Sollte man sein Schwert immer so lang wählen wie möglich oder ist es für manche FechterInnen vielleicht auch sinnvoller mit was kürzerem zu kämpfen? Wir besprechen in diesem Podcast worauf es beim Schwertkauf ankommt und warum das längste zu haben, nicht immer das Beste ist.

Über den Tipp, sich sein Schwert nicht zu lang zu kaufen, hatten wir übrigens schon mal in der Folge Vermeidet diese 10 Schwertkampf Anfängerfehler, denn eure Gegner hassen diese Tipps! geredet. Es kann also niemand sagen, wir hätten euch nicht gewarnt!

Shownotes

In eigener Sache

Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.

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Transkription

00:14
Hi liebe Hörer, 117 Episoden ist Schwertgeflüster mittlerweile alt. Wir sehen uns heute wieder für eine neue Gefolge. Diesmal zum Thema, sollte es auf jedem Event Duschbier geben? Nein, tatsächlich ist das nicht das Thema heute. Das wäre ja auch zur Allwand. Nein, und deshalb haben wir uns heute einen hoch seriösen Titel ausgedacht. Ja, ganz genau, denn der eigentliche Titel der Folge ist…

00:43
ist länger immer besser Waffen und ihre Abmessungen und wie sie den Fechten beeinflussen. Ja, das ist ein Titel, wir uns komplett ohne Du-Spiel ausgedacht haben. Ja, hochgradig professionell wie immer sozusagen. Ja, also tatsächlich soll es einfach darum gehen, wie zum Beispiel so Dinge wie die Abmaße und das Gewicht der gewählten

01:08
Waffeln mit der man fechtet ob das eigentlich Auswirkungen auf das Fechten hat und ob dann ja wie der Titel es verrät länger eigentlich mal besser ist weil man dann mehr Reichweite hat. Und vor allem ob sozusagen für jeden und jede jede Länge jedes Gewicht und jede alle Abmessung sozusagen gleichermaßen universal gültig sind oder ob man vielleicht anhand seiner eigenen Körpergröße und Kraft da entsprechende

01:37
Abwägungen treffen sollte. also ich meine, es ist ja allgemein bekannt, dass du Langschwert am geschicktesten mit der Montante fechtest, weil du dann die beste Reichweite hast und dir da auch nichts im Weg steht. Ansonsten von daher kann es ja muss es ja eigentlich so sein, dass es beliebig ist. Man kann einfach immer das nehmen, was einem den größten Vorteil bringt. Ja, jetzt ist die Frage, was ist da ein Vorteil? Denn man muss ja zugeben, beim Montante ist man schon so ein kleines Stück langsamer als mit dem Langschwert.

02:06
Ja, also im Endeffekt habe ich jetzt Erfahrungen mit einem langen Schwert. Da habe ich mehrere Schwerter besessen und Besitzer auch noch. Und jetzt halt mit einem Rapier. Bei dir wahrscheinlich nur langen Schwert, oder? wirklich bei ein paar mehrere in der Hand hat es. Ja, langen Schwert auf jeden Fall und mit einhändigen Waffen, also wie Messer und Säbel in der Tat. Also ich habe mal ein langes Messer.

02:36
und dann habe ich mal bei Schwabenhau war das in der Tat, habe ich gegen jemanden gefochten, der hat dann ein Säbel genommen. Mein langes Messer ist ein relativ kurzes langes Messer und der hatte halt so einen normalen Säbel. Also es waren so 10 bis 20 Zentimeter mehr Klingenlänge. Und das hat schon einen signifikanten Unterschied nicht zu meinen Gunsten gemacht.

03:06
Ja, es ist spannend, dass du das Thema vorgeschlagen hast, weil tatsächlich haben wir im Rapier aktuell genau die Diskussion. also Rapiere gibt es ja historisch gesehen in beliebigen Längen. Also der Chris Liebecker hat auch bei seinen Vorträgen immer ein so ein Bild von irgendeinem italienischen Rapier im Museum. Und das Ding ist halt so lang wie ein Montante, aber halt als Rapier. Also das ist bizarr, wie viel weiter es noch nach vorne geht, wenn man denkt, da hätte doch der Rapier schon lange vorbei sein müssen.

03:33
Also da kannst du quasi, was die Originale angeht, dich komplett austoben. Und gut, wenn man jetzt Wettkämpfe fechten möchte, das sind meistens in den Regeln ja irgendwelche maximalen Längen auch festgelegt. Aber auch, sag mal mal, da wär’s ja so, du kannst ja einfach immer sagen, ja, nehm ich halt die maximale Länge. Aber es hat sich schon rausgestellt recht deutlich, dass das nicht für alle Leute ideal ist. Ja, zum Beispiel für mich. Also ich bin ja eher so durchschnittlich.

04:03
Das heißt, ich gehöre dann nicht zu den größten Menschen und ich habe das Gefühl, so die Standard-Schwerden, also nehmen wir jetzt mal Regenay Standard, ich glaube, das ist 133 Zentimeter lang. Das ist mir persönlich schon zu lang. Also wie groß bist du in Zentimetern? 180. Du bist tatsächlich genau der Norm, Michael, weil die Durchschnittsgröße in Deutschland, habe ich gerade gegoogelt, ist bei 179,9 Zentimetern. Ja, also gut, das ist gut.

04:32
Da können wir dich immer als Normperson nehmen. Ja, fänd ich auch gut, wenn wir so … Ich meine, im historischen Fechten sind wir weit davon entfernt, irgendwie Normen einzuführen. Aber wenn wir mich dann als Referenz nehmen, sozusagen … immer gefragt. Genau, das, was ich sozusagen vorgebe, das nehmen wir als Norm. Fänd ich vollkommen in Ordnung. Kriegst du immer so einen Anruf mitten in der Nacht, Michael, dringend, wär das okay in der Länge?

05:01
Okay, das heißt, hast … Schlägt sich das dann bei dir auf deine Schwert nieder? Also, hast du absichtlich ein Schwert genommen, was kürzer ist? Ja, das ist richtig. Also, das erste … Also, am Anfang hatte ich ja keine Ahnung. Da hab ich einfach irgendeines genommen. Das ist ja auch okay. Dann nimmst du eins von der Stange, das Standard, kriegst bisschen Gefühl, und beim nächsten weißt du, was abgeht. Genau. Und bei dem damals ist mir aufgefallen, dass ein zu langer Griff …

05:31
etwas ist, womit ich nicht gut zurechtkomme. Mhm. Also, weil mein Fechtstil … Ich bin nicht so ein Knaufasser, sondern ich fass relativ eng beieinander. Und dann hatte ich immer sozusagen noch irgendwie zehn Zentimeter … Gehilts- und Knaufüberstehen. Und das hat sich in den Armen verhakt, hat am Körper sozusagen hängen geblieben, das hat einfach keinen Spaß gemacht. Mhm. Also war mir klar, du brauchst einen kürzeren

06:00
einen kürzeren Griff, kürzeres Gehirn. Und dann muss das natürlich irgendwie so bisschen im Verhältnis sein. Und da hab ich einfach mal geguckt. Da gab es eine eine Auflistung von verschiedenen Waffen, die gefunden wurden im 14. 15. Jahrhundert. Die geht, glaube ich, auch noch länger. Also man kann dann nicht wirklich.

06:29
Ich sag mal, wirklich belastbar ist es nicht, weil du weißt ja nicht, was wurde gefunden und was wurde nicht gefunden. Aber ich hab … Was los hat der Michael erst? Ja. Aber ich habe … ein Gefühl dafür bekommen, was ist ein gutes Verhältnis zwischen Grifflänge und Klingenlänge. Mhm. Und dann hab ich einfach geguckt, okay, Grifflänge würde so und so für mich passen. Und dann sollte die Klingenlänge so und so sein. Und dann kommt man bei einer Gesamtlänge von …

06:58
blieb Blablop raus. Und das ist in meinem Fall so ziemlich genau 125 cm, so die Gesamtlänge. Also quasi 10 cm weniger als die Standard Schwerter haben von Regenie. So ungefähr genau. Und in diesem Maß habe ich mir dann auch bei Regenie, kann man ja immer noch wunderbar Custom Bestellungen machen und habe mir dann ein Schwert in der entsprechenden Länge.

07:26
besorgt und das war echt richtig, war richtig gut. Also damit könnte ich dann richtig gut fechten und aktuell verwende ich eine eine Ziggy Shorty. Die hat ziemlich genau die Maße, ich brauche und eine Inmoto Feder mit einem kürzeren Griff. alles so ein bisschen auf, alles bisschen kürzer bei mir. Das ist total

07:53
nicht das, was Leute, die in den Sport reinkommen, die ersten paar Jahre fechten, machen, sondern die sagen, oh, du triffst mich immer. Speziell auch zu mir natürlich. Oder du triffst mich immer, weil da heißt das sehr viel mehr Reichweite. so, du hast bestimmt ein ewig langes Schwert, ich hol mir jetzt das längste Schwert, was es noch im Angebot gibt, den Reichweitenvorteil auszugleichen. Und ich hab noch nie gesehen, dass das funktioniert. Ja, weil du dann

08:19
Also ich sag mal, von Ziggy gibt’s ja auch superlange Schwerte. Da gibt’s ja nicht nur die 135, sondern bis 140, 145. Und wenn du, keine Ahnung, 1,60 Körpergröße hast, dann ist das für dich halt ein fucking Montante. Ja. Und dann musst du … Entschuldigung. Dann musst du natürlich auch so fechten wie mit einem Montante, finde ich. Also dann sind so die Langschwert …

08:49
Techniken halt auch nur noch so halb realistisch. Ja, die Sache ist ja auch die, wie oft passiert das, dass du einen Stich machst und dass der so gerade um, weiß ich nicht, fünf Zentimeter nicht trifft oder nicht trifft. Das kann schon mal vorkommen. Aber selbst wenn das passiert, hast du ja Optionen, einen Schritt hinterher zu machen oder eine Folgeaktion oder das Takt schon anders vorzubereiten, dass du von Anfang an fünf Zentimeter näher dran bist. Also da hast du viele Möglichkeiten, wie du das anders angehen kannst. Wohingegen, wenn du das schwer zu lang ist, ist ja auch eine Frage von

09:18
Wo sind die Schwerpunkte des Schwertes? Wie ist das im Verhältnis zum eigenen Körper? Und dann hast du zum Beispiel die Abwehrbewegungen beim Versetzen. Wenn das nicht zu deiner Körpergröße passt, dann dauert das alles länger. Also nicht im Sekundenbereich, aber schon … Ahnung, wenn das eine halbe Sekunde länger dauert, um dein Schwert von links nach rechts zu bewegen. Das reicht, dass du getroffen wirst, wo du mit einem Schwert nicht getroffen werden würdest, was für deine Körpergröße passt. Das ist dann auch nicht nur von der Länge, sondern auch von …

09:47
massabhängig. Je länger das Schwert, desto mehr Stahl ist da höchstwahrscheinlich drin verbaut. Und desto schwerer ist das dann auch. Ja, und auch die Grifflänge und so weiter spielt eine Rolle. Das machst du öfters. Angriffe abwehren machst du ständig. Stiche, ja, kommt auf die Waffe ein beim Rampieren mehr als beim Schwert tendenziell. Aber ja, das ist ganz, ganz gefährlich, dass die Leute da für sich viel zu lange Waffen verwenden. Ja.

10:15
Wie begegnest du da dem Argument, dass man sagt, wenn ich den Griff lang mache, passend zur Klingelänge, dann habe ich da auch so einen richtigen Hebel, an dem ich ansetzen kann, für einen entsprechenden Versatz oder einen Heb. Ich verwende den Hebel am Schwert ja tatsächlich gar nicht. Ich weiß nicht, ob du mal Workshop warst, wo ich das erklärt habe, sondern wenn du jetzt zum Beispiel einen Hau von rechts machst, ich strecke beide Hände.

10:42
Dadurch dass du beide Hände streckst, nutzt du nicht diesen Hebel am Griff, was ja manche Leute machen, weil ich sehe das als strukturelles Problem, dass du halt dann keine gute Körperstruktur hast, wenn du mit dem Griffhebel arbeitest. es gibt schon natürlich manche Stile, wo das auch irgendwie ein gutes Ding ist. Keine Ahnung. Majas Rose oder so arbeitet glaube ich. Also das wäre so ein Beispiel, du recht viel mit diesem Griffhebel machst, aber ich nutze den auch eigentlich nicht, weil wenn wir eine gute Körperstruktur

11:09
und die fängt halt in den Händen an, an der Stelle wichtiger ist. Und ich greife auch meistens nicht den Knopf tatsächlich, sondern vor dem Knopf. also für mich passen diese Standardlängen an sich ganz gut, weil ich auch großer bin. dadurch, dass das halt eh nicht so das ideale Ding ist, ist es halt auch so, ja, was, was versuchst du denn mit diesen Hebel zu erreichen? Weil meistens versuchen die Leute dann noch mal ein paar Zentimeter mehr Reichweite rauszukriegen, aber opfen halt komplett ihre eigene Körperstruktur dabei.

11:38
Und wenn sie dann halt nicht zufällig den Treffer setzen, sind sie halt komplett offen für alle Arten von Gegenangriffen oder dass sie aus der Linie gedrängt werden und so weiter. Und keine Ahnung, knackigen Zornhau oder so kriegst du so halt nicht hin. Da bist du halt auch technisch dann eingeschränkt auf Sachen, die dann noch gehen. Und das ist meistens nicht so das Allertollste. Wie groß bist du eigentlich in Zentimetern? Ich bin 1,92. 1,92. Ich kenne ja mal kurz unsere Schwertlängen und…

12:07
Körpergrößen ins Verhältnis setzen und mal gucken, ob wir da auf einen ähnlichen Faktor kommen. Ha, ziemlich genau. Also man kommt ungefähr bei 0,7 raus. Schwertlänge zu Körpergröße. Okay, bei jetzt den 135, Genau. Also ich habe jetzt bei dir eine 133 angenommen zu 192 cm und bei mir 125 zu 180.

12:32
Also ich hatte tatsächlich auch am überlegen, als wir in die Folge eingestiegen sind. Ich weiß gar nicht, ob mein langes Schwert länger ist als die Standardfedern. Es ist aber tatsächlich schwerer. Wie viel wiegt das? Was hat das für eine Masse? Also die Standardregeniers sind ja so bei 1,2 Kilo, glaube ich 1,250 so um den Dreh. Nee, nee, nee, Nee? Das wäre viel zu leicht. meine… Dann lass mich nachgucken. Meine InMotu ist ja wirklich so eine superleichte und die ist 1,25 Kilogramm.

13:02
Regenius Standard ist so roundabout 1,5 vielleicht ein bisschen drunter. Ne 1,5 ist es auf jeden Fall nicht. bin gerade auf der Seite. Ah ne, okay, er meint tatsächlich seine Standard wären bei 1,460. Du so eine Trunnava, oder? Ich hab eine Trunnava Light genau. Ich muss mal gucken, was er auf der Website sagt, was die wiegen. Ich glaub 1,5. Trunnava Light. Okay, die gibt es mit 1,5 an, das ist interessant.

13:30
Also ich meinte mich zu erinnern, dass die Regenny jetzt leichter gewesen wären. Ich hab ganz am Anfang eine Bebekrusch gehabt. Vielleicht war die auch in dem Bereich. … Ah, genau, ich erinnere … Okay, jetzt erinnere ich mich. Entschuldigung, ich hab das falsch wiedergegeben. Ich hab mit einer Bebekrusch angefangen, die war bei so eins, zwei, fünf oder so. Vielleicht eins, drei, aber jetzt keine … Also nicht eins, vier oder eins, fünf. Und die war mir zu leicht. Mit der konntest du super Sachen machen, irgendwie so umschlagen und …

13:59
keine Ahnung, alles wo du so schnell nach vorne gehst hat ganz gut funktioniert aber ich mache viel, dass ich die Mitte besetze mit irgendeiner kräftigen Aktion und irgendeinem Meisterhau also kein Schielhau oder so oder zu der Zeit auch Zornhau und so weiter mehr und das hat echt nicht gut funktioniert, weil die war auch nicht so wahnsinnig kopflastig, die hat sich sehr leicht aus der Mitte verdrängen lassen und ich wollte ein anderes Schwert und dann habe ich mir bei Regenny erst eine normale Trannava gekauft

14:26
Die war dann bei 1,8. Also da bist du dann quasi ins andere Extrem. Und die hat von der Bindungspräsenz her war das wesentlich besser, aber die war dann halt zu schwer und die war auch zu steif. Also die normalen Trunna wars, kann ich so vom Training tatsächlich nicht empfehlen, weil wenn der andere die aufs Schwert trennt, dann fällt er halt nach hinten wieder um, weil sich das Ding halt auch nicht biegt. Aber dann habe ich quasi so als Zwischending die Trunna war light genommen und da hatte ich

14:51
Eine die war bei 1,55, also quasi nochmal ein Kilo mehr so ungefähr als die Standards und die war wirklich, die war für mich perfekt. Die war leicht genug, dass ich noch die ganzen Sachen wie Umschlagen und Fairhau und so weiter gut machen konnte, aber die hatte so viel Präsenz für mich in der Bindung, dass ich wenn ich irgendwas gemacht habe, wo ich die Bindung kräftig besetzt habe, wie es ein Schielhau oder ein Zahnhau oder so.

15:17
dass ich da dann auch drin war. hat mich der andere auch nicht rausgekriegt. ich eine gute Körperstruktur hatte, hab ich mich nicht mehr aus der Bindung verdrängen lassen. Und ich weiß eben jetzt nicht, ob ich die dann auch länger genommen hab oder nicht. ich jetzt hier an der Wand sehe, auf jeden Fall die Gesamtlänge inklusive Griff länger als zum Beispiel der Rapier. Aber ein Großteil davon ist natürlich auch Gesamtlänge. Also die Klinge selber ist ein Stück kürzer. würde also denken, länger ist sie wahrscheinlich nicht unbedingt. Das ist ganz interessant, dass du deinen Fechtstil ansprichst.

15:46
der dann sozusagen sehr darauf aus ist, die Mitte zu besetzen. Bei mir ist das in der Tat nicht so, weil mein Fechtsstil auch nicht so ausgelegt ist, sondern ich bin ja jemand, ein bisschen agiler ist und ich hab dann wirklich das Bedürfnis nach einer extrem schnellen Waffe und nutze quasi die Mitte eher nur, um zu provozieren und bin ein großer Freund von Twerheuen.

16:16
Die Singies z.B. sind ja komplett Twerhau-Maschinen. Da ist es dann sehr angenehm, wenn die Klinge ein bisschen leichter ist, dass man da mit dem Twerhau ein bisschen flotter unterwegs ist. Also ich hab gar nicht so das Bedürfnis, die Mitte zu besetzen und dementsprechend auch nie so das Bedürfnis nach einer schweren Klinge, sondern ich mag das lieber so leicht und mobil. Ich bin auch beim …

16:46
Beim Sportfechten, beim Degenfechten, das macht mir auch super Spaß. ist irgendwie so das gleiche Feeling. So, wenn die Winniwelle recht leicht ist, zack, zack, rein, raus. Das ist ganz cool. Ja, also ich meine, wenn du sagst, hast jetzt eine Ziggy, also die Ziggy sind halt echt so Zwerchhammer-Maschinen, das merkst du auch dran, dass halt sehr viel Gewicht relativ weit hinten ist und am Richtung Griff orientiert, wohingegen sich die HITRANA VA-Lite halt mehr, ein bisschen kopflastiger orientiert. Und das ist halt auch alles was, was dazu beiträgt.

17:16
ob du halt mehr mit dem schnellen Umschlagen arbeiten kannst oder mit den mit Mitte besetzen zum Beispiel. Das hatte ja auch Martin Fabian bei uns im Podcast gesagt, dass als sie diese Schwerte designt haben, eben sehr viel Wert drauf gelegt haben, dass der Schwerpunkt nicht so weit nach vorne wandert, weil sie dann eben entsprechend viel, viel weniger heftig einschlagen. Und das ist meiner Meinung nach nach wie vor ein Problem, wenn

17:46
du die Waffe beschleunigst und die halt auf eine Maske trifft, die dafür eigentlich nicht gemacht ist, ist das schon echt unangenehm. Und da macht es einen signifikanten Unterschied, wo der Schwerpunkt liegt. Das ist deutlich angenehmer, wenn der etwas mehr zum Knauf hin orientiert ist. Ja, also das ist halt jetzt aber, wir haben ja eigentlich zwei Beispiele, also in gegengesetzte Richtung. Du hast eine Feder genommen, die kürzer ist als die Standardfedern sogar, wo Leute ja extra sich nochmal eine längere machen lassen.

18:15
Und ich hab mir eine schwerere machen lassen, weil das Ding war. Als wir uns jetzt die Rapiere geholt hatten, auch so, wir haben mit Rapiere angefangen, keiner hat Plan gehabt, hast halt mal welche gekauft, wo die Leute gemeint haben im Internet, seien okay. Und ich hab jetzt auch einen, sagen wir mal, nicht überlangen, aber schon eher langen Rapiere, der auch eher schwer ist. Überraschung, damit komm ich auch sehr gut klar.

18:41
Und meine Freundin hat den gleichen damals genommen, weil die auch so war mit, ich nehm jetzt nicht den kürzeren, dann hab die alle diese Riesenteile und so. Und die kommt damit überhaupt nicht klar. Das hat sich einfach rausgestellt, dass das von den Abmaßen her, wenn das für mich gut funktioniert, funktioniert das nicht gleich, wer sie gut sieht. Wir hatten ja Chris und Malte in der Folge zu Distressa. Und ich hab die beiden bei einem Workshop in Kassel ja noch mal

19:11
die Kamera bekommen, gibt es auch ein Video für unsere Patrons, wo Chris noch mal im Detail erklärt, welche Rapiere das sind, die wir da in Folge besprechen. Und da ich auch das Vergnügen, eben mal verschiedene Rapiere in die Hand zu nehmen, also die die Northeisten zum Beispiel, haben die italienischen Rapiere, da ist der Griff ein kleines bisschen länger und da kam mir das Rapier insgesamt ein bisschen länger vor.

19:41
Und die Spanischen sind ein bisschen kürzer, und der Griff ist recht kurz. Und mit den Spanischen bin ich natürlich auch besser zurechtgekommen. Also, es hat mir viel mehr gelegen. So dieser kurze Griff, das kurze Rapier, war eher Richtung Sportding, kam meinem Fechtstil deutlich mehr entgegen. Ja, eher die Sache ist halt … Also, wenn ich halt

20:04
weniger Reichweite hab als der andere, kann ich ausgleichen. Aber wenn ich in all meinen Bewegungen quasi zu träge bin, als das sinnvoll ist, und dann bin ich immer einen Tacken zu spät dran, ich versetze, wenn ich mich sonst schützen will oder eine Technik mach oder so, das lohnt sich halt einfach nicht. Das zieht deinen Fechten viel mehr runter als dieses, das ist aber unfair, der andere hat eine größere Reichweite als ich. Ja. Und das ist aber was, was ich regelmäßig feststelle, dass das nicht …

20:33
Also dass das schwierig ist, viele Leute das zu akzeptieren. Weil zum Beispiel gibt es ja auch von Regenny die Shorts. Und von Sigi ja auch. Und wir haben halt mal irgendwann von den Shorts mal welche geholt als Leihfördern für den Verein, dass man halt auch einen Vergleich hat. Und die sind für kleine Leute, egal ob das jetzt Männer sind oder halt also kleine Männer oder durchschnittlich große Frauen, sind die halt einfach besser, weil die besser zu den Abmaßen passen. Und dann, wenn du das aber sagst, so Leute.

21:01
bestellt euch nicht die Standard. Weiß ich nicht, wieso im Vergnügungspark, wenn ihr unter dieser Größe seid. Wenn ihr deutlich kleiner seid als so ungefähr, dann ist es keine gute Idee, euch die Standarddinger zu holen, weil das kostet euch extra Zeit. Dann ein paar sind immer dabei, die sind vernünftig. Also jetzt aus meiner Trainer-Sicht. Probieren das aus und sagen, ja, klingt plausibel, holen sich das und kommen damit auch gut klar. Und andere sind halt so, ne.

21:29
Das kann ich jetzt hier nicht akzeptieren, dass ich da jetzt irgendwie ein kürzeres Schwert habe als andere Leute. Geht ja mal gar nicht. Ich bin jetzt auch hier. Ich nehme, ich komme da auch mit einem großen Schwert klar. Aber du weißt, das das macht halt dein komplettes Training und jede Aktion, die du machst, keine Ahnung, je nachdem, wie schlimm es ist. 10, 20, 30 Prozent schlechter. Und da wirst du einfach nicht vordrüm, wenn die Waffe nicht zu dir fasst. Weil das größte Problem, was ich damit habe, ist eben dieses.

21:58
Du hast natürlich auch eine höhere Masse. Und wenn du einmal ein paar Hundert Gramm mehr in Bewegung gesetzt hast, die musst du dann auch wieder abbremsen. Ja, genau. Wenn der Heap, wie du es beschrieben hast, wenn der vorbeigeht, weil dein Gegenüber Nachreisen macht, so schnell kannst du dann eben nicht wieder aufziehen oder zurückgehen, weil du dieses Stück Stahl dann erst mal in der Hand hast, was du bewegen musst. Ja, absolut. Und das ist echt ein Thema. Das läppert sich halt

22:27
total zusammen und auf einmal vielleicht ist du so drittellangsamer, als du’s eigentlich könntest. Ja. Und das muss ja nicht sein. Auch zum Beispiel, wenn du selber einen Angriff machst, du willst ja … manchmal zumindest … die Angriffe nicht telegrafieren. Also, telegrafieren heißt, mach quasi eine Muskelbewegung, wo der andere merkt, der Angriff kommt. Manchmal macht man das absichtlich, um den anderen eine Falle zu locken, aber üblicherweise willst du das nicht. Das soll überraschend sein.

22:55
Und auch hier, wenn ich jetzt einfach eine schwere Waffe habe, weil die zum Beispiel länger ist als es eigentlich gut für mich wäre, dann muss ich ja vielleicht auch Muskeln einsetzen, ich bei der leichteren Waffe nicht nutzen würde. Also kann ich nicht so entspannt quasi einen Kaltstart machen und dann kommt das aus dem Nichts, sondern da spannt sich dann immer schon alles an, weil ich halt dieses für mich viel zu schwere Teil in Bewegung setzen muss. Und da kriege ich halt da ständig eins auf die Mütze, weil halt der andere meinen anderen Griff kommen sieht, weil der Angriff selber langsamer ist als er sein müsste und

23:23
Weil ich vorher meine Muskeln anspannen muss, um überhaupt erst mal agieren zu können. Jetzt haben wir die ganze Zeit aus der Ego-Perspektive gesprochen. Es ist natürlich auch ein signifikanter Unterschied für unser Gegenüber, was unsere Waffe für die Länge und für ein Gewicht hat. Ich hab zum Beispiel früher immer mit den … Also, ich hatte eine Ensifer, natürlich auch eine Ensifer Heavy.

23:48
Die war so am absoluten Limit dessen, was das Rahmenregelwerk des DDRF zugelassen hat. Es war einfach … Also, die hatte bei 125 Zentimetern Länge 1,7 Kilogramm Masse. Und das war einfach eine fucking Eisenbahnschiene. Und so hat sich’s auch für meine Gegenüber angefühlt, als ob ich sie mit einer Eisenbahnschiene bewerfe. Jetzt kann man sich darüber streiten, ob das cool ist oder nicht.

24:18
heutiger perspektive würde ich sagen das ist nicht cool weil es einfach du musst ja nicht jemanden einen blauen fleck schlagen oder einen knochen brechen oder irgendwas abhacken um zu zeigen dass du einen treffer gesetzt hast ohne getroffen zu werden also es sollte jetzt vielleicht nicht nur irgendwie so leichtes touchieren sein sondern es kann schon ein treffer sein aber ich sag mal ein klutzes block und dann wieder zurück reicht er aus um

24:47
meine fechterischen Skills zu demonstrieren, sei es jetzt im Training, bei einer Übung, wo ich das erreichen möchte oder sei es jetzt im Turnier, wo es dann eben um den Punkt geht. Ja, und da das ist, glaube ich, auch noch nicht so ganz aus allen Köpfen raus bzw. ist noch nicht so ganz in allen Köpfen drin, dass es für das Gegenüber ein bisschen unangenehm ist, wenn die Waffe so schwer ist. Und je länger die ist, desto

25:16
Krasser hast du dann eben auch montante Charakter. Und es gilt nun mal Energie- und Impulserhaltung. Das heißt, je schwerer die Masse ist, desto unangenehmer ist es de facto für unser Gegenüber. Besonders wenn man es an den Kopf kriegt.

25:35
Ich fand’s immer ultraunangenehm, die Enzifas zu fechten. Die hab ich mit Absonabell schon gerne geforten. hab da teilweise auch auf Events, wenn’s kein Wettkampf war, die Leute gefragt, ob sie nicht noch eine zweite Feder dabei hatten. Genau aus dem Grund, den du genannt hast. Und es hat auch … im Nachhinein betrachtet hat’s auch keine Vorteile gebracht. Es war sehr anstrengend. Wenn das Ding sich nach vorne bewegt hat, hat sich’s nach vorne bewegt. du getroffen hast, hat’s keine Probleme, einen Zornau durchzukriegen.

26:05
Wenn du aber jemanden hattest, der recht flink auf den Beinen war, da ihm Hieb dann ausgewichen ist, da konntest du die Waffe auch fallen lassen, das hatte ungefähr den gleichen Effekt. Also hast du dir nicht die Mühe machen müssen, dann nochmal zu versuchen, Ding zu der Parade hochzubringen. Ja. Ja, also es ist halt so bisschen das Ding natürlich, dass du mit der Zeit erst lernst, was du eigentlich brauchst. Aber das Traurige ist ja, das geht nicht.

26:32
allen Leuten so habe ich den Eindruck. es gibt einfach Leute, machen lange Fechten und quälen sich da einfach jahrelang. ersten zwei, drei Jahre, okay, du bist Anfänger, du lernst halt was, dann hast du das erste Schwert noch, das war halt irgendwas von der Stange, passt schon und dann guckst du mal nach dem zweiten, was besser zu dir passt. Aber es gibt ja auch Leute, die über diese Schwelle gehen und einfach dann wieder den gleichen Fehler machen oder es halt nicht bemerkt haben oder ihnen keiner gesagt hat. Und dann hast du Leute, die 50 Jahre trainieren mit einem Schwert, was null zu ihnen passt und

27:01
Ich find das immer so schade, weil du siehst halt … Ich sehe teilweise, einfach weil ich die Erfahrungen als Trainer hab und viele Leute beim Fechten zuschaue, so Irgendwie passt da was nicht. Dann gibt’s den Leuten ein leichteres Schwert in die Hand, und dann fluppt’s besser. Aber die haben sich dann trotzdem schon lange so Kompensationsbewegungen angewöhnt. die zu schwere Waffe. Dann hast du halt so Sachen in den Fechten drin, die da gar nicht sein müssten.

27:30
Und selbst wenn du dann nach fünf Jahren so zum Beispiel auf eine passendere Waffe umsteigst, musst du das halt erst mal wieder abgewöhnen. Leute halt, Beispiel weil die der Durchschnitts- oder der Norm Michael waren, so mit den Standardsachen irgendwie total gut zurechtgekommen sind, die haben das Problem halt nicht. Also wenn du da von dem abweichst, wofür die Standardsachen gut geeignet sind, ist es schon auch ein bisschen so, dass wenn du das nicht weißt und wenn dir das keiner sagt, dann hält dich das halt auch …

27:59
quasi in zweiter Instanz noch zurück. Jetzt unmittelbar, wenn du mit den Sachen fechten musst, aber auch die Kompensation, die du dir dann angewünscht, die bleibt dir halt auch dann noch, bis es das wieder abtrainiert hast, selbst wenn du dann auf eine passende Waffe umsteigst. Das summiert sich dann auf und dann trennt sich da ziemlich schnell der Spreu auch vom Weizen, dass Leute, irgendwie am Rande der Normalverteilung sind, was Körpergrößen und so weiter angeht, halt echt nicht so die Skills entwickeln können wie andere Leute. Und das ist echt schade.

28:26
Ich war früher auch immer so bisschen der Meinung, dass es ja dann sinnvoll ist, mit einer schweren Waffe zu trainieren, um dann im Turnieren eine leichte Waffe zu verwenden. Aber da kommt dann eben genau das zum Tragen, was du gerade gesagt hast. Ich gewöhn mir dann irgendwelche Kompensationsbewegungen an, die ich eigentlich gar nicht bräuchte, wenn ich mit einer leichten Waffe trainiere. Das heißt, heute geh ich auch den Weg, dass ich

28:53
das Gewicht oder die Masse der Waffe sukzessive steigere, also dass ich mit leichten Waffen anfange im Training bei jetzt Neuling, seitens jetzt Nylon Kunststoff Schwerter oder Pulsar Schwerter und dann eben mit leichten Stahlwaffen anfange und dann kommt man dann irgendwann bei einer Länge und bei einer Masse raus, die dann eben für das jeweilige Individuum ganz gut passt. Ich kann mich auch erinnern so an

29:22
Also das bezüglich der Länge predige ich schon recht lange. Dass man da aufpassen soll, dass man die Waffe nicht zu lang verwendet. Und sagt das auch immer dazu. Und wenn Leute dabei sind, eine neue Waffe zu besorgen oder zum ersten Mal eine Waffe zu besorgen, dann sag ich, achtet drauf, dass sie nicht zu lang ist. Und gebt dann auch die Hinweise, und so sollte das sein. Ja, ja, ja, ja, hm, ja, ja, alles klar.

29:51
So, und dann kommen sie natürlich mit was an. Dann, ich habe eine Waffe besorgt. Also da auf dem ersten Blick sehe ich, die ist 5 bis 10 cm zu lang. Und ja, die hat mir jetzt, ich wollte jetzt die Länge so und so haben. Alles klar. Okay. Ja, und dann fechten sie ein halbes Jahr damit. Und dann kommt irgendwann mal so ganz leise der Spruch. Ich glaube, die Waffe ist ein bisschen zu lang für mich.

30:21
Aber ist ja nicht schlimm. wenn die erkennen, es einfach, wahrscheinlich ist es so, dass das explorativ erfahren werden muss, dass man einfach sagen kann, dann ist sozusagen das Mindset dafür da, dann sind sie dafür offen, man sagt, probier’s mal ein bisschen kürzer, bisschen leichter, so und so würde ich das machen, ja alles klar. Ja, das ist ja natürlich das, der Vereinsfundus einem sehr in die Karten spielt, weil man da einfach

30:45
Das ist Beispiel ein Fehler, den wir lange gemacht haben. haben gesagt, dann kommen wir noch mal paar Standardfedern und weil das Preis-Leistungsverhältnis ist. Das hat relativ lange gedauert, im Sinne von Jahre, bis wir mal auf den Punkt waren, jetzt haben wir einen Schrank voller gleicher Federn, das ist eigentlich nicht ideal. Wir hatten da doch schon lange irgendwie von verschiedenen Herstellern und verschiedenen Längen und so weiter und so fort. jetzt ist es so, wir haben eigentlich genug. Ich hätte gern zum Beispiel noch ein paar Ziggy oder so.

31:14
Aber wir brauchen halt einfach keine. Die Alten sind doch gut. Die gehen nicht kaputt. Weißt du, wie der verstellbare Pilotensitz entstanden ist? Nee. Und zwar hat ein Ingenieur mehrere Messungen gemacht an Piloten, die Proportionen vermessen, Beinlänge, Schenkellänge, Rückenlänge und hat aus all diesen Maßen dann

31:43
versucht, einen Sitz zu formen, der bestmöglich für alle passt. Resultat war, dass niemand bequem in diesem Sitz sitzen konnte. Und daraus kam dann eben die Erkenntnis, okay, wir müssen das irgendwie verstellbar machen. Entsprechend dann ist dann quasi so verschiedene Längen die die Möglichkeit dann, verschiedene Längen an Waffen, verschiedene Längen bei Waffen im Fundus die Möglichkeit da so

32:13
quasi die Verstellbarkeit zu adjustieren. Na, probier mal das, probier mal das. Und vor allem halt über mehr als ein Training hinweg. jetzt einmal eine halbe Stunde damit fechten, das kriegst du ja nicht mit, aber mach das mal einen Monat und dann guckst du mal nochmal weiter. Ich finde, du kannst das auch ganz gut mit Kleidung vergleichen, weil also bei Männerkleidung ist ja eh so, die beutelt immer so ein bisschen.

32:35
Da kannst du natürlich sehr viel Spielraum, aber ich sag mal so irgendwas bisschen körperbetonteres, wenn du mit der Freundin mal einkaufen gehst oder vielleicht trägt ihr auch von den männlichen Hörern das jemand privat. Das kann man ja machen, wenn man möchte. Aber so keine Ahnung, geh mal in C &A rein und probier dich mal durch die Sachen dadurch. Also wie viel dann halt einfach nicht passt zum Körper. Das ist ja schon ziemlich wild, sobald es ein bisschen körperbetonter ist. Und das gleiche Phänomen hast du halt hier, nur dass du da nicht so den Bezug dazu hast. Und ich meine, auch das ist ja was.

33:04
Kleidung zu haben, die da nicht passt, sieht immer schlimmer aus, als wenn du einfach Kleidung hast, die vielleicht nicht so sehr modisch ist, solange sie gut passt. Ich sag mal, bestes Beispiel aus unserem Metier sind ja Rushguards. Also Rushguards sind ja ultra körperbetont, ultra eng anliegend. Und wenn du da einfach nichts in deiner Größe hast. Also es gibt ja auch einen Grund, weswegen Eight Openings dann sich dazu entschieden haben, ein Frauen- und ein Männer Rushguard.

33:32
auf den Markt zu bringen. Und ich weiß, dass es auch ziemlich … das lange gedauert, bis das Frauen-Rushguard auch so den Schnitt hatte, dass es eben halbwegs auch für möglichst viele Fechterinnen passt. Und das ist ja sogar noch Stretchstoff, wo du ja sagen musst, der formt sich ja zumindest zu teilen. Ja, zu teilen. Also, wenn du so einen Eight-Opening-Rushguard neu anziehst,

34:02
Da brauchst du schon Überzeugung, da reinzukommen. Okay. Ich hab ja keins tatsächlich, aber gut. Ich kann mich erinnern, das allererste Mal, als ich das eingezogen hab, Heidewitzka. Da … Es sitzt wirklich sehr gut. Okay. Wie eine zweite Art. Ja, das soll’s doch sein. Ähm, gut.

34:26
Ich glaub, wir sind uns jetzt an der Stelle ja ziemlich einig, dass das irgendwie zu lang und zu schwer nicht ideal ist umgekehrt. Aber ja, wenn du irgendwie super groß bist, super schwer bist, warum nicht? Ja, also zum Beispiel, ich erinnere mich da so an einen Facebook-Post von Björn Ruter von Hammerborg. Ja, ich hab jetzt mir das längste Schwert machen lassen, was irgendwie laut Rahmenregelwerk noch okay war. Und Björn ist aber halt auch in der Größe, also der kann das halt machen. Wenn das für ihn passt, ist das okay, aber … Für ihn wird da dieses Verhältnis von 0,7

34:56
Schwertlänge zu Körpergröße auch rauskommen bei der längsten möglichen Schwertvariante. Und bei ihm ist natürlich auch die Masse nicht das Problem, weil er ja auch die entsprechende Kraft hat. Also, sieht ja sowieso … gefühlt alles, was er in die Hand nimmt, aus wie ein Mikradostäbchen bei ihm. Ja, genau. Aber das ist halt was anderes. … Aber das mein ich halt, weißt du, wenn du

35:23
Wenn du das jetzt siehst und du denkst dir, der nutzt, ach, das geht noch länger, ja, dann nehme ich jetzt auch so eins. Das ist, glaube ich, so bisschen auch so ein Ego-Ding. Ach, wenn der andere was Längeres hat, dann will ich aber jetzt auch eins oder so. Aber wie ihr jetzt ja sicher auch festgestellt habt, ist unser Plattorionee, macht das nicht. Nehmt was eins, was zu euch passt, damit seid ihr viel, ja, da könnt ihr viel erfolgreicher werden, auch wenn dann jemand anderes halt ein bisschen mehr Reichweite hat. Ist halt trotzdem unfair, aber so what, so ist das Leben.

35:53
Ihr könnt mal folgendes Die meisten Mobiltelefone haben heutzutage eine recht gute Kamera, mit recht guter Frame Rate. Dann besorgt euch vielleicht mal einen Stativ oder findet eine Möglichkeit, wo die Kamera recht ruhig steht. Dann macht ihr mal ein paar Filmaufnahmen mit verschiedenen Waffen.

36:17
Und mit Hieben und Stichen auf ein Ziel. Zum Beispiel auf einen Medizinball oder einen Bob oder so was. Bob, stell dich mal dahin. Bam! Ja. Keiner meint Bob, da kriegt ihr’s auf den Sack. Nein, ich hab dir noch paar Sachen weiter. Wenn ihr nicht wisst, wer Bob ist, dann schaut doch einfach noch mal das Master-Cann-Video, was er für uns gemacht hat. Da kommt Bob auch drin vor. Ja. Und …

36:46
Dann führt er ein paar Hiebe aus, bis er sagt, dass passt. Dann macht er es mit verschiedenen Waffen, Gewichten und Längen. Danach analysiert er die Zeit, er braucht. Versucht, die gleiche Ausgangsposition zu und so schnell wie möglich zu treffen. Dann gibt es so eine…

37:12
Kinovea heißt die, da kann man das recht gut analysieren, da kann man auch die Zeit messen. Und dann guckt mal, wie lange braucht ihr eigentlich, um den Heap auszuführen. Und das gibt euch dann auch vielleicht einen Anhaltspunkt, wo ihr sagt, naja, lange Waffe, cool, aber ich brauche trotzdem länger oder genauso lange. Also es bringt mir vielleicht gar nicht so viel. Das ist dann auch nochmal so eine wirklich objektive Unterfütterung.

37:40
eines subjektiven Empfindens, dass man dann nochmal nachmessen kann, wie lange dauert es eben, bis ich den Hieb ausführen kann? Sind das 600 Millisekunden oder sind das 500 Millisekunden? Ja, also Gefühl ist halt immer so eine Sache. Das Problem ist halt auch, wenn man sich das erste Schwert kauft, man noch nicht so das Gefühl für die ganze Sache oder kämpft vielleicht überhaupt noch mit seiner körperlichen Fitness, mit seiner Muskulatur, dass die sich an den Schwächen gewöhnt. Aber es

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Sollte es schon so sein, finde ich, dass es … Es sollte sich irgendwie natürlich anfühlen, mit der Waffe umzugehen. Die Waffe sollte sich immer so anfühlen, als würde sie dich dabei unterstützen. Wenn du dein Lieblingshaar machst, es so sein, dass die Waffe ruft, jetzt machen wir das, bam! Und nicht so dieses, ich muss gegen die Waffe arbeiten, um das überhaupt durchzukriegen. Es muss eine natürliche Verlängerung deines Körpers sein. So muss ich das anfühlen.

38:36
Also es gibt natürlich noch ein andere Faktoren, Beispiel auch der Griff selber. Wer bei meinem Shieldhall Workshop beim Gathering war, da habe ich das mal kurz erwähnt. Wenn du zum Beispiel einfach einen Griff hast, der so groß ist für deine Hände, also deine Finger sind ja auch unterschiedlich lang und wenn du halt kurze Finger hast und hast einen breiten Griff, dann kannst du die Hände nicht um den Griff schließen im Daumengriff und dann wirst du bei allen Techniken, die den Daumengriff brauchen, nicht glücklich werden.

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Ganz einfache Rechnung und ob dann das Schwert länger kürzer was er immer ist, ist dann auch schon wieder zweitrangig weil halt der erste Kontaktpunkt mit dem Schwert, nämlich der Griff und deine Hand am Griff halt nicht passt. Also auch das ist natürlich ein Faktor, wo sich lohnt mal zu investigieren. Okay, wenn ich das jetzt angesprochen habe, erkläre ich das noch kurz. Wenn ihr jetzt euer Schwert nehmt und ihr haltet jetzt eure Führhand, also in meinem Fall die rechte als Rechtshänder, einfach mal gerade vor euch, so Daumen nach oben wie im Daumengriff.

39:31
und dann legt ihr euer Schwert einfach so rein, dass die Parierstange 90° zu eurem Unterarm ist. Also wirklich 90° Daumengriff sozusagen. Ich weiß, Daumengriff muss nicht immer 90° sein, aber jetzt zum Üben. Und dann schließt ihr mal eure Finger um die Waffe. Und meiner Meinung nach sollte es so sein, dass eure Finger jetzt leicht euren Handballen berühren. Wenn ihr quasi um die Finger drum rum fasst, ist der Griff zu dünn. da noch Abstand ist, das ist noch Luft zwischen Handballen und Fingerspitzen,

40:00
dann ist der Griff zu dick. das ist bei ganz vielen so auch zum Beispiel die Standard Regenis, haben sehr ovalen Griff. Da ist es brutal schwer in den Daumengriff eben zu kommen, weil halt der Griff so breit ist. Und das kann halt auch ein Faktor sein, wo es sich mal lohnt, den zu checken. auch Regenis und auch die anderen Hersteller haben ja verschiedene Griffformen. Da einfach mal zu gucken, zum Beispiel die Talierten, da geht das halt einfach einfacher. Und wenn dann irgendjemand sagt, ja, Daumengriff ist überhaupt nicht mein Ding, ganz einfach sein der Griff passt nicht.

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Das ist dann auch schon die ganze Magie und das hast du natürlich nicht nur beim Daumengriff, das hast du auch im Hammergriff. Also wenn einfach deine Finger nicht an deinen Handballen kommst, also es muss jetzt nicht fest sein, du musst ja jetzt nicht kräftig in den Handballen drücken können, aber die sollten halt schon komplett einmal schließen und wenn das nicht geht, ist der Griff auch einfach zu groß. Aber was ich eigentlich noch fragen wollte, wir haben jetzt schon drüber geredet, zu lang ist nicht gut, zu schwer ist nicht gut, wie sich’s anfühlen sollte.

40:58
Aber wie machst du denn jetzt, wie findest du denn jetzt auch vielleicht, wenn du noch nicht so viel Erfahrung hast oder in deiner Gruppe auch niemand ist, den du so wirklich fragen kannst, wie findest du da die richtige Länge? Ich meine, da gibt’s ja auch in den Manuskripten und in Fechtbüchern quer über die Zeiten alle möglichen Tipps bis mit der Achselhöhe gemessen, bis zum Bauchnabel, die Parierstange irgendwie am Bauchnabel zum Beispiel, die Gesamtlänge so und so. Also keine Ahnung, hast du da irgendwie so eine Faustregel nach der du dich richtest oder machst du das wirklich über dieses 0,7 und dann mal weiter gucken?

41:27
Also bei mir ist es ungefähr bis zum unteren Ende des Brustbeins. Die Gesamtlänge vom Schwert. Genau, wenn ich die Waffe auf den Boden stelle, unteres Ende Brustbein, da hört die Waffe bei mir auf. Und die Grifflänge bestimmen ich ganz gut, wenn ich Handschuhe anziehe, also Fechthandschuhe, schwere Fechthandschuhe, dann will ich den Griff einmal

41:55
Also dann sozusagen die eine Hand ans Kreuz drücke und die andere direkt dahinter fasse, dann soll der komplette Griff mit Knauf sozusagen eigentlich in meinen zwei Händen verschwindend von den Handschuhen komplett gecovert werden. dass dann vielleicht noch so ein kleines bisschen von dem Griff rausguckt, aber dann nicht mehr so viel. Und da kommt man dann

42:25
auf eben genau das Verhältnis, was zum Beispiel eine Siggy Shorty hat bei meiner Körpergröße. der passt dann die Gesamtlänge und Griff zu Klingenverhältnis eigentlich ziemlich perfekt. Also bei den Rapieren habe ich auch den Eindruck, so Parierstange auf Bauchnabelhöhe ist ein ganz guter Anhaltspunkt, eben weil die spanischen und die italienischen Rapiere halt unterschiedlich lange Griffe haben. Und das als Faktor jetzt nicht so gut ist, aber Parierstange auf Bauchnabel scheint schon so ein Ding zu sein.

42:55
Weißt du was, ich hole jetzt mal kurz meine Fidde und messe mal nach wie lang die ist. Wir können das ja auf magisch-artigen Weisen einfach rauseditieren, wenn ich jetzt kurz aufstehe.

43:12
Ich habe es gerade getestet. der Feder ist es tatsächlich so, die Parierstange deutlich unter dem Bauchnabel. Jetzt mal gucken, was die Gesamtlänge hier sagt. Die ist ungefähr in Gürtelhöhe, oder? Ja, genau, Gürtelhöhe ist da die Parierstange. ich habe tatsächlich… Okay, die Länge ist 1,33, also quasi ziemlich genauso lang wie die Standardfedern. Ich habe sie nur schwerer genommen. Beste Länge 1,33.

43:40
oder habe ich vielleicht auch i33 gemessen. Ja, also tatsächlich, glaube sogar, sowohl beim Rapier als auch beim Schwert könnte ich wahrscheinlich sogar noch ein paar Zentimeter dazulegen. Die Leute beschweren sich zwar jetzt schon bitterlich, dass ich so viel Reichweite habe, aber so ist es halt. Ich bin halt groß. Was soll ich machen? Aber ich habe jetzt auch nicht das Gefühl, dass ich es unbedingt brauche. Also keine Ahnung, wenn ich jetzt mal so ein

44:07
Kustom Made, Spezial Rapier, dann würde ich vielleicht nur überlegen nochmal irgendwie drei Zentimeter drauf oder so einfach mal zu gucken, ob das wie sich da noch führt, weil ich denke dann wäre es noch okay. Aber tatsächlich, also für mich würde sich zum Beispiel auch ein Rapier, ein kurzer Rapier wahrscheinlich nicht so richtig lohnen, weil ich bin schon echt ganz happy mit dem und also beim Rapier ist es halt auch nochmal auffälliger, weil wenn du halt Leuten dann für sie zu schweren Rapier gibst, dann…

44:33
fange nach einer halben Stunde so was voll zu jammern an, das ist sehr deutlich. Ja. Und für mich ist das halt nicht so. Wir haben heute offene Halle Rapier gehabt tatsächlich, das machen wir so. Alles halbe Jahr einmal, einfach sonntags oder samstags, kostet auch nix, könnt ihr vorbeikommen nach Ulm. Ich hab halt den ganzen Tag mit Leuten gefochten. Ich hätte auch noch mal eine Stunde fechten können, war okay. Wo die anderen halt alles schon am am jammern waren, können den Rapier nicht mehr halten. Mhm.

45:01
Wie gesagt, es ist dann eben so super individuell. Ich glaube, ich könnte bei mir auch noch ein bisschen an der Klingenlänge drehen. Also ein bisschen Klingenlänge dazu würde wahrscheinlich noch ganz gut passen. Aber ich habe jetzt erst wieder gemerkt, uns, bei Fencing Club gehen jetzt gerade die ersten Anfänger in das reguläre Training über. Also der erste Anfängerkurs ist durch und die fangen jetzt mit einem regulären Training an.

45:31
Und da machen wir in den ersten Wochen halt straight-forward noch mal Fencing-Fechgrundlagen. Und haben da eben entsprechend Direktangriffe gemacht. Aus den Arm, mit einem Schritt, mit einem Ausfall, mit einem Ausfall und … recovern und … verschiedensten Varianten. Und haben einfach Direktangriff geprügelt, bis der Arzt kommt. Und hab dadurch, weil ich ein paar Übungen halt auch mitgemacht hab …

46:00
gemerkt, es sozusagen einfach… Ich habe manchmal das Gefühl gehabt, aus der Entfernung triffst nicht so richtig und habe dann irgendwie so ein Workaround gemacht, um sozusagen die Distanz zu verkürzen. Und jetzt, nach dem intensiven Training des Direktangriffes, habe ich halt ein viel besseres Gefühl, welche Distanz sozusagen passt und habe auch mehr Selbstvertrauen dann.

46:27
eine Aktion zu starten und trefft dann auch mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit. Das heißt, es ist halt wirklich nicht unbedingt die Länge da ausschlaggebend, sondern dass man eben die Technik, also dass man dann an seinen hechterischen Skills nochmal ein bisschen feilt und dann vielleicht auch bestimmte, ja, so wie du es vorhin so schön gesagt hast, bestimmte Artefakte versucht rauszubekommen, die man sich angewöhnt hat aufgrund einer Waffe.

46:56
die nicht so optimal zu einem passt. die Story war jetzt quasi, dass du… Wie lang hast du jetzt dein Schwert? Vielleicht sollte man das noch kurz erinnern. Boah, ein paar Jahre. Okay. Also es ist nicht so, dass jetzt irgendwie das Schwert auch erst ein halbes Jahr alt ist, wenn du noch so ein bisschen in dieser Umstellungsphase bist. Nee, das hab ich schon länger. Okay. Weil das ist ja auch was ganz Interessantes, wenn man dann mal vom einem Schwert auf das nächste wechselt und das hat andere…

47:26
Das ist nicht jetzt exakt das Gleiche. Da gibt es ja so eine Übergangsphase. Kennst du das? Ja, absolut. Also es ist ja wirklich. Ich wollte das immer nicht so richtig glauben. Ich dachte irgendwie Schwert ist Schwert. Und bei den den Sportfechtern ist es ja noch extremer. Die haben ja eine quasi ihre Waffe und dann müssen sie beim Turnier eine Zweitwaffe vor Ort haben, falls die erste kaputt geht, was beim Sportfechstchen relativ häufig passiert.

47:56
Und es ist wohl der absolute Megasuper-Gau, wenn Sie die Ersatzwaffe nehmen müssen, weil quasi Ihre primäre Waffe … Also, beim Sportfechten ist es ja noch extremer. Aber die sind doch alle Die sind alle gleich, ja. dort ist es halt wirklich so, diese Nuance, die die Waffe eben … Dieses halbe Grad mehr Durchbiegung, wie auch immer. Okay. So, einfach das Feeling. Und

48:25
Ja klar, in Ansätzen merke ich das beim Langschwert auch. Also das macht schon einen Unterschied, wenn man dann was Neues in Hand hat. Also das ist spannend, dass es beim Plotfechten so ist, das hätte ich nicht gedacht, weil ich wollte gerade sagen, selbst wenn du das gleiche Modell nimmst, ist ja doch, weil es Handarbeit ist, sind gewisse Schwankungen drin. Aber gerade wenn du von einem ganz anderen Schwert umstellst, zum Beispiel ich habe mir so lange eine Waffe gefochten, nehme jetzt eine kürzere oder ich gehe jetzt auf eine längere oder eine schwerere auch.

48:54
dann merkst du, finde ich auch, so ein halbes Jahr ungefähr, dass du das ein bisschen auch deine Fechtsstil an die Waffe anpasst, weil dann halt manche Sachen einfach besser funktionieren als vorher und andere vielleicht ein bisschen schlechter. Jetzt bei mir eben das Beispiel alte Waffe super leicht, irgendwie zweichelig die ganze Zeit. Neue Waffe nicht mehr so zweichelastig, aber dafür mehr bindungslastig. Das ist das, ich gesucht habe. Aber umgekehrt, wenn ich jetzt versuchen würde, da dagegen zu arbeiten, das würde nicht funktionieren.

49:22
Also ich wollte mir so fechten, ich fand das gut und ich hab mir eine Waffe gesucht, die das unterstützt. Aber umgekehrt, wenn ich jetzt so quasi Bindglint gekauft hätte und das nicht schon auf dem Schirm gehabt hätte und ich gesagt, ich bin halt hier so Mr. Zwerchhau und ich mach das jetzt halt so weiter. Das wäre auch nicht so gut gegangen, glaube ich. Ah ja. Und das ist halt auch so ein Ding. Man muss sich halt auch ein bisschen drauf einlassen, wo einen die Waffe dann…

49:49
Natürlich ist es am besten so, dass es alles geht, alles ist perfekt. ist ein Traum, das war, dass man die perfekte Waffe von sich gefunden hat. Die darf dann halt nie kaputt gehen. Aber es kann ja schon auch sein, dass die sozusagen ein bisschen besser an einer Stelle ist, ein bisschen schlechter an einer anderen. Und man muss sich da aber halt auch drauf einlassen, dass vielleicht auch sein Fechten da ein bisschen dran orientiert, was einen denn die Waffe unterstützt. Und wenn sie das halt nicht an den Stellen tut, an denen man das möchte, muss er vielleicht auch nochmal die Waffe wechseln, weißt du?

50:16
Das ist halt immer, ich hab das Gefühl, versuchen viele mit dem Kopf durch die Wand und ich erzwing das jetzt und das klappt aber halt auch nicht. Das dauert auch echt einfach eine Weile. Also man braucht in der Tat ein paar Jahre Erfahrung, um da herauszufinden, was der eigene Fechtstil ist, was einen ausmacht und welche Waffe dazu passt, worauf man achten muss, möchte. Und ja, also inzwischen ist es so, dass ich, wenn ich

50:45
Waffe in die Hand nehme und sage ja das das passt für mich oder das passt nicht für mich. Es ist dann wirklich schwierig das anhand von irgendwelchen Parametern auszumachen. ich könnte dann nicht sagen ja das ist jetzt das Gewicht das ist gut oder die Grifflänge oder die Klingenlänge, sondern ich gucke mir das an, fühle wie die in der Hand liegt, mache ein paar Hiebe, probiere es ein bisschen aus und dann passt es halt.

51:15
Ich hab tatsächlich von diesen Drunner Walides II gehabt, weil ich hab die erste gekauft und die hatte einen Härtungsfehler und die ist gleich nach irgendwie zwei Wochen, hatte sich verabschiedet und hab ich ein neues Modell gekriegt. die war tatsächlich, glaub ich sogar nochmal 50 Gramm schwerer, also 1550. Und das hatte ich gar nicht bestellt, ich hatte gesagt maximal 1500. Aber das war sogar noch besser. Also das war noch nicht so schwer, sondern das war so…

51:42
Oh mein Gott das ist ja genau 100 % genauso wie es sein sollte und habe gesagt Peter mach mir genau die gleiche nochmal auch wieder genau das und die zweite die ich dann halt als Ersatz gekriegt habe, erste kaputt ging, die war dann halt wieder 50 % leichter und ich sag mal, die war schon auch nahe an der Perfektion aber du hast gemerkt es war nicht die Perfektion. Das ist eine 90 % warf, aber die andere war halt 100 % scheiße dass die kaputt gegangen ist.

52:07
Ja, das sind dann so eben die feinen Nuancen, es dann eben ausmachen. Ich nehme an, bei den Sportfechtern ist es dann wahrscheinlich eben nicht die 50 Gramm, sondern die 5 Gramm, die dann Notzuschied machen. Aber so ist es eben. Weißt du, was mich jetzt interessieren würde? Ist das jetzt ein reiner Zufall, dass wir beide so quasi gesagt haben, wir passen uns das vom Standard weg an in eine andere Richtung, sind damit viel zufriedener?

52:36
Oder ist das vielleicht sogar bei vielen, wenn nicht sogar den meisten, sagen wir mal recht erfahrenen Fechtern so? Weil ich weiß auch nicht, ob das den Leuten immer … Also ich weiß es nicht, ob es so ist, ich weiß auch nicht, ob das den Leuten klar ist, dass das halt auch viel mit Erfahrungswerten und Customizing zu tun hat. Grade wenn man halt nicht so mit diesen Standardsachen supergut klarkommt. Die Frage war jetzt, ob Customizing ein Phänomen ist bei erfahrenen Fechterinnen und Fechtern.

53:06
Lass mich das als Frage anders formulieren. Ist dein Eindruck, Leute, die mehr Erfahrung haben, also sechs, sieben Jahre aufwärts oder so, die auch sehr viel Fechterfahrung haben, wie viele von denen kaufen sich noch von der Stange und sagen, das passt schon, das gut genug? Und wie viele sagen, ich weiß schon, was ich will, und ich sag das auch dem Hersteller? Also es gibt zwei, bei erfahrenen Fechterinnen und Fechtern gibt es meiner Meinung nach zwei Kauf …

53:36
Das eine ist wirklich das Customisieren einer Waffe auf die persönlichen Bedürfnisse im Sinne von ich will die und die länger, ich will die und die Verhältnisse von Griff und Klinge, ich will das und die und die Masse und so weiter. Schwerpunkt am besten dort und Und ich will das ebenso für mein persönliches Fechten, vielleicht auch für das wettkampforientierte Fechten entsprechend haben.

54:07
Da … das kenn ich bei eigentlich allen wettkampforientierten Fechterinnen und Fechtern, dass die da sehr viel Wert drauflegen, dass ihre Waffe so für sie passt. wenn es eine Standardwaffe gibt, die das erfüllt, dann nehmen sie die, Aber wenn es das nicht gibt, dann sind die allermeisten so, dass sie da sagen, nee, ich mach mir den Griff ein bisschen kürzer, die klinge bisschen länger und so weiter.

54:36
Und die zweite Kategorie ist, welchen abgefahrenen Typ Schwert habe ich eigentlich noch nicht an der Wand hängen und muss ich mir noch dazu kaufen. Also spielt halt keine Rolle, ob das jetzt irgendwie was für eine Länge hat oder was, sondern es gibt einen neuen Schwerthersteller und das Schwert sieht total exotisch aus und egal ob das jetzt irgendwie sinnvoll ist oder nicht, ich will es haben.

55:05
Okay, ich hatte jetzt tatsächlich die Leute gemeint, die das zur Anwendung kaufen. Das sind ja jetzt nicht nur Wettkämpfe, das sind ja auch Leute, einfach so fechten. Aber halt nicht nur zum An-Wie-Wand hängen, weil dafür sind ja andere Sachen relevant. Nee, also im Sinne von in meiner Waffengalerie sozusagen haben, die ich auch verwende. Also die verwenden das dann auch. Aber da geht es dann auch erst mal darum einfach, es gibt was Neues, das probiere ich mal aus.

55:33
Ja, den Typ könnte man nicht auch so, die Early Adopter, erstmal noch ein Schwert kaufen. Ja, erstmal noch ein Schwert kaufen. Und dann festzustellen, aber für, also es ist viel zu schwer und viel zu steif, um das hier irgendwie sinnvoll im Training zu verwenden. Und ach ja, ist ja erstmal ein zweites neues Schwert. Ja, das Lustige ist ja, es gibt ja auch in vielen Quellen so Angaben dazu, wie lang die Schwärter sein sollen. Und zum Beispiel, wir haben es heute von

56:03
Ich glaube, ich auch Ferro gehabt. Der hat irgendwie so drei Maße. Das eine ist, es sollte dir bis zur Achsel gehen. Das zweite ist, sollte so lang sein wie dein Ausfallschritt, die Klinge, ohne den Griff. Und das dritte ist, es sollte so lang sein wie, du normal stehst und dann zurücklehnt und dann noch mal eine Fußlänge und so. Das sind halt drei völlig unterschiedliche Maßeinheiten. Also keine Ahnung, wie er das gewessen hat. Aber wenn du das ausprobierst, kommt was komplett anderes bei raus. Was das Rapier sollte dir bis zur Achsel gehen.

56:33
Ja, also Mitgriff in dem Fall. Ja, aber … Genau, das ist extrem lang. Mein langes Schwert ist nicht so lang, aber bei Rapieren wundert mich sowieso nix mehr. Also, italienische Rapiere sind eh lang. Aber zum Beispiel, wenn ich einen Ausfallschritt machen müsste, so groß wie der Weg bis zu meiner Achsel, puh. … Aber da ist er dann ohne Griff mit dem Ausfall, oder? Ja, genau, aber das ist schon alles … Das ist jetzt nicht so, dass du Du machst das dreimal und sagst …

57:02
Boah, das ist ja krass. Da kam jetzt dreimal bis auf zwei Zentimeter genau das gleiche raus, sondern hat zehn Zentimeter weniger Wert. Ich glaube Guy Winzer hat das tatsächlich auch mal gemacht. hat in einem Blogartikel das mal mit ein paar Leuten bei sich ausgemessen und kam auch auf völlig andere Werte. Nichtsdestotrotz steht in vielen Fechtbüchern drin. Da lohnt es sich auch mal nachzuschauen, was die dazu meinen. Und ich meine, den ganzen Disziplinen des historischen Fechtensfolgen, die wir gemacht haben zu den einzelnen Waffengattungen, sind ja auch immer Tipps drin.

57:32
wie man da die richtige Länge für die einzelnen Waffen findet. Wir sind jetzt natürlich nur auf das langgeschwerte und das rapier eingegangen, aber das kann ja, also das ist natürlich sehr individuell je nach Waffe. Also da lohnt es wenn ihr da spezielle Interessen habt, jeden Fall noch mal in die anderen reinzuschauen oder reinzuhören. eine gute Idee ist dann auch, wenn ihr euch da für verschiedene Waffendisziplinen interessiert und da jetzt noch nicht so den Plan habt, dann einfach mal ein paar Seminare besuchen. Zum Beispiel

58:02
Rapier, der Chris, der hat dann bei dem Seminar so verschiedene Rapiere mit gehabt, die können wir mal ausprobieren und da hat man dann auch gleich ein ganz gutes Gefühl bekommen, was einem da gefällt und was nicht. Und so dann eben für die die einzelnen Disziplinen, sei es jetzt Schwert und Buckler oder sei es Säbelfechten oder was auch immer, da einfach mal möglichst viel Austausch mit erfahreneren Gruppen zu suchen.

58:31
Und vielleicht mal bei denen vorbei zu gehen, wie jetzt in Ulm zur Rapierhalle. Und da einfach mal, ich nehme an, du hast jetzt nichts dagegen, wenn da mal jemand sagt, Alex, darf ich mal dein Schwert anfassen? Nee, also das ist ja genau das, worum es auch geht. Also gerade bei so Waffen, also irgendwie, gibt wahnsinnig viele Rapierhersteller. Ich glaube einfach, die Leute, die das machen, haben mehr Bock auf so…

58:57
Gehielt sie und halt nicht irgendwie die Standardfeder zum 5000. Mal raus zu flexen. Also irgendwie beim Langschwert gibt es sehr viel weniger Variants meiner Erfahrung nach. Aber also gerade bei so Waffen, du so super viele Hersteller hast, woher willst du wissen? Also überhaupt mal nur einen Überblick über den Markt zu kriegen, ist ja schon ein bisschen schon, ja, mit Events drei mal alles in Hand zu nehmen. und ich glaube, bei Rappien ist es ja extrem, oder? Also.

59:23
Ich habe mir noch keinen Rapier zugelegt, aber allein, was ich gehört habe, wie viele unzählige Rapierhersteller und Spezifikationen verschiedene Varianten es da gibt. Ja, und es gibt ja auch so ein paar, wo du dir dann deinen Rapier zusammenklicken kannst und halt immer sagen kannst, was willst du? Und da hast du ja halt nicht wie so beim Schwert die drei Gehilfsformen, Parierstange, Parierstange und Ring, Parierstange und zwei Ringe.

59:48
sondern da hast du ja da schon irgendwie zehn unterschiedliche und dann noch zehn verschiedene Knäufe und so. Und zum Beispiel, wer war das? Darkwood Armory oder so oder, Castille Armory. Die haben auch so einen Konfigurator und die Schwärze sind super hübsche und so weiter, kosten da natürlich ein bisschen mehr. Das sind irgendwie im Bereich 700 oder 800 Euro, je nachdem, was du da zusammengeklickt hast. Aber ich habe bei weitem nicht die Erfahrung mit einem Rapier, um das irgendwie beurteilen zu können, was von dem Zeug sich da irgendwie will.

01:00:16
Das geht beim Gehils los, das geht über die Gesamtlänge und über das Gesamtgewicht und so weiter und so weiter. Also da fehlt es mir noch viel mehr an der Erfahrung und das ist halt ein bisschen das Ding. Ich hätte jetzt natürlich auch gerne die drei Regeln angegeben, daran erkennt ihr eine gute Waffe. Aber es ist halt sehr viel echt von dem abhängig, wie man selber drauf ist, wie man selber sich fühlt. Kann sich auch ändern mit der Erfahrung. Vielleicht ist tatsächlich die ersten paar Jahre mit einer anderen Waffe besser.

01:00:43
geeignet zum Einstieg zum Beispiel eine leichtere als dann später. Aber das muss man halt machen. Also man muss mit offenem Blick auf die Events fahren und net fragen und da die Dinge aber wirklich in die Hand nehmen und damit auch mal fechten. Zum Rapier. Wie lang ist dein Rapier und wie ist das? Was hat es für eine, also wie ist die Gesamtlänge und wie ist die Klinglinge? Weißt das? Ich hole den mal kurz. Ich kann den ja kurz messen.

01:01:13
Das ist jetzt ein italienisches Rapier, was war es? Das ist eine Mischung tatsächlich. Das ist eigentlich einer, der Distresa-Rapiere herstellt. Aber ich habe jetzt eine so lange Klinge genommen und den Griff verändert von der Länge her, dass es schon eher italienischer ist. Ein mutiertes Distresa-Rapier sozusagen. Ja, sozusagen, genau. Also die Klingenlänge hier ist jetzt so bei 107 cm und die Parierstange, also die, jetzt quasi bei mir auf Bauchnabelhöhe ist, ist so bei 100.

01:01:43
12 ungefähr und Gesamtlänge sind 125. Aber das ist ja auch nur weil das so einen kurzen Griff hat. Wenn das so langen Griff hat wie ein Langschwert, wäre das wahrscheinlich länger als mein langes Schwert. Ja, okay. Und ja, gewichtsmäßig so bei einem Kilo ungefähr. Ah ja.

01:01:59
Und das ist jetzt sozusagen etwas, wo du sagst, bei deiner Körpergröße ist das eine sehr gute Länge. Ja, mich funktioniert das prima. wir haben uns halt damals, ich glaub, viert die Teile gekauft. Meine Freundin, ich und noch der Julian von uns, der auch schon im Podcast war, der ist auch so über 1,90 deutlich. Komischerweise, den ist das auch eine Primalänge. Crazy.

01:02:28
Aber der hat es tatsächlich den Griff verändert, weil ihm war der Griff zu schmal, das fand ich auch super interessant. hat dann einfach mit, also du kannst ja so Griftape quasi nehmen vom Tischtennis oder so oder vom Tennis. Und der hat halt einfach mehrere Lagen da da vorm rum gemacht, dass der Griff dann dicker wurde. Und damit kam er viel besser klar, weil er Schwierigkeiten hat, mir halt so ein dünnes Rapier zu greifen. Ah ja. Und für mich ist das aber super. Für mich funktioniert das ganz prima. Mich würde dick stören an der Stelle.

01:02:55
Also es ist sehr individuell einfach, was die Leute auch mit die klarkommen. Und da lohnt es sich echt eben auch reinzuschauen und an den Regeln mal so bisschen zu drehen. jetzt haben wir noch eine Sache, über die haben wir noch gar nicht so geredet. zwar nein, eigentlich haben wir zwei Sachen bezogen jetzt aufs lange Schwert. Eigentlich funktioniert es auch für andere Waffen und zwar die der der Point of Balance, also die die Gewichtsverteilung.

01:03:25
Der Schwerpunkt der Waffe und die Breite des Kreuzes bzw. des Parier-Elements. Würdest du sagen, das hat noch mal einen signifikanten Einfluss? Oder das lässt sich dann, wenn man ein gut ausgewogenes Schwert hat, auch der Schwerpunkt, also wenn man jetzt ein gutes Verhältnis hat von

01:03:54
Klingenlänge zu Grifflänge und so Gesamtlänge. Passt auch der Schwerpunkt immer oder wirst du sagen, nee, da muss man schon nochmal irgendwie explizit aufpassen? Das ist eine gute Frage. Also an sich ist natürlich der Balancepunkt schon ein Aspekt, der halt das Handling von einem Schwert beeinflusst, also wie sich das führt. Aber ich denke eher andersrum, wenn sich das Schwert gut führt, dann wird der Balancepunkt schon an einer Stelle sein, wo es okay ist.

01:04:20
Die Hersteller geben das natürlich auf ihren Webseiten immer an, weil du kannst so als V-Sregel natürlich schon sagen, je weiter vorne der Balancepunkt ist, so kopflästiger ist das Schwert, die weiter hinten beim Gehilze ist, desto mehr, ja, was ist das Gegenteil von kopflästig-gehilz-lastig? Knauflastig. Ja. Und ebenso dieses vorne in den Hip reinziehen, das ist eher was, wenn es ein bisschen kopflästiger wird, und diese schnellen Zweihäuser sind halt eher möglich, wenn es ein bisschen weiter hinten mit dem…

01:04:49
Balance punkt ist aber das ist halt auch nur ein faktor für mehrere das ist halt einer den du leicht messen kannst leicht angeben kannst aber der alleine sagt auch noch nicht so viel aus über das handling wohingegen die parierstangenlänge ist zumindest mein eindruck jetzt da sind die hersteller nicht so da bieten nicht so viel variationen an also die haben halt irgendwie ihre längern und da gibt es vielleicht zwei stück wurde auswählen kann aber das ist nicht so dass du gut wahrscheinlich in der frage kriegst auch eine doppelt so lange parierstange aber

01:05:17
standardmäßig haben die sich halt da irgendwie so bisschen eingependelt und das spielt auf jeden fall eine rolle weil also du musst natürlich wenn du irgendwie ja keine durchwechseln machst oder so und umständen um die parierstange drum rum und wenn halt die parierstange länger ist geht das schwerer oder hat die equation halt im rapier auf der anderen seite also ich glaube da tatsächlich bin ich

01:05:44
Ich glaube, ich hätte noch kein Schwert in Hand gehabt, den Eindruck hatte, dass die Parierstange zu lang war. hatte den Eindruck, die sind eher okay von der Länge her. Eher welche, wo ich gedacht hätte, die haben vielleicht bisschen kurzer Parierstange. Okay, alles klar. Ich glaube, die Ziggy sind auch eher mit bisschen längeren Parierstangen. meine, Martin hatte das im Podcast auch erwähnt. sind auch ein ganzes Stück länger. Also ein krasser Unterschied zwischen den Motorfedern, die ich habe. Die hatten sehr, sehr recht kurze

01:06:12
Kreuzsteine und die Sigis haben ja schon ein ganz schönes Ding. Okay, und wie aussieht sich das fechterisch für dich? Also für mich macht es keinen so großen Unterschied. Also ich habe noch ab mal drauf geachtet, wie ist es eigentlich beim Parieren, beim Versetzen, macht es da eben den Unterschied, funktioniert das besser mit der Breiteren von Sigis, aber er da für mich jetzt, für meinen Fechtsstil da keinen Unterschied.

01:06:42
großartig feststellen. Okay, na gut, ist ja auch schon eine Aussage. Also ich denke mal, wenn sie jetzt gar nicht vorhanden wäre oder superdünn, aber ich sag mal, sobald die irgendwie um die die Hand, sag mal mal, abschließt, beziehungsweise so dann die doppelte Länge hat, dann passt das eigentlich ganz gut. interessanten Defekt habe ich auch wieder bei einem Rapier festgestellt, der hat so eine gedrehte Parierstange, also so ein bisschen wie, man kennt das vielleicht von Säunen auch, ja, das ist einfach, wenn man es heiß ist, so eindreht und dadurch

01:07:10
an den Stellen, wo die eingedreht sind, du so bisschen Kanten. Und tatsächlich kann es dir passieren, wenn der andere an der Paris-Stange entlangrutscht, dass du mit seinem Rapier da hängenbleibst. Also nicht dauerhaft, im Sinne von, jeder hat das gefangen, aber es reicht halt, um so ein paar Millisekunden wieder zu gewinnen, weil er halt da so drüber hoppelt. Ah ja. Und reine Vermutung jetzt, aber ich denke, das wäre wahrscheinlich mit einem scharfen Rapier nochmal ausgeprägter, weil halt dann, äh, dass ich ein bisschen mehr verhacken würde. Auch eine spannende Erkenntnis, ich hab das rein aus optischen Gründen genommen, weil ich es gut fand.

01:07:40
Aber jetzt hat’s auch einen positiven, fechterischen Effekt. Guck an. Genau. Auch nicht was, was oft zum Tragen kommt. Am meisten streifst nicht direkt an der Parierstange entlang. Bessere Fechter gehen mit Sicherheitsabstand außen rum. Aber die paar Mal, wo’s passiert ist, schon so … ah, interessant. Mhm. Äh, Knauf. Knauf. Haben wir aber grade angesprochen, da sollte man drauf eingehen. Knauf macht auch fechterisch einen großen Unterschied. Mhm.

01:08:09
Das, was mir als Erstes einfällt, ist in der Tat die Knaufform. Denn ich bin großer Fan von diesen … Ich weiß jetzt gar nicht, welche es sind. Es ist Birne, wo der sozusagen so bisschen … Also, da hast du den Ball sozusagen. Und dann hast du aber so eine Rundung im Übergang zum Griff und keine gerade Linie. Das ist wirklich

01:08:37
Das ist für mich am angenehmsten, weil ich meine Hände so habe, dass mein Handballen genau auf den Knopf draufhutscht und genauso in dieser Kuhle da drin liegt. Das ist für mich die optimale Position. Wenn das so gerade ist oder so ein Scheibenknauf ist, fühlt sich für mich einfach nicht so angenehm an.

01:09:07
Ich dem Fall Fan von tatsächlich komplett runden Knäufen, also die jetzt auch nicht irgendwie abgeflachte Seiten haben oder so. Ja, ja. Ich bin teamrund. Ah, okay. Weil langen Schwertern finde ich runde Knäufe nicht gut. Was ist da dein favorisierter Knauf? Den, den ich jetzt habe, der ist keine Birne, sondern quasi eine… Also facetiert?

01:09:33
Ich guck mal kurz nach wie Regenie den nennt. Wir müssen ja eigentlich nicht die Namen raten, weil die haben alle Bezeichnungen. Ich glaube, das ist einfach für die Leute zum nachschauen. Ja. So, hier, so. Der Regenie nennt den tatsächlich den Parfum, also Parfumsting. Und der ist jetzt nicht so wie die Birne, dass er so zusammenläuft, aber er hat halt Seiten. Also er hat quasi

01:10:04
wahrscheinlich acht Seiten oder sechs? Ne, wahrscheinlich acht sind’s. Und das heißt, du spürst auch mit der linken Hand, wie die Klingenausrichtung ist. Weil so so komplett runden Knäufen, die einfach gar keine Seiten haben sozusagen, da passiert es oder ist es mir passiert, dass ich nicht tatsächlich so getroffen habe, wie ich das wollte. Also zum Beispiel nicht mit der Schneide, sondern so bisschen, keine Ahnung, fünf Grad, zehn Grad abgewichen bin und deine Kraftübertragung nicht gepasst hat und mit eckigen Knäufen.

01:10:33
ist es so, den habe ich in beiden Händen genauso, dass er passt, dass ich genauso treffe, wie ich auch treffen möchte. Und das kriege ich mit runden Knäufen nicht hin, obwohl ich das Schwert gar nicht so viel in den Händen selber drin bewege. Aber da ist es trotzdem so, dass manchmal dann die linke Hand einfach ein Grad falsch quasi gedreht ist, als ich das gerne hätte. Und dann hatte ich auch mal noch, das war tatsächlich die Nichtlei dran, aber die normale, die 1,8 Kilo, die ich nicht eine Zeit lang geforten habe.

01:11:02
Die hatte … Da ich so einen Scheibenknauf, mit dem bin ich nicht klargekommen. Er war, glaub ich, nicht mal ein Scheibenknauf, sondern das war ein Fischschwanz, hieß das. Das gibt’s, glaub ich, auch gar nicht mehr. Ja, ja. Genau. Aber der war halt auch flach. Daumengriff oder so ging echt gar nicht. Weil mit der hinteren Hand beim Zweichel das Ding halten, war schwierig. Da bin ich auch nicht so fern davon von den Flachen. Also, die sind natürlich an den … interessanterweise an …

01:11:31
originalen Langschwerten, die für nicht so freundschaftliche Fechten eingesetzt wurden, sehr häufig dran. Also dass man im Allgemeinen so einen Disc, also so einen Scheibenknauf oder eben diesen Fischschwanz da. Aber ich bin da auch kein sonderlicher Fan davon. Also bei so einer reinen Einhandschwert, so Schwert- und Bukler-mäßig, da ist das ganz cool tatsächlich.

01:12:01
Weil du da mit einem kleinen Finger so ein bisschen an den Scheibe dich einhaken kannst. bei einem Schwert finde ich das nicht cool. Das ist natürlich ein Argument. bin jetzt halt nicht so der Schwert- und Buklerfechter, als dass ich da die Expertise habe. Ich habe mir sagen lassen, da gibt es dann auch noch verschiedenste Asymmetrien, die da mit einer Rolle spielen, die da nochmal so die letzte Nuance ausmachen. Aber da bin ich wirklich raus bei dem Thema. Ja, also bei den

01:12:31
Rappieren habe ich tatsächlich einen komplett runden Knopf, da ist es aber auch nicht so wild, weil da hast du nur eine Hand am Schwert und dadurch, dass du den Zeigefinger über der Parierstange hast, kann das Ding auch nicht verrutschen nach links und rechts. Also das zum Beispiel auch was, so komplett runde Griffe finde ich inzwischen auch nicht mehr gut, weil ich möchte halt immer sicher sein, dass genau die Ausrichtung passt und wenn du halt einen Knopf hast, der Seiten hat, wo du das spürst, der Griff selber ist nicht einfach rund, sondern zumindest mal oval, wenn ich sogar irgendwie anders styliert, dann

01:13:00
habe ich da halt Prozent Kontrolle drüber, wie ich treffe. Und das ist eigentlich das, was ich haben möchte. Ich möchte nicht irgendwie der Dinge dem Zufall überlassen, sondern ich möchte genau immer genau das gleiche Ergebnis, wenn ich die gleiche Bewirbung mache. Beim Griff bin ich in der Tat auch Fan von so ein bisschen oval. Ich mag das nicht so ganz, wenn es so tailliert ist, also so so extrem tailliert, dass du dann in der Mitte da

01:13:30
noch mal so eine Verdickung hast. Das gefällt mir persönlich. Ich bin da noch nicht so mit warm geworden. Aber oval ist auf jeden Fall eine feine Sache. Soweit ich das sagen kann, bei den meisten Originalen tatsächlich, dass die irgendwie oval waren. war eine Zeit lang so, dass du halt irgendwie runde Griffe gemacht hast. Ich glaube, das kam auch so ein bisschen aus der Mittelalter-Szene noch, wo das vielleicht auch nicht ganz so das Thema war. Aber für HEMA-Waffen muss ich also…

01:14:00
Mir würde jetzt auf einen Fall keine Himmawaffe einfallen, tatsächlich komplett rund ist. Selbst Stangenwaffen sind ja häufig so. Wenn das jetzt nicht nur ein Stab ist, wo es egal ist, wie ich treffe, sondern wenn ich irgendwie einen Kopf dran hab, so eine Mordachs oder eine helle Barde oder so, oder wenn es auch nur ein Speer ist, dann sind die meistens auch nicht tatsächlich komplett rund, sondern oval oder haben auch Kanten irgendwo, dass du halt auch die Chance hast, die Klingenausrichtung zu spüren mit beiden Händen. Ja.

01:14:28
Gibt es jetzt noch was über das wir noch nicht gesprochen haben bei den Abmessungen von Schwertern? Klingellänge, Grifflänge, Gesamtlänge, Knauform, Parierstangen, Größe. denke, das sind schon so die Themen und dann eben Masse, Balancepunkt. Ich denke, wir haben es einmal alles abgehandelt. Wir haben ja wieder das Thema abschließend behandelt. Also falls irgendjemand

01:14:55
jetzt zu euch kommt und sie fragt Ich bin nicht so sicher mit der Länge. Dann empfehlt ihnen genau diese Podcast Episode 117 vom Schwertgeflüster und sagt dort erfährst du alles, was du wissen musst. Guy Winzer hat tatsächlich ein komplettes kurzes E-Book geschrieben, wo es nur darum geht, wenn man die richtige Waffe auswählt. Ich erinnere mich gerade dran. Da steht auch das mit den Experimenten drin beschrieben. Ich pack das mal in die Show notes. Ich weiß nicht mehr wie.

01:15:24
ob ich den Inhalt gut fand oder nicht. ich weiß, er hat das gemacht, aber ich glaube, das lohnt sich auch da mal reinzuschauen, was Guy dann so meint. Weil ich glaube, der hat da auch eben noch mal die ganzen Quellen durchgeschaut, was die meinen und eben auch die Experimente mal einmal. Ich pack das in die Schau, das kostet nur zwei, drei Euro oder so. In diesem Sinne, liebe Hörerinnen und Hörer, falls ihr auch noch irgendwelche abgefahrenen

01:15:49
Ich nenn’s mal Rituale zur Bestimmung der Schwertlänge kennt, die ihr vielleicht in irgendeiner Quelle gefunden habt. Lasst es uns gerne wissen. Das packen wir dann mit bei uns in die Show Notes bzw. packen es auf unsere Facebook Seite. Das ist doch das ein oder andere dabei, was vielleicht zum Amüsemong der Szene beitragen könnte. Gut, Post!

01:16:15
Ja, ansonsten bleibt mir nichts weiter übrig, als euch schöne 14 Tage bis zur nächsten Schwertgeflüster-Episode zu wünschen. Macht’s gut. Tschüss. Tschau. Halt, noch nicht weglaufen. Ihr könnt diesen Podcast nämlich noch unterstützen. Wenn es euch gefällt, dann tut uns einen Gefallen. Gebt uns ein Like auf Facebook oder bei Instagram oder bewertet diesen Podcast bei iTunes.

01:16:43
Und unterstützt uns auch gerne auf patreon.com slash Schwertgeflüster, Schwertgeflüster mit Ue. Und empfehlt diesen Podcast euren Freunden und Feinden weiter.

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