander Fürgut. Hallo Alexander. Hallo Michael. Fechtschule, der Begriff ist ja schon ein paar Mal gefallen in den letzten vergangenen 65 Folgen plus Sonderfolgen.
00:45
Und wir haben aber noch nie so richtig erklärt, was es damit auf sich hat, oder? Nee, und das sollten wir dringend machen, weil das hat mich brutal irritiert, als ich mit Fechten angefangen hab, dass die Leute von Fechtschulen geredet haben, und dann haben die Events gemeint und nicht Vereinigungen, die irgendwie Fechten unterrichten. Ja, das ging mir auch so. Da war dann die Rede, ja, wir halten eine Fechtschule ab. Ja, ist das irgendwie ein Turnier? Na ja, es ist halt eine Fechtschule. Und …
01:15
Was denn jetzt so das Besondere an dieser Fecht-Schule ist, das erfahrt ihr heute. Es gibt seit neuestem sogar einen Wikipedia-Artikel dazu. Und den gibt es allerdings nur, weil mein lieber Podcast-Kollege Alexander ihn geschrieben hat. Wie kam es denn dazu? Naja, ich habe halt nochmal nachrecherchiert und
01:44
Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, Wikipedia steht ja gar nichts. Und ich hatte den Aufschrieb jetzt eh schon gemacht, so richtig mit wissenschaftliche Quellenangaben. Dann dachte ich mir, das könnte ich doch auch einfach gleich in ein Format bringen, wo andere Leute auch noch davon profitieren. Und hab dann Wikiartikel draus gemacht. Also, ihr könnt ab sofort unter Wikipedia, wenn ihr da nach Fechtschule sucht, Fechtschule beziehungsweise Fechtschule Veranstaltung, da findet ihr den
02:14
Wikipedia-Artikel von Alex, den ihr natürlich verfeinern könnt, wenn ihr der Meinung seid, dass da noch Informationen fehlen, wovon ich allerdings nicht ausgehe. Was heißt fehlen? Auf jeden Fall gibt es noch mehr Informationen da draußen, die man einfügen könnte. Es gibt unzählige Informationen, haben wir festgestellt, zu Fechtschulen, also sowohl sekundär als auch Primärliteratur.
02:38
Obwohl ich da auch gleich sagen muss, tatsächlich ist es aber nicht so, als gäbe es irgendwie ein Standardwerk zu den Fechtschulen. Also man findet verstreut immer wieder Papers, die sich auf einzelne Aspekte beziehen. Aber so irgendwie das Werk, wo das Thema mal quasi vollumfänglich erschlossen würde, gibt es bisher noch nicht. Also falls ihr noch ein Dissertationsthema sucht vielleicht, Fechtschulen wäre das Ding der Wahl. Es hat auf jeden Fall genug Potential für einen Diss, würde ich denken. Ja, definitiv. kenn mich zwar jetzt mit dem
03:06
Bereich Geschichtswissenschaften nicht so gut aus, was da der Anspruch an eine Dissertation ist, aber allein von der Tiefe, in die man da noch gehen kann. Also wir haben das jetzt nur sehr oberflächlich bearbeitet. Und das war eigentlich jetzt auch schon, finde ich, eine recht umfangreiche Vorbereitung für eine Podcast Folge. Oder wie war das bei dir? Ja, ich denke schon.
03:36
Vor allem ist es ein Bereich, wo es auch tatsächlich Forschung gibt. So wie der Zornhauke ist ja nichts, wo sich die akademische Welt groß mit beschäftigt. Aber Fechtschulen hat der eine oder andere sich schon angeschaut. Unter anderem ein Herren namens Wasmanndorf, was Mannsdorf, über den heute auch noch zu reden sein wird. Ich kann bei der Gelegenheit vielleicht auch gleich noch zwei Sachen erwähnen, die ich in der Langschwerfolge gesagt habe. Das eine ist eine Korrektur. Ich habe behauptet, dass mit den Fechtschulen ging schon im 13. Jahrhundert los. Es ist tatsächlich aber das 14. Jahrhundert.
04:05
Gut, so richtig ging es dann ab 1500 ungefähr los, dass das mehr geworden ist von den Erwähnungen. Und ich habe auch jetzt noch mal die Quelle gefunden, wie es gab in der Stadt Ulm im Jahre 1550 24 Einträge zu dort veranstalteten Fechtschulen. Das heißt, jede zweite Woche eine oder was wahrscheinlicher ist nur im Sommer oder wenn es warm genug war unter freiem Himmel, also wahrscheinlich jedes Wochenende eine vom Frühling bis Herbst.
04:34
Wie ist eure Ambition, das wieder zum Leben zu erwecken in der Stadt Ulm? Diesen Turnus? Also es ist ein bisschen schwierig. So groß ist der Andrang in unserem Verein dann doch nicht. Und es gibt ja hier auch nicht irgendwie nochmal fünf andere Vereine, mit denen man das zusammen machen könnte. Also da muss man noch ein bisschen aufbauen. Vielleicht machen wir irgendwann mal ein zweites im Jahr. oder eigentlich haben wir ja schon zwei große Events, Turnier und den Schwabenhau. Vielleicht gibt es ja irgendwann noch ein drittes Mal schon.
05:05
Da referenzieren wir auch wieder auf eine unserer letzten Folgen. Quasi die Kleinschrittigkeit, jeden Tag 1 Prozent besser, jedes Jahr eine Veranstaltung mehr. Sehr schön übergeleitet, ja. Du hast ihn schon angesprochen, den Karl Wasmannsdorf. Man könnte sagen, Karl Wasmannsdorf, war so einer der ersten Hämmeristen bereits im 19. Jahrhundert. Der war Thomas.
05:34
Also in dieser Turnerbewegung hat er kräftig mitgemischt und hat auch ein Buch geschrieben, was sehr umfänglich ist, nämlich Sechs Fechtschulen. Moment, ich guck grad nochmal den korrekten Titel nach. Sechs Fechtschulen Schau und Preisfechten der Marx Brüder und Federfechter.
06:01
aus den Jahren 1573 bis 1614. dazu waren es noch, also was hier noch mit drin ist in diesem Buch, Nürnberger Fechtschulreime vom Jahr 1579 und Röseners Gedicht. Und dann noch Röseners Gedicht, Ehrentitel und Lubspruch der Fechtkunst.
06:30
vom Jahre 1589 und eine Vorarbeit zu einer Geschichte der Marx-Brüder und Federfechter. Also sehr unfallreiches Stück. Man sollte dazusagen, besagtes Buch vom Herr Wassmannsdorf ist nicht mehr ganz taufrisch. Der Herr Wassmannsdorf ist nämlich 1906 gestorben. Genau, deshalb ist das alles so ein bisschen in Fraktur hier gehalten. Und es war für mich …
07:00
durchaus zuweilen nicht nicht müßig, aber es war schon eine gewisse Herausforderung da die die Sachen zu lesen. Zumal er die die Reime und die Gedichte, die auf die Fechtschulen gefasst wurden. Wir kommen dann noch dazu. Ja, quasi da in Fraktur dann wiedergegeben hat. Und diese diese früh neuzeitlichen Reime sind
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von ihrer Rechtschreibung und Grammatik nicht unbedingt das, was man gewohnt ist. Und dazu noch sozusagen Fraktur. Das war für mich als jemand, den das eher peripher tangiert, normalerweise so diese ganze Quellenarbeit, Transkription, eine gewisse Herausforderung. Aber es war auch unglaublich interessant, diese sechs Fechtschulen durchzuarbeiten.
08:01
Wir haben uns … Ja. Ich hab dann auch noch welche aus der Nürnberger Chronik. Da sind auch diverse Fechtschulen verzeichnet. Aber wir steigen jetzt mal mit dem Werk vom Karl-Wassermanns-Dorf ein. Genau, wir haben uns hier so bisschen was rausgepickt. Und zwar werden wir so kleines bisschen einen Überblick geben, wie so eine Fechtschule abgelaufen ist. Und dann werden wir noch mal im Detail auf eine eingehen, die da wirklich
08:30
also das Glanzstück der sechs Fechtschulen ist, die da beschrieben wurde. Nämlich die Fechtschule auf der fürstlichen Hochzeit zu Stuttgart im Jahre 1575.
08:45
Zum generellen Ablauf der Fechtschulen. Der war immer gleich beschrieben bei den sechs Fechtschulen da. es wurde angekündigt. Es gab einen Fechtmeister, der sozusagen da zusammengerufen hat. du hast ja auch schon ein
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Ein paar Hintergrundinfos dazu könnte man sagen, das ablaufen sollte, oder? Ja, also tatsächlich gibt es aus Stadt Nürnberg auch eine Fechtordnung. Die ist von 1601. Und da ist beschrieben, was man denn machen soll und was man vor allem nicht machen soll, wenn man mit dieser Fechtschule die ankündigt. die Ankündigung ist ganz nett, weil man soll anzügige und eher eine rührige Reime
09:42
wenn man sie öffentlich anschlägt vermeiden also auch auf der Fechtude selber und stattdessen soll das bittes alles züchtig ablaufen. Es soll kein gepöbeln sein sozusagen. Es war im Prinzip auch so, dass vor der Fechtschule dann deshalb sozusagen die Referenz auf die Reime. Ja, jede Gruppe oder jeder Fechter da einen.
10:11
einen Reim durchaus vorgebracht hat. Die sind auch in dem Buch von Herrn Wassmannsdorf zu finden.
10:20
die aber eben nach Möglichkeit nicht anzüglich sein sollten. Lassen Sie uns vielleicht noch mal einen Schritt zurücktreten. Fechten. Was wurde denn auf so einer Fechtschule überhaupt gemacht? Genau, es wurde gefochten und zwar mit verschiedenen Waffen. Im Allgemeinen waren das Schwert, also langes Schwert, helle Barde, Stange, Dusak.
10:50
Dolch, Langer Spieß und Rapier. Das waren die Sachen, die ich gelesen habe in den Beschreibungen. Ja, bei mir stand auch nur noch ein Mordachs drin. Ah ja, wie konnte ich das vergessen? Ja, und jetzt muss man sich vorstellen, damit wurde Sport gemacht. das war jetzt keine Kriegskunst, die da zelebriert wurde. Also man hat jetzt nicht versucht, sich damit zu töten, aber
11:18
Man hat sich mit einer hellen Barde oder mit einer Mordachs schon ordentlich auf die Mappe gegeben. Das sind jetzt auch keine Waffen, ich sage, naja, großartig ohne Rüstung möchte ich die abbekommen. Oder? Wie ja das und Unfälle passieren. Ja, wie wir lesen werden. Der Ablauf war dann so, es gab diese Begrüßung. Dann legten die Fechter ihre Mäntel.
11:48
Und dann war ich Däken abdeckte.
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Schaufechten aber eben auch Preisfechten und Preisfechten heißt es ging um Kohle und die hat quasi derjenige gesponsert der das Event aufgezogen hat.
12:28
Also zum Beispiel der Fürst bei der fürstlichen Hochzeit. Und da wurde sozusagen das Preisgeld auf die Waffen gelegt. Die Waffen lagen in der Mitte und das Geld lag dann drauf und dann wurde aufgehoben. Das heißt, einer ist vorgetreten, hat die Waffe aufgehoben und gefordert. Und dann konnte ein anderer von der gegenüberliegenden Gruppierung.
12:58
annehmen und mit ihm um dieses Preisgeld, um dieses Goldstück fechten. Kurz noch dazwischen, Gretchen, wer jetzt sich jetzt wundert, wer die Marxbrüter und Federvächter sind, das sind zwei große Fechtergilden im Heiligenrömischen Reich. Über die wird noch zu sprechen sein. Wir haben sie schon mal angeteasert in unserer langen
13:22
Disziplin, langes Schwertfolge, oder? Genau, und wir werden heute auch mal noch mal kurz darauf eingehen, aber die haben auf jeden Fall noch eine eigene Folge verdient. Das heißt, es wird heute auch wieder beide zusammenfassend bleiben. Und wer sich jetzt wundert, warum die eigentlich so, hä, die legen ihre Rapiere ab und dann heben sie sich neue auf.
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Es war durchaus so gedacht, dass man da nicht mit scharfen Waffen miteinander fechtet, beziehungsweise in besagter Fechtordnung aus Nürnberg steht drin, die Leute sollen das nicht tun, das heißt, sie haben es wahrscheinlich getan, sonst müsste man es ja nicht erwähnen. Dazu kommt noch, es gab so einen gewissen Kodex und der besagte, es werden keine alten Streitereien auf der Fechtschule ausgetragen. Also es ist auch in den Beschreibungen drin. Ja.
14:07
Also Marxbrüder und Federfechter, die haben ja schon gerne mal Dojo-Besuche gemacht. Allerdings … hatte das eben nichts auf der Fechtschule zu suchen. Daran haben sie sich natürlich immer gehalten und sämtliche Streitereien abgelegt und außen vor gelassen. Es gab da nie zu irgendwelchen Zwischenfällen. Logisch, also wie auch.
14:35
Ja, und dann haben sie miteinander geforten. Sie haben aufgehoben, einer hat gefordert, der andere hat angenommen. Und dann ging es darum, wer schafft es dem anderen, als Erstes die höhere blutende Wunde zuzufügen. Das heißt, im Idealfall hat man seinem Gegenüber eine blutende Platzwunde auf den Scheitel gesetzt. So richtig schön von oben drauf. Die höchste blutende Wunde.
15:04
Wobei es keine Platzwunde sein musste. Es musste nicht runter siffen, es hat gereicht, wenn man’s gesehen hat. Genau, es musste bluten. Allerdings zeigen die Beschreibungen, dass man in der Regel auch noch mal sichergegangen ist. Sehr schön. Ich hab noch eine Variante gelesen, Es gibt Indikationen, dass bei Fechtvonregeln aus dem 16. Jahrhundert …
15:31
man auch explizit nicht erlaubt hat, dass zum Beispiel Anfänger bis zur blutenden Wunde fechten. Also wir durften auch miteinander fechten, aber explizit nicht bis, bis einer geblutet hat, weil Anfänger, das wurde dann der erfahrenen Fechter vorbelassen. Wir wissen aber, und das meine ich mit, es gibt kein Standardwerk, halt jetzt nicht, was, also wie üblich war das eine, wie üblich war das andere. Hat man auf jeder Fechtschule auch zu blutenden Wunden gefochten oder nur, oder gab es eine irgendwie mehr, gab es das andere weniger, war das irgendwie nur so den…
16:01
Fecht meistern, vorbehalten oder, sagen wir, den erfahrenen Fechtern. Das ist also bisschen die Info, hier fehlt im Großen und Ganzen. Dieses Quantitative. das jetzt, ist das die Ausnahme, ist das die Ausnahme? Wenn es dann dazu kam, dass man einen kassiert hat und jetzt eben eine entsprechende Platzwunder hatte, dann durfte man sich zurückziehen ins Separee und dort hat dann
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Der Barbier auf einen gewartet. Oder wie es damals beschrieben wurde, Balbier. Das war im Prinzip der Typ, der halbwegs wusste, wie man Leute wieder zusammen pflegt.
16:43
Und es ist auch sehr schön beschrieben in einer der sechs Fechtschulen, dass der zuweilen ganz gut zu tun hatte. Diese Beschreibung ist so schön.
16:59
Du hast es angesprochen, dass Anfänger nicht bis aufs erste Blutfechten durften. Da gibt es auch ein Beispiel, wo das nicht so glimpflich ausging. Nämlich 1614 auf der Dresdner Fechtschule. Da hat es einen jungen Lakaien mit dem Rapier erwischt. Also, hat im Rapier gefochten. Und …
17:29
hat den Rapier seines Gegenübers im Auge gehabt am Ende und ist dann am Abend verstorben. guck mal gerade, ob ich diesen Reim hier zusammen bekomme. also ich meine, Rapier durchs Auge, kann man sich vorstellen, das ist jetzt nicht das Allergesündeste. das ist hinreichend unangenehm, glaube ich auch. Indem einer bei dieser Luft gleichwohl sein Leben lassen muss,
17:59
ein Lakaï noch ein junges Blut fort gar keck und aus frischem Mut. Der die Schanz das Glaube mir, der sah die Schanz das Glaube mir, dass er im einfachen Rapier. Wurde zu einem Aug getroffen ein, dass er des Todes muss drüber sein und Tietz.
18:29
Und das ist dann so noch so ein schöner Abschluss, wo man dann sagt, ja, mein Gott, na ja, schade ist es aber, so ist es halt. Und täte ihm’s Fechten ziemlich behagen. Man muss ihn von der Schule wegtragen. Ja, würde wenn sich heute vermutlich nicht so das so in locker flockigen Worten verpacken.
18:57
Nee, aber anscheinend gehörte das damals auch dazu. Es war kalkuliertes Risiko. Es kann auch sprichwörtlich ins Auge gehen. Ja, die waren halt nicht die Maske. Ganz offensichtlich. Steht da denn was, was mit dem passiert ist, der den anderen erstochen hat? Nö. Also, warte. Nee. Zumindest lese ich hier grad nichts davon.
19:27
Okay. War halt so, ja, mein Gott, passiert. Hat er gewusst. Kann halt als Auge gehen. Genau, hat er gewusst, worauf er sich einlässt. Jetzt wollte ich natürlich noch ein bisschen auf die Fechtschule auf der fürstlichen Hochzeit zu Stuttgart 1575.
19:52
Warum? Ein Grund.
19:58
Warst du schon mal auf einer Hochzeitsfeier? Ja, durchaus. Wie lang war das so? Im Endeffekt einen ganzen Tag. gehst morgens aufs Standesamt und oder in die Kirche und dann geht das bis in die Nacht hinein.
20:15
Genau. Und damals war das so ein bisschen … Also, für die damaligen Verhältnisse wäre das lächerlich. Denn die Fechtschule, von der hier berichtet wurde, die wurde am achten Tage der Hochzeitsfeierlichkeiten abgehalten. Es … Es klingt immer so ein bisschen, wenn ich das mit diesen mehrspeichigen Feiern höre, das gibt’s ja nicht nur bei Hochzeiten.
20:43
Ich fühl mich da immer so bisschen an Festivalerinnen, das stell ich mir das vor. Man sitzt halt irgendwie tagelang zusammen, trinkt die ganze Zeit, isst die ganze Zeit, macht irgendwelche Spiele oder sonst irgendwelchen Unfug. Also das ist nicht das schlechteste System. Es war auch üblich da noch so Ritterturniere abzuhalten. In den sechs Fechtschulen ist auch eine beschrieben. Da steht so sinngemäß, ja
21:08
war halt irgendwie nur eine kleine Party. Man hat dann auf das Ritterturnier verzichtet und eben nur eine Fechtschule abgehalten hier. Nicht so jedoch in Stuttgart 1575. Nicht nur, dass das anscheinend, ich weiß gar nicht, wie lange es insgesamt ging, aber zumindest acht Tage. Nicht nur, dass es episch lang war, sondern … man hat auch noch …
21:37
sozusagen Berichte darüber geschrieben. Also ein Dichter hat bei der Hochzeit des Herzogs Ludwig mit Dorothea Ursula von Baden einen sieben bücherumfassenden epischen Gedichtband in lateinischer Sprache rausgebracht. Du hast ihn jetzt natürlich durchgelesen und transkriptiert und übersetzt. Was der denn bedeutet, oder? Nein, das hat schon der Schwulmanne
22:07
Der Herr Bayer steht hier ins deutsche übertragen und stellenweise vermehrt, was auch immer das bedeutet. Das klingt nach Ergänzungen. Er hat irgendwie seinen Senf dazu gegeben.
22:26
Dort ist dann auch einmal erklärt, dass dann so der alten Hass, Feindschaft und Neid gefasst vor dieser Zeit, dass das eben so bitte draußen bleiben soll und man sich hier nicht aus Neid und Feindschaft miteinander schlagen soll, sondern aus ritterlicher Kunst. es ist auch beschrieben, dass man eben Spitz oder Knopf
22:56
Also, OTT oder KNAUF damit nicht einlaufen soll. Das Tu jederchi vermeiden, steht es da. Noch etwas genauer, auf unserer Schul wollen wir’s nicht leiden. Da wollte ich auch grad noch drauf hinaus, was du denn so an Boten gefunden hast. Weil das Ganze lief ja nicht nur einem …
23:24
bestimmten Format ab. gab Regeln, es gab eine Fechtschulordnung, die von den Städten teilweise erlassen wurde. Das selbe ist auch von dem Veranstalter natürlich. Aber es gab eben auch ganz explizite Verbote da drin. Was man vielleicht noch kurz vorher erwähnen sollte, das waren Zuschauerveranstaltungen.
23:46
Also, es ist nicht so, dass die Hochzeitsgäste miteinander geforten hätten, das hätte keinen interessiert. Sondern das war, so wie das Ritter-Theorie auch, Spektakel. Und da konnte man zum Beispiel auch Eintritt verlangen. Und wenn man halt Wechtmeister war, und man war heute knapp bei Kasse, hat man eine Fechtschule organisiert, die viele Zuschauer angezogen hat, dann konnte man da schon sein Geldbeutel da aufbessern. Ja, an Verboten war’s das im Prinzip. nicht aus Feindschaft, Neid, Hass, aus irgendwelchen …
24:17
alten Zwistigkeiten fechten, eben den Ort nicht einschießen lassen und den Knauf nicht schlagen. Auch nicht. Es war der fromme Wunsch da, doch bitte von altzu roher Gewalt abzusehen und künstlich zu fechten, dass das nicht immer geklappt hat.
24:45
Lesen wir in den Beschreibungen auch. Ich hab noch die Varianten … keine Hebel, keine Armhebel, keine Armbrüche, kein Ringen am Schwert, keine in die Augen fassen, keine Steine werfen und nicht den Schritt angreifen. Wo wir jetzt ein bisschen kurz drüber sind, ist aber der Punkt mit den Stichen. Ja. Weil das ja schon ein Riesenunterschied. Also, wir müssen uns das noch mal vergegenwärtigen, falls hier irgendeiner von unseren Folgen zum …
25:13
Lichternauerquellengequassel, was auch immer angehört habt, dann ist euch sicherlich aufgefallen, dass da sehr viel gestochen wird und viele von den Angriffen und Stücken am Ende auch in einem Stich landen. Und jetzt sind wir hier in einem Kontext, in einem Szenario, wo man auf einmal gar nicht mehr stechen sollte. Wie man im Rapier gehört hat, ist es auch mal passiert. Aber eigentlich ist das ja nicht die Idee. Ja, und das war eigentlich so mehr so Hiepfechten, könnte man sagen. Erst auch, was ja immer …
25:43
immer mal wieder aufkommt, die Diskussion darüber, ob eben Meyers Fechtbuch auch Schulfechten zeigt oder darauf ausgelegt war, weil es eben so hieplastig ist und weil es so scheint, als ob man damit bei einer Fechtschule ganz gute Erfolge haben könnte, weil man eben groß mit Hieben agiert und weniger mit Stichen. Ja, und mit 1570, wo die
26:13
Wo sein Fechbuch rauskam, so um den Dreh, liegt er ja auch voll in der Zeit. Liegt voll im Trend sozusagen. Man muss sagen, sein Rapierfechten ist ja auch eben ein Haurapierfechten und dann eben nicht so wie bei den Italienern, wo es darum ging, sich gegenseitig die Augen auszuspießen. Ja, und wenn man sich jetzt noch klarmacht, es ist ein Zuschauersport, es gibt was zu gewinnen, stechen darf man nicht.
26:40
dann ergibt dieses Rumgemeiere mit, und dann mach ich noch mal dreimal durch die Luft und schwinge mein Schwert, bevor ich den eigentlichen Angriff mach. Ergibt schon irgendwie mehr Sinn, ja, dann Sieh, ich mach ja so bisschen Show. Warum auch nicht? Ja, es ist ja ein Schau- und Preisfechten. Und in dieser … in diesem Kontext passen auch gut die Reimen, die dann sozusagen vorher … rumgepöbelt wurden. Also natürlich nicht gepöbelt, aber …
27:06
Ich könnte mir vorstellen, dass da schon der ein oder andere subtile, wie soll ich sagen, Zweizeiler untergebracht wurde, mit denen man da seine Opponenten ein bisschen dissen konnte.
27:21
Ich weiß nicht, ob man da so subtil war, wenn man in die Ratsordnung reinschreiben muss. soll man unterlassen. Da hab ich aber kein Beispiel von gefunden. jemand weiß, mit welchen Reimen, also konkret einem bestimmten Reim, da so gestartet wurde und da entsprechende Quellen hat, bitte Mail an uns. Man fragt sich natürlich auch, hat Monkey Island mit dem Beleidigungs-Duell historische Kenntnisse gehabt? haben Sie sich das ausgedacht und zufällig auf die Historie gemapped? Ganz episch Monkey Island 3.
27:50
Hoffentlich zerrst du mich nicht ins Separee. Es war aber ein anderer Kontext. Auf jeden Fall merkt man, wenn man das liest, dass der Schreiber-Link auch Ahnung vom Fechten hat. Denn hier ist wirklich ganz konkret von Meisterstück die Rede. Und man muss auch dazu sagen, es war ein Namensgebäsche hier ohne Ende.
28:19
Wenn man sich das durchliest, weiß man, wer war das Who is Who des Jahrgangs des Fecht oder der der Fechtschul-Saison 1575. Und die Kämpfe wurden auch fast ins letzte Detail beschrieben. Die unterschiedlichen Gänge, wann es wer gegen wen und also sehr, sehr ausführlich.
28:47
Das finde ich so witzig, weil das ist halt genauso wie das heute auf Turnieren abläuft. Wenn du selber nicht dabei bist oder du hast den Kampf nicht gesehen, dann kommen sie zu dir, du wirst nicht glauben, was der gemacht hat, der hat das gemacht, hat das gemacht und bämmen, voll aus dem Ring und yeah. So diese hell auf Begeisterung, du deine technische Beschreibung kriegst, was passiert ist, aber immer halt gewertet mit den eigenen Favoriten. Der hat sich natürlich noch rausgerissen am Ende. Und…
29:15
Hier wird dann eben auch ein Kampf beschrieben, wo zu Beginn künstlich gefecht geforten wurde, wo da steht, brauchten der Meisterstück gar viel. Und das war das erste Mal, als ich das gelesen habe, da ging mir wirklich als historischer Fechter das Herz auf. Also hier der Zornhau und auch der Krumphau und der Zwerchhau, Schiller und Scheitlerhau.
29:41
und Wunderversatzungen, Nachreisendurchwechsel, Überlauf.
29:48
schneiden, hauen, stich, winden, abschneiden, hängen, anbinden, brauchten es die Vier-Leger-Pflug, Albert, Tag, Ochse. Da zählt das alles auf. Ja, da zählt das alles auf.
30:06
und
30:08
Das klingt fast wie die Einleitung von einem Lichthörner-Aufrechtbuch. Ja. Und auch noch hier Blös, Schwäch und Stärk. … also, das war wirklich … Du merkst richtig, entweder wollte er einfach mal zeigen, dass er auch Ahnung hat. Oder sagt, guckt mal hier, ich hab das alles gesehen, was die da gemacht haben. Für euch sah das nur cool aus, aber ich hab hier den totalen Plan.
30:37
Ja, so Sportkommandatoren. Ja, was anderes war es ja im Endeffekt nicht. Und.
30:49
Ja, und da gab es so einen kleinen Break. Also die Fächter erstlich zwar subtil aus Kunst gefochten gar, bis sie seint wütend grimmig wurden und vor hitzigem flammenden Zorn. Und des Wolkens brauchen schier Kampfstück.
31:18
einander werfen aufs genick brauchen beinbruch bösstoß armbrechen auch fingerbruch und zum sicht stechen das es gar oft war währends not das nicht blieb einer etwa tot
31:40
Ja, ne, also that escalated quickly, könnte man sagen.
31:47
Also auch so ganz klassisch, es gab es früher schon. Es wird ja immer so von den Verfechtern der Wärmung Kunst gesagt, dass früher war es ja ganz anders und da wurde sich nicht geprügelt und das wurde alles künstlich gelöst. Ja, Bullshit. Die haben es erst probiert und dann sind sie aneinandergeraten und dann haben sie sich einfach nur mit einem Stück Stahl gekloppt.
32:18
Was ich auch interessant fand, wir haben ja bei der Folge mit dem langen Schwert thematisiert, dass langes Schwert eigentlich die Fechtweise beschreibt. Mit einem Schwert, was bestimmte Ausmaße hat. Ja. Und hier steht aber noch mal explizit, dass Gulden auf das lange Schwert gelegt wurden. Also da wird auch die Waffe sozusagen direkt schon als langes Schwert bezeichnet.
32:47
Man muss dazu sagen, die Form von Schwert, die sie da eingesetzt hatten, war wahrscheinlich das, was wir heute Fechtfeder nennen. Ja, genau. Also eine stumpfe Waffe zu Schimpf. Da haben wir hier auch in diesem Buch einmal eine Bezeichnung drin, nämlich dass es als Fechtschwert bezeichnet wird.
33:17
Jetzt weiß ich nicht ob das eben gängiger Slang war, zu sagen, ja okay die stumpfen Dinger das sind Fechtschwerter, weil sie eben zum Fechten, zum Schulfechten gedacht waren.
33:29
Auf jeden Fall wäre das eine zeitgenössisch korrekte Bezeichnung, wenn man jetzt unterscheiden möchte, Schwert, langes Schwert, scharf von was wir jetzt als Fehler bezeichnen würden. Da wäre Fechtschwert eigentlich die authentischere Bezeichnung. Typischerweise gab es auf den Fechtschulen aber ja Leute, die aufpassen sollten, dass das nicht eskaliert.
33:59
Die werden häufig als Grießwartel bezeichnet. Das würde man heute als Schiedsrichter bezeichnen. Hast du da auch was bei dir über die Herren? Nee, da habe ich nichts gefunden. muss zugeben, ich habe diese Texte so gut wie möglich gelesen. Es besteht immer die Möglichkeit, dass ich hier was überlesen habe. Okay, also
34:22
Zum Beispiel sieht man vielleicht heute auf HEMA-Turnieren manchmal, dass die Schiedsrichter lange Stöcke haben und das ist etwas, was aus der Historie kommt. Weil wenn sich da jetzt zwei reingesteigert haben, wie Micha das grad so schön vorgelesen hat, da kannst du ja nicht einfach dazwischen gehen und da kriegst du die Federn gegen den Kopf, sondern dann hat man den Stock dazwischen gehalten und das war zum Beispiel auch eine von den Regeln, dass wenn der Grießwartel, der Schiedsrichter, da den Stock dazwischen hält und da wird signalisiert, dass jetzt
34:51
quasi an der Stelle Schluss ist oder zumindest Pause und ein bisschen runterkommt, dann dürfte man nicht über oder unter den Stock schlagen. Es ist schon das klare Zeichen von außen, hey, jetzt ist Schluss, dann machen wir weiter. Das hat auch Konsequenzen nach sich gezogen. Das war nicht gewünschtes und nicht geduldiges Verhalten. Das ist dann auch noch … Also, im Sinne von … Es gab dann natürlich … Es wurde sich nicht die ganze Zeit geprügelt. Und …
35:20
Es gab dann eben auch die Fälle, wo einer getroffen wurde und sich, naja, bezwungen zeigte. Und da gibt es hier dieses Zitat. Da hat ein Fächter gegen einen gewissen Kühnhirn gefochten. Und wurde getroffen, sodass der rote Saft
35:50
raus trat und dieser sagte dann kühnhirn du hast mich überwunden bekenn ich dir dann denn ich lieg unten der kraus haar sprach also das war sozusagen die bezeichnung des fechters der das hier gerade wieder gibt
36:08
Das gib ich mich und dir die Garp und er zusprich. Also, ich hab verloren, du hast gewonnen, that’s it. So konnte es auch ausgehen. Ganz im Sinne der Fechtschule. Man muss natürlich auch immer bedenken bei solchen Texten, so das Otto-Normal-Geschehen, ein Tag wie jeder andere, das ist nicht unbedingt das, was im Ende in irgendwelchen Chroniken landet, sondern eher das, was außergewöhnlich war, was sich gelohnt hat zu notieren.
36:38
Das heißt auch, wenn wir da jetzt einen Eintrag finden, dass jemand gestorben ist bei einer Fechtschule, wäre es jetzt falsch auszugehen, dann war das wohl ganz üblich. Das gab es bei jeder Fechtschule, das wahrscheinlich eher das Gegenteil. Wenn das außergewöhnlich genug war, dass man es aufgeschrieben hat, war das nichts, was jeden Tag vorkam oder jede Woche. Das ist natürlich richtig. Allerdings kommt es ja überhaupt vor, oder? Also.
37:04
Es war jetzt auch nichts, zumindest so wie ich das jetzt hier von 1614 herauslese. Also der Schreiber-Link kommt mir jetzt nicht so vor, als sei er da völlig bis ins Mark erschüttert und wäre nicht mehr seines Lebens froh geworden, das mit angesehen haben zu müssen, sondern hat da gern gefochten, macht er jetzt nicht mehr. Ja, also ich hab ja auch noch was zu dieser Fechtschule,
37:33
Da gab es auch einen Todesfall. Das war ein bisschen mehr ausgeschmückt, aber Ja, es wirkt jetzt auch nicht so … Heute wäre das nicht mehr akzeptiert. Heute können beim Sport nicht einfach so Leute sterben, dann hat das keine Konsequenzen. Da wird schon sehr genau geschaut, ob das am Sport selber lag. Und ob das ein Unfall war und was man dagegen machen könnte. Genau. Das war’s im Prinzip mit der …
38:02
Beschreibung der der fürstlichen oder noch mal den Details der Fechtschule auf der fürstlichen Hochzeit zu Stuttgart. Da stand es auch nicht drin, ob das der Hochzeit einen Abbruch getan hat, dass jemand immer Rapier ausstochen würde, oder? Nee, das das war ja von 1614. Die war woanders und zwar ein Moment. Das war die in Dresden zur Taufe.
38:29
des jungen Prinzenherzog Johann Georg im September 1614. Übrigens, die war am 27. September 1614. Und wir haben in Dresden natürlich in guter Tradition am 27. Dezember 2014 auch eine Fechtschule abgehalten. Zur 400-Jahr-Feier sozusagen. Ah, zur 400-Jahr-Feier dieser Fechtschule war das Absicht? Ähm, nein, es war
38:59
Die Fechtschule findet ja immer am letzten Septemberwochenende statt. Ja. Und das war der 27. … September. Und das hat im Prinzip da genau gepasst. Ah, sehr schön. Das ist ja … eine günstige Fügung. Aber bei euch ist keiner gestorben, hoffe ich. Nein. Kamen ohne schwere Verletzungen aus? Ja. Alles safe. Gut, jetzt haben wir zwei von den Fechtschulen besprochen. Was war denn auf den anderen vier? Gab’s da noch was Erzählenswertes?
39:30
Im Prinzip war es immer so die die die Beschreibungen sind immer ähnlich also es wurde hoch hochgeschwollen davon gesprochen wer denn diese Fechtschule gesponsert hat und wie cool der doch ist und haste nicht gesehen dann wer dort alles von den Federfechter und Marx Brüdern anwesend war
39:56
Und was das nicht alles für coole Typen sind und hast du nicht gesehen. Ja, und dann war so ein paar Studenten und Lakaien. Ja, okay, waren auch noch da. Schön wollten halt ein bisschen fechten. Und ja, dann eben so die die Waffen wurden immer beschrieben. Auch sehr interessant, falls ihr Not habt, den Plural von Dusak zu zu finden.
40:25
kann ich dieses Buch empfehlen. gibt es allgefühlt zehn verschiedene Varianten. Plural du sag. Das ist ja nützlich. Da kann man sich einfach seine Lieblingsvariante rauspicken und klickt richtig und sagt, ist A, steht in der Quelle drin. Tissecken ist mein Favorit. Das habe ich auch noch nicht gehört. Und ja, dann die Beschreibung der Gefechte. Natürlich.
40:52
bisschen epischer die beschrieben bei denen dann auch irgendwie es mal bisschen zur Sache ging. Das muss natürlich. Ja, so wie du vorhin gesagt hast, das muss natürlich auch immer so mit dem im Auge behalten, dass hier aufgeschrieben wurde, was der Schreiber cool fand. Also wenn der es halt cool fand, dass es in einem Gang mal nicht so künstlich zur Sache ging, dann heißt es nicht, dass es jetzt sozusagen so.
41:22
Stellvertretend ist für die gesamte Fechtschule oder für alle Fechtschulen. Umgekehrt wissen wir natürlich auch nicht, wie viel Kunst da gekunstelt wurde. Man darf spekulieren. Aber zumindest aus der einen Passage her, da war ja schon ein bisschen … Name-Dropping, Meisterstück-Dropping. Da hat er ja schon gesagt, was da nicht alles ging. Aber das war schon auf die ganze Fechtschule bezogen, nicht auf einen Gang.
41:51
Das war auf den Gang bezogen der beiden Fälter.
41:56
Da sie ja einiges vor.
42:02
Da freu ich mich dann auch, ob das jetzt dann wirklich der Realität entsprochen hat oder ob er da einfach gesagt hat, ey, die beiden, waren so cool, die haben bestimmt das und das gemacht. Und dann noch mal alle Fichtstücke, die man ohne Namen kennt, noch kurz erwähnen.
42:20
Der Vollständigkeit halber. Sechs Fechtschulen sind die Fechtschule auf dem Schießen zu Zwickau im Jahre 1573, die gerade erwähnte Fechtschule auf der fürstlichen Hochzeit zu Stuttgart 1575, Fechtschule zu Tropau 1583, Fechtschule zu Düsseldorf 1585, Fechtschule zu Stuttgart bei der Taufe des Herzogs Rudolf?
42:50
Im Jahre 1596 und die Fechtschule zu Dresden im Jahre 1614. Das sind die sechs Fechtschulen im Buch von Karl Wasmannsdorf. Ja, wenn ich jetzt so auf die Zeit gucke, wir hatten uns ja oder wir hatten schon spekuliert, dass es wahrscheinlich zwei Folgen werden und nicht einfach eine lange. Wahrscheinlich werden wir jetzt dann langsam mal die.
43:18
Cut machen und dann mit der Nürnberger Fechtschulen und der Fechtschulordnung in nächste Folge weitermachen. vielleicht noch, was man noch erklären müsste, wäre einmal noch mal kurz Marksbrüder Väterfechter die Geschichte und einmal wie so bisschen zumindest anreisen, wie das Leben eines Fechtmeisters aussah, um das vielleicht ein bisschen einordnen zu können.
43:43
Ich würd das eine in der einen Folge machen, das haben wir quasi angeteasert. Das andere jetzt, hast du einen Vorschlag, was wir noch besprechen? Na, das Leben eines … Also, die Marx-Brüder und Federfechter, die haben wir jetzt so oft erwähnt und angeteasert. Dann können wir jetzt mal einen verbindlichen … Verbindlichen Teaser legen auf nächste Woche. Okay. wir was zu den Marx-Brüdern und den Federfechtern erklären werden.
44:13
Und dann erzählen wir uns noch ein bisschen was über das Leben eines Fechtmeisters. Also diese Fechtschulen hat ja, wie erwähnt, jemand veranstaltet. Das kann dazu einen bestimmten Anlass sein, wie eben einem großen Fest wie jetzt Hochzeit zum Beispiel, was wir jetzt hier mit der Fechtschule in Stuttgart hatten. Und es war aber auch üblich, dass oder teilweise sogar, und da werden wir bei dem Marksbrüder noch darüber reden.
44:40
durften nur Fechtmeister Fechtschulen veranstalten. Also Fechtmeister war ein Titel, man gekriegt hat. Man konnte sich nicht einfach selber Fechtmeister nennen. Man konnte schon, aber dann hatten unter Umständen mit den titeltragenden Fechtmeistern Probleme bekommen, wenn die das rausgekriegt haben. Und wenn man jetzt davon ausgehen soll, ein Fechtmeister hat das veranstaltet. Die waren häufig umherziehendes Fahndes Volk. Also es gab ein paar Fechtmeister, die haben sich da niedergelassen in einzelnen Städten.
45:09
Es ist aber klar, wenn du halt Fechtmeister, Beispiel jetzt in Nürnberg bist, also Nürnberg braucht keine 10 Fechtmeister. Da reicht eine Handvoll oder vielleicht sogar nur einer. Und du hast aber natürlich durch Ausbildung auch Geld bekommen als Fechtmeister und dann mussten die Leute, die du ausgebildet hast, ja irgendwo hin. Die sollten ja nicht bei dir bleiben und dann Konkurrenzschulen aufmachen.
45:31
Das heißt, es war dann üblich, dass wenn die ihre Ausbildung an einem bestimmten Punkt, so ähnlich wie Handwerker das heute noch machen, quasi losgezogen sind und durch die Lande getingelt und von Ort zu Ort und haben dann mit Leuten trainiert, mit Leuten gefochten und eben auch Fechtschulen dann abgehalten. Da gab es dann auch so Streitereien teilweise, dass zum Beispiel ein Fechtmeister jetzt in Stadt kam. Ich weiß nicht genau, ob das jetzt in Konkrete Nürnberg so war, ich bleibe mal bei Nürnberg als Beispiel.
45:58
Da kam ein fahrender Fechtmeister vorbei und hat den Rat gefragt und gesagt, ich würde hier in Nürnberg eine Fechtschule abhalten. Dann hat der lokale Fechtmeister da unter Umständen ein Problem mitgehabt und gesagt, das geht nicht. Ich bin hier der Residenzfechtmeister, ich bin hier Nürnberg, es hält hier außer mir keiner Fechtschulen ab. Dann mussten die das irgendwie erklären oder je nachdem, wie der Rat drauf war, war er auf der Seite vom einen oder vom anderen.
46:22
Nächstes Trotz, warum hat man das gemacht? Weil, wie erwähnt, das, war das ein Zuschauersport. Leute haben sich das angeschaut und damit hat man halt Geld verdienen. Wenn ich jetzt so ein fahrender Fechtmeister bin, das kann sich schon lohnen, ja, weil Unterricht, das sind halt dann ein paar Leute, die quasi bei mir unterrichtet werden. Aber wenn ich da eine coole Fechtschule mache, ich hab dann eine volle Bude, ja, wie gesagt, das kann sich schon lohnen.
46:48
Und wenn man das mit Zuschauern gemacht hat, gab es auch verschiedene Varianten. Die eine war, man hat einen großen Platz gehabt draußen irgendwo und Zuschauer standen dann halt am Rand und die waren quasi die Begrenzung vom Feld, dem gefochten werden konnte. Oder es gab auch die Variante, dass man Schranken hatte, also einen Ring, der mit Holzplanken quasi begrenzt war, wo man dann außen stehen durfte und nicht rein durfte. Also auch in den verschiedenen Varianten wurde das ausgeführt. Aber über das Leben eines Fechtmeisters muss man auch auf jeden Fall einer Folge nochmal reden.
47:18
Und das erklärt auch so ein bisschen, warum es diese Veranstaltungsform gab, weil ich brauche hart Kohle, dann gucke ich, ich das in der Fechtschule mache. es ist halt auch immer natürlich eine Gaudi, wenn das jemand veranstaltet, der von extern kommt, weil man weiß nicht, wie der fechtet, wie schlägt er sich mit den lokalen Größen. Und was man auch erwähnen sollte, das war jetzt nicht so ein Ding, was nur Adelige gemacht haben, sondern da sind wir schon in der Zeit, wo das Bürgertum… Also das waren typischerweise Bürger, die da…
47:46
miteinander gefochten haben. Insbesondere war das ein Phänomen der Städte. So die Kurzfassungen jetzt mal. Ja, sehr schön. Das ist ein wunderbarer Abschluss für diese Folge. Du hattest vorhin gesagt, den Aufruf an unsere Hörer, wo es so eine Fechtschulreime hat. Also es stehen natürlich in dem Buch von Karl Wassmannsdorf für Nürnberger Fechtschulreime, aber das sind die die Braven. Also wenn ihr so Pöbelreime
48:15
zur Verfügung habt, dann … also zeitgenössischer, oder? Aus der frühen Neuzeit. Gerade … oh, das war knapp. Ganz klassisch in den Facebook-Kommentaren mit Fechtschulreimen gepöbelt. Oh, das wär aber auch was, weißt du? Wenn Kommentare zu dieser Folge bei Facebook in Reimform verbracht würden. Ah ja. Das find ich schon mal schön.
48:43
Das würde ich auch akzeptieren. Pöbelein in Reibenform, das fände ich okay. Ja. In diesem Sinne … Ja, ihr wisst Bescheid, ihr dürft uns die Facebook-Seite voll pöbeln, aber bitte in kultivierter Reibenform. In diesem Sinne, bis nächste Woche zu Teil zwei der Fechtschulen. Macht’s gut. Ciao. Tschüss.
2 Kommentare
Alexander Schewtschenko · Mai 21, 2021 um 11:35
fl ist ein Gulden, siehe z.B. https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Währung_(bis_1800)
Schwertgeflüster · Mai 21, 2021 um 12:54
Danke