Dieses Mal geht es auf die Straße™… also Schwertkampf auf der Straße™ und in der Taverne. Ihr dachtet, ihr wüsstet bereits alles über Schwertgefechte? Dann lasst euch überraschen, denn wir haben einen ganz besonderen Gast eingeladen – Elmar Hohmann von den Hospitalitern zu Magdeburg. Gemeinsam mit Elmar tauchen wir in das Werk eines außergewöhnlichen Fechtmeisters ein, Domingo Luis Godinho und sein Fechtbuch Arte de Esgrima. Zudem hat Godinho als einer der wenigen auch Dual Wielding, also den Kampf mit zwei gleichen Schwertern, im Angebot.

Godinho Shownotes

Wir erwähnen unsere Folgen

Youtube Video mit Elmar Homann (rote Weste)

In eigener Sache

Schwertgeflüster ist ein Podcast von Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Alexander ist Trainer und Mitgründer der Schwabenfedern Ulm, Autor von Der Schielhau im Detail und ficht Langschwert und Rapier. Michael ist Trainer und Mitgründer vom Fencing Club Dresden und ficht vor allem Langschwert.

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Transkription

Schwertgeflüster, der HEMA Podcast mit Alexander Fürgut und Michael Sprenger. Ihr habt bestimmt gedacht, Schwertgeflüster ist nicht mehr in der Lage, euch zu überraschen, aber weit gefehlt, denn wir haben noch nie so wirklich darüber geredet, was funktioniert eigentlich auf der Straße. Und das ändert sich heute, denn wir haben uns einen Gast eingeladen, mit dem wir über einen Spannathan-Fechtmeister reden, den Herrn Gaudinho, und der hat in der Tat einige Sachen niedergeschrieben, auf der Straße zu verhalten hat. Mit Schwert, Doppelschwert, Rapier, Montante, allem Möglichen. Herzlich willkommen dazu, Elmar Hohmann. Hallo, Elmar. Hallo, danke für die Einladung. Sehr gerne. Und die Einladung hat diesmal ausgesprochen der liebe Alexander. Vielen Dank dafür. Und hallo, Alex. Ja, hallo. Alex, magst du gleich mal zum Einstieg noch mal erklären, wie es hier dazu kam, dass du den Elmar gefragt hast, ob er… bei unserem Podcast auftauchen möchte.

Vor vielen Monaten war ich in Wien zum Rapierfechten. Und da stand im Zeitplan ein Workshop von dem Chris Liebecker. Hörer werden sich erinnern, den hatten wir ja schon mal zu des Tresa & Podcast. Und der hieß das Tresa Basics. Der Chris konnte da nicht kommen. Und dann hat der Elmer sein Workshop übernommen. Und der hat das Tresa Basics einfach stehen lassen und hat folgendes ergänzt. Gudeinews Street des Tresa Basics and Tavern Philosophie. ein wunderschöner Fusion Workshop quasi, wo alles mit drin war, was man sich so wünscht. Und Gudeño ist eh ein cooler Typ, hatten wir auch schon in einer oder anderen Folge. Die Leute werden sich vielleicht erinnern, zum Beispiel mit der Zeichnerfolge, war der gute Kollege auch schon mal Thema. Und der hat einfach so schöne Sachen drin in einer Anzahl. dass ich mir dachte, das lohnt sich doch mal für einen Podcast. Und Elmar hat den Workshop auch sehr schön gemacht und das auch sehr schön erzählt. Von daher sind wir heute hier zusammengekommen, um da noch mal dem Ganzen auf die Spur zu gehen, was denn so auf der Straße und in der Taverne zu tun ist. Und jetzt fragt ihr euch vielleicht, OK, woher kommt jetzt Elmas Affinität dafür? Dann das sind ja jetzt quasi Techniken, die auch gegen mehrere Angreifer, die irgendwie so Messer und Dolche und Macheten haben. Ist ganz einfach erklärt, Elmar ist Schulsozialarbeiter von Beruf. Aber Elmar, wie bist du dann eigentlich zum HEMA gekommen? Naja, das hat ähnliche Hintergründe. Ich war vorher normaler Sozialarbeiter und man muss sich irgendwie wehren. Nein, tatsächlich ist die Begeisterung für Schwärter und alles, was irgendwie damit zu tun hat, schon seit Kindheitstagen da. Mir vor ungefähr zehn Jahren dann halt einfach ein Herz gefasst und mich mal in den Rechner gesetzt recherchiert und tatsächlich jemanden bei mir in der Stadt gefunden, der das macht. Und dann bin ich dahin. Bei dir in der Stadt muss man noch ein bisschen spezifizieren. Ist Magdeburg, richtig? Genau. Und du bist dabei verschiedenen Gruppen unterwegs. Welche sind das? Also die, die am bekanntesten ist und wo ich jetzt auch am längsten fest mit dabei bin, das sind die Hospitaliter zu Magdeburg. eigentlich eine Reenactment-Gruppe, die einen mittelalterlichen Ritterorden darstellt. Und naja, also da gehört Fechten halt irgendwie mit dazu, könnte man meinen. Genau. Und die zweite Gruppe, in der ich mit drin bin, das ist das Ravelein II. Das ist ein Sanierungsverein, der eigentlich den Wiederaufbau einer alten Festungsanlage in Magdeburg betreibt und da so eine Art Museum eingerichtet hat mit so ein bisschen Living History Anteilen. Und da haben wir uns. über Godinho für eine Darstellung im Dreißigjährigen Krieg angeschlossen. Aha. Das ist sozusagen dann der… ja, das grundsätzliche Interesse für Schwerter und alles, was irgendwie mit Kämpfen zu tun hat. Du bist nebenbei auch für die Statistik Harnischbesitzer. Ja, das ist richtig. Liebe Hörer, ihr habt gedacht, uns gehen die Harnischbesitzer aus. Weit gefehlt. Wir kriegen sie alle in den Podcast. Alle Harnischbesitzer. Am Ende, dieser Podcast hört nicht auf, solange wir nicht jeden Harnisch, zumindest jeden deutschsprachigen Harnischbesitzer, hier einmal zu Gast hatten. Muss man Deal machen mit den Herstellern, dass die uns immer, ey, da hat wieder jemand den gekauft, da kann man gleich eine Mail… Man kennt sich ja auch untereinander. Ich könnt euch im Nachgang noch einen oder anderen Tipp geben. So eine Liedliste sozusagen. Ja, gewissermaßen. Ja. Wie bist du denn dann, ich sag mal, mittelalterliches… Das hat… oder das, was du machst, ist ja eher schon im deutschen Sprachraum hier angesiedelt. Wie bist du denn dann auf den… Gudino ist ja Spanier, richtig? Ja, nicht wirklich. Gugilio selbst ist Portugiese, hat das Buch aber auf Spanisch geschrieben. Okay. Zumindest hat das versucht, also die Spanisch-Muttersprachler, mit denen ich mich jetzt unterhalten habe und intensiv austausche, die mir bei der Übersetzung des Originals helfen, bezeichnet das gerne als Portugnoll. Der Versuch, Spanisch zu schreiben als Portugiese. Ohne das meisterlich zu beherrschen. Wie bist du auf ihn gekommen? Also, da gibt’s eine lange und eine kurze Version. Die kurze Version ist, er hat halt das beste Montante-Kapitel und der Rest ist die Schuld von Chris Lee Becker. Mhm. Die lange Version wäre, er hat halt ein verdammt gutes Montante-Kapitel, auf das ich gestoßen bin, nachdem ich angefangen hab, mich mit Montante zu beschäftigen, und dann feststellte, Mensch, du warst vor zwei, drei Monaten auf so einem Event, da war so ein drahtiger, durchtrainierter Typ, bei dem hast du einen Workshop gemacht mit zwei Schwertern. Der eine oder andere mag den Hinweis jetzt schon verstanden haben. Und da habe ich mich auf eine E-Mail-Liste geschrieben und habe ganz viele Übersetzungen bekommen. Und da war unter anderem Gordinho dabei. Und Gordinho hat halt im Gegensatz zu den meisten anderen Quellen ganz coole Taktikbeschreibungen. Der sagt dir nicht nur, was du tun sollst, sondern der sagt dir auch, wann du etwas tun sollst und ziemlich präzise, was du dann tun sollst. Und das hat mich halt total abgeholt. Genau. Und ja, die andere Version, alles, was nicht mit dem Montante zu tun hat, sondern mit einem Schwert in einer Hand. Das ist tatsächlich die Schuld von Chris. Das war nach zwei Stunden mit dem Rapier über die Wiesetoben bei der Fechtschule von Tremonia die Frage von Chris, magst du dir nicht eine Vulgarquelle angucken? Und nach anderthalb Sekunden reiflicher Überlegung hab ich gesagt, nee. Ja, und eine Woche später hab ich angefangen zu lesen und hab mir den nächsten Rapier bestellt. Und der Rest ist so quasi Geschichte. Auch hier natürlich Kontext des King. Was genau ist eine Vulgarquelle? Ja, das ist total spannend. Wenn man an spanisches Fechten denkt, vor allen Dingen das mit einem Kappelt oder einem Glockenrapier, wie auch immer man das nennen möchte. Die Leute, die sich so wunderschön tänzerisch bewegen, ja, tänzerisches Fuchteln haben Malte und Christas, glaube ich, genannt. Das ist La verdadera des Teresa, also die wahre Kunst, die richtige Kunst. Und es gibt aber nicht nur die. Es gab vorher was anderes. Und es gab auch parallel dazu noch was anderes. Und… Wenn man aus der Brille von Verdaderas de Stresa guckt, dann ist das natürlich vulgar, das Fechten des gemeinen Mannes. Man kann das auch Escrima Comun nennen, das einfache Fechten. Godinho selbst nennt es Escrima Antigua. Er bezeichnet seinen Stil als den alten Stil. Das ist so toll. Wir machen hier die True Art. Wir nennen das ganze System so. Andere machen das so, das Old School. Das ist das bewährte. Ja, gewissermaßen schon. Also, ein gewisser McDojo-Aspekt ist beim La Verdera de Estresa inerent irgendwie. Falls ihr jetzt gar nicht mehr durchblickt, La Verdera de Estresa und Wer ist Chris? Und hast du mich gesehen? Dann sofort hier vielleicht anhalten und erst mal Episode 101 hören. Denn da werden sie erleuchtet. Ja, sehr empfehlenswert, ja. Oder wir schneiden einfach die komplette Folge mit Chris und Malte. Weil die auch so kurz waren. Vier Stunden ging’s. Was macht den Goudinio denn jetzt so besonders? Also, den Goudinio macht aus der Perspektive der Quellenanalyse erst mal besonders, dass es das bisher einzige Werk ist, zumindest das wieder aufgetaucht, respektive gefunden wurde. Das Esgrima-Kommun, auf das wir… bis dato nur Hinweise von anderen Fechtmeistern haben. Also nur eine Beleuchtung von außen. Das halt da ist, und das ist mehr oder weniger komplett. Genau. Was heißt mehr oder weniger komplett? Mehr oder weniger komplett heißt, dass dieses Buch niemals veröffentlicht worden ist. Es ist quasi eine Handschrift, also nichts Gedrucktes. Und der Mensch, der Tim Rivera, der dieses Buch… transkribiert und auch übersetzt hat ins Englische. Der hat also eine persönliche Anmerkung gemacht und bevor das Buch eigentlich losgeht, die Übersetzung, und hat da so ein bisschen, ich glaube, seinen Frust rausgeschrieben und in so Nebensätzen erwähnt, also die Originalquelle hat eigentlich keine Interpunktion, sie hat Wasserschäden und der Typ hatte eine furchtbare Sauklaue und es war ein einziger Albtraum, dieses Ding zu transkribieren und es zu übersetzen. Genau. Und er merkt auch an dabei, dass es seiner Meinung nach ein Entwurf ist. Weil Godinho halt in diesem Buch auch noch naja, so eine Art To-Do-Listen hat und Anmerkungen irgendwo mal hinten dran und nebendran gekritzelt. Und manche davon sind abgehakt und durchgestrichen, manche wiederum nicht. Ja, es hat halt einen Entwurf Charakter. Von welcher Zeit reden wir jetzt gerade nochmal? Also wann? Wann ist das Werk entstanden? Die Krizze live? Also wie lange sie entstanden ist, das wissen wir nicht, aber Gordinho hat uns den Gefallen getan, das Jahr 1599 da reinzuschreiben und auf das Jahr ist die Quelle dementsprechend datiert. Was kommt denn jetzt alles drin vor? Wir haben ja schon ein paar Sachen angesprochen. Montante, Doppelschwert, Rapier auch, so wie ich’s verstanden hab. Genau, also der Großteil des Buches ist tatsächlich fokussiert auf den Rapier. Oder eine frühe Version davon. Und auch den alleine, ohne irgendwas dazu. Danach folgen dann diverse Beiwachen. Wir haben… Dolch, wir haben Mantel als Beiwaffe, die Rodela bzw. Rotellaschild. Dann haben wir zwei Einhandschwerter. Das Montante. Ja, genau. Und das berühmt-berüchtigte Kapitel gegen Verrat, die Straßendinger. Die übrigens, neben diesem Kapitel, auch hier und da quer über das ganze Buch immer mal wieder eingestreut werden. Wie kann ich mir das vorstellen, dass sie eingestreut werden? Hm. Wir haben ziemlich am Anfang des Buches ein Kapitel, das beginnt mit, wenn zwei am Ende ihrer Worte angelangt sind. Also du stellst dir vor, du gehst 1599 irgendwo durch die Straßen einer spanischen Stadt und willst dir gerade deine Cervece holen, deinen Wein oder was auch immer und gerätst in einen netten Dialog mit deinem Gegenüber und ein Schwerzutragen gehört zur Mode dazu und offensichtlich habt ihr einen Disput über was auch immer. Er findet deine Mutter hässlich, ihr redet kurz darüber, einigt euch nicht, und dann seid ihr am Ende der Worte. Dann diskutiert ihr nonverbal weiter. Da gibt’s eine ziemlich präzise Anweisung dafür, wie du dein Schwert zu ziehen hast, wie du dich rückwärts bewegt und was für Positionen du gehst, und dann beginnst du dein Gefecht. Ach so, das kann ich mir so vorstellen, wir haben einen Bereich zu einer Quelle, oder, äh, Quatsch, zu einer Disziplin, zu einer Waffengattung. Und da beschreibt er dies, das, jenes. Und dann ist da innerhalb dieser Abhandlung dann der Bereich und jetzt für den Teil am Ende der Worte. Oder wie ist das auch gemacht? Ich würde mir wünschen, dass es so strukturiert ist. Das ist es leider nicht. Okay. Das wäre… würde die Sache unglaublich viel einfacher machen. Tatsächlich ist das nicht so. Also, er lässt das halt so in Nuancen hier und da immer mal einfließen. Das, was ich grade zitiert hab, tatsächlich ein eigenes Kapitel, wo es eben darum geht, wenn du dicht vor jemandem stehst, quasi Nasenspitze an Nasenspitze und ihr spuckt euch an, während ihr euch beschimpft, ja, und dann reicht es irgendwann und du ziehst dein Schwert, dann musst du dich halt rückwärts bewegen, weil du hast ansonsten gar keinen Platz, dein Schwert zu ziehen. Das ist natürlich auf mehrere Arten ungewöhnlich. Also zum einen haben wir wenig Taschung von so Alltagssituationen quer über die Fechtbücher. Das meiste ist ja tatsächlich so duell. Also zumindest in dem, dass beide wissen, dass jetzt gekämpft wird, beide haben die Waffen auch schon gezogen. So überhaupt mal zu schreiben, ey das Ding hängt noch an, gern ein Gürtel, was machst du da? Das ist ungewöhnlich. Und, ähm, also zumindest von dem, was du im Workshop erklärt hast, klang das alles sehr, wie soll ich sagen, sehr praktikabel, sehr hemmzermelig. Das ist nicht so, dann machen wir irgendwie fancy Schnickschnack hier und da, sondern BÄM und ab in die Fresse. Ja, äh, äh… Gut, das ist eine Seite von Godinho, tatsächlich. Es gibt aber auch eine andere. Also der Mann schreibt tatsächlich über beides und der scheint auch beides gekannt zu haben, weil das Detailreichtum, mit dem er bestimmte Dinge beschreibt, das überzeugt. Also es mag natürlich sein, dass er es abgeschrieben hat irgendwo. Das kann immer der Fall sein. Aber zumindest hat er es gewusst und gekonnt, wahrscheinlich auch. Und… Also er konnte halt tatsächlich beides. Also wir haben zum Beispiel auch sehr, sehr explizite und intensive Beschreibungen darüber, wie ich mich in der Fechtschule zu verhalten habe. Da wird ein Ritual beschrieben, wie ich mich verbeuge gegenüber, wem ich mich zuerst verbeuge, respektweise, wie ich das Schwert vom Boden aufzuheben habe und wie ich mich dann ganz rituell in so einer Art Katter kann man sich das vorstellen, noch mal drei Schritte zurückziehe, bevor das offizielle Gefecht. das organisiert wurde in dieser Fechtschule, also ein Sparringskampf, wie das dann abläuft. Dazu… Ich muss aber auch sagen, wie das abläuft. Also, wen grüß ich und wie heb ich mein Schwert auf? Was machen die Leute sozusagen falsch? Ja, das kommt auch drauf an, wer halt alles mit anwesend ist. Also, da ist dann viel dieses, wenn der Fechtmeister mit anwesend ist, der quasi den langen Stock oder das Montante hat, den dann natürlich zuerst, den Gegenüber auch. Der folgt dann als nächstes gegebenenfalls noch die Adjutanten, die daneben stehen. Oder die Sekundanten, das ist glaube ich die richtige Beschreibung. Was aber dann wieder sehr viel spannender ist, ist, wenn du das Duell beendet hast und bist natürlich Schüler von Godinho und gewinnst das Duell, das ist ja logisch, dann gibt er halt den freundlichen Hinweis, dass du grundsätzlich dein. es para blanca, also dein weißes, scharfes Schwert, erst dann abgibst. Und zwar nur jemandem, dem du vertraust, vor dem Duell, bevor du dein es para negra in die Hand bekommst, also das geschwärzte, stumpfe Übungsschwert. Dann kannst du das Duell fechten, dass du da arrangiert hast. Und dann holst du dir als erstes dein scharfes Schwert zurück, nachdem du den anderen Typen da verprügelt hast. Und naja, um sicherzugehen, dass deine Kumpels dir nicht zufällig hinterherkommen, gehst du erst mal nur rückwärts. Und siehst zu, dass du dein scharfes Schwert zurückbekommst. Und vorher gibst du das Übungsschwert in keinem Fall aus der Hand. Und dann gehst du rückwärts, bis du an der Tür bist vom Fechtsaal. Und auch wirklich nur dann drehst du dich um, wenn die anderen dir nicht hinterherkommen. Dieses grundsätzliche Misstrauen… Ich würde gerade sagen, das war heiße Zeiten damals. Ja, definitiv. Es gibt auch eine sehr umfängliche Beschreibung darüber, was für Qualitäten so eine Fechtschule eigentlich auszeichnet. Wie sollte das da ablaufen? Was sollte der Meister machen? Im Grunde genommen so allgemeine Dinge, die uns heute wahrscheinlich auch wichtig sind. Dass du nicht bloßgestellt wirst, dass du da nicht unnütz verprügelt wirst und nicht als Crash-Test-Dummy für Technikdarbietung missbraucht wirst usw. Das sind alles Sachen, die ihm schon wichtig sind. Auf der anderen Seite natürlich spannend, dass er darauf hinweist, dass das nicht so sein sollte, ist natürlich ein sehr gutes Indiz dafür, dass es eben auch so vorgekommen ist. Ja. Würdest du sagen, das sind Sachen und Tipps, die man heute noch so befolgen kann oder sollte? Das kommt drauf an, wo ich hingehe. Aber grundsätzlich ein gewisses Maß an Vorsicht, die ist sicherlich nie verkehrt. Einfach so aus Unwissen heraus, ja. Was weiß ich denn, wie die Fechtkultur in einem Verein ist, den ich nicht kenne und von dem ich noch nie was gehört habe? Da gibt man nicht so leicht sein scharfes Schwert am Eingang ab. Genau, siehst du, du verstehst, was ich meine. Aber wenn ich zum Schwabenfedern gehe, da ist es so, puh, das geb ich selbst in der Halle nicht ab. Genau, immer am Gürteltrang, man weiß nie, was noch passiert. Obwohl, bei Schwabenfedern ist ja die größte Wahrscheinlichkeit, dass man liebevoll angerungen wird, so von hinten. Ja, je nachdem, oder von der Seite. Wobei man sagen muss, zur Erklärung liebevoll angerungen, heißt auch einfach mal geschubst. Davon weiß ich nichts, ich kenn nur mit aktiven Technik-Einsatz. Mhm. Ähm… Zurück zu Gordinho in die Taverne. Ähm, also… Da… Nein, noch mal erst. Wir waren ja grad in der Fechtschule, dann bleiben wir mal kurz dort. Du hast gesagt, man gibt sein weißes Schwert, sein blankes, also sein ungeschwärztes Schwert ab. Mhm. Bekommt dann… ein schwarzes, ein geschwärztes für was Stumpfes und fichtern damit gegen andere. Und welche Waffen wurden da alles geforten? Also alles, was Godinho beschreibt, sozusagen auch Montante. Also das Montante ist grundsätzlich meinem Wissensstand nach ein vor allem in der Fechtschule ein Symbol für denjenigen, der dort der Maestro ist, der Meister. Das ist ein Zeichen von Ehre, von Autorität. Also der Typ, der das große Schwert in der Hand hat, der hat da das Sagen. Und wenn ein anderer Meister deine Fechtschule besuchen kommt, dann gibst du ihm bitte auch ein Montant in die Hand, damit alle Leute, die dort Unterricht nehmen, sehen, dass er auch ein Meister ist. Es empfiehlt sich also, mehrere davon da zu haben. Das ist ein bisschen wie der Clarze Gürtel heute. Ja, ja. Genau, es geht in die Richtung. Ja. Godinho selbst sagt tatsächlich in der Einführung zu seinem Montante Kapitel, dass man mit dieser Waffe kein Sparring machen kann. Also gehe ich dementsprechend davon aus, dass das in der Fechtschule tatsächlich nur als das, was wir heute im Denglischen als flourish bezeichnen, verwendet wurde, um gut auszusehen. Es gab aber zu Gaudinios Zeiten bestimmt auch Unterricht, um das in der Praxis anzuwenden. Da haben wir halt im Montante Kapitel sehr, sehr viele Hinweise drauf. Das ist wieder so dieses Zwischen-den-Zeilen-Lesen. Also, um direkt ein Beispiel anzuführen, wenn du nachts rausgehst und du weißt, sie warten auf dich, du nimmst deine Montante mit, lass deinen Hut zu Hause. Lass deinen Mantel zu Hause, weil wenn die Wache am nächsten Morgen ein paar zerstöckelte Leichen vorfindet, dann stehen sie am Ende wieder vor deiner Führung und fragen, ey, Lewis, wo warst du gestern Nacht? Und um das tunlich zu vermeiden, lässt du alles, was auf deine Person hindeuten könnte, zu Hause. Es gibt auch einen Hinweis beispielsweise, da sagt er, wenn du mit Montante kämpfen willst, dann musst du das halt richtig machen. Also die Beschreibung über mehrere Kapitel folgt dann im Nachgang an diesen Absatz natürlich. Aber er zitiert dann da auch direkt ein Beispiel und sagt, ich habe selbst gesehen, wie jemand mit einem Montante, der nicht wusste, wie er sich damit bewegen soll. gestolpert ist sein schwert gegen eine wand oder auf dem boden gehauen hat weiß ich gerade nicht genau aber jedenfalls irgendwo gegen gehauen hat und dadurch überwunden wurde von einem gegner einem einzelnen gegner der nun mit einem deutsch bewaffnet war und das ist nicht unplausibel das ist halt echt ja aber er sagt halt auch im selben atemzug das ist halt echt dämlich Ja muss man sagen also ja Ist unangenehm die Situation, wenn man dann erklären muss, ja, der Kollege ist gestern erdeut worden, wie der hatte das Mutante dabei. Ja, soweit wir rekonstruieren konnten, ist er geschläfert. Ja. Aber diese grössersten Klingen, um noch zu denen zu kommen, die sind nicht spitz, nicht stumpf, aber die müssen doch wahrscheinlich irgendwas auf dem Pöpsel, also vorne auf der Spitze drauf haben. Es gibt relativ viele Fechtbücher übers Rapier. Da gibt es diese lustigen kleinen mit Sand gefüllten Lederbeutelchen, die vorne auf die Spitze drauf gebunden werden. Also das wäre zum Beispiel eine Version davon. Ich habe auch mal ein Bild gesehen von einem Espadá Negra. Das ist im Grunde genommen nur ein Vierkant gewesen, ja, was wahrscheinlich in der Balance, also ich hatte es nicht in der Hand, aber was wahrscheinlich der Balance eines richtigen Rapiers relativ nah gekommen ist. Und dass die Dinger schwarz waren, das wird wahrscheinlich einfach eine Form von Brünierung gewesen sein. Ja. Damit die weniger rostanfällig sind. Das sind Gebrausteile, die du an die Schüler rausgibst. Die sind nicht nummeriert, da hat nicht jeder sein eigenes, sondern die hast du als Meister vorzuhalten. Farbcodierung ist ja auch, was heute noch bei Schusswaffen üblich ist, dass die Trainingswaffen irgendwie orange sind. Das ist auf jeden Fall keine Schafe. Das heißt, Rapier war… eine Disziplin, die zur damaligen Zeit in dieser Gegend auf Fechtschulen geforten wurde? Absolut, absolut. Also wir haben ja auf der iberischen Halbinsel über einen langen Zeitraum die Reconquista, also die Rückeroberung von den. Ich benutze jetzt mal das historische Wort von den Maurern, die aus Spanien zurückgedrängt wurden, und es gehörte einfach zu Zeiten Gordinhos zum guten Ton. dass man fechten kann als Mann und dass man auch ein Schwert die ganze Zeit als Teil seines Outfits, seines Anzugs mit sich herumträgt. Ähm… genau. Dementsprechend wurde halt mit einem Schwert dort auch geforten. Was sind noch Disziplinen, die in der Fechtschule geforten wurden? Ja, wir haben eben diese ganze Palette, die wir am Anfang jetzt schon als Inhalte des Buchs aufgezählt haben, also die diversen Beiwachen, sprich… Dolch, ein Buckler gibt es, es gibt ein Rundschild, diese Rotella, die am Unterarm getragen wird. Wer sich nichts darunter vorstellen kann, das ist ein Runderschild aus Stahl wie ein Captain-America-Schild. Hat tatsächlich auch eine ähnliche Beriemung innen drin. Genau, dann eben die Disziplin mit zwei Schwertern. Das könnte ich mir auch noch vorstellen, dass man das im Sparring gut noch trainieren kann. Dann haben wir eben das Montante noch, aber das hat eine gewisse Sonderstellung. Dass den Meistern zum… vorbehalten, um es jetzt mal etwas platt auszudrücken. In der Fechtschule in jedem Fall. Ich denke, es wird auch, also wenn ich dort Meister wäre, dann würden die montante Kurse halt mehr kosten. Vielleicht das Doppelte, ja die Waffe ist doppelt so groß. Keine Ahnung, ich weiß es tatsächlich nicht. Weiß man was über die Regeln der Fechtschulen? Weil ich meine, über Deutschland weiß man ja so ein bisschen was, zum Beispiel die höchste blutige Kopfhunde und so. Weiß man da irgendwie nach, was die Spanier da gegangen sind? Also gerade bei dem Rapier. Also tatsächlich gibt es bei Godinho nichts, was irgendwie so was wie ein Regelwerk ist. Ich würde da jetzt als Vergleich mal das Verdaderer des Tracer heranziehen, also diese hohe, noble Schule. Die ist ja sehr christlich geprägt und das höchste Ziel dort ist es den Gegner irgendwie zu entwaffnen. Ja, also die Konklusion, ich kontrolliere mit meiner freien linken Hand als Rechtshänder die Waffe des Gegners. Und dann bedrohe ich ihn. Und dann kann er sich überlegen, ob er Ehren voll aufgibt oder eben nicht. Also Entwaffnung heißt hier nicht, ich hab sein Schwert in der Hand, sondern nur, ich hab’s so festgesetzt, dass ich stechen könnte, wenn ich wollte. Das wäre die Minimalforaussetzung. Es geht aber auch dem Gegner, das Schwert wirklich wegzunehmen. Also beides ist möglich, genau. Bei Godinho gibt es das nicht. Also bei Godinho gibt es zwar den Einsatz der freien Hand hier und da. Aber den Hinweis, den Godinho zumindest in den Technikspielen fürs einhändige Schwert gibt, ist in der Regel stich ihm in die Augen oder stich ihm in den Bauch oder in den Oberschenkel oder irgendwo hin. Aber mit Entwaffnung ist da halt nicht viel. Das ist halt da dann wieder sehr, sehr praxisorientiert und dementsprechend auch unchristlich, weil er dir halt sehr, sehr präzise beschreibt, wie du andere Christen, Menschen und eigentlich jeden Menschen jeder Konfession ziemlich effizient umbringen kannst. Das ist halt so ein großer Unterschied zwischen diesen beiden Stilrichtungen. Und wir haben bei Godinho halt kein Regelsystem, wie wir das zum Beispiel aus der Bolognese Tradition kennen. Ja, Schildwacher Potsdam nutzt ja so ein schönes Regelsystem, was sehr historisch ist. Das bietet Godinho leider nicht an. Also ich frage aus auch dem Hintergrund. Die deutschen Fechtschulen ist ja vor allem so gewesen, da war ja der Stich explizit verboten, häufig war das so gefährlich ist, weil du nicht so gut kontrollieren kannst. Die paar Storys, die man hat, wo tatsächlich Leute gestorben sind, war auch in den meisten Fällen irgendwie was stichbasiertes. Auch Rapier, wir hatten da ja auch mal eine Folge dazu. Darum die Frage, wenn die da jetzt selbst mit so gepöpselten Rapieren, Stiche sind ja schon tendenziell, kann da halt irgendwie mehr passieren, wenn der Pöpsel abgeht oder so, als wenn ich jetzt einen Hieb mache, wenn ich den noch besser kontrollieren kann. Also weiß man, ob es da jetzt sozusagen wie bei der Anwendung, also oder, das La Vida Deira des Trésor ist ja… tendenziell Hiplasti Gerrard als jetzt perlinisches Rapierfechten. Ja, einfach nach der Zielsetzung von dem, was Godinho da beschreibt. Ja, das ist ganz lustig, dass du das fragst, oder gerade diese beiden Stilrichtungen anbringst, denn Godinho befindet sich da so irgendwo in der Mitte. Also der versucht halt tatsächlich, so lange wie es möglich ist, die ganze Angelegenheit mit einem Stich zu klären. zweitrangig. Also da gibt es eigentlich nichts, was mir jetzt direkt einfällt, wo er mit einem mit einem Hieb anfängt. Also es kann sein, dass er so einen Gang mit einem Treffer durch einen Hieb beendet, aber ein Stich nicht. Aber um nochmal auf das Thema Fechtschule zurückzukommen. Er spricht darüber, wie gesagt, was die Qualitäten einer Schule sein sollen, aber über das tatsächliche, also ob es dort Sparring gegeben hat. Wahrscheinlich ja. Was das allerdings für Regeln hat oder welchen Regeln das folgt, da äußert er sich nicht zu. Da können wir tatsächlich nur Mutmaßen. Ob man sich da darauf einigt, wenn’s eine Schmarre am Kopf gegeben hat, die blutet, ist die ganze Geschichte zu Ende. Oder wenn’s drei deutlich sichtbare Treffer gegeben hat, egal ob’s blutet oder nicht, ist das zu Ende. Da bewegen wir uns in dem grauen Dunst der Mutmaßung. Mhm, okay. Wie kann ich mir jetzt eigentlich… Alex? Wie kann ich mir jetzt eigentlich aus deiner Perspektive den Workshop vorstellen, den du da besucht hast? Was hast du denn da erlebt? Also ich habe nicht mitgemacht tatsächlich. Ich habe nur zugeschaut und dementsprechend habe ich nicht so viel selber erlebt. Aber was mir aufgefallen ist, weißt du was, das erzähle ich nachher, weil ich fand den Einstieg richtig gut, ein Elmhaller gewählt hat. Ausgangssituation, wir hatten das ja am Anfang angeteasert. Zwei Leute geraten in Streit, zum Beispiel in einer Taverne, stehen sich gegenüber. Beide haben ihren Rapier in der Scheide an der Hüfte hängen. Wir sind am Ende der Worte angekommen. Und Elmar, was tut man in der Situation laut Gdino? Na ja, wenn du den anderen Typen nicht kennst und von dem vielleicht auch noch nichts gehört hast und nicht weißt, was er so drauf hat, dann besteht ja tendenziell die Möglichkeit, dass der besser ist als du. Das weiß man ja nicht so genau. Also sagen wir ihm, dass wir auf das Kreuz unseres Schwertes schwören, dass das jetzt hier ganz christlich und toll ablaufen wird. Und während wir das tun und mit unserer linken Hand, ja, also für ihn völlig unbedrohlich, langsam unseren Rapier aus der Scheide ziehen und ihm das sagen, werden wir dann plötzlich schneller und hauen ihm das Gehilz unseres Rapiers ins Gesicht und spielen Zahnfee. Und wenn er dann nach hinten stolpert und das funktioniert hat, dann können wir unser Schwert auch ganz in Ruhe komplett ziehen und das Ganze beenden. Also linke Hand am Griff quasi, gehielt nach vorne, dem anderen bäm in die Fresse. Genau. Das ist sehr schön. Das klingt, als ob es auf der Straße funktionieren würde. Na ja, wir stehen ja in einer Taverna, ja. Und dann gibt es bestimmt auch ein paar Schaulustige, die drum rumstehen und die sich das Ganze angucken wollen, weil sie heiß darauf sind, dass da gleich ein wildes Gefecht stattfindet. Das will man natürlich so schnell wie möglich beenden. Ich weiß ja nicht, hat der Typ Freunde in der Taverne, die sich vielleicht auf seine Seite stellen, wenn es hart auf hart kommt, oder komm ich hier überhaupt schnell raus, wenn’s schlecht läuft für mich? Also möglichst schnell die ganze Sache beenden. Ja, und ich mein, das ist halt das Ding, ja? Das ist einfach das Äquivalent von einem Suckerpunch, weil die Leute denken, du ziehst gleich mit deiner rechten Hand das Rapier aus der Scheide, machst aber nicht, zack, linke Hand, Knauf ins Gesicht. Oder komplettes Gehilts eigentlich. Genau. und für den Fall, dass das jetzt nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Wie geht es dann weiter? Ja, da sind wir tatsächlich sehr nah dran an Manuskripten der der Deutschen Schule, wo ein Konter auf den anderen folgt. Also Gordino hat da so ein schönes Baukastensystem. Das kann man beliebig aufeinander aufbauen. Denn was wird wahrscheinlich derjenige tun, der diesen Trick vielleicht kennt? Der nimmt dann auch seine linke Hand an seinen eigenen Rapier und hält seine Rechte vor und hält die einfach über meine Waffe, wenn ich versuche, die zu ziehen, um ihm die ins Gesicht zu hauen und blockiert das Ding. Und was macht er dann, wenn er clever ist? Er kopiert meinen Trick und haut mir sein Gehilz ins Gesicht. Na, das wäre so der nächste Schritt. Da ich den Trick ja aber kenne und vielleicht weiß, was kommt, wenn mein Rapier blockiert wurde, blockiere ich sein. So, und dann stehen wir quasi uns gegenüber. Jeder hält die rechte Hand auf den… vermeintlich gezogenen Rapier des Gegenübers und dann gucken wir mal, wie es weitergeht. Jetzt lass uns hier nicht so hängen, erzähl uns, wie es weitergeht. Wir haben viele Optionen. Also es besteht ja die Möglichkeit, dass wir ziemlich nah dran stehen am Gegner. Dann stellen wir ihm den Bein und schubsen ihn, sodass er stolpert und nach hinten umfällt. Und wo wir ihn da schubsen, ist eigentlich relativ egal, ob wir ihn jetzt vor die Brust stoßen, ob wir ihn an der Schulter schubsen oder einfach mit der flachen Hand ins Gesicht schubsen. damit wir seinen Kopf manipulieren und er nach hinten fällt oder mit einem Kopfstoß arbeiten. Oder eine andere Variante wäre, falls dieser unzivilisierte Bastard in einem Raum innen drin seinen Hut noch trägt, dann ziehen wir ihm den natürlich nach unten ins Gesicht und blenden ihn dadurch. Also wie man es aus so, ich sag mal, Komödien kennt. Wo dann der Hut nach unten, oder Trickfilm, wo der Hut nach unten gezogen wird. Ja, tatsächlich, den Hut des Gegners nach unten über seine Augen ziehen und ihn blenden, steht bei Godinho drin. Ich hab schon mehr als einen Selbstvertretungen mit YouTube-Video gesehen, wo es ungefähr auch diese Sachen waren, nur in einem modernen Setting ohne die Rapiere. Du musst alles nutzen, was um dich rumsteht. Wenn eine Flasche Tabasco auf dem Tisch steht, nimmst du die und laden Tabasco in die Augen und so. Das ist halt alles. Sehr moderne eigentlich mit dem was man halt hat in dem fall halt dem rapier Und da haben wir dann mit dem tabasco auch direkt die überleitung zu dem berühmt berüchtigten taschensand Wenn du weißt dass du nach draußen gehst vor allen nachts und du weißt dass sie auf dich warten und das sind mehr als du dann macht ihr deine Wamp’s westen Hosentasche wie auch immer voll mit dem feinsten sand den du finden kannst und wirf ihnen deinen gegnern kontinuierlich in die augen während du gegen sie kämpfst und Wenn der Taschensand in der linken Tasche leer ist, wechselst du deinen Rapier in die linke Hand und nimmst den Taschensand in deiner rechten Tasche. Und wirfst weiter. An welche Stelle wird denn jetzt eigentlich mal das Rapier eingesetzt? Also, denn, so wie ich das mitbekommen hab, wir sind hier irgendwie in einer Taverne, halten uns die Hände auf die Rapiere, schubsen uns, tetteln uns nieder, nehmen Tabaskofläschchen und Taschensand. Aber dass es jetzt mal irgendwie mit der Waffe losgeht, das sehe ich gerade noch nicht. Ähm… Zu dem Zeitpunkt des Buches tatsächlich nicht, das steht nämlich ziemlich weit hinten. Es gibt aber direkt am Anfang des Buches insgesamt 174 Kapitel, die uns den Gebrauch mit dem Schwert alleine lehren. Und dann kommen halt noch die diversen Beiwaffen dazu. Genau. Also quasi… Du weißt dann schon, wie der Rest geht, haben wir ja schon durchgenommen, jetzt hier mal der Teil, wo der Rapier noch nicht direkt eingesetzt wird. Genau, genau. Das ist dann quasi der DLC, wo er dir beibringt, was du tust, bevor du deinen Rapier ziehen kannst. Genau. Das witzige bei Workshop war halt, das war, wie gesagt, das erste, womit eingestiegen wurde. Und dann sind halt, dass die Leute in Gruppchen eingeteilt. Und dann waren da halt so vier, fünf Personen, Grübchen, die umeinander rumstanden, sich ordentlich des Rapiergehils von der Hüfte ins Gesicht gezimmert haben oder an die Maske. Und also durch die Halle weg war das gleiche Reaktion. Der Kopf klappt leicht nach hinten. Derjenige, der getroffen wurde, fängt an zu kichern. Derjenige, der getroffen hat, fängt an zu kichern. Und dann geht die nächste Paarung weiter. Also, es war nicht klar, dass das den Leuten so viel Spaß macht, sich gegenseitig die Gehilze in die Maske zu zbrettern. Naja, ich… also, wilde Mutmaßung meinerseits. Ich glaube, das, was alle HEMA-Fächter irgendwie vereint, ist dieser kleine Nerd in uns drin. Und wie du grad schon gesagt hast, also, es ist ja ein Suckerpunch-Manöver erster Güteklasse. Das sind halt genau die Dinge, die du sonst nicht tust. Weil ich meine, wir betreiben das ja als mehr oder weniger… modernen Sport oder romantisierte Kampfkunst von mir aus. Aber wann mache ich das schon mal, dass ich dieses Szenario durchspiele? Also ich glaube, das ist eine ganz gute Erklärung dafür, warum die Leute so viel Freude daran hatten. Es ist halt schon so ein bisschen… Das hab ich mir immer gedacht, das könnte man noch. Und jetzt endlich mal packen wir die Tricks aus. Wenn da jemand Taschensand gehabt hätte, der hätt die ganze Halle hegen müssen hinterher. Der wär aber so was von bis auf die letzten drei Krümeln. Kommst du nächstes Jahr auch wieder nach Wien? Muss ich gucken, vielleicht. Wieso? Nichts, nichts, wo du gerade über Taschensand sprichst. Ich sag mal, outdoor ist das ja natürlich auch… ein bisschen einfacher realisierbar, obwohl das… Da müsste man vorher schon mal die ein oder andere Schutzbrille austeilen. Ich würd grad sagen, ich glaub, ich würd’s anders machen. Mit Konfetti. Genau, genau, tatsächlich. Das ist, glaub ich, das Mieseste, was man den Veranstaltern antun kann. Taschen, Konfetti. Vorher musst du Bescheid sagen, dass irgendjemand einen Staubsauger mitbringt. Es gibt extrafeinen Glitzer, den kann man als Paket schicken, den man nicht mag. Dass, wenn der das aufmacht, das sich in der ganzen Wohnung verteilt, das kriegste nie wieder weg. Das verteilt sich auch mit jedem Luftstoß. Das ist richtig gemein. Das ist noch besser als sich zu wünschen, dass jemandem die Hemdärmel beim Händewaschen nass wären. Also feinen Glitzerstaub schicken. Ich meine, Souths of the Renaissance, das ist ja jetzt im August und Anfang September. Das ist draußen, da würde das, glaube ich, schon gehen. Da habe ich leider schon was anderes angeboten für den Workshop. Ich habe tatsächlich mal auf so einer Sandbahn gefochten. Ich weiß nicht, ob ich das mal erzählt habe. Das war eine längere Geschichte, Kurzfassung ist. So ein Verein aus der Gegend hat gefragt, ob wir bei denen helfen können. Die wollen ihr erstes Hämaturnier machen, war dann im Rahmen so ein Mittelaltermarkt. Das war halt auch nicht auf dem Markt. Also es war auf dem Marktplatz, aber auf diesem Marktplatz war halt irgendwie eine halbe Meter Sand aufgeschüttet. Und dann stand ich da halt so im Alba, also für die nicht Langschwertfechter, die drei Stück, die den Podcast hören. Das Schwert hat nach unten Richtung Boden gezeigt und dann war halt die Spitze im Sand drin und ich habe schon kurz erwogen. Schicke ich da jetzt einfach eine Ladung Sand im anderen ins Gesicht? Ich meine, steht es nicht in den Regeln drin, dass man das nicht soll oder darf? Aber wenn ich das jetzt etabliere, dann machen das alle anderen auch. Und vielleicht ist das ein bisschen unsportlich. Dann haben wir am Ende alle Sand in den Augen. Ach nee, ich lasse es. Aber das ist so eine, wo ich mich immer gefragt habe, was wäre wenn, was wenn ich einfach mal ordentliche Ladung Sand, Zack, hinter Stich hinterher oder Hau hinterher oder was auch immer. Ich glaube, das wäre den Leuten sogar mehr in Erinnerung geblieben. Was wäre passiert, hätte ich meinen invasiven Gedanken einfach freien Lauf gelassen. Ja, immer dieses wurde das nochmal durch so ein Filterjagd und sagst vielleicht sollte ich das nicht tun. Na, einfach mal. Psyche, du kleiner Schlingel, diese verdammte Impulskontrolle. Ja. Also ich versteh Gudino jetzt auch so, Impulskontrolle, nee. Also mach einfach das, was ihr in den Sinn habt. Na, na, na, das kommt halt drauf an, wo du bist, ja? Also wenn du draußen bist und irgendwo auf der Straße und unterwegs bist, dann halt dich um Gottes Willen nicht zurück. Niemals. Dann alles raus, was irgendwie geht, was du an Tricks in petto hast. Auch alles, was du gelernt hast. Zurückhaltung ist halt angebracht, wenn du dich in einem entsprechend gesitteten Rahmen bewegst, sprich in einer Fechtschule bist, wo das eben nicht so konsequenzlos an dir vorbeigeht, wenn du die dort bestehenden Regeln brichst. Weißt du, es gibt ja inzwischen auch so diverse HEMA-YouTuber. Äh, also, Entschuldigung, es gibt natürlich HEMA-YouTuber, aber ich meine, es gibt auch so Kampfsport-YouTuber. Also Leute, die auch tatsächlich aus dem Selbstverteidigungsbereich kommen. Und jetzt historisch, da habe ich durchaus in letzter Zeit immer mal wieder so Videos gesehen, wo dann halt jemand meint, ey, und wenn dich dann jemand in die Küche überfällt, da könntest du einfach Messer nehmen und so einen Topfdeckel, quasi Messer und Buggler machen. Das wäre ja total geeignet und Leute dann halt sich das auseinandersetzen und sagen, ey, HEMA ist nicht für die Straße und so. Und jetzt weiß ich ja an der Stelle, ey, hast du nur nicht die richtigen Quellen angeschaut. Ja, also es kommt wahrscheinlich tatsächlich sehr doll auf die Quelle an. Ja, wenn wir uns Gaudínez so Umgebung mal anschauen, also das spanische Imperium, also gehen wir mal davon aus, dass er mit den Spaniern irgendwas zu tun hatte, wenn er sein Buch schon auf Spanisch schreibt. Die sind ja durchaus umtriebig gewesen, ja, so knapp 200 Jahre lang und haben versucht, die Welt zu erobern und hatten eine ganze Zeit lang sogar eine ganze Menge Erfolg damit. Der wird mit Sicherheit praktische Erfahrung gehabt haben im Einsatz seines Schwertes. Und wie gesagt, so wie er schreibt, also das ist natürlich nur Mutmaßung, weil wir ansonsten quellentechnisch nichts über Godinho wissen, außer das, was er uns über sich selbst verrät. Das kleine, klitzekleine bisschen. Ich komme aus und es ist 1599 und ich schreibe dieses Buch. Da haben wir halt nicht viel, aber wie gesagt, da ist halt ein Detailreichtum in dem Buch drin. der recht eindeutige Rückschlüsse zulässt, dass der Mann wirklich irgendwo im Feld gewesen ist und der spanischen Krone in irgendeiner Art und Weise seinen Dienst geleistet hat und eben auch wirklich praxisnah Kampferfahrung sammeln durfte. Und was wissen wir über ihn? Wo kommt er her? Also aus Portugal, aber wo daher genau? Ähm, einen kleinen Moment. Der gute Herr Gordinho kommt. Ich glaube, Sarantão heißt es. Also ich kenne die Stadt selber nicht aus Portugal, aber mir gibt es dazu auch nicht an Info. Was sagt du denn über sich selbst? Also ich nehme an, das ist ja dann im Intro. Das ist ja auch immer ganz interessant, also unabhängig davon, ob das stimmt, was dann da drin steht oder nicht, wie Leute sich selbst präsentieren. Tatsächlich gibt es dieses Intro in der Übersetzung von Rivera in der Form nicht. Ich weiß aber, also ich arbeite mit jemandem zusammen, das ist der Manuel Miguez aus Münster, der spricht Spanisch und der sitzt seit einiger Zeit mit mir zusammen an dem spanischen Originaltext, also an der Originaltranskription und der hatte mir die Info eben zukommen lassen. Also wir wissen tatsächlich über Godinho nur. dass er Fechtmeister ist, zumindest sagt er das über sich selbst, dass es 1599 ist und dass er eben aus Arantorn kommt, aus Portugal. Das ist nicht so viel. Nee, überhaupt nicht. Er taucht auch sonst in keinen anderen Quellen irgendwie auf. Also wir haben ja beispielsweise aus dem Verda de Rades Tresa den Herrn Pacheco, der einige vulgar oder Escrima Kommunen, Escrima Antigua, wie auch immer man den Stil jetzt nennen möchte. Meister sogar zitiert, aber Godinho taucht dabei tatsächlich nicht auf. Und lässt er mal irgendwie blicken in den Beschreibungen, wo er das gelernt hat, wo er das herhat, oder ist das wirklich absolut im Dunkeln? Jein. Also dadurch, dass er relativ präzise beschreibt, wie es in der Fechtschule zu laufen hat und auch eine ziemlich gute Struktur im Buch hat und… Also es gibt Hinweise, dass er das nicht als Autodidakt nur auf der Straße gelernt hat, sondern er steckt schon ein System dahinter, was er aufschreibt. Wir haben beispielsweise ein Inhaltsverzeichnis, das er geschrieben hat, das an einigen Stellen halt nicht so ganz passt. Da stehen Folios und Überschriften und Titel drin, die tauchen in dem eigentlichen Buch von ihm gar nicht auf. Das heißt, es legt natürlich den Schluss nahe, es gibt irgendwo noch ein anderes Buch, aus dem er sich vielleicht bedient hat. Er sagt ja auch, sein Stil ist der alte Stil. Es wäre also naheliegend, dass nicht alles, was er aufgeschrieben hat, auf seinen eigenen Mist gewachsen ist, sondern tatsächlich ein nicht unbeträchtlicher Teil davon einfach abgeschrieben ist. Und wir wissen ja auch, dass es diverse Großmeister zumindest gab, die vor Godinios Wirkzeiten im Amt waren. Also wirklich königliche Großmeister in der höchsten Position, die es halt gibt im spanischen Königreich. Es ist ja generell nicht so, dass Leute sowas aus dem Äther ziehen oder selbst die Gründungsmythen, wenn die komplett frei erfunden sind, sind ja schon immer so, man hat irgendwas von jemandem gelernt. Es ist ja nur die Exklusivität von diesem Lehrer, ob das jetzt eine Mythengestalt war oder ob es den echt gab oder was auch immer. Aber in echt ist es ja schon so, dass du von irgendjemandem halt das lernst und dass du sich solche Systeme ja auch über die Zeit wachsen und entwickeln und auch gerade bei… so handschriftlichen Sachen, wenn du jetzt von irgendjemanden System gelernt hast und du findest das gut, was da drin steht, wird es vielleicht nicht komplett, aber doch entteilen. Und du schreibst da selber was drüber, ist es ja total naheliegend zu sagen, ey, ich übernehme das einfach entweder wörtlich, weil es schon so gut formuliert ist oder zumindest sinngemäß so. Also das würde ja gut passen, es ist ja immer unwahrscheinlicher, dass du einfach jemand hast, der aus dem Nichts dann auf einmal der krasse Stecher ist sozusagen. Also um da mal so ein bisschen ins Philosophieren noch reinzugehen. Ich habe ja gerade diese drei Maestro-Mayors erwähnt, die quasi dann auch königlicher Großmeister waren. Das sind unter anderem die von denen wir wissen, weil Pacheco später über die schreibt. Da haben wir einmal den Herrn Pons, dann de la Torre und Romand. Das sind die drei von denen wir wissen. Und die beiden erst genannten, die sind halt so spätes 15. Jahrhundert. Ja, also da haben wir 1475, 1478 eine Quellenlage, 1474. Und da wird bei, ich glaube, della Torre war es tatsächlich sogar auch referenziert, dass ganz am Anfang der Gebrauch von Schwert und Bukler steht. Ja, so als ob das die beliebteste Kombination zu dieser Zeit gewesen ist. Ich wollte fragen, ob wir da schon mit dem Rapier unterwegs sind, weil es ist ja dann doch schon ziemlich früh. Genau, wahrscheinlich nicht. Also wenn wir ins späte 15. Jahrhundert gucken, dann haben wir da wahrscheinlich ein Schwert, das vielleicht so einen Fingerring hat, gegebenenfalls. Vielleicht auch einen Seitenring. Also viel außer einer Kreuzstange wird da wahrscheinlich nicht dran gewesen sein. So, und der Roman, das ist der Großmeister, der hier als Letztes genannt wird, der auch zeitlich als Letztes einzuordnen ist. der ist definitiv 1555 noch Großmeister gewesen. Und wenn man das jetzt mal kurz nebeneinander stellt, also den Roman haben wir 1555 und das Buch für La Verdadera d’Estrésa von Carranza wurde geschrieben 1569. Also im Grunde genommen historisch betrachtet ein Wimpernschlag später eigentlich nur. Veröffentlicht wurde das 1582. Und im Jahr 1600, also 45 Jahre nachdem der Roman, der dem Escrima Comun oder Escrima Antigua noch zugeordnet wird, wird halt Pacheco als Vertreter und der Motor gewissermaßen vom Verdadera des Tresa, Großmeister des Königs. Und fängt halt an, systematisch seinen McDojo-Stil, Entschuldigung, dass ich das so abwertend sage, alle Verdadera des Tresa-Fechter, ja, jetzt… Man findet mich und kann gegen mich fechten, um das zu klären. Einfach diese Folge teilen mit einem wütenden Kommentar drunter. So muss man’s machen heutzutage. Aber jetzt die Folge teilen. Genau. Ähm, genau. Und der Pacheco, der hat ja im Verlauf seines Wirkens von 1600 bis 1640 ungefähr als Großmeister des Königs dafür gesorgt, dass eben Leute, die Meister, also Fechtmeister werden wollen, akkreditierter Fechtmeister… Die müssen durch den Großmeister geprüft werden. Das ist jetzt nicht Pachecos Erfindung, das gab es auch vorher im Esgrima-Kommun. Aber die mussten sich halt im Verdaderat des Dreser prüfen lassen. Das ist das Einzige, was zugelassen war ab diesem Zeitpunkt. Das heißt, du hattest gar nicht mehr die Möglichkeit, Fechtmeister zu werden, wenn du einen anderen Stil unterrichtet hast. Was jetzt der alteingesessene Fechtmeister, der seine Fechtschule geerbt hat, vielleicht von seinem Vater irgendwo in der Provinz gemacht hat, ist natürlich nochmal eine ganz andere Geschichte. Weil wo kein Kläger, da kein Richter. Aber wenn wir uns angucken diese 45 Jahre früher unter Romanen zum Beispiel, der hat jemanden als Fechtmeister geprüft nur mit dem Deutsch. Also da ist es quasi zu dieser Zeit nicht eine Aufgabe gewesen im Verda Dera des Trésor super zu sein und das Universum auszurechnen bevor du Fechten lehren darfst, sondern du musst halt den amtierenden Großmeister des Königs davon überzeugen, dass du in dem was du da tust so verflucht gut bist, dass er dich anerkennt. und dir erlaubt, in diesem Stil andere Leute zu unterrichten. Und zwar zu dieser Zeit genommten Preisen. Also, wenn du eine Fechtschule eröffnest und Leute gehen zu dir hin und nehmen Unterricht, dann gibt es einen relativ klaren Katalog dafür, wie viel du bezahlen musst. Frag mich bitte nicht, wie viel, ich weiß es nicht. Wenn du sagst, nur mit Deutsch, wirklich nur mit Deutsch? Ja, genau. Nein, wirklich nur mit Deutsch. Okay. Es ist so ein Einhorn, wahrscheinlich wurde es deswegen auch erwähnt. absolute Ausnahme und nicht die Regel, aber das war halt möglich. Ja, das ist ein bisschen so, jetzt sag mir erstmal, wie du ringen kannst. Ja, passt. Ich glaube dir, dass du den Rest mit den Waffen auch kannst. Könnte so sein, ja. Aber der darf dann eben, wenn er den Meistertitel bekommt, für das Fechten nur mit dem Deutsch eben auch nur das unterrichten und Geld dafür verlangen. Ja, das ist ja schon auch wieder so ein typisches Monopolding. Ich meine, wir hatten das ja in Deutschland auch mit diesen Fechtergilden, mit den Marxbrüdern und den Federfechtern. Da hast du halt gesagt, wir, ihr dürft jetzt Meister ernennen. Und dann haben die schön die Hand drauf gehabt. Musste jeder dabei sein, musste sich jeder nach deren Regeln letztendlich auch richten. Und sonst war es halt nicht geprüft und so weiter. Hat sie nur die Dolch Lizenz. Genau. Genau. Ja, für unsere Hörerinnen und Hörern vielleicht nochmal ein kleiner, also ich kann mir vorstellen, dass nicht alle etwas mit dem Begriff Mac-Dojo anfangen können. Das steht für Dojos, also Hallen, Kampfsportschulen, die weniger darauf abhicht sind, gute Kämpferinnen und Kämpfer hervorzubringen und den Leuten wirklich was beizubringen, als den Profit zu maximieren. Und da gibt es dann die eine oder andere Blüte, die das treibt. Wobei man fairerweise in dem Fall ja sagen muss, dass die Leute die Verdaderer des Dreser fechten, das sind ja per se keine schlechten Fechter. Da gibt es sicherlich genauso eine Bandbreite an Qualität, wie du die eben bei beim Eskrimakommun auch hast. Aber, und da beziehe ich mich wieder auf das, was Chris in seiner Folge gesagt hat, du hast halt dieses Altherrenfechten. was der Nobilität und dem Adel wahrscheinlich ein Stück weit eher entgegenkommt, weil du entspannt aufrecht stehen kannst, weil du auch von der Beinarbeit eine große Parallelität hast zu den damaligen Hoftänzen, die geführt wurden. Also du musst nicht großartig was doppelt lernen. Und du hast halt durch diesen Unterbau von einerseits Christentum und christlichem Verhalten, also unser oberstes Ziel ist Selbstverteidigung und wir wollen nach Möglichkeit niemanden töten. Und da nebenher noch Wissenschaft. Ja, also wir wie gesagt, wir rechnen jetzt erst mal das Universum aus und beschwören dabei hoffentlich keine Dämonen mit unseren Kreisen und Linien da drin. Hups. Das das hat halt das Esgrima-Kommun definitiv nicht. Ja, also das ist so ein so ein meiner Meinung nach schon so ein bisschen so ein Trademark Ding. Wo du im Verda Deira des Dreser. halt so eine ja das ist ein tm hinter das das kann ich einfach auch gut verkaufen diese hof tänze haben die irgendwie den namen kann ich danach mal googeln wie die aussehen ein moment ich kann dir ein buch nennen da geht es um barock tänze also es müssten ja wahrscheinlich spezielle welche aus der spanischen Wenn es das nur als Buchform gibt und das jetzt keinen speziellen Namen hat, kannst du mir das nach dem Podcast sagen und ich pack’s in die Show Notes? Ja, das können wir auch machen. Habt ihr das jetzt mannotiert? Packen wir das in die Show Notes. Ich hätte es tatsächlich. Ich hoffe, ich sprech das richtig aus. Es ist von Fabrizio Carosso. Kirtley Dance of the Renaissance. Da geht es quasi um… Also, es ist eine Übersetzung. Und das Original heißt… Nob… Nubilta di Dam. Ich habe das bestimmt falsch ausgesprochen. Es ist jedenfalls ein vollständig erhaltenes Buch über Barocktanz aus 1600 und das finde ich persönlich ganz spannend, weil du hast da nicht nur die höfischen Tänze drin, sondern die Herren tragen während des Tanzes eben auch ein Schwert. Da hast du ganz viele tolle Abbildungen und auf der anderen Seite musst du dich eben halt auch mit deinem Schwert an der Hüfte vernünftig bewegen können, ohne irgendjemandem aus Versehen hinten in die Knie zu hauen, wenn du dich umdrehst. Wir packen es in die Show notes. Auf jeden Fall sag mir nachher noch mal den Namen und wer das schreibt. Ist ja schon auch spannend, weil das ist auch das erste, was ich überlegt hab, als du das grad gesagt hast. Du hast ja noch das Schwert am Gürtel. Okay, wenn du das jetzt heute machst, dann zack, zack, zack, links, rechts die Leute einfach auf der Tanzfläche anrempeln mit dem Schwert. Heutzutage irgendwo in der Disko bestimmt, aber gehen wir einfach mal davon aus, dass wir ein stärkeres Reglement haben, was das Tanzen angeht. Um 1600. Also mehr, ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster, aber so wie ich das sehe und verstanden habe, ist das eher so, zwar schon paarweise, aber doch sehr geregelter und gesetzter, mehr oder weniger Formationstanz. Okay. Also das haben jetzt schon ein paar Leute gesagt, dass irgendwie… Tanzen war ja eh so ein höfisches Ding. Ich glaube Arté Kutz hat das damals auch erwähnt. Für den war irgendwie Tango das nächste dran an zu höfischen Tänzen von damals. Sollte man vielleicht mal so ein Wochenende machen, wo man ficht und tanzt und man guckt, ob da wirklich so viel Überschneidung da sind oder ob sich das Fechten durch das Tanzen verbessert und weiß versa. Ja, bestimmt empfehlenswert. Ja, weißt du, es hören ja immer so Leute, die dann manchmal vor Ideen kommen, irgendwie Events aufzuziehen und nach neuen Konzepten suchen. Kann ja mal jemand ausprobieren. Ist wahrscheinlich auch nicht so einfach, da jemand zu finden, der diese Brocktänze noch kennt und kann. Aber ich stehe das mal so in den Raum, dass man das mal probieren könnte. Leitet Menschen, die ihr kennt, die so etwas können, gern diese Episode, wie er weiter ist, einen offenen Aufruf? Das tue ich dann direkt. Also tatsächlich, die Sarina Wagner von Sprezatura in Wien, die beschäftigt sich damit. Von der kam auch der Tipp mit dem Buchen. Mit dem Tanz. Mit dem Barocktanz, genau. Das wäre sicherlich auch mal entspannend, jemand aus der anderen Ecke zu haben, der sich mit den Tänzen beschäftigt und den zu fragen, ob der das auch so sieht mit den Waffenseiten, ob in den Tanzbüchern auch Referenzen drauf sind. Das ist der gleiche Schritt, den du im Fechten kennst. Tatsächlich war das relativ lustig, wo du das gerade ansprichst. Wir haben in Wien zwischenzeitlich ein bisschen Montante gemacht, weil sie das wissen wollte. Und es lief immer so, dass ich ihr eine Sache gezeigt habe und sie sich da eine kurze Pause erbeten hat, um das für sich in ihre Ballettschritte zu übersetzen. Tatsächlich gibt es quasi für jeden Schritt, den wir in den Montantereglast gemacht haben, hatte sie eine passende Bezeichnung aus dem Ballett. Ja, untrennbaren Zusammenhang sozusagen. Was hat man? Aber man hat ja zuerst dann wahrscheinlich das Tanzen gelernt und dann das Fechten oder so parallel. Ich würde tatsächlich behaupten, dass das eine Sache ist, die parallel stattgefunden hat. Quasi als Teil der höfischen Ausbildung sozusagen auch für Leute aus dem Adel und Co. Genau. Ist ja naheliegend, ja. Wenn du als junger heranwachsender Mann also. Wenn wir uns angucken, die die die Knappenschaft so im deutschsprachigen Raum, die beginnt wann? Mit sieben Jahren, glaube ich. Sieben, acht, glaube ich. Ja. Warum sollte man woanders, wenn das doch so quintessenziell wichtig ist, mit einem Schwert umgehen zu können, später beginnen? Also vielleicht kann sein ich. Ich weiß es tatsächlich nicht, aber ich denke schon, dass das früh begonnen hat, die Ausbildung in die Richtung. Und warum soll das nicht parallel stattfinden oder das eine das andere erleichtern? noch so oder anders gefragt gibt es denn noch so ein paar Besonderheiten in Gaudinius Werk, die man nicht unerwähnt lassen sollte. Beziehungsweise du hattest ja vorher gemeint, diese Straßensachen, das wäre irgendwie das Kapitel über Verrat. Hatten wir jetzt den Verrat selber schon oder ist das nochmals aber Rat? Na, das Kapitel über Verrat ist im Grunde genommen genau das, also dass er jede Menge Dirty Tricks beschreibt und wie man die eben kontern kann. Und in welchen Situationen du auch damit rechnen kannst, dass genau so eine Aktion kommt. Also das, was quasi zu dieser Zeit in Mode ist. Also das Schwören auf das Kreuz des eigenen Schwertes, um zu beweisen, dass man nur Heereabsichten hat. Also nicht… Das ist halt ein Indiz dafür, okay, jetzt pass auf, wenn du keine Zähne verlieren willst, wenn der sich irgendwie bewegt und seine Schulter zuckt, dann muss deine Hand nach vorne. Also es war so gang und gäbe, mit diesem Schwur, den konnte man sich eigentlich auch sparen sozusagen. Naja, das kommt drauf an. Wenn du schwören willst und dann jemanden gerätst oder für jemanden schwörst, der diesen Trick nicht kennt, dann bringt dir das natürlich eine ganze Menge. Aber also, Godinho sagt, so wie es in letzter Zeit üblich ist, also so sinngemäß der O-Ton in der Beschreibung ging, also in dem Kapitel, also scheint es tatsächlich mehr als einmal passiert zu sein. Knauf ins Gesicht und Taschensand. Was sind so die anderen, sagen wir mal, denkwürdigen Tricks, die er dir so hat im Repertoire? Also, tatsächlich ist das Kapitel gegen den Verrat gar nicht so umfangreich. Da haben wir tatsächlich einmal dieses Schwören, ja, auf das Kreuz mit diesem Suckerpunch ins Gesicht. Möglichkeit den Hut ins Gesicht zu ziehen, den Gegner einfach wirklich wegschubsen mit aller möglicher Kraft, wie auch immer man das macht, um sich Platz zu verschaffen. Eine schöne Sache ist noch, wenn man einen Umhang trägt, dann muss man den auf der Schulter so drapieren, dass man den quasi während man mit der rechten Seite sein Schwert zieht, mit der linken gleichzeitig den unteren Saum des Umhangs durch die Augen des Gegners haut, damit man ihn erstmal blendet und Ähm… tja… Ansonsten haben wir da tatsächlich gar nicht so wahnsinnig viel. Den Umhang über die Augen werfen haben wir. Die Geschichte mit dem Taschensand natürlich. Ja. Aber das ist ja schon bedeutend mehr als in den meisten anderen Waffengattungen und Quellen sowieso. Das ist richtig. Also es gibt tatsächlich, das würde ich jetzt nicht zu diesen schmutzigen Tricks dazuzählen, aber Gordignu hat halt noch so ein paar andere Sachen. Er ist zum Beispiel das erste Kapitel, das er schreibt. Also das ist das erste, wo er in dem Buch tatsächlich mit anfängt. Das ist ein unglaublich geiles Marketing-Ding, denn da gibt es drei allgemeine Regeln, die er dir präsentiert. Also, Godinho hat nicht so wirklich Huten und Handhaltung auch nicht. Da lässt er sich nicht wirklich zu aus. Das Einzige, was er halt sagt, ist, dass du dein Schwert entweder mit Fingernägeln oben oder unten hältst. Ja, ist auch so ein Markenzeichen, was dem Esgrima Comun zugeschrieben wird, dass man quasi in einer, wenn wir im italienischen Rapier-Jargon kurz sprechen, in einer Seconde oder in einer Carte ist. Ja, also der Faustbügel, wenn ich den einen habe, zeigt entweder nach rechts oder nach links. Also, Barrierstein ist quasi horizontal auf jeden Fall. Korrekt, genau. Und da sagt er halt, wenn jemand dir von der linken Seite aus, also von deiner linken Seite aus, zu dir schlägt, dann geh halt mit einem Stich rein, fang den Heap in deinem Kreuz und stich ihn ab. Wenn er das von der anderen Seite macht, dann machst du das auch, dann drehst du deine Waffefingernägel nach unten, fängst den Heap wieder im Kreuz und stichst ihn ab. Das machst du auf der Höhe, auf der der Heap kommt. Und damit kannst du jetzt erst mal jeden… besiegen, der dich irgendwie angreift. Weil das Tolle daran ist, das Ganze funktioniert auch gegen Stiche so. Fertig. Und das ist so aus marketingtechnischer Sicht finde ich ein großartiger Schachzug direkt am Anfang des Buches schon mal zu sagen, wie man jeden Kampf ganz easy gewinnen kann. Zumindest in der Theorie. Und dann zu sagen, und jetzt habe ich noch 173 Kapitel nur zum Schwert alleine. Und jetzt kommt kommt der richtig krasse Kram. Ja, also das ist so eine Sache. Und ansonsten, er geht halt beispielsweise, wenn du mit Schwert und Dolch kämpfst und der Gegner hat ein Schwert, aber keinen Dolch, sondern irgendwas anderes. Dann bindest du halt mit deinem Schwert an und siehst zu, dass du eine Bindung hältst und dann rennst du rein und dann stichst du den Typen mit deinem Dolch ab, weil… Du kommst ran und du bist so schnell mit deinem Dolch, der kann sich da halt nicht gegen wehren. Und du läufst über seine Schwertseite und das ist seine Hauptwaffe und die hast du ja gebunden. Da kann dir gar nichts passieren und der kann dir halt nichts. Und das geht gegen alles. Wenn der nur ein Schwert hat oder ein Schwert mit einem Umhang oder ein Schwert mit einem Pukler oder mit einem Schild, da bist du schon mal so ziemlich unbesiegbar mit. Ich hatte das tatsächlich vor kurzem, wir haben das ausprobiert, quasi Schild gegen Dolch und ich habe auch mit links gefochten. habe ich das Distanzmanagement nicht so gut hingekriegt und ich werde ja gegen den Dolch halte und dann sind die Leute relativ häufig relativ nah dran gewesen. Ich habe erstaunlich viele Treffer dann auch einfach mit dem Dolch gesetzt, wo man sonst denken würde, also wenn du natürlich super gut mit dem Rapier Distanzmanagement machst, dann kommen die Leute gar nicht so nah her. Aber wenn du da nicht so auf Zockt bist, entweder absichtlich die Leute rankommen lässt oder das verpennt, wie ich jetzt in dem Fall, dann geht das schnell. Dass man wirklich in so einer Distanz steht, wo man mit dem Durchwürfen reagieren kann. Mhm. Weil du sozusagen mit dem Rapier vorbei gerannt bist. Oder deinen Gegenüber hast vorbei. Naja, das Ding ist halt, dass das Gefährlichste an der Waffe des Gegners in dem Fall die Spitze ist. Also der Ort. Wenn ich daran vorbei bin, und das bin ich in der Regel, wenn ich so dicht dran stehe, dass ich mit dem Dolch angreifen kann, bin ich, wenn ich einen Dolch habe, klar am Vorteil. Für die Langschwörter kann man sich das so vorstellen, dass beide nach vorne gehen, man landet in der Kron, und im Schwert steht man immer dumm da und denkt sich, was machen wir jetzt? Im Rapier hast du da noch Dolch und fertig. Prison step him to death. Genau. Aber du hattest noch, meint im Vorgespräch ja auch… Der Codinio, der hat natürlich hier die des Rese-Bulgarsachen, der hat auf das Kapitel oder eingestreut die Fall Street-TM-Geschichten. Du meinest aber auch, der ist noch sehr philosophisch teilweise und sehr griechisch auch. Kannst du da noch was zu sagen? Also, sehr ist bestimmt übertrieben, aber es gibt beispielsweise ein Kapitel, das eben im Originaltext auf Latein geschrieben wird und sich auf die griechische Antike bezieht. Und das ist jetzt nicht so so eine Anekdote wie, Peter letzte Woche in der Taverne erzählt, sondern der hat das halt wirklich gelesen und referenziert da zum Beispiel Cicero und sagte, welches der Bücher ihm über Caesar da am besten gefällt, weil da halt auf den Geist und die Seele des Menschen eingegangen wird und gar nicht so auf die körperlichen Eigenschaften. Und dann kommt eben dieses Beispiel über Diogenes, der gegen ein Pferd um die Wette läuft und Ja, Wunder, Überraschung, das Pferd gewinnt natürlich. Und er besteht dann darauf, dass das Pferd halt den Preis bekommt, weil bei diesem Wettbewerb nur Stärke und Geschwindigkeit und Schnelligkeit belohnt wird. Und dass das so eine indirekte Gesellschaftskritik ist, weil es halt viel besser wäre, die Menschen für das auszuzeichnen, wo sie sich gegenüber allen anderen Lebewesen auf dem Planeten auszeichnen, nämlich durch ihren Geist und ihren Verstand. schlägt dann auch einen Bogen zu Kriegshandlungen und preist dann den König Carlos V. von Spanien, der es geschafft hat, den König Sulayman von den Mauern und auch den, was ein Philipp, ich weiß es nicht genau, den König von Frankreich gefangen zu nehmen. Und das, obwohl er viel weniger Soldaten hatte, einfach weil er halt so ein unglaublich guter Anführer war und ein unglaublich guter Stratege offensichtlich. dass er mit viel weniger Truppen da so eindeutig Siege errungen konnte. Erringen konnte. Und das bewertet er quasi und sagt ja, das finde ich gut. Ja, genau, genau. Das bewertet er genauso, dass er sagt, für mich ist es viel wichtiger, dass du verstehst, um was es hier geht. Das kommt auch in einem anderen Kapitel noch mal zur Geltung. Da geht es halt darum, dass er sagt, Mensch, du musst halt… Oder… Der Erfolg des Meisters wird gemessen daran, wie sich die Schüler schlagen. Und da geht es ihm nicht darum, dass die Leute irgendwie nach draußen gehen und sich irgendwo messen oder im Duell wahnsinnig gut abschneiden und gewinnen, sondern es geht ihm in erster Linie darum, dass die halt vernünftig repräsentieren, dass da eine saubere Einstellung dahinter steht und dass die eben auch die Kunst verstanden haben, dass die die Kunst im Fechten richtig repräsentieren. Also da ist ein sehr hoher Anspruch dran. Und daraus schließt er dann eben auch, ja gut, du musst halt auch nicht jeden unterrichten. Also nicht jeder, der da kommt und denkt, er kann irgendwie was Gutes, den musst du halt aufnehmen in deiner Schule und dem dann was beibringen, damit der mit deinem Namen auf den Schultern irgendwo hinläuft und Blödsinn macht. Also das ist ihm mit der Bildung und mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Kanon an Moral und Wertvorstellungen doch schon sehr wichtig. Was ja irgendwie auch lustig ist, dafür, dass er dann an anderer Stelle so einen Forest-Feed-Pragmatismus anbietet. Genau. Wie du wartest, bis wir jetzt schwirren und dann ziehst du ihn dabei ab. Ja, das ist tatsächlich sehr ambivalent. Also auf der einen Seite ist es halt wirklich sehr anspruchsvoll. Vor allen Dingen sowohl an die Schüler als auch an sich selbst als Meister. Auf der anderen Seite… ist es eben tatsächlich so, wenn es wirklich um die Wurst geht, wenn du hier dabei draufgehen kannst, das ist echt gefährlich für dich, dann zieh halt alle Referenzen, die es gibt. Meinst du das so ein bisschen was, wo er das für sich auch repliktiert, dass Anspruch und Wirklichkeit auch manchmal auseinanderdriftet? Es wäre schön, wenn es so wäre oder sollte es sein. Absolut. Er hat da einen recht präzisen Blick auf die Realität, weil er in einem Kapitel zum Beispiel… regt er sich auch darüber auf, dass es in letzter Zeit gang und gebe geworden ist, dass wenn Fechtmeister akkreditiert werden durch den obersten Fechtmeister und die quasi ihren Titel bekommen und ihre Lehrerlaubnis, dass die nicht mehr so richtig geprüft werden. Und da geht es auch gar nicht mehr darum, ob die wirklich kämpfen können und die Kunst verstanden haben, sondern die kaufen sich ihren Titel halt mehr oder weniger. Und das findet er halt echt überhaupt nicht gut. Ja, und wenn wir dann mal gucken. 1599. dass es ein Jahr bevor Pacheco dieses Amt übernimmt, könnten sich Hinweise verdichten, in welche Richtung diese Kritik geht. Das ist ja auch schon wieder total modern. Ja, heute sind es halt die Internet Black Bells sozusagen, die man da kriegt. Ja, absolut, absolut. Also dieses Entschuldigung für den Begriff, dieses Facebook Bitchtum, ja, das gab es damals genauso. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Leute alle nebeneinander gelebt haben. Also. Die Welt, gerade so im spanischen Imperium, die wird ziemlich globalisiert gewesen sein. Also wir haben, um auf diesen einen Großmeister nochmal zurückzukommen, den Roman, der hat seinen Sohn quasi als seinen Stellvertreter ernannt und zwar für alles, was so Westindien ist. Also wenn man von Portugal aus nach Westen fährt, dann kommt da halt ziemlich viel Amerika und alles, was es da gibt, dafür hat er den halt eingesetzt. Und der hat gleichzeitig auch vorher noch, damit das den dort amtierenden Prüfungsmeister, sage ich mal, noch rechtzeitig erreicht. Und der weiß, dass er ab demnächst, dann ab nächsten Mittwoch nicht mehr dieses Amt, den er hat, postlos geschickt, damit das eben vor seinem Sohn dort ankommt. Also der Aufwand an bürokratische Monster, der im spanischen Imperium quasi gerade auch hinter dieser Fechtmeistergeschichte steht, der ist schon beachtlich. Das hat man sich sozusagen was kosten lassen. Ja, absolut. Absolut. Ich wollte gerne noch mal auf einen besonderen Aspekt, nämlich wir haben ja den Titel der Folge Doppelschwert. Und du hast im Vorgespräch ja erwähnt, dass du dich mit dem Doppelschwert noch gar nicht so beschäftigt hast. Also so ein bisschen. Mich interessiert natürlich trotzdem. Ist das auch auf den Fechtschulen geforten worden? Und wie kann ich mir den Kampf mit dem Doppelschwert vorstellen? Wenn auf der Fechtschule, wie da? Und wenn auf der Straße, wie da? Was war das Setup? Wie viele gegen wie viele? Ähm, was… In welchem Kontext wurde das gefochten? Also, ähm, ob es in einer Fechtschule oder in so einer Fechtakademie wirklich gefochten wurde, das bleibt spekulativ, weil Gaudenio trifft keine klare Aussage dazu. Das kann so sein… Aber ob es wirklich durchgeführt wurde, weiß ich nicht, weil es einfach bei Goudinio nicht in der Quelle steht und mir auch stand jetzt keine andere Quelle bekannt ist, wo es da irgendwie detaillierte Informationen zugibt. Das grundsätzliche Setup ist, dass du beim Doppelschwert einen ähnlichen systematischen Aufbau hast wie beim Montante. Das heißt, wir bewegen uns hier nicht in 1200 Technikstücken, sondern wir haben eine recht überschaubare Anzahl von Reglers. Und genau wie bei Montanta hast du halt einen festgelegten Bewegungsablauf, dem du folgst. Und jeder Bewegungsablauf ist angepasst auf eine spezifische Situation. Also es kann sein, dass du in einer breiten Straße Gegner vorne hast. Du verteidigst eine Kreuzung. Oder du kämpfst gegen Schildträger. Oder du versuchst zwei streitende Parteien. Also zwei Gangs oder Adels, Clans, die sich ja Montagou und Capulet gegenseitig ans Leder wollen. Und du hast grade Dienst und sollst da was bewachen und versuchst, dich auseinanderzutreiben. So ist quasi der systematische Aufbau beim Doppelschwert. Das heißt, ich kämpfe alleine gegen viele Gegner. Was haben die für Waffen? Also haben die auch dann Doppelschwerter? Ja, das ist so ein Ding. Das könnte man jetzt annehmen, aber dann ergeben die Regelers, die uns da präsentiert werden, nur noch wenig Sinn. Bei Montante ist es ja so, dass ich auch davon ausgehe, dass ich der Typ bin, der die größte Waffe hat. Und alle Umstehenden haben kleinere und leichtere Waffen. Zumindest für die Reglers. Dann funktioniert das auch richtig super gut. Wenn ich jetzt aber zwei Schwerter, also zwei Ein-Einschwerter in der Hand habe und da sind fünf oder sechs Leute, gegen die ich kämpfe und die haben auch alle ein Schwert in der Hand, dann ist das ja mehr oder weniger wie im Duell fechten. wild und aggressiv agiere, da für einen gewissen kurzen Zeitraum einen Vorteil erlangen, aber irgendwann wird irgendjemand einen meiner Hiebe blocken. Und dann bin ich aus dem Rhythmus und dann werden die höchstwahrscheinlich alle auf mich drauflaufen und mich abstechen. Und wenn wir jetzt davon ausgehen, dass das oder die Grundvoraussetzung dieselbe ist wie bei Montante, weil wir ja denselben systematischen Aufbau haben, dann gehen wir davon aus, dass die Leute, gegen die ich kämpfe, kleinere Waffen haben. Also die mögen vielleicht einen Dolch haben oder ein Messer oder ja so ein kleines Haumesser, einen kurzen Säbel oder irgendwie sowas. Irgendwas, was in jedem Fall weniger Reichweite hat als das, was ich habe. Also rapier wahrscheinlich dann eher nicht? Wahrscheinlich eher nicht. Nee, also da kann sicherlich einer mit dazwischen stehen, aber da musst du dann halt vorsichtig sein. Welche? Was für Schwäder habe ich denn als Doppelschwärde? nicht zwei montante schwingen gleichzeitig was sind das das sind die einhandschwerter mit denen wir auch vorher im buch das fechten lernen Ja das ist ein bisschen schwierig zu sagen weil wir haben definitiv noch keine keine spanischen rapiere also spanisch im sinne von glocken rapier oder kappelt die gibt es halt zeitlich gesehen erst später das heißt wir sprechen von einem einhändigen schwert was irgendeine form von spangen gefäß hat Wie genau das aussieht, dazu äußert Boudinio sich nicht. Es gibt halt zeitgenössische Abbildungen. Da kann man sich jetzt vorstellen, ein oder mehrere Parierringe, rechts oder links, vielleicht ein Fingerring, vielleicht ein Faustbügel, vielleicht alles davon, oder in lustig-manigfaltiger Kombination, was auch immer einem da persönlich gut gefällt. Also eher so das, was man heute im Hema Sidesorten nennt. Ah, da… Möchtest du ganz? Ja, doch. Also vom Gehils her wahrscheinlich schon. Gordinho selber sagt, sein Stil funktioniert für die älteren kürzeren Klingen als auch für die längeren neueren Klingen. Dabei bleibt es aber auch. Also was jetzt älter und kürzer und länger und neuer ist, das können wir uns aussuchen. Wenn man sich aber andere zeitgenössische Quellen anguckt und sich überlegt, dass er 1599 über den alten Stil schreibt, dann hat er das bestimmt schon ein paar Tage lang gefochten. Und dann gibt es ja auch aus dem italienischen Bereich Quellen wie den Saviolo oder Lovino beispielsweise, die aus dem Bolognese-Stil kommen, also das wäre ja quasi Seidschwert. Aber da haben wir halt auch eine Tendenz hin, dass die Klingen etwas schmäler werden und etwas länger. Das kann man daran sehen, dass die Bewegungen in den Techniken im Vergleich zu den frühen Bolognese-Quellen kleiner werden und stichlastiger. weil die Waffe das einfach hergibt. Und mit so einem Transitional-Ding wird Codinio wahrscheinlich auch geforten haben. Okay. Und die Grundidee ist ja, wenn ich das richtig verstanden hab von den paar Workshops, die ich mitgemacht bzw. gesehen hab, dass ich die Dinger halt auch analog zur Montante, schön in Bewegung halte. Genau. Quasi Muster. Also ich trainiere bestimmte Muster. Richtig, genau. Und das Ding ist halt, dass du nicht gegen einen oder alle umstehenden kämpfst, sondern… Du versuchst im Grunde genommen, so eine Art Todeszone aufzubauen. Oder in dem Fall vielleicht eher eine sehr, sehr gefährliche Zone. Und wenn irgendjemand versucht, da reinzulaufen, dann muss er halt ständig damit rechnen, dass er eins von dir abkriegt. Und das ist halt unschön, das will man nicht. Und da hoffen wir dann auf den psychologischen Effekt, dass die Umstehenden sich dazu entscheiden, dass die andere Richtung entlangzugehen vielleicht doch besser ist als an mir vorbei. Was ich interessant finde, sind zwei Sachen. Das eine ist ja, man hat im Hema ewig gesagt, ey, zwei gleiche Waffen, das ist doch totaler Blödsinn. Das ist D&D, Hollywood, was auch immer. Bis dann halt jemand mal Godinio gefunden hat beziehungsweise das gefunden wurde und das dann auch populärer war. Dann musste man sagen, okay, es gibt zumindest eine Stelle, wo das drinsteht. Und die Formen, die er da macht, ich hab bestimmt nicht alle mitgemacht. Aber ich hab mal… Modern Arnaz ausprobiert, man hört das auch Kali genannt und so, das ist quasi auch das. Also das ist zwar so Stöckchen, das wird mit Stöckchen trainiert, wo man sagt eigentlich wäre das eine Machete. Und dann machst du auch so Formen, Stöckchen durch die Luft wirbeln und ein paar davon sind genau die gleichen, die wir auch im… Doppelschwert gezeigt wurden und was mich da immer sehr irritiert hat die paar mal wo ich das dann auch tatsächlich ausprobieren konnte so quasi gegen jemanden das macht so im halben sparing also aus jemalsicht wäre das jetzt kein sparing gewesen aber egal das hat nicht so wahnsinnig gut funktioniert zum einen weil diese stöckchen die da verwendet werden das sind sollen ja macheten sein die sind mega kurz also auch ich habe immer extra lange gehabt sozusagen oberen ende werde ich ja auch als personen extra lang bin so und Das andere ist, du hast null Handschutz. Wenn du das Muster raushattest, was der andere gemacht hat, kannst du dir immer auf die Hände zimmern. Wenn du auf der Sand geblieben bist und die Hände schlagen, das können Hämmeristen in der Regel ganz gut, dann sind die halt nicht zu Potte gekommen. Aber jetzt hier hast du zwei wesentliche Unterschiede zu dem, was in Modern Arms gemacht wird. Die Waffen sind viel länger. Zumindest ein Stück länger bis viel länger je nachdem ein gutes Stück, ja. Genau. Und du hast einen Handschutz. Und das ändert halt das komplette Game. Du kannst dann halt nicht einfach zwischendurch mal auf die Hand zümmern. Weil die ist halt einfach nicht offen. Du hast halt Riemen, äh, nicht Riemen, ähm, Bügel dran, äh, was auch immer. Aber du kommst nicht so einfach an die Hand ran. Und das heißt, du musst dich halt mit der… Wenn du den anderen treffen willst, musst du halt bis zum Körper durchkommen oder bis zum Kopf. Und das ist wirklich nicht einfach, bei dem man so was macht. Ja, plus, ähm… Du hast ja auch noch eine kürzere Waffe. Das heißt, selbst wenn du den wilden Hieb von dem Typen, der da alleine auf dich und deine Freunde losgehst, parieren kannst, dann hat der erstens noch ein zweites Schwert, was eine halbe Sekunde später hinterhergeflogen kommt in diesem Bewegungsmuster. Und dann hat der ja auch die Möglichkeit, seine Waffe noch mal zurückzuziehen. Weil der steht ja ziemlich weit weg von dir. Du musst ja mindestens einen, wahrscheinlich zwei Schritte machen, bis du an dem dran bist, um deine kurze Waffe einzusetzen. dieses Schwert dann zu parieren oder eins von den Schwertern irgendwie zu blocken. Das sagt sich zwar sehr leicht, aber wenn ich die wirklich schnell bewege, dann habe ich ja als derjenige mit den zwei Schwertern auch die freie Wahl. Das ist im Montante übrigens genauso, wenn ich da so eine so eine Reihe von Leuten vor mir habe, die ich in der Straße zurücktreibe, ob ich meinen Hieb jetzt Richtung deren Gesichter richte oder ob ich vielleicht deren Beine angreife, was ich mir durch meinen Reichweitenvorteil einfach erlauben kann. Und dadurch, dass die auch nie wirklich wissen, wo meine Hiebe hingehen, ist das für die natürlich wahnsinnig schwierig. Und wenn ich dann auch noch dieses Bewegungsmuster wirklich Intus habe und es für mich kein Problem mehr ist, das zu variieren, indem ich an der einen oder anderen Stelle mal einen zusätzlichen Hieb einbaue oder einfach mal einen Schritt mehr oder weniger mache, dann werde ich halt auch ziemlich undurchsichtig für den Gegner und schwer auszurechnen. Und das sagt sich immer so leicht von weit weg, wenn da jemand so rumfuchtelt und einfach nur einen Bereich frei hält mit seiner Waffe. Da könnte man dies, das und jenes ziemlich leicht tun. Nein. Also, meiner Erfahrung nach, nein. Aber es ist jetzt in Anführungsstrichen leider auch nicht so, dass das so in der Taverne dann im Einsatz gefunden hat. Also, dass ich dann eine Streiterei hatte und dann erst mal meine zwei Schwerter am besten noch hinten aus dem… Ja, genau. Aus der Scheide hinterm Rücken gezogen hab und dann dort alles kurz und klein gemützelt hab. Da wurde es dann nicht unwahrscheinlich, unwahrscheinlich, weil da hast du so wenig Platz, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du dann irgendeinem Balken, Pfosten, Stuhl oder Tisch hängen bleibst, halt verflucht groß. Und so eine Tischplatte an die Klinge genagelt zu haben, ist eher hinderlich, wenn man damit weiter kämpfen will. Was war denn das so die Situation, wo man davon ausging, dass man zwei Schwäder dabei hat überhaupt? Naja, also wir haben es in dem Workshop ja so ein bisschen systematisch aufgebaut, dass wir halt diesen einen Typen haben, mit dem wir uns da anlegen und den schaffen wir es dann auszuschalten, hinzuschubsen und dann sind wir raus aus der Taverne und dann kommen seine Kumpels um die Ecke, die für den Workshop natürlich zufällig nur mit Messern und Dolchenn bewaffnet sind. Und dann liegt ja das Schwert von dem Typen, den wir umgeschubbt haben, da direkt vor uns, vor unseren Füßen. Warum nehmen wir das denn nicht mit dazu? nicht nur so ein Gag von Workshops, sondern das ist das, wo Gaudini auch sagt, man hätte das daher, oder ist das quasi impliziert, dass das eine Möglichkeit sein könnte? Er äußert sich tatsächlich meines Wissens nach nicht dazu, wo dein zweites Schwert herkommt. Also ob du das jetzt wirklich mit dir herumträgst oder ob du das dann von dem ersten Gefallenen, der da irgendwie keine Verwendung mehr in dem Moment dafür hat, aufnimmst, das bleibt offen. Also ich meine, wir sind ja hier beim Rapier, das heißt, es gibt… quasi alles als Original, irgendwann im Museum. Und ich habe auch schon so quasi Rapiere gesehen, wo du zwei in einer Scheide hast und jedes davon hat sozusagen ein halbes Gefäß quasi für eine Hand. Das wäre natürlich dann sieht es aus wie eins, zack hast auf einmal zwei in der Hand. Das ist dann auch noch mal Trick 17 auf eine andere Ebene. Vielleicht, vielleicht. Ich weiß es nicht, ob Gordino das gut gefunden und auch gemacht hätte. Aber wer weiß? Möglich ist es. Falls ihr, liebe Hörerinnen und Hörer, euch so was mal ansehen wollt, eines der Museen, in denen so etwas zu begutachten ist, ist die Dresdner Rüstkammer in der Tat. Hab ich mir neulich angesehen, ist auch… Also da gibt’s noch ganz andere, wie soll ich sagen, Blüten, die das damalige Waffenwesen so getrieben hat. Ja, wir müssen mal eine Folge über Museen machen mit Schwertern und Rüstungen drin. Ja, auf jeden Fall. Und vor allen Dingen die… die abgefahrenen Besonderheiten, die es damals schon gab. Wo du denkst, das gibt’s auch nur im Film. Ja, genau. Pistole. Helle-Baden-Pistole und so. Ja. Paris-Deutsch-Pistole. Aus eins macht zwei. Ja. Aber sag mal, wir haben die ganze Zeit über Godinio geredet als Quelle. Die Sache ist, und das ist mir bei vielen Rapierquellen aufgefallen, wenn ich jetzt den Vergleich ziehe zum Langen Schwert oder auch zum Buckler, Gehe ich halt auf Wictenauer, habe ich da halt alles. Und das ist jetzt vielleicht nicht die 110 Prozent Übersetzung, aber es ist auf jeden Fall gut genug, dass man mitstappen kann. Und wenn das mir nicht reicht, kann ich mir immer noch ein Printbuch holen auf Englisch, teilweise sogar auf Deutsch dank Dirk. Aber du hast ja jetzt gesagt, du bist jetzt selber ja dran mit einem Kollegen den Gedün überhaupt erst mal nochmal für euch zu übersetzen. Wie ist denn da die Lage? Also kann ich das jetzt einfach fertig übersetzt kaufen? Auf zumindest mal Englisch, ist das gut oder wie sieht es da aus? Ja, also tatsächlich gibt es eine Übersetzung ins Englische von besagtem Tim Rivera, nennt sich Iberian Swordplay. Also ja, es ist so ein braunes Buch mit blauer Schrift drauf. Das ist ein Paperback, gibt es auch nur in diesem Format. Das ist eigentlich relativ einfach zu finden. Das ist die einzige Übersetzung, die ich kenne, ins Englische. Partiell ist der Godinho ins Deutsche übersetzt, nämlich der montante Teil von Jan Gosewinkel. Ich glaube, der ist auch bei Wiktinauer drin. Also wer sich nur für diesen Teil interessiert, da gibt es die deutsche Übersetzung vom Jan. Ich weiß nicht, ob er Doppelschwert auch dort drin hat oder ob er es übersetzt hat. Das weiß ich nicht genau. Ich weiß aber, dass er da dran ist. Genau. Und ich bin jetzt, wie gesagt, mit dem Manuel. dabei, den Godinho nochmal von Grund auf von vorne durchzugehen. Also der Manuel liest quasi auf Spanisch und übersetzt und wir tauschen uns dann entsprechend über die Kapitel aus, was die Interpretation angeht. Und das hat sich für eine Sache schon mal unglaublich gelohnt, denn naja, wie das halt so ist. Also wir haben einen Portugiesen, der schreibt auf Spanisch. Spanisch kann er, aber auch nicht so richtig. Dann haben wir jemanden, der diese Handschrift ohne Interpunktion auf den Seiten mit Wasserschäden transkribiert und übersetzt, Interpunktion einfügt und zwar ins Englische. Dann lese ich den englischen Text und übersetze den für mich ins Deutsche, damit es Sinn ergibt und Guess what happens? Inhalt geht verloren an der einen oder anderen Stelle. Und ein so schönes Beispiel dafür ist, dass ich mich immer gefragt habe, verflucht nochmal, warum hat Godinio keine Beinarbeit beschrieben? Nicht, dass ich ein großer Fan davon wäre. Wer ist das schon? an der einen oder anderen Stelle wäre es halt doch ganz hilfreich zu wissen, verflucht, soll ich jetzt nach rechts gehen, nach links, nach vorne, nach hinten? Was soll ich tun? Und in der Übersetzung ins Englische hast du dann halt hier und da die Anweisung take a step. Ja, danke. Was für ein, wohin? Damit das Ganze hier Sinn ergibt. Dann kannst du anfangen auszuprobieren und hast vielleicht auch ein Ergebnis. Aber ob das wirklich richtig ist? Kann, kann aber auch nicht. Und… Das Spanische, vor allen Dingen das Spanische, was Godinho geschrieben hat, scheint, also ich selber bin furchtbar lausig in Spanisch, um zu sagen, das ist nicht existent in meinem Sprachgebrauch oder meinem Wortschatz. Das ist sehr gehaltvoll als Sprache offensichtlich. Also es gibt Wörter, die haben bestimmte Nuancen, da kommt es wahnsinnig drauf an, in was für einem Kontext die verwendet werden. über diese Übersetzung direkt aus dem Spanischen ins Deutsche sind wir oder ist der Manuel vor allen Dingen über das Konzept vom Kompass gestolpert. Das ist etwas, das beschreibt bei Godinho offensichtlich die Beinarbeit und ist immer noch unglaublich fahrig. Aber wir wissen zumindest jetzt, es gibt so einen Ansatz von ihm dafür, der zwar in a nutshell nur beschreibt, stell dich so hin, dass es richtig ist, so dass es passt. Das ist präzise, aber auch nicht. Aber es gibt zumindest etwas, ja, und das motiviert natürlich ungemein, da dann dran zu bleiben und eine direkte Übersetzung wirklich anzustreben. Manuel hat ja auch bei den Distresa-Tagen bei Chris einen Vortrag dazu gehalten. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung hab, hat er gemeint, ja, Kompass heißt nicht Kompass auf Deutsch oder auf Englisch. Außer natürlich, man ist in einem Bergwerk, da würde das schon heißen. Ja, genau. Und das sind halt diese Nuancen, ja. Wo bin ich? Was tue ich gerade? Was steht sonst noch an Wort in diesem Satz drin? Und was hat das Wort um das es dann am Ende geht, halt für eine Bedeutung? Genau. Aber was macht ihr, wenn ihr fertig seid? Also arbeitet ihr an einem Buch? Kommt das raus? Oder wird das irgendwie das PDF hochgeladen? Oha. Also ja. Also jetzt wäre der Moment, sich zu committen und zu sagen, logisch, das machen wir 2023 noch im Dezember. Zu Weihnachten habt ihr das unter Baum. Dazu bin ich zu sehr realist, als dass ich sage, dass das dieses Jahr wirklich noch was werden könnte. Also perspektivisch hätten wir schon ganz gerne irgendein Resultat dieser Arbeit, was dann eben auch anderen zugänglich gemacht werden kann. Wir finden die Quelle beide unglaublich toll, die bietet unglaublich viel. Und deswegen ist das für uns schon wichtig, aber halt Zukunftsmusik. Und wie das am Ende aussieht, ich bin ein großer Fan von Büchern. Manuel ist ein großer Fan von etwas, was man online nutzen kann. Also um ihn zu zitieren, ich stelle mir vor, dass ich mit meinem Mauszeiger über ein bestimmtes Wort oder eine Technik hover und dann geht Wikipedia like einen Querverweis auf ein anderes Kapitel im Buch dazu auf, wo das wieder referenziert wird. Wie gesagt, also das Buch haben wir in einer Entwurfsversion. Das ist nicht fertiggestellt, definitiv nicht. Dafür ist es an vielen Stellen noch viel zu ungeordnet. Ja, aber da… also, das ist Zukunftsmusik. Da wird’s bestimmt irgendwann mal was geben, irgendwann mal, aber im Moment definitiv noch nicht. Also, diese Mouse-Over-Variante für Quellen find ich unglaublich sexy. Also, wenn du dir da was… Stell dir mal vor, du liest da irgendwie eine Quelle durch und denkst dir, was ist das? Da geht’s mit der Maus drüber. Da ist die Referenz direkt angegeben, du kannst dahinspringen. Kannst du dir noch ein Demovideo dazu angucken, wie es aussehen könnte? Ja, sehr schön. Da freu ich mich drauf, wenn ihr das dann fertig habt. Da braucht ihr Ausdauer. Ich schreib grad auch in einem Buch zum Schielhauer und ich hab da tatsächlich vor kurzem so einen Namensgenerator ausprobiert oder Titelgenerator. Ich dachte, der generiert den Buchtitel. Da kamen aber Schmankerchen raus wie How Lichtenaues Schielhauer affected my love life. Und Alex… Ja, er hat’s verbessert auf jeden Fall. und äh Lichtender aus Schielhau took a toll on my closest friendship because that friend was trying to hold me back some of my friends hated that I was successful with Lichtender aus Schielhau und bla bla bla aber weil wir das am Anfang auch hatten das fand ich noch das netteste I never thought Lichtender aus Schielhau and kids would mix well but it turns out pu pu put also stell ich mir das jetzt hier bei Elmer auch vor mit Codinio I never thought Codinio and kids would mix well but it turns out Schwarm gehils in die Fresse, wenn er zu laut wird oder so. Ja großartig. Nein natürlich, wir befürworten keine Gewalt gegen Kinder, außer die haben es verdient. Da spricht der Schwabe. Ja, aber ich glaube dann, es ist natürlich schade zu hören, dass das jetzt noch ein bisschen auf sich warten lässt. Wenn jetzt aber der eine oder andere dich gerne mal kontaktieren würde, dann sagen wir der Elmar. Das klingt alles lustig, zeig mir das doch mal. Oder vielleicht auch nur ein Auf- und das Ja, Elmar, mach das als Buch oder mach das als Online. Und ich wäre da voll scharf drauf. Ich würde auch mitarbeiten oder so. Wie erreicht man dich denn am besten? Ja, das kann man ganz einfach machen über die Hospitalita Homepage. Da gibt man bei Google Hospitalita Magdeburg ein und dann müsste unsere Homepage da eigentlich relativ prägenant ganz weit oben aufploppen. Und da gibt es einen Kontakt und darüber funktioniert das. Da kommt man dann direkt bei dir raus. Ja, vielleicht um ein, zwei Ecken. Gegebenenfalls auch direkt bei mir. Das kommt drauf an, wer grad nachguckt. Ah ja, okay, also es ist eine Sammel… Ein Sammelpostfach, wo mehrere Leute dann… Genau. Okay. Alles klar. Ich kann dir sagen, ich hab die Seite grad aufgemacht, tatsächlich bei Kontakt steht auf jeden Fall keine E-Mail. Aber eine Handynummer müsste da irgendwo stehen. Und ich glaub, Insta gibt’s auch, Facebook kann man uns anschreiben. Das ist richtig. In den Nummer steht hier sehr New School dann schon. Gut, eigentlich sind wir jetzt auch schon am Ende des Podcasts angekommen. Wir haben jetzt ja durchaus ausführlich über den Herren Godinho geredet. Er hat das auch gehört. Elmer reicht am besten über die Hospitalite. Gibt es noch irgendwas, was du noch loswerden willst, was wir irgendwie jetzt noch gar nicht angesprochen haben? Na ja, so eine Sache ist vielleicht noch ganz interessant. was vielleicht Godinho noch ein bisschen schmackhafter macht. Da gibt es dann auch in Potsdam bei den Swords of the Renaissance einen Kurzworkshop dazu. Und zwar äußert Godinho sich auch dazu, wie du gegen jemand kämpfst, der eventuell Rüstung trägt. Das ist ja auch immer noch eine ganz spannende Geschichte, weil so wie ich das jetzt kenne aus dem mittelalterlichen Bereich, da haben wir halt entweder Harnischkampf, das heißt beide tragen Rüstung oder wir haben bloß Fechten. Und bei Gordunio gibt es eben auch die Situation, dass wir beides miteinander mischen können. Und das sind mehrere Technikstücke und er baut das halt so richtig schön aufeinander auf und sagt, wenn da jemand ist, mit dem du kämpfen musst, wenn du quasi am Ende der Worte bist und du kennst den Typen nicht und du weißt nicht, hat der vielleicht ein Harnisch an unter seiner Kleidung. Egal ob das ein Ringpanzerhemd ist oder eine Brustplatte oder sowas. Dann versuch den erst mal irgendwie abzutasten, ob der eventuell klingelt oder ob das klang macht, wenn du an den dran kommst, damit du weißt, mit was für einem Typmist du da zu tun hast. Und dann gibt es halt mehrere Technikstücke, wo er dann sagt, ok, wenn du das jetzt rausgefunden hast oder du bist nicht sicher, dann tu dies, das und jenes und versuch ihn irgendwie in die Achsel zu stechen oder in die Hand oder ins Gesicht, weil das ist, was du sehen kannst, wo keine Rüstung ist oder wo du weißt, dass da keine Rüstung sein kann, also unter der Achsel. Und ja, genau, dann gibt es halt auch noch dieses kaskadierend Aufbauende. Und wenn das alles nicht funktioniert, weil der Typ sich halt nicht darauf einlässt und sich von dir nicht provozieren lässt, seinen verdammten Arm hochzuheben, dann machst du Folgendes. Und da gibt es dann halt diesen Punio, den Punching Thrust, wo du dem Gegner halt einfach volles Mett vorne auf den Tor so draufstichst. Und dann guckst du mal, was passiert, wenn es dann klang macht und der tatsächlich ein Harnisch an, dann geht er erst mal zwei Schritt rückwärts. Ja, und wenn er keinen hat, dann ist auch unangenehm, oder? Richtig, dann ist die Geschichte auf eine andere Art und Weise, aber genauso erledigt erst mal, ja. Mhm. Schön. Ja, also das ist halt auch noch so eine Struktur, die ich total spannend finde, weil die nicht überall im Buch, aber an sehr vielen Stellen vorkommt, dass aus dem Nichts heraus eine bestimmte Situation beschrieben wird. Das fängt halt einfach an, so wie hier zum Beispiel. Der Gegner hat vielleicht eine Rüstung an, Und da gehen wir jetzt mal durch, was du alles tun kannst. Und so diesen aufeinander aufbauenden Stil, den hat Codinio halt sehr häufig in seinem Buch. Es war mir jetzt noch wichtig, das mal zu sagen, weil ich vorher gesagt habe, der Typ ist halt Chaos. Und das Buch zu lesen, ist so ein bisschen wie im Necronomicon zu blättern. Ganz so schlimm ist es nicht. Es gibt tatsächlich eine Struktur. Ich hab jetzt leppische drei Jahre gebraucht, um die gut erkennen zu können, aber sie ist da. Ja, das ist doch sehr schön. Dann würde ich an der Stelle den Abschluss machen. Was ich noch erwähnen möchte, du hast zwar jetzt keine eigenen Medienprojekte, sage ich mal, aber du warst in einem anderen Video zu sehen, und zwar beim Duellen der Knochenmühde. Das packt man auch in die Show Notes. Kann man dich auch ein bisschen rapierfechten sehen, glaube ich, oder? Ja, genau. Da habe ich mich mit dem Lennard getroffen und ein paar Leuten bei uns aus dem Verein. Und da haben wir halt einen, ja… Sparrings Duell, also drei eigentlich, die dann zu einem zusammengeschnitten wurden von Lennard gemacht und genau, das kann man sich angucken über das Videos der Lennard jetzt auch für einen YouTube Nachwuchspreis nominiert, also scheint offensichtlich Anklang zu finden. Ich finde es ist künstlerisch sehr schön geworden. Der Lennard hat da die meiste Arbeit dran, aber das ist bei den meisten Videos von ihm so sehr empfehlenswert, also kann man sich durchaus ansehen. Ja, verlinkt mal auch, ist wirklich ein schönes Video schön gemacht. Und du bist der Herr im Mittlerrhoden West, der hast gemeint. Ja, genau, das bin ich. Alles klar. Ja, in diesem Sinne habt ihr heute wieder viel gelernt für die Straße TM und auch über das Rapier. Vielleicht für der anderen mehr, als er wissen wollte. Aber ihr habt es ja gehört, wir haben diverse andere Folgen auch noch, wie zum Beispiel die von Chris und die von Jan Goosewinkel. und man auch noch mal ein bisschen was über Gudeño lernt. Also von daher einfach noch mal alle Folgen am Stück hören. Ich denke, da bleiben dann keine Fragen mehr offen bis zu diesem Punkt. Viel Gudeño, viel Gut. Ja, absolut. In diesem Sinne, vielen Dank, Elmer, dass du heute da warst. Ja, vielen, vielen Dank für die unterhaltsame Folge. Gerne, gerne. Ich hab zu danken. Liebe Hörer, wir sehen uns in zwei Wochen wieder. Und hören uns auch. Bis dahin. Macht’s gut. Tschüss. Ciao! Halt, bitte noch nicht weglaufen. Ihr könnt diesen Podcast nämlich noch unterstützen. 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